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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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des alten Kleinasiens, zwischen Phrygien, Mysien, Ionien und Karien, von einem semitischen, gebildeten, wollüstigen aber doch kriegerischen Volke bewohnt, das unter der Dynastie der Mermnaden den größten Theil Vorderasiens beherrschte, aber 546 v. Chr. unter Krösus (s. d.) dem Perser Cyrus unterlag. Hauptstadt: Sardes; das Tmolusgebirge war durch Safran u. treffliche Weiden, der Fluß Paktolus durch Goldsand berühmt.


Lyell (Leiell), Sir Charles, berühmter engl. Geolog, geb. 1797 zu Kinnordy in Forfarshire, studierte zu Oxford Rechtswissenschaft u. Naturwissenschaften, u. widmete sich später gänzlich der Geologie. Begann 1832 geologische Vorlesungen in London, und bereiste Deutschland, Italien u. Frankreich, später 2mal die Vereinigten Staaten, wo er in mehren Städten Vorlesungen hielt. Epoche in der Geologie machten seine "Principles of geology", 3 Bde., London 1830-33; 9. Aufl. 1853; deutsch von Hartmann, Weimar 1842. Außerdem schrieb er "Elements of geology", Lond. 1838. 4. Aufl. 1853, deutsch von Hartmann, Weimar 1850, sowie über seine 2 Reisen nach Nordamerika und deren geologische Resultate.


Lykäos, Beiname des Zeus u. Pan, von dem arkadischen Berge gleichen Namens, wo sie Heiligthümer hatten.


Lykanthropie, griech.-dtsch., Art des Wahnsinns, wo der Geisteskranke sich in einen Wolf verwandelt glaubt u. demgemäß handelt.


Lykaon, des Pelasgos u. der Meliboä Sohn, myth. König von Arkadien, setzte dem Zeus Menschenfleisch vor und wurde deßwegen mit seinen 50 Söhnen in Wölfe verwandelt.


Lykaonien, kleinasiat. Landschaft zwischen Kappadocien, Pisidien, Isaurien und Cilicien, gebirgig, nie selbständig; Hauptstadt: Ikonium.


Lykophron, griech. Grammatiker u. Tragiker, aus Chalcis, geb. um 270 v. Chr., lebte zu Alexandrien; wir haben von ihm "Kassandra", ein prophetisches Trauerspiel von grauenhafter Gelehrsamkeit (zuletzt mit den alten Commentaren herausgegeben von Bachmann, Leipzig 1830 und Deheque, Paris 1853).


Lykos, Name mehrer myth. Personen; Fluß in Phönicien, Phrygien etc.


Lykurgos, Logothetis, Samiote, geb. 1772, Anführer seiner Landsleute in ihrem Aufstande gegen die Türken, wanderte, als die Insel nicht frei wurde, 1830 nach Griechenland aus, wo er 1851 als Senator st.; s. Samos.


Lykurgus, Gesetzgeber der Spartaner, s. Sparta.


Lykurgus, attischer Redner, gest. 323 v. Cyr., von hohem Rufe im Alterthume, den eine uns erhaltene Rede (in den "Oratores Attici", Zürich 1834, besonders herausgeg. von Scheibe, Leipz. 1853) rechtfertigt. Bruchstücke gab heraus Kießling, Halle 1847.


Lymphatisches System (systema lymphaticum), in der Anatomie ein durch den ganzen Körper verbreitetes System von seinen, Lymphe führenden Gefäßen (Lymphgefäße oder Saugadern) u. von dazwischen liegenden u. ihnen anhängenden Drüsen (Lymphdrüsen). Die Lymphgefäße oder Saugadern sind sehr dünnhäutige, durchsichtige Röhren mit vielen Klappen auf ihrer innern Wand. Sie nehmen ihren Ursprung in fast allen Organen u. Geweben des Körpers, bilden da ein äußerst seines, nur durch künstliche Injection sichtbar werdendes Netz von Kanälchen, die sich durch Vereinigung allmälig erweitern u. dann als größere Röhrchen theils mehr außen unter der Haut, theils mehr in der Tiefe verlaufen, bis sie zuletzt in 2 ungleich große Stämme zusammentreten, durch die sie in der Brusthöhle ihren Inhalt in das Blut überführen. Der größere dieser Stämme, der Milchbrustgang, bildet sich aus dem Zusammenfluß der Lymphgefäße der Verdauungswerkzeuge, des unteren Rumpfes und der unteren Gliedmaßen in der Gegend des zweiten Lendenwirbels, steigt auf der Wirbelsäule aufwärts in die Brusthöhle, empfängt daselbst noch die Lymphgefäße der linken oberen Körperhälfte und mündet am Halse in die Gabel der linken Drossel- u. Schlüsselblutader. Der kleinere Saugaderstamm bildet sich aus dem Zusammenfluß der Lymphgefäße der rechten obern Körperhälfte, ist sehr kurz u. mündet am Halse in die rechte Drossel- und

des alten Kleinasiens, zwischen Phrygien, Mysien, Ionien und Karien, von einem semitischen, gebildeten, wollüstigen aber doch kriegerischen Volke bewohnt, das unter der Dynastie der Mermnaden den größten Theil Vorderasiens beherrschte, aber 546 v. Chr. unter Krösus (s. d.) dem Perser Cyrus unterlag. Hauptstadt: Sardes; das Tmolusgebirge war durch Safran u. treffliche Weiden, der Fluß Paktolus durch Goldsand berühmt.


Lyell (Leiell), Sir Charles, berühmter engl. Geolog, geb. 1797 zu Kinnordy in Forfarshire, studierte zu Oxford Rechtswissenschaft u. Naturwissenschaften, u. widmete sich später gänzlich der Geologie. Begann 1832 geologische Vorlesungen in London, und bereiste Deutschland, Italien u. Frankreich, später 2mal die Vereinigten Staaten, wo er in mehren Städten Vorlesungen hielt. Epoche in der Geologie machten seine „Principles of geology“, 3 Bde., London 1830–33; 9. Aufl. 1853; deutsch von Hartmann, Weimar 1842. Außerdem schrieb er „Elements of geology“, Lond. 1838. 4. Aufl. 1853, deutsch von Hartmann, Weimar 1850, sowie über seine 2 Reisen nach Nordamerika und deren geologische Resultate.


Lykäos, Beiname des Zeus u. Pan, von dem arkadischen Berge gleichen Namens, wo sie Heiligthümer hatten.


Lykanthropie, griech.-dtsch., Art des Wahnsinns, wo der Geisteskranke sich in einen Wolf verwandelt glaubt u. demgemäß handelt.


Lykaon, des Pelasgos u. der Meliboä Sohn, myth. König von Arkadien, setzte dem Zeus Menschenfleisch vor und wurde deßwegen mit seinen 50 Söhnen in Wölfe verwandelt.


Lykaonien, kleinasiat. Landschaft zwischen Kappadocien, Pisidien, Isaurien und Cilicien, gebirgig, nie selbständig; Hauptstadt: Ikonium.


Lykophron, griech. Grammatiker u. Tragiker, aus Chalcis, geb. um 270 v. Chr., lebte zu Alexandrien; wir haben von ihm „Kassandra“, ein prophetisches Trauerspiel von grauenhafter Gelehrsamkeit (zuletzt mit den alten Commentaren herausgegeben von Bachmann, Leipzig 1830 und Dehèque, Paris 1853).


Lykos, Name mehrer myth. Personen; Fluß in Phönicien, Phrygien etc.


Lykurgos, Logothetis, Samiote, geb. 1772, Anführer seiner Landsleute in ihrem Aufstande gegen die Türken, wanderte, als die Insel nicht frei wurde, 1830 nach Griechenland aus, wo er 1851 als Senator st.; s. Samos.


Lykurgus, Gesetzgeber der Spartaner, s. Sparta.


Lykurgus, attischer Redner, gest. 323 v. Cyr., von hohem Rufe im Alterthume, den eine uns erhaltene Rede (in den „Oratores Attici“, Zürich 1834, besonders herausgeg. von Scheibe, Leipz. 1853) rechtfertigt. Bruchstücke gab heraus Kießling, Halle 1847.


Lymphatisches System (systema lymphaticum), in der Anatomie ein durch den ganzen Körper verbreitetes System von seinen, Lymphe führenden Gefäßen (Lymphgefäße oder Saugadern) u. von dazwischen liegenden u. ihnen anhängenden Drüsen (Lymphdrüsen). Die Lymphgefäße oder Saugadern sind sehr dünnhäutige, durchsichtige Röhren mit vielen Klappen auf ihrer innern Wand. Sie nehmen ihren Ursprung in fast allen Organen u. Geweben des Körpers, bilden da ein äußerst seines, nur durch künstliche Injection sichtbar werdendes Netz von Kanälchen, die sich durch Vereinigung allmälig erweitern u. dann als größere Röhrchen theils mehr außen unter der Haut, theils mehr in der Tiefe verlaufen, bis sie zuletzt in 2 ungleich große Stämme zusammentreten, durch die sie in der Brusthöhle ihren Inhalt in das Blut überführen. Der größere dieser Stämme, der Milchbrustgang, bildet sich aus dem Zusammenfluß der Lymphgefäße der Verdauungswerkzeuge, des unteren Rumpfes und der unteren Gliedmaßen in der Gegend des zweiten Lendenwirbels, steigt auf der Wirbelsäule aufwärts in die Brusthöhle, empfängt daselbst noch die Lymphgefäße der linken oberen Körperhälfte und mündet am Halse in die Gabel der linken Drossel- u. Schlüsselblutader. Der kleinere Saugaderstamm bildet sich aus dem Zusammenfluß der Lymphgefäße der rechten obern Körperhälfte, ist sehr kurz u. mündet am Halse in die rechte Drossel- und

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[51/0052] des alten Kleinasiens, zwischen Phrygien, Mysien, Ionien und Karien, von einem semitischen, gebildeten, wollüstigen aber doch kriegerischen Volke bewohnt, das unter der Dynastie der Mermnaden den größten Theil Vorderasiens beherrschte, aber 546 v. Chr. unter Krösus (s. d.) dem Perser Cyrus unterlag. Hauptstadt: Sardes; das Tmolusgebirge war durch Safran u. treffliche Weiden, der Fluß Paktolus durch Goldsand berühmt. Lyell (Leiell), Sir Charles, berühmter engl. Geolog, geb. 1797 zu Kinnordy in Forfarshire, studierte zu Oxford Rechtswissenschaft u. Naturwissenschaften, u. widmete sich später gänzlich der Geologie. Begann 1832 geologische Vorlesungen in London, und bereiste Deutschland, Italien u. Frankreich, später 2mal die Vereinigten Staaten, wo er in mehren Städten Vorlesungen hielt. Epoche in der Geologie machten seine „Principles of geology“, 3 Bde., London 1830–33; 9. Aufl. 1853; deutsch von Hartmann, Weimar 1842. Außerdem schrieb er „Elements of geology“, Lond. 1838. 4. Aufl. 1853, deutsch von Hartmann, Weimar 1850, sowie über seine 2 Reisen nach Nordamerika und deren geologische Resultate. Lykäos, Beiname des Zeus u. Pan, von dem arkadischen Berge gleichen Namens, wo sie Heiligthümer hatten. Lykanthropie, griech.-dtsch., Art des Wahnsinns, wo der Geisteskranke sich in einen Wolf verwandelt glaubt u. demgemäß handelt. Lykaon, des Pelasgos u. der Meliboä Sohn, myth. König von Arkadien, setzte dem Zeus Menschenfleisch vor und wurde deßwegen mit seinen 50 Söhnen in Wölfe verwandelt. Lykaonien, kleinasiat. Landschaft zwischen Kappadocien, Pisidien, Isaurien und Cilicien, gebirgig, nie selbständig; Hauptstadt: Ikonium. Lykophron, griech. Grammatiker u. Tragiker, aus Chalcis, geb. um 270 v. Chr., lebte zu Alexandrien; wir haben von ihm „Kassandra“, ein prophetisches Trauerspiel von grauenhafter Gelehrsamkeit (zuletzt mit den alten Commentaren herausgegeben von Bachmann, Leipzig 1830 und Dehèque, Paris 1853). Lykos, Name mehrer myth. Personen; Fluß in Phönicien, Phrygien etc. Lykurgos, Logothetis, Samiote, geb. 1772, Anführer seiner Landsleute in ihrem Aufstande gegen die Türken, wanderte, als die Insel nicht frei wurde, 1830 nach Griechenland aus, wo er 1851 als Senator st.; s. Samos. Lykurgus, Gesetzgeber der Spartaner, s. Sparta. Lykurgus, attischer Redner, gest. 323 v. Cyr., von hohem Rufe im Alterthume, den eine uns erhaltene Rede (in den „Oratores Attici“, Zürich 1834, besonders herausgeg. von Scheibe, Leipz. 1853) rechtfertigt. Bruchstücke gab heraus Kießling, Halle 1847. Lymphatisches System (systema lymphaticum), in der Anatomie ein durch den ganzen Körper verbreitetes System von seinen, Lymphe führenden Gefäßen (Lymphgefäße oder Saugadern) u. von dazwischen liegenden u. ihnen anhängenden Drüsen (Lymphdrüsen). Die Lymphgefäße oder Saugadern sind sehr dünnhäutige, durchsichtige Röhren mit vielen Klappen auf ihrer innern Wand. Sie nehmen ihren Ursprung in fast allen Organen u. Geweben des Körpers, bilden da ein äußerst seines, nur durch künstliche Injection sichtbar werdendes Netz von Kanälchen, die sich durch Vereinigung allmälig erweitern u. dann als größere Röhrchen theils mehr außen unter der Haut, theils mehr in der Tiefe verlaufen, bis sie zuletzt in 2 ungleich große Stämme zusammentreten, durch die sie in der Brusthöhle ihren Inhalt in das Blut überführen. Der größere dieser Stämme, der Milchbrustgang, bildet sich aus dem Zusammenfluß der Lymphgefäße der Verdauungswerkzeuge, des unteren Rumpfes und der unteren Gliedmaßen in der Gegend des zweiten Lendenwirbels, steigt auf der Wirbelsäule aufwärts in die Brusthöhle, empfängt daselbst noch die Lymphgefäße der linken oberen Körperhälfte und mündet am Halse in die Gabel der linken Drossel- u. Schlüsselblutader. Der kleinere Saugaderstamm bildet sich aus dem Zusammenfluß der Lymphgefäße der rechten obern Körperhälfte, ist sehr kurz u. mündet am Halse in die rechte Drossel- und

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/52>, abgerufen am 24.11.2024.