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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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besonders gern Kirschen, Feigen etc. Sein flötender Gesang ist kräftig.


Piron (-ong), Alexis, geb. 1689 zu Dijon, gest. 1773, französ. Dichter der leichteren Gattung, witzig, sehr glücklich in kleineren Gedichten u. Theaterstücken (Oeuvres, Paris 1776, 7 vol.).


Pirouette (kleiner Kreisel), franz., in der Tanzkunst das schnelle Umdrehen auf einem Fuße, in der Reitkunst das schnelle Herumwerfen des Pferdes im Halbkreise.


Pisa, Hauptstadt der toscan. Präfektur P., am Arno, mit Livorno durch eine Eisenbahn verbunden, hat 22000 E., Wein- u. Oelhandel, Seiden- u. Wollefabrikation, Universität. P. ist reich an Kunstdenkmälern aus dem Mittelalter: der Dom, 1063 von griech. Baumeistern erbaut. mit den Gemälden von del Sarto, Rafael u. a., Mosaiken und Alterthümern; das 1152 erbaute Baptisterium; Campo Santo (Gottesacker) mit gothischen Hallen eingefaßt, mit den Werken der ältesten italien. Malerschule bedeckt; die gothische Kirche der Madonna della Spina; der 1774 von einem Deutschen erbaute 142' hohe schiefe Thurm etc. Synode 1409. In der Nähe stark besuchte Bäder, 36 Quellen von 32° R., Kohlensäure, schwefel- und salzsaures Natrum enthaltend. - P., bei den Römern Pisae, später Colonia Julia Pisana, war schon im Alterthume eine wichtige Handelsstadt, erreichte aber ihren Glanzpunkt im 12. und 13. Jahrh., wo sie 150000 E. zählte und mit Genua u. Venedig rivalisirte. P. war die einzige große Stadt Italiens, welche den Hohenstaufen unerschütterlich treu blieb, für sie Blut und Schätze opferte, dafür aber auch mit großen Vorrechten belohnt wurde. P.s gefährlichste Feinde waren die guelfischen Städte Genua und Florenz; gegen die erstere unterlag P.s Seemacht 1288 bei der Insel Molara, die Folge war, daß Colonien und Seehandel verloren gingen. Nach manchen Kämpfen mit Florenz, Siena etc. übergab sich P. 1399 an den Herzog von Mailand, der es 1406 den Florentinern abtrat, die es durch Hunger zur Ergebung zwangen; 1494 wandte sich P. an König Karl VIII. von Frankreich, erhielt seine Selbständigkeit wieder, wurde aber nach dem Abzuge der Franzosen 1499 von den Florentinern wieder belagert und ergab sich erst 8. Juni 1509 nach verzweifelter Gegenwehr; seitdem blieb es bei Toscana, ohne seine frühere Bedeutung auch nur annähernd wieder zu erreichen.


Pisang, s. Musa paradisiaca.


Pisano, Nicolo, italien. Bildhauer u. Architekt, geb. um 1200 zu Pisa, gest. 1270, besonders verdient um das Wiederaufblühen der ital. Kunst durch seinen neuen, theils dem antiken theils dem deutschen ähnlichen Styl etc. - P., Giovanni, Sohn des Vorigen, geb. 1240, gest. 1320, Bildhauer und Architekt, hauptsächlicher Repräsentant des damals in Italien üblich gewordenen deutschen Styls. Von ihm sind die Grabmäler mehrer Päpste, die Vorderseite des Doms zu Siena, der Hochaltar in der Kirche des hl. Dominicus zu Bologna, die Kanzel des Doms, das Campo Santo, die Facade von St. Maria della Spina zu Pisa. - P., Andrea, ebenfalls Bildhauer und Architekt, geb. 1280, gest. 1315; von ihm sind die Statuen am Thurm des Doms zu Florenz und die Bronzethüre des dortigen Baptisteriums. - P., Victor, Maler, Pisanello genannt, geb. 1368 im Veronesischen, arbeitete viel für den päpstl. Hof, st. 1448; ist berühmt durch seine Medaillen, die er in Formen goß.


Pischauer, s. Peschawer.


Piscis, lat., Fisch; pisces, Fische; Piscation, Fischfang; Piscivoren, Fischfresser.


Pise, franz., Bauart aus gestampfter, feuchter Thonerde. Die Unterlage der P.mauern muß von Stein oder Holz sein; auf sie wird nun die P.mauer entweder so aufgeführt, daß die Erde in einer eigenen hölzernen Form festgetreten wird, in welcher natürlich die Fenster- u. Thüröffnungen angebracht sein müssen, od. es werden in eigenen Formen P.quader gestampft, an der Sonne getrocknet und aufeinander gesetzt, wobei die sich berührenden Flächen wieder angefeuchtet werden. Der P.bau war den alten Orientalen, z. B. den Babyloniern wohlbekannt, deßgleichen den Griechen;

besonders gern Kirschen, Feigen etc. Sein flötender Gesang ist kräftig.


Piron (–ong), Alexis, geb. 1689 zu Dijon, gest. 1773, französ. Dichter der leichteren Gattung, witzig, sehr glücklich in kleineren Gedichten u. Theaterstücken (Oeuvres, Paris 1776, 7 vol.).


Pirouette (kleiner Kreisel), franz., in der Tanzkunst das schnelle Umdrehen auf einem Fuße, in der Reitkunst das schnelle Herumwerfen des Pferdes im Halbkreise.


Pisa, Hauptstadt der toscan. Präfektur P., am Arno, mit Livorno durch eine Eisenbahn verbunden, hat 22000 E., Wein- u. Oelhandel, Seiden- u. Wollefabrikation, Universität. P. ist reich an Kunstdenkmälern aus dem Mittelalter: der Dom, 1063 von griech. Baumeistern erbaut. mit den Gemälden von del Sarto, Rafael u. a., Mosaiken und Alterthümern; das 1152 erbaute Baptisterium; Campo Santo (Gottesacker) mit gothischen Hallen eingefaßt, mit den Werken der ältesten italien. Malerschule bedeckt; die gothische Kirche der Madonna della Spina; der 1774 von einem Deutschen erbaute 142' hohe schiefe Thurm etc. Synode 1409. In der Nähe stark besuchte Bäder, 36 Quellen von 32° R., Kohlensäure, schwefel- und salzsaures Natrum enthaltend. – P., bei den Römern Pisae, später Colonia Julia Pisana, war schon im Alterthume eine wichtige Handelsstadt, erreichte aber ihren Glanzpunkt im 12. und 13. Jahrh., wo sie 150000 E. zählte und mit Genua u. Venedig rivalisirte. P. war die einzige große Stadt Italiens, welche den Hohenstaufen unerschütterlich treu blieb, für sie Blut und Schätze opferte, dafür aber auch mit großen Vorrechten belohnt wurde. P.s gefährlichste Feinde waren die guelfischen Städte Genua und Florenz; gegen die erstere unterlag P.s Seemacht 1288 bei der Insel Molara, die Folge war, daß Colonien und Seehandel verloren gingen. Nach manchen Kämpfen mit Florenz, Siena etc. übergab sich P. 1399 an den Herzog von Mailand, der es 1406 den Florentinern abtrat, die es durch Hunger zur Ergebung zwangen; 1494 wandte sich P. an König Karl VIII. von Frankreich, erhielt seine Selbständigkeit wieder, wurde aber nach dem Abzuge der Franzosen 1499 von den Florentinern wieder belagert und ergab sich erst 8. Juni 1509 nach verzweifelter Gegenwehr; seitdem blieb es bei Toscana, ohne seine frühere Bedeutung auch nur annähernd wieder zu erreichen.


Pisang, s. Musa paradisiaca.


Pisano, Nicolo, italien. Bildhauer u. Architekt, geb. um 1200 zu Pisa, gest. 1270, besonders verdient um das Wiederaufblühen der ital. Kunst durch seinen neuen, theils dem antiken theils dem deutschen ähnlichen Styl etc. – P., Giovanni, Sohn des Vorigen, geb. 1240, gest. 1320, Bildhauer und Architekt, hauptsächlicher Repräsentant des damals in Italien üblich gewordenen deutschen Styls. Von ihm sind die Grabmäler mehrer Päpste, die Vorderseite des Doms zu Siena, der Hochaltar in der Kirche des hl. Dominicus zu Bologna, die Kanzel des Doms, das Campo Santo, die Façade von St. Maria della Spina zu Pisa. – P., Andrea, ebenfalls Bildhauer und Architekt, geb. 1280, gest. 1315; von ihm sind die Statuen am Thurm des Doms zu Florenz und die Bronzethüre des dortigen Baptisteriums. – P., Victor, Maler, Pisanello genannt, geb. 1368 im Veronesischen, arbeitete viel für den päpstl. Hof, st. 1448; ist berühmt durch seine Medaillen, die er in Formen goß.


Pischauer, s. Peschawer.


Piscis, lat., Fisch; pisces, Fische; Piscation, Fischfang; Piscivoren, Fischfresser.


Pisé, franz., Bauart aus gestampfter, feuchter Thonerde. Die Unterlage der P.mauern muß von Stein oder Holz sein; auf sie wird nun die P.mauer entweder so aufgeführt, daß die Erde in einer eigenen hölzernen Form festgetreten wird, in welcher natürlich die Fenster- u. Thüröffnungen angebracht sein müssen, od. es werden in eigenen Formen P.quader gestampft, an der Sonne getrocknet und aufeinander gesetzt, wobei die sich berührenden Flächen wieder angefeuchtet werden. Der P.bau war den alten Orientalen, z. B. den Babyloniern wohlbekannt, deßgleichen den Griechen;

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[550/0551] besonders gern Kirschen, Feigen etc. Sein flötender Gesang ist kräftig. Piron (–ong), Alexis, geb. 1689 zu Dijon, gest. 1773, französ. Dichter der leichteren Gattung, witzig, sehr glücklich in kleineren Gedichten u. Theaterstücken (Oeuvres, Paris 1776, 7 vol.). Pirouette (kleiner Kreisel), franz., in der Tanzkunst das schnelle Umdrehen auf einem Fuße, in der Reitkunst das schnelle Herumwerfen des Pferdes im Halbkreise. Pisa, Hauptstadt der toscan. Präfektur P., am Arno, mit Livorno durch eine Eisenbahn verbunden, hat 22000 E., Wein- u. Oelhandel, Seiden- u. Wollefabrikation, Universität. P. ist reich an Kunstdenkmälern aus dem Mittelalter: der Dom, 1063 von griech. Baumeistern erbaut. mit den Gemälden von del Sarto, Rafael u. a., Mosaiken und Alterthümern; das 1152 erbaute Baptisterium; Campo Santo (Gottesacker) mit gothischen Hallen eingefaßt, mit den Werken der ältesten italien. Malerschule bedeckt; die gothische Kirche der Madonna della Spina; der 1774 von einem Deutschen erbaute 142' hohe schiefe Thurm etc. Synode 1409. In der Nähe stark besuchte Bäder, 36 Quellen von 32° R., Kohlensäure, schwefel- und salzsaures Natrum enthaltend. – P., bei den Römern Pisae, später Colonia Julia Pisana, war schon im Alterthume eine wichtige Handelsstadt, erreichte aber ihren Glanzpunkt im 12. und 13. Jahrh., wo sie 150000 E. zählte und mit Genua u. Venedig rivalisirte. P. war die einzige große Stadt Italiens, welche den Hohenstaufen unerschütterlich treu blieb, für sie Blut und Schätze opferte, dafür aber auch mit großen Vorrechten belohnt wurde. P.s gefährlichste Feinde waren die guelfischen Städte Genua und Florenz; gegen die erstere unterlag P.s Seemacht 1288 bei der Insel Molara, die Folge war, daß Colonien und Seehandel verloren gingen. Nach manchen Kämpfen mit Florenz, Siena etc. übergab sich P. 1399 an den Herzog von Mailand, der es 1406 den Florentinern abtrat, die es durch Hunger zur Ergebung zwangen; 1494 wandte sich P. an König Karl VIII. von Frankreich, erhielt seine Selbständigkeit wieder, wurde aber nach dem Abzuge der Franzosen 1499 von den Florentinern wieder belagert und ergab sich erst 8. Juni 1509 nach verzweifelter Gegenwehr; seitdem blieb es bei Toscana, ohne seine frühere Bedeutung auch nur annähernd wieder zu erreichen. Pisang, s. Musa paradisiaca. Pisano, Nicolo, italien. Bildhauer u. Architekt, geb. um 1200 zu Pisa, gest. 1270, besonders verdient um das Wiederaufblühen der ital. Kunst durch seinen neuen, theils dem antiken theils dem deutschen ähnlichen Styl etc. – P., Giovanni, Sohn des Vorigen, geb. 1240, gest. 1320, Bildhauer und Architekt, hauptsächlicher Repräsentant des damals in Italien üblich gewordenen deutschen Styls. Von ihm sind die Grabmäler mehrer Päpste, die Vorderseite des Doms zu Siena, der Hochaltar in der Kirche des hl. Dominicus zu Bologna, die Kanzel des Doms, das Campo Santo, die Façade von St. Maria della Spina zu Pisa. – P., Andrea, ebenfalls Bildhauer und Architekt, geb. 1280, gest. 1315; von ihm sind die Statuen am Thurm des Doms zu Florenz und die Bronzethüre des dortigen Baptisteriums. – P., Victor, Maler, Pisanello genannt, geb. 1368 im Veronesischen, arbeitete viel für den päpstl. Hof, st. 1448; ist berühmt durch seine Medaillen, die er in Formen goß. Pischauer, s. Peschawer. Piscis, lat., Fisch; pisces, Fische; Piscation, Fischfang; Piscivoren, Fischfresser. Pisé, franz., Bauart aus gestampfter, feuchter Thonerde. Die Unterlage der P.mauern muß von Stein oder Holz sein; auf sie wird nun die P.mauer entweder so aufgeführt, daß die Erde in einer eigenen hölzernen Form festgetreten wird, in welcher natürlich die Fenster- u. Thüröffnungen angebracht sein müssen, od. es werden in eigenen Formen P.quader gestampft, an der Sonne getrocknet und aufeinander gesetzt, wobei die sich berührenden Flächen wieder angefeuchtet werden. Der P.bau war den alten Orientalen, z. B. den Babyloniern wohlbekannt, deßgleichen den Griechen;

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/551>, abgerufen am 22.11.2024.