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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Appius Claudius einen Versuch, die Sümpfe auszutrocknen, welchen Augustus, Nero und Trajan neu aufnahmen; in letzterer Zeit mißlangen die Anstrengungen des Papstes Pius VI., so daß man annehmen darf, menschliche Macht werde an diesem Unternehmen immer scheitern.


Pontivy, frz. Stadt im Departem. Morbihan, am Blavet, mit 8000 E., ehemals Hauptort des Fürstenthums Rohan, später Napoleonville genannt, wie sie seit 22. April 1852 wieder heißt.


Pontons, frz., kleine Fahrzeuge, meist aus Holz oder getheerter, über ein hölzernes Gerippe gespannter Sackleinwand bestehend, 16-28' lang, 4-5' breit, 3' tief; sie werden den Heeren auf leichten Wagen nachgeführt, deßgleichen Balken, Anker und Taue, um schnell eine Brücke über einen Fluß herstellen zu können. Die dazu eingeübten Truppen heißen Pontonniers und gehören zu den Geniecorps.


Pontoppidan, Erik, der ältere, geb. 1616 auf Fünen, gest. 1678 als Bischof von Drontheim, schrieb u. a. eine "Grammatica Danica". - P., Erich, der jüngere, geb. 1698 zu Aarhuus, gest. 1764 als Kanzler der Universität Kopenhagen, lieferte historische Arbeiten, eine Beschreibung Norwegens, einen theologischen Roman "Menoza".


Pontormo, eigentlich Giacomo Carrucci, florentin. Maler, geb. 1493 zu Pontormo, Schüler des Andrea del Sarto, malte historische Bilder, doch wenige, hauptsächlich dagegen Porträts, die besten der florentin. Schule, meisterhaft in Auffassung u. Colorit; st. 1556.


Pontremoli, Hauptstadt der Landschaft Lunigiana, früher toscanisch, seit 1847 parmesanisch, an einem Apenninenpasse, mit starkem Bergschlosse, ist Bischofssitz, zählt 5500 E.


Pontus, griech. -os, das Meer, in der Mythologie Sohn der Gäa, Vater des Nereus, Phorkys etc. - P. Euxenus, d. h. das gastliche Meer, hieß bei den Griechen das schwarze Meer.


Pontus, die Südküste des schwarzen Meeres, besonders der westliche Theil Kappadociens; dieses Land erhielt um 500 v. Chr. Artabazes, ein Sohn des Darius Hystaspis, zur erblichen Satrapie. Seine Nachkommen behaupteten sich im Besitze auch während der macedonischen Periode, machten sich unabhängig und vergrößerten ihr Land durch Eroberungen; unter Mithridates d. Gr. erreichte P. seine größte Ausdehnung, wurde nach dessen Untergang von den Römern in P. Galaticus, P. Polemonicus mit Fürsten aus dem Hause des Mithridates, und P. Cappadocius getheilt, unter Nero dem röm. Reiche einverleibt.


Pony, engl., der kleinste Schlag Pferde, besonders in Hochschottland, Island, auf Corsica etc. gezogen, lebhaft, gelehrig; nur zu leichtem Dienste brauchbar.


Ponzainseln, bei den Alten Pontiae insulae neapolitan. Inselgruppe vor dem Meerbusen von Gaeta, vulkanischen Ursprungs, felsig. Die Hauptinsel P. hat einen festen Hafen, etwa 1000 E., erzeugt Wein u. Feigen, ist Deportationsplatz für Galeerensträflinge.


Popayan, Stadt in der südamerik. Republik Neugranada, mit 22000 E., ist Sitz eines Bischofs, einer Universität, Stapelplatz für den Handel mit Quito und Peru.


Pope, in der griech. Kirche ein Weltgeistlicher; Protopopen, die höheren Priester.


Pope, Alexander, geb. 1688 zu London, gest. 1744 auf seinem Landgute zu Twickenham, Katholik, engl. Dichter, in der lyrischen und didaktischen Gattung ausgezeichnet, von klarem Style, vollendeter Form, seinem Urtheil u. Humor, wenn auch nicht von genialer Kraft. Seine vorzüglichsten Werke sind wohl: "Essay on man" und "Imitations of Horace". Neueste Ausg. sämmtl. poetischer Werke von Carry, London 1853.


Poplitisch, vom lat. poples, die Kniekehle betreffend.


Poppe, Joh. Heinr. Moritz von, sehr fruchtbarer technologischer Schriftsteller, geb. 1776 zu Göttingen, 1804 Professor der Mathematik u. Physik am Gymnasium zu Frankfurt, 1818-43 Professor der Technologie zu Tübingen; st. daselbst 1854. Schriften: "Encyklopädie des gesammten Maschinenwesens", 8 Bde., 2. Aufl. Leipz. 1820-26; "Handbuch der Technologie", 4 Abthl., Heidelb.

Appius Claudius einen Versuch, die Sümpfe auszutrocknen, welchen Augustus, Nero und Trajan neu aufnahmen; in letzterer Zeit mißlangen die Anstrengungen des Papstes Pius VI., so daß man annehmen darf, menschliche Macht werde an diesem Unternehmen immer scheitern.


Pontivy, frz. Stadt im Departem. Morbihan, am Blavet, mit 8000 E., ehemals Hauptort des Fürstenthums Rohan, später Napoleonville genannt, wie sie seit 22. April 1852 wieder heißt.


Pontons, frz., kleine Fahrzeuge, meist aus Holz oder getheerter, über ein hölzernes Gerippe gespannter Sackleinwand bestehend, 16–28' lang, 4–5' breit, 3' tief; sie werden den Heeren auf leichten Wagen nachgeführt, deßgleichen Balken, Anker und Taue, um schnell eine Brücke über einen Fluß herstellen zu können. Die dazu eingeübten Truppen heißen Pontonniers und gehören zu den Geniecorps.


Pontoppidan, Erik, der ältere, geb. 1616 auf Fünen, gest. 1678 als Bischof von Drontheim, schrieb u. a. eine „Grammatica Danica“. – P., Erich, der jüngere, geb. 1698 zu Aarhuus, gest. 1764 als Kanzler der Universität Kopenhagen, lieferte historische Arbeiten, eine Beschreibung Norwegens, einen theologischen Roman „Menoza“.


Pontormo, eigentlich Giacomo Carrucci, florentin. Maler, geb. 1493 zu Pontormo, Schüler des Andrea del Sarto, malte historische Bilder, doch wenige, hauptsächlich dagegen Porträts, die besten der florentin. Schule, meisterhaft in Auffassung u. Colorit; st. 1556.


Pontremoli, Hauptstadt der Landschaft Lunigiana, früher toscanisch, seit 1847 parmesanisch, an einem Apenninenpasse, mit starkem Bergschlosse, ist Bischofssitz, zählt 5500 E.


Pontus, griech. –os, das Meer, in der Mythologie Sohn der Gäa, Vater des Nereus, Phorkys etc. – P. Euxenus, d. h. das gastliche Meer, hieß bei den Griechen das schwarze Meer.


Pontus, die Südküste des schwarzen Meeres, besonders der westliche Theil Kappadociens; dieses Land erhielt um 500 v. Chr. Artabazes, ein Sohn des Darius Hystaspis, zur erblichen Satrapie. Seine Nachkommen behaupteten sich im Besitze auch während der macedonischen Periode, machten sich unabhängig und vergrößerten ihr Land durch Eroberungen; unter Mithridates d. Gr. erreichte P. seine größte Ausdehnung, wurde nach dessen Untergang von den Römern in P. Galaticus, P. Polemonicus mit Fürsten aus dem Hause des Mithridates, und P. Cappadocius getheilt, unter Nero dem röm. Reiche einverleibt.


Pony, engl., der kleinste Schlag Pferde, besonders in Hochschottland, Island, auf Corsica etc. gezogen, lebhaft, gelehrig; nur zu leichtem Dienste brauchbar.


Ponzainseln, bei den Alten Pontiae insulae neapolitan. Inselgruppe vor dem Meerbusen von Gaëta, vulkanischen Ursprungs, felsig. Die Hauptinsel P. hat einen festen Hafen, etwa 1000 E., erzeugt Wein u. Feigen, ist Deportationsplatz für Galeerensträflinge.


Popayan, Stadt in der südamerik. Republik Neugranada, mit 22000 E., ist Sitz eines Bischofs, einer Universität, Stapelplatz für den Handel mit Quito und Peru.


Pope, in der griech. Kirche ein Weltgeistlicher; Protopopen, die höheren Priester.


Pope, Alexander, geb. 1688 zu London, gest. 1744 auf seinem Landgute zu Twickenham, Katholik, engl. Dichter, in der lyrischen und didaktischen Gattung ausgezeichnet, von klarem Style, vollendeter Form, seinem Urtheil u. Humor, wenn auch nicht von genialer Kraft. Seine vorzüglichsten Werke sind wohl: „Essay on man“ und „Imitations of Horace“. Neueste Ausg. sämmtl. poetischer Werke von Carry, London 1853.


Poplitisch, vom lat. poples, die Kniekehle betreffend.


Poppe, Joh. Heinr. Moritz von, sehr fruchtbarer technologischer Schriftsteller, geb. 1776 zu Göttingen, 1804 Professor der Mathematik u. Physik am Gymnasium zu Frankfurt, 1818–43 Professor der Technologie zu Tübingen; st. daselbst 1854. Schriften: „Encyklopädie des gesammten Maschinenwesens“, 8 Bde., 2. Aufl. Leipz. 1820–26; „Handbuch der Technologie“, 4 Abthl., Heidelb.

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[584/0585] Appius Claudius einen Versuch, die Sümpfe auszutrocknen, welchen Augustus, Nero und Trajan neu aufnahmen; in letzterer Zeit mißlangen die Anstrengungen des Papstes Pius VI., so daß man annehmen darf, menschliche Macht werde an diesem Unternehmen immer scheitern. Pontivy, frz. Stadt im Departem. Morbihan, am Blavet, mit 8000 E., ehemals Hauptort des Fürstenthums Rohan, später Napoleonville genannt, wie sie seit 22. April 1852 wieder heißt. Pontons, frz., kleine Fahrzeuge, meist aus Holz oder getheerter, über ein hölzernes Gerippe gespannter Sackleinwand bestehend, 16–28' lang, 4–5' breit, 3' tief; sie werden den Heeren auf leichten Wagen nachgeführt, deßgleichen Balken, Anker und Taue, um schnell eine Brücke über einen Fluß herstellen zu können. Die dazu eingeübten Truppen heißen Pontonniers und gehören zu den Geniecorps. Pontoppidan, Erik, der ältere, geb. 1616 auf Fünen, gest. 1678 als Bischof von Drontheim, schrieb u. a. eine „Grammatica Danica“. – P., Erich, der jüngere, geb. 1698 zu Aarhuus, gest. 1764 als Kanzler der Universität Kopenhagen, lieferte historische Arbeiten, eine Beschreibung Norwegens, einen theologischen Roman „Menoza“. Pontormo, eigentlich Giacomo Carrucci, florentin. Maler, geb. 1493 zu Pontormo, Schüler des Andrea del Sarto, malte historische Bilder, doch wenige, hauptsächlich dagegen Porträts, die besten der florentin. Schule, meisterhaft in Auffassung u. Colorit; st. 1556. Pontremoli, Hauptstadt der Landschaft Lunigiana, früher toscanisch, seit 1847 parmesanisch, an einem Apenninenpasse, mit starkem Bergschlosse, ist Bischofssitz, zählt 5500 E. Pontus, griech. –os, das Meer, in der Mythologie Sohn der Gäa, Vater des Nereus, Phorkys etc. – P. Euxenus, d. h. das gastliche Meer, hieß bei den Griechen das schwarze Meer. Pontus, die Südküste des schwarzen Meeres, besonders der westliche Theil Kappadociens; dieses Land erhielt um 500 v. Chr. Artabazes, ein Sohn des Darius Hystaspis, zur erblichen Satrapie. Seine Nachkommen behaupteten sich im Besitze auch während der macedonischen Periode, machten sich unabhängig und vergrößerten ihr Land durch Eroberungen; unter Mithridates d. Gr. erreichte P. seine größte Ausdehnung, wurde nach dessen Untergang von den Römern in P. Galaticus, P. Polemonicus mit Fürsten aus dem Hause des Mithridates, und P. Cappadocius getheilt, unter Nero dem röm. Reiche einverleibt. Pony, engl., der kleinste Schlag Pferde, besonders in Hochschottland, Island, auf Corsica etc. gezogen, lebhaft, gelehrig; nur zu leichtem Dienste brauchbar. Ponzainseln, bei den Alten Pontiae insulae neapolitan. Inselgruppe vor dem Meerbusen von Gaëta, vulkanischen Ursprungs, felsig. Die Hauptinsel P. hat einen festen Hafen, etwa 1000 E., erzeugt Wein u. Feigen, ist Deportationsplatz für Galeerensträflinge. Popayan, Stadt in der südamerik. Republik Neugranada, mit 22000 E., ist Sitz eines Bischofs, einer Universität, Stapelplatz für den Handel mit Quito und Peru. Pope, in der griech. Kirche ein Weltgeistlicher; Protopopen, die höheren Priester. Pope, Alexander, geb. 1688 zu London, gest. 1744 auf seinem Landgute zu Twickenham, Katholik, engl. Dichter, in der lyrischen und didaktischen Gattung ausgezeichnet, von klarem Style, vollendeter Form, seinem Urtheil u. Humor, wenn auch nicht von genialer Kraft. Seine vorzüglichsten Werke sind wohl: „Essay on man“ und „Imitations of Horace“. Neueste Ausg. sämmtl. poetischer Werke von Carry, London 1853. Poplitisch, vom lat. poples, die Kniekehle betreffend. Poppe, Joh. Heinr. Moritz von, sehr fruchtbarer technologischer Schriftsteller, geb. 1776 zu Göttingen, 1804 Professor der Mathematik u. Physik am Gymnasium zu Frankfurt, 1818–43 Professor der Technologie zu Tübingen; st. daselbst 1854. Schriften: „Encyklopädie des gesammten Maschinenwesens“, 8 Bde., 2. Aufl. Leipz. 1820–26; „Handbuch der Technologie“, 4 Abthl., Heidelb.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/585>, abgerufen am 25.11.2024.