Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Kranken u. Alten, die Rechtlosigkeit des Weibes, die Ausschließung des zahlreichsten 3. Standes geschweige der Sklaven von aller Erziehung und allen Rechten, sogar vom Himmel, da sich nicht absehen läßt, auf welche Weise Mitglieder des 3. Standes zur Gottähnlichkeit herangebildet werden könnten. - Ueber P. u. dessen Philosophie s. weiters die Artikel: Aristoteles, Dialectik, Griechische Philosophie, Idealismus, Neuplatonismus, Nominalismus, Philosophie, Scholastik. - Beste Ausgabe P.s von Stallbaum (Leipz. 1821-25), beste Uebersetzung von Schleiermacher (Berl. 1817 bis 1828, 6 B.).


Platonische Liebe, ideale Liebe, die von geschlechtlichen Gedanken und Absichten freie Liebe zwischen Personen verschiedenen Geschlechts, dem Platon wie dem Alterthum überhaupt unbekannt, von der Minne (s. d.) namentlich dadurch unterschieden, daß sie mit der positiven Religion nichts zu schaffen hat.


Platow, Matwei Iwanowitsch, geb. 1757, Hetman der Don'schen Kosacken, zeichnete sich besonders in den Feldzügen 1812-14 gegen Napoleon aus, st. 1818.


Plattdeutsch, Niederdeutsch, die Volkssprache Norddeutschlands vom Niederrhein bis Memel, Sprache der von den alten Friesen u. Sachsen abstammenden Deutschen, zerfällt in mehre Dialecte u. ist seit dem 17. Jahrh. aus der Schrift so gut als verschwunden, zumal die Dichtungen im P. doch nur eine locale Bedeutung haben. Aus der alten Zeit haben wir den "Heliand", aus dem Mittelalter viele Chroniken, den Sachsenspiegel, Reineke Vos, den Eulenspiegel; die letzte Bibel in P. wurde 1522 gedruckt.


Platte, s. Nebraska.


Plattensee (aus dem ungar. Balaton gebildet), der größte See Ungarns, zwischen dem szalader, samogyer und veszprimer Comitat, 8 Ml. lang, 1/8 bis 1/2 Ml. breit, 184/5 #M. groß, nur bis 27' tief, außerordentlich fischreich, wirft reinen Eisensand aus, fließt durch den Sio in die Sarviz und mit dieser in die Donau ab; wird von Dampfschiffen befahren.


Platterbse, was Erdnuß.


Plattfuß, der Theil des Fußes, mit welchem der Mensch den Boden berührt; die Deformität des Fußes, wobei der Unterfuß mit seinem innern Rande und seiner Sohle auftritt; vgl. Klumpfuß.


Plattiren (vom span. plata, Silber) nennt man das Ueberziehen unedler Metalle mit einer dünnen Schicht edlen Metalls, so des Kupfers, Messings, Eisens mit Silber oder Gold. Zu plattirtem Draht wird vorerst eine Kupferstange stärker plattirt u. dann in Draht ausgezogen, für flache Gegenstände eine ebenso behandelte Kupferplatte dünn ausgewalzt.


Plattmönch, Schwarzkopf, Mönchsgrasmücke. s. Grasmücke.


Platzwechsel, Platzbillet, ein Wechsel, wo der Ausstellungsort zugleich auch der Zahlungsort ist.


Platzmajor, Offizier in einer Festung, Residenz- od. Garnisonsstadt, der unter dem Befehle des Platzgouverneurs od. Commandanten den täglichen Dienst der Truppen besorgt, die Listen führt u. die Militärpolizei handhabt.


Plau, mecklenburg-schwerin'sche Stadt an dem nach ihr benannten fischreichen See, mit 3200 E.


Plauen, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, an der bayer.-sächs. Staatseisenbahn, mit 13000 E., großartiger Fabrikation, namentlich für verschiedene Baumwollewaaren.


Plauischer Grund, reizendes Thal, von der Weißeritz durchflossen, unweit Dresden, zwischen dem Dorfe Plauen und Tharand.


Plausus, lat., Beifall; plausibel, wahrscheinlich, annehmbar; Plausibilität, Glaubwürdigkeit, Wahrscheinlichkeit.


Plautus, Titus Maccius aus Sarsina in Umbrien, geb. um 254 v. Chr., gest. 184, war von niederem Stande, diente in Rom zuerst einer Schauspielertruppe, unternahm dann ein Handelsgeschäft, verlor alles Erworbene u. verdingte sich aus Noth in eine Stampfmühle. Aus dieser Lage befreite er sich durch seine Arbeiten als Lustspieldichter. 20 seiner Lustspiele haben sich erhalten; sie sind freie Bearbeitungen griech. Originale aus der mittleren und neueren Komödie, ausgezeichnet durch lebendigen

Kranken u. Alten, die Rechtlosigkeit des Weibes, die Ausschließung des zahlreichsten 3. Standes geschweige der Sklaven von aller Erziehung und allen Rechten, sogar vom Himmel, da sich nicht absehen läßt, auf welche Weise Mitglieder des 3. Standes zur Gottähnlichkeit herangebildet werden könnten. – Ueber P. u. dessen Philosophie s. weiters die Artikel: Aristoteles, Dialectik, Griechische Philosophie, Idealismus, Neuplatonismus, Nominalismus, Philosophie, Scholastik. – Beste Ausgabe P.s von Stallbaum (Leipz. 1821–25), beste Uebersetzung von Schleiermacher (Berl. 1817 bis 1828, 6 B.).


Platonische Liebe, ideale Liebe, die von geschlechtlichen Gedanken und Absichten freie Liebe zwischen Personen verschiedenen Geschlechts, dem Platon wie dem Alterthum überhaupt unbekannt, von der Minne (s. d.) namentlich dadurch unterschieden, daß sie mit der positiven Religion nichts zu schaffen hat.


Platow, Matwei Iwanowitsch, geb. 1757, Hetman der Donʼschen Kosacken, zeichnete sich besonders in den Feldzügen 1812–14 gegen Napoleon aus, st. 1818.


Plattdeutsch, Niederdeutsch, die Volkssprache Norddeutschlands vom Niederrhein bis Memel, Sprache der von den alten Friesen u. Sachsen abstammenden Deutschen, zerfällt in mehre Dialecte u. ist seit dem 17. Jahrh. aus der Schrift so gut als verschwunden, zumal die Dichtungen im P. doch nur eine locale Bedeutung haben. Aus der alten Zeit haben wir den „Heliand“, aus dem Mittelalter viele Chroniken, den Sachsenspiegel, Reineke Vos, den Eulenspiegel; die letzte Bibel in P. wurde 1522 gedruckt.


Platte, s. Nebraska.


Plattensee (aus dem ungar. Balaton gebildet), der größte See Ungarns, zwischen dem szalader, samogyer und veszprimer Comitat, 8 Ml. lang, 1/8 bis 1/2 Ml. breit, 184/5 □M. groß, nur bis 27' tief, außerordentlich fischreich, wirft reinen Eisensand aus, fließt durch den Sio in die Sarviz und mit dieser in die Donau ab; wird von Dampfschiffen befahren.


Platterbse, was Erdnuß.


Plattfuß, der Theil des Fußes, mit welchem der Mensch den Boden berührt; die Deformität des Fußes, wobei der Unterfuß mit seinem innern Rande und seiner Sohle auftritt; vgl. Klumpfuß.


Plattiren (vom span. plata, Silber) nennt man das Ueberziehen unedler Metalle mit einer dünnen Schicht edlen Metalls, so des Kupfers, Messings, Eisens mit Silber oder Gold. Zu plattirtem Draht wird vorerst eine Kupferstange stärker plattirt u. dann in Draht ausgezogen, für flache Gegenstände eine ebenso behandelte Kupferplatte dünn ausgewalzt.


Plattmönch, Schwarzkopf, Mönchsgrasmücke. s. Grasmücke.


Platzwechsel, Platzbillet, ein Wechsel, wo der Ausstellungsort zugleich auch der Zahlungsort ist.


Platzmajor, Offizier in einer Festung, Residenz- od. Garnisonsstadt, der unter dem Befehle des Platzgouverneurs od. Commandanten den täglichen Dienst der Truppen besorgt, die Listen führt u. die Militärpolizei handhabt.


Plau, mecklenburg-schwerinʼsche Stadt an dem nach ihr benannten fischreichen See, mit 3200 E.


Plauen, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, an der bayer.-sächs. Staatseisenbahn, mit 13000 E., großartiger Fabrikation, namentlich für verschiedene Baumwollewaaren.


Plauischer Grund, reizendes Thal, von der Weißeritz durchflossen, unweit Dresden, zwischen dem Dorfe Plauen und Tharand.


Plausus, lat., Beifall; plausibel, wahrscheinlich, annehmbar; Plausibilität, Glaubwürdigkeit, Wahrscheinlichkeit.


Plautus, Titus Maccius aus Sarsina in Umbrien, geb. um 254 v. Chr., gest. 184, war von niederem Stande, diente in Rom zuerst einer Schauspielertruppe, unternahm dann ein Handelsgeschäft, verlor alles Erworbene u. verdingte sich aus Noth in eine Stampfmühle. Aus dieser Lage befreite er sich durch seine Arbeiten als Lustspieldichter. 20 seiner Lustspiele haben sich erhalten; sie sind freie Bearbeitungen griech. Originale aus der mittleren und neueren Komödie, ausgezeichnet durch lebendigen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0563" n="562"/>
Kranken u. Alten, die Rechtlosigkeit des Weibes, die Ausschließung des zahlreichsten 3. Standes geschweige der Sklaven von aller Erziehung und allen Rechten, sogar vom Himmel, da sich nicht absehen läßt, auf welche Weise Mitglieder des 3. Standes zur Gottähnlichkeit herangebildet werden könnten. &#x2013; Ueber P. u. dessen Philosophie s. weiters die Artikel: Aristoteles, Dialectik, Griechische Philosophie, Idealismus, Neuplatonismus, Nominalismus, Philosophie, Scholastik. &#x2013; Beste Ausgabe P.s von Stallbaum (Leipz. 1821&#x2013;25), beste Uebersetzung von Schleiermacher (Berl. 1817 bis 1828, 6 B.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Platonische Liebe</hi>, ideale Liebe, die von geschlechtlichen Gedanken und Absichten freie Liebe zwischen Personen verschiedenen Geschlechts, dem Platon wie dem Alterthum überhaupt unbekannt, von der Minne (s. d.) namentlich dadurch unterschieden, daß sie mit der positiven Religion nichts zu schaffen hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Platow</hi>, Matwei Iwanowitsch, geb. 1757, Hetman der Don&#x02BC;schen Kosacken, zeichnete sich besonders in den Feldzügen 1812&#x2013;14 gegen Napoleon aus, st. 1818.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plattdeutsch</hi>, <hi rendition="#g">Niederdeutsch</hi>, die Volkssprache Norddeutschlands vom Niederrhein bis Memel, Sprache der von den alten Friesen u. Sachsen abstammenden Deutschen, zerfällt in mehre Dialecte u. ist seit dem 17. Jahrh. aus der Schrift so gut als verschwunden, zumal die Dichtungen im P. doch nur eine locale Bedeutung haben. Aus der alten Zeit haben wir den &#x201E;Heliand&#x201C;, aus dem Mittelalter viele Chroniken, den Sachsenspiegel, Reineke Vos, den Eulenspiegel; die letzte Bibel in P. wurde 1522 gedruckt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Platte</hi>, s. Nebraska.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plattensee</hi> (aus dem ungar. <hi rendition="#g">Balaton</hi> gebildet), der größte See Ungarns, zwischen dem szalader, samogyer und veszprimer Comitat, 8 Ml. lang, <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">8</hi> bis <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Ml. breit, 18<hi rendition="#sup">4</hi>/<hi rendition="#sub">5</hi> &#x25A1;M. groß, nur bis 27' tief, außerordentlich fischreich, wirft reinen Eisensand aus, fließt durch den Sio in die Sarviz und mit dieser in die Donau ab; wird von Dampfschiffen befahren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Platterbse</hi>, was Erdnuß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plattfuß</hi>, der Theil des Fußes, mit welchem der Mensch den Boden berührt; die Deformität des Fußes, wobei der Unterfuß mit seinem innern Rande und seiner Sohle auftritt; vgl. Klumpfuß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plattiren</hi> (vom span. <hi rendition="#i">plata</hi>, Silber) nennt man das Ueberziehen unedler Metalle mit einer dünnen Schicht edlen Metalls, so des Kupfers, Messings, Eisens mit Silber oder Gold. Zu plattirtem Draht wird vorerst eine Kupferstange stärker plattirt u. dann in Draht ausgezogen, für flache Gegenstände eine ebenso behandelte Kupferplatte dünn ausgewalzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plattmönch</hi>, Schwarzkopf, Mönchsgrasmücke. s. Grasmücke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Platzwechsel</hi>, <hi rendition="#b">Platzbillet</hi>, ein Wechsel, wo der Ausstellungsort zugleich auch der Zahlungsort ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Platzmajor</hi>, Offizier in einer Festung, Residenz- od. Garnisonsstadt, der unter dem Befehle des <hi rendition="#g">Platzgouverneurs</hi> od. Commandanten den täglichen Dienst der Truppen besorgt, die Listen führt u. die Militärpolizei handhabt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plau</hi>, mecklenburg-schwerin&#x02BC;sche Stadt an dem nach ihr benannten fischreichen See, mit 3200 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plauen</hi>, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, an der bayer.-sächs. Staatseisenbahn, mit 13000 E., großartiger Fabrikation, namentlich für verschiedene Baumwollewaaren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plauischer Grund</hi>, reizendes Thal, von der Weißeritz durchflossen, unweit Dresden, zwischen dem Dorfe Plauen und Tharand.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plausus</hi>, lat., Beifall; <hi rendition="#g">plausibel</hi>, wahrscheinlich, annehmbar; <hi rendition="#g">Plausibilität</hi>, Glaubwürdigkeit, Wahrscheinlichkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Plautus</hi>, Titus Maccius aus Sarsina in Umbrien, geb. um 254 v. Chr., gest. 184, war von niederem Stande, diente in Rom zuerst einer Schauspielertruppe, unternahm dann ein Handelsgeschäft, verlor alles Erworbene u. verdingte sich aus Noth in eine Stampfmühle. Aus dieser Lage befreite er sich durch seine Arbeiten als Lustspieldichter. 20 seiner Lustspiele haben sich erhalten; sie sind freie Bearbeitungen griech. Originale aus der mittleren und neueren Komödie, ausgezeichnet durch lebendigen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[562/0563] Kranken u. Alten, die Rechtlosigkeit des Weibes, die Ausschließung des zahlreichsten 3. Standes geschweige der Sklaven von aller Erziehung und allen Rechten, sogar vom Himmel, da sich nicht absehen läßt, auf welche Weise Mitglieder des 3. Standes zur Gottähnlichkeit herangebildet werden könnten. – Ueber P. u. dessen Philosophie s. weiters die Artikel: Aristoteles, Dialectik, Griechische Philosophie, Idealismus, Neuplatonismus, Nominalismus, Philosophie, Scholastik. – Beste Ausgabe P.s von Stallbaum (Leipz. 1821–25), beste Uebersetzung von Schleiermacher (Berl. 1817 bis 1828, 6 B.). Platonische Liebe, ideale Liebe, die von geschlechtlichen Gedanken und Absichten freie Liebe zwischen Personen verschiedenen Geschlechts, dem Platon wie dem Alterthum überhaupt unbekannt, von der Minne (s. d.) namentlich dadurch unterschieden, daß sie mit der positiven Religion nichts zu schaffen hat. Platow, Matwei Iwanowitsch, geb. 1757, Hetman der Donʼschen Kosacken, zeichnete sich besonders in den Feldzügen 1812–14 gegen Napoleon aus, st. 1818. Plattdeutsch, Niederdeutsch, die Volkssprache Norddeutschlands vom Niederrhein bis Memel, Sprache der von den alten Friesen u. Sachsen abstammenden Deutschen, zerfällt in mehre Dialecte u. ist seit dem 17. Jahrh. aus der Schrift so gut als verschwunden, zumal die Dichtungen im P. doch nur eine locale Bedeutung haben. Aus der alten Zeit haben wir den „Heliand“, aus dem Mittelalter viele Chroniken, den Sachsenspiegel, Reineke Vos, den Eulenspiegel; die letzte Bibel in P. wurde 1522 gedruckt. Platte, s. Nebraska. Plattensee (aus dem ungar. Balaton gebildet), der größte See Ungarns, zwischen dem szalader, samogyer und veszprimer Comitat, 8 Ml. lang, 1/8 bis 1/2 Ml. breit, 184/5 □M. groß, nur bis 27' tief, außerordentlich fischreich, wirft reinen Eisensand aus, fließt durch den Sio in die Sarviz und mit dieser in die Donau ab; wird von Dampfschiffen befahren. Platterbse, was Erdnuß. Plattfuß, der Theil des Fußes, mit welchem der Mensch den Boden berührt; die Deformität des Fußes, wobei der Unterfuß mit seinem innern Rande und seiner Sohle auftritt; vgl. Klumpfuß. Plattiren (vom span. plata, Silber) nennt man das Ueberziehen unedler Metalle mit einer dünnen Schicht edlen Metalls, so des Kupfers, Messings, Eisens mit Silber oder Gold. Zu plattirtem Draht wird vorerst eine Kupferstange stärker plattirt u. dann in Draht ausgezogen, für flache Gegenstände eine ebenso behandelte Kupferplatte dünn ausgewalzt. Plattmönch, Schwarzkopf, Mönchsgrasmücke. s. Grasmücke. Platzwechsel, Platzbillet, ein Wechsel, wo der Ausstellungsort zugleich auch der Zahlungsort ist. Platzmajor, Offizier in einer Festung, Residenz- od. Garnisonsstadt, der unter dem Befehle des Platzgouverneurs od. Commandanten den täglichen Dienst der Truppen besorgt, die Listen führt u. die Militärpolizei handhabt. Plau, mecklenburg-schwerinʼsche Stadt an dem nach ihr benannten fischreichen See, mit 3200 E. Plauen, sächs. Stadt im Kreisdir.-Bez. Zwickau, an der bayer.-sächs. Staatseisenbahn, mit 13000 E., großartiger Fabrikation, namentlich für verschiedene Baumwollewaaren. Plauischer Grund, reizendes Thal, von der Weißeritz durchflossen, unweit Dresden, zwischen dem Dorfe Plauen und Tharand. Plausus, lat., Beifall; plausibel, wahrscheinlich, annehmbar; Plausibilität, Glaubwürdigkeit, Wahrscheinlichkeit. Plautus, Titus Maccius aus Sarsina in Umbrien, geb. um 254 v. Chr., gest. 184, war von niederem Stande, diente in Rom zuerst einer Schauspielertruppe, unternahm dann ein Handelsgeschäft, verlor alles Erworbene u. verdingte sich aus Noth in eine Stampfmühle. Aus dieser Lage befreite er sich durch seine Arbeiten als Lustspieldichter. 20 seiner Lustspiele haben sich erhalten; sie sind freie Bearbeitungen griech. Originale aus der mittleren und neueren Komödie, ausgezeichnet durch lebendigen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/563
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/563>, abgerufen am 24.08.2024.