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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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hartnäckig an dem Jansenismus festhielten.


Portsmouth (-mösh), engl. Festung und Hafenstadt in der Grafschaft Hampshire, auf der Insel Portsea, besteht aus der Stadt Portsea u. P., hat einen großen, sicheren, stark befestigten Kriegshafen, große Werften, Seearsenale, 73000 E. Auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht liegt Gosport; zwischen diesem, der Insel Wight u. P. die große Rhede von Spithead, oft der Sammelplatz der engl. Kriegsschiffe.


Portugal, Königreich auf der pyrenäischen Halbinsel, zwischen Spanien u. dem atlant. Ocean, 1725 #M. groß, dem größten Theile nach ein Hochland (Serra Estrelha, de Monchique, de Montezinho etc.) durch die Fortsetzung der span. Gebirge: der Sierra Morena, de Guadalupe, Guadarama, des cantabrischen Gebirges. Hauptflüsse sind Guadiana, Tajo, Douro, die beträchtlichsten Küstenflüsse Minho u. Mondego. Das Klima ist warm, aber durch Seewinde gemäßigt; der Frühling beginnt mit dem Februar, die Aernte mit dem Juni; im Octbr. tritt Regen ein, Schnee fällt nur im Gebirge. Getreide wird nicht hinlänglich gebaut, weil die künstliche Bewässerung überall fehlt, dagegen ist P. sehr reich an Wein und Südfrüchten, den hauptsächlichsten Gegenständen seiner Ausfuhr. In der Viehzucht hat die Zucht der Schafe und Maulesel Bedeutung. Der Bergbau ist nicht wichtig, obwohl die Gebirge metallreich zu sein scheinen; die Seesalzbereitung versorgt nicht bloß den einheimischen Bedarf. Die Industrie beschränkt sich fast ausschließlich auf das gewöhnliche bürgerliche Gewerbe; der Seehandel beschäftigt 386 Segelschiffe zu 37000 Tonnen, wird zu einem guten Theile von Ausländern betrieben. Die Zahl der Einw. betrug 1852 nahezu 31/2 Mill., von gleicher Abkunft, ähnlichem physischem und moralischem Charakter wie die Spanier. Staatsreligion ist die kathol. mit dem Patriarchate Lissabon, den Erzbisthümern Braga u. Evora u. 14 Suffraganbisthümern. Die Staatsverfassung ist die constitutionell-monarchische mit 2 Kammern; die Krone ist erblich im Hause Braganza u. das männliche Geschlecht geht nur bei gleicher Nähe des Grades dem weiblichen vor; König ist seit 1855 Dom Pedro V., geb. 16. Sept. 1837. Ehemals war P. in die Königreiche P. und Algarve mit 6 Provinzen eingetheilt, gegenwärtig in 8 Provinzen: Minho, Douro, Tras-os-Montes, Ober-Beira, Unter-Beira, Estremadura, Alentejo, Algarve, welche wieder in 17 Verwaltungsdistricte zerfallen. Von den Colonien werden zu Europa gerechnet und haben die gleichen politischen Rechte mit dem Stammlande: die Azoren, Madeira mit Porto Santo und den Nebeninseln. Die nichteurop. Colonien sind in 4 Generalgouvernements eingetheilt: 1) Capverdische Inseln mit Guinea, den Inseln San Thome und Principe; 2) Angola; 3) Mozambique mit Monomotapa, Sofala, Melinde; 4) in Ostindien Goa mit Damao, Diu, Dilli auf Timor, Macao in China. Das stehende Heer beträgt 30000 Mann, die Kriegsflotte 46 Schiffe mit 428 Kanonen. Das Budget von 1854-1855 setzte die Einnahmen zu 12015712344 Reis (1 Mil Reis oder 1000 Reis = 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pfg. = 2 fl. 19 1/4 kr. C.-M.; 1 Conto Reis = 1000 Mil Reis) an, und die Ausgaben zu 12027458821 Reis; das Budget der Colonien berechnete die Einnahmen zu 732433366 Reis, die Ausgaben zu 830776565 Reis. Die innere Staatsschuld betrug 1853 die Summe von 36195661005, die äußere 43158281454 Reis; in Banknoten u. Papiergeld circuliren gegen 25 Mill. Thlr. Gewicht und Maß: der Quintal = 117,5 Zollpfund und zerfällt in 4 Arrobas, 32 Arratels; die Tonelada = 2 Pipas = 26 Almudas = 870,6 franz. Litr.; die Vara = 1,10 frz. Metr. - Die älteste Geschichte P.s ist dieselbe wie die Spaniens; die Römer unterwarfen das von ihnen Lusitania genannte Land mit Mühe nach der Vertreibung der Karthager von der pyrenäischen Halbinsel; zur Zeit der Völkerwanderung besetzten zuerst Alanen das Land, hierauf Sueven, die ein eigenes Reich gründeten, das 583 dem westgothischen einverleibt wurde. 714 kam P. unter die Herrschaft der Araber, seit 770 dehnte aber das christliche Reich

hartnäckig an dem Jansenismus festhielten.


Portsmouth (–mösh), engl. Festung und Hafenstadt in der Grafschaft Hampshire, auf der Insel Portsea, besteht aus der Stadt Portsea u. P., hat einen großen, sicheren, stark befestigten Kriegshafen, große Werften, Seearsenale, 73000 E. Auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht liegt Gosport; zwischen diesem, der Insel Wight u. P. die große Rhede von Spithead, oft der Sammelplatz der engl. Kriegsschiffe.


Portugal, Königreich auf der pyrenäischen Halbinsel, zwischen Spanien u. dem atlant. Ocean, 1725 □M. groß, dem größten Theile nach ein Hochland (Serra Estrelha, de Monchique, de Montezinho etc.) durch die Fortsetzung der span. Gebirge: der Sierra Morena, de Guadalupe, Guadarama, des cantabrischen Gebirges. Hauptflüsse sind Guadiana, Tajo, Douro, die beträchtlichsten Küstenflüsse Minho u. Mondego. Das Klima ist warm, aber durch Seewinde gemäßigt; der Frühling beginnt mit dem Februar, die Aernte mit dem Juni; im Octbr. tritt Regen ein, Schnee fällt nur im Gebirge. Getreide wird nicht hinlänglich gebaut, weil die künstliche Bewässerung überall fehlt, dagegen ist P. sehr reich an Wein und Südfrüchten, den hauptsächlichsten Gegenständen seiner Ausfuhr. In der Viehzucht hat die Zucht der Schafe und Maulesel Bedeutung. Der Bergbau ist nicht wichtig, obwohl die Gebirge metallreich zu sein scheinen; die Seesalzbereitung versorgt nicht bloß den einheimischen Bedarf. Die Industrie beschränkt sich fast ausschließlich auf das gewöhnliche bürgerliche Gewerbe; der Seehandel beschäftigt 386 Segelschiffe zu 37000 Tonnen, wird zu einem guten Theile von Ausländern betrieben. Die Zahl der Einw. betrug 1852 nahezu 31/2 Mill., von gleicher Abkunft, ähnlichem physischem und moralischem Charakter wie die Spanier. Staatsreligion ist die kathol. mit dem Patriarchate Lissabon, den Erzbisthümern Braga u. Evora u. 14 Suffraganbisthümern. Die Staatsverfassung ist die constitutionell-monarchische mit 2 Kammern; die Krone ist erblich im Hause Braganza u. das männliche Geschlecht geht nur bei gleicher Nähe des Grades dem weiblichen vor; König ist seit 1855 Dom Pedro V., geb. 16. Sept. 1837. Ehemals war P. in die Königreiche P. und Algarve mit 6 Provinzen eingetheilt, gegenwärtig in 8 Provinzen: Minho, Douro, Tras-os-Montes, Ober-Beira, Unter-Beira, Estremadura, Alentejo, Algarve, welche wieder in 17 Verwaltungsdistricte zerfallen. Von den Colonien werden zu Europa gerechnet und haben die gleichen politischen Rechte mit dem Stammlande: die Azoren, Madeira mit Porto Santo und den Nebeninseln. Die nichteurop. Colonien sind in 4 Generalgouvernements eingetheilt: 1) Capverdische Inseln mit Guinea, den Inseln San Thomé und Principe; 2) Angola; 3) Mozambique mit Monomotapa, Sofala, Melinde; 4) in Ostindien Goa mit Damao, Diu, Dilli auf Timor, Macao in China. Das stehende Heer beträgt 30000 Mann, die Kriegsflotte 46 Schiffe mit 428 Kanonen. Das Budget von 1854–1855 setzte die Einnahmen zu 12015712344 Reis (1 Mil Reis oder 1000 Reis = 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pfg. = 2 fl. 19 1/4 kr. C.-M.; 1 Conto Reis = 1000 Mil Reis) an, und die Ausgaben zu 12027458821 Reis; das Budget der Colonien berechnete die Einnahmen zu 732433366 Reis, die Ausgaben zu 830776565 Reis. Die innere Staatsschuld betrug 1853 die Summe von 36195661005, die äußere 43158281454 Reis; in Banknoten u. Papiergeld circuliren gegen 25 Mill. Thlr. Gewicht und Maß: der Quintal = 117,5 Zollpfund und zerfällt in 4 Arrobas, 32 Arratels; die Tonelada = 2 Pipas = 26 Almudas = 870,6 franz. Litr.; die Vara = 1,10 frz. Metr. – Die älteste Geschichte P.s ist dieselbe wie die Spaniens; die Römer unterwarfen das von ihnen Lusitania genannte Land mit Mühe nach der Vertreibung der Karthager von der pyrenäischen Halbinsel; zur Zeit der Völkerwanderung besetzten zuerst Alanen das Land, hierauf Sueven, die ein eigenes Reich gründeten, das 583 dem westgothischen einverleibt wurde. 714 kam P. unter die Herrschaft der Araber, seit 770 dehnte aber das christliche Reich

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[588/0589] hartnäckig an dem Jansenismus festhielten. Portsmouth (–mösh), engl. Festung und Hafenstadt in der Grafschaft Hampshire, auf der Insel Portsea, besteht aus der Stadt Portsea u. P., hat einen großen, sicheren, stark befestigten Kriegshafen, große Werften, Seearsenale, 73000 E. Auf der gegenüber liegenden Seite der Bucht liegt Gosport; zwischen diesem, der Insel Wight u. P. die große Rhede von Spithead, oft der Sammelplatz der engl. Kriegsschiffe. Portugal, Königreich auf der pyrenäischen Halbinsel, zwischen Spanien u. dem atlant. Ocean, 1725 □M. groß, dem größten Theile nach ein Hochland (Serra Estrelha, de Monchique, de Montezinho etc.) durch die Fortsetzung der span. Gebirge: der Sierra Morena, de Guadalupe, Guadarama, des cantabrischen Gebirges. Hauptflüsse sind Guadiana, Tajo, Douro, die beträchtlichsten Küstenflüsse Minho u. Mondego. Das Klima ist warm, aber durch Seewinde gemäßigt; der Frühling beginnt mit dem Februar, die Aernte mit dem Juni; im Octbr. tritt Regen ein, Schnee fällt nur im Gebirge. Getreide wird nicht hinlänglich gebaut, weil die künstliche Bewässerung überall fehlt, dagegen ist P. sehr reich an Wein und Südfrüchten, den hauptsächlichsten Gegenständen seiner Ausfuhr. In der Viehzucht hat die Zucht der Schafe und Maulesel Bedeutung. Der Bergbau ist nicht wichtig, obwohl die Gebirge metallreich zu sein scheinen; die Seesalzbereitung versorgt nicht bloß den einheimischen Bedarf. Die Industrie beschränkt sich fast ausschließlich auf das gewöhnliche bürgerliche Gewerbe; der Seehandel beschäftigt 386 Segelschiffe zu 37000 Tonnen, wird zu einem guten Theile von Ausländern betrieben. Die Zahl der Einw. betrug 1852 nahezu 31/2 Mill., von gleicher Abkunft, ähnlichem physischem und moralischem Charakter wie die Spanier. Staatsreligion ist die kathol. mit dem Patriarchate Lissabon, den Erzbisthümern Braga u. Evora u. 14 Suffraganbisthümern. Die Staatsverfassung ist die constitutionell-monarchische mit 2 Kammern; die Krone ist erblich im Hause Braganza u. das männliche Geschlecht geht nur bei gleicher Nähe des Grades dem weiblichen vor; König ist seit 1855 Dom Pedro V., geb. 16. Sept. 1837. Ehemals war P. in die Königreiche P. und Algarve mit 6 Provinzen eingetheilt, gegenwärtig in 8 Provinzen: Minho, Douro, Tras-os-Montes, Ober-Beira, Unter-Beira, Estremadura, Alentejo, Algarve, welche wieder in 17 Verwaltungsdistricte zerfallen. Von den Colonien werden zu Europa gerechnet und haben die gleichen politischen Rechte mit dem Stammlande: die Azoren, Madeira mit Porto Santo und den Nebeninseln. Die nichteurop. Colonien sind in 4 Generalgouvernements eingetheilt: 1) Capverdische Inseln mit Guinea, den Inseln San Thomé und Principe; 2) Angola; 3) Mozambique mit Monomotapa, Sofala, Melinde; 4) in Ostindien Goa mit Damao, Diu, Dilli auf Timor, Macao in China. Das stehende Heer beträgt 30000 Mann, die Kriegsflotte 46 Schiffe mit 428 Kanonen. Das Budget von 1854–1855 setzte die Einnahmen zu 12015712344 Reis (1 Mil Reis oder 1000 Reis = 1 Thlr. 18 Sgr. 9 Pfg. = 2 fl. 19 1/4 kr. C.-M.; 1 Conto Reis = 1000 Mil Reis) an, und die Ausgaben zu 12027458821 Reis; das Budget der Colonien berechnete die Einnahmen zu 732433366 Reis, die Ausgaben zu 830776565 Reis. Die innere Staatsschuld betrug 1853 die Summe von 36195661005, die äußere 43158281454 Reis; in Banknoten u. Papiergeld circuliren gegen 25 Mill. Thlr. Gewicht und Maß: der Quintal = 117,5 Zollpfund und zerfällt in 4 Arrobas, 32 Arratels; die Tonelada = 2 Pipas = 26 Almudas = 870,6 franz. Litr.; die Vara = 1,10 frz. Metr. – Die älteste Geschichte P.s ist dieselbe wie die Spaniens; die Römer unterwarfen das von ihnen Lusitania genannte Land mit Mühe nach der Vertreibung der Karthager von der pyrenäischen Halbinsel; zur Zeit der Völkerwanderung besetzten zuerst Alanen das Land, hierauf Sueven, die ein eigenes Reich gründeten, das 583 dem westgothischen einverleibt wurde. 714 kam P. unter die Herrschaft der Araber, seit 770 dehnte aber das christliche Reich

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/589>, abgerufen am 24.08.2024.