Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.der Opposition in der württemberg. Deputirtenkammer, wurde 1848 Cultminister, trat wegen Krankheit zurück u. erhielt 1851 wieder eine Anstellung an dem Gerichtshofe von Tübingen. Seine verschiedenen staatsrechtlichen und politischen Schriften vertreten den deutschen Constitutionalismus unter der Hegemonie Preußens. Pfizer, Gustav, geb. 1807 zu Stuttgart, Bruder des Vorigen, seit 1846 Professor an dem Gymnasium zu Stuttgart, lyrischer Dichter ("Gedichte", Stuttgart 1831, zweite Sammlung Stuttgart 1835), übersetzte Byron und mehre Bulwersche Romane, übernahm 1836 die Redaction der Blätter zur Kunde der Literatur des Auslands, 1838 des lyrischen Theils des Morgenblattes, gab auch einige historische Schriften für die reifere Jugend und einige kritische Arbeiten heraus. Pflanze, von dem lat. planta, ist ein Organismus ohne willkürliche Bewegung. Die P. ernährt sich, wächst, pflanzt ihre Art fort, ist dagegen an den Ort ihrer Entstehung, so weit nicht äußere zufällige Momente einwirken, gebannt u. unterscheidet sich eben dadurch vom Thier, welchem eine wenn auch noch so geringe freie Bewegungsfähigkeit zukommt. Die P. kann ausschließlich von unorganischen Stoffen leben, das Thier nicht. Das Thierreich wurzelt im P.nreich, letzteres verwandelt die leblosen Elemente der unorganischen Welt zu lebenden Organismen um. Die durch die gesammte P.nwelt verbreiteten chemischen Elemente sind der Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff und nächst diesen der Stickstoff. Von den übrigen Elementen, welche sich immer nur in verhältnißmäßig kleinen u. veränderlichen Mengen in den P.n finden, kommen vornehmlich noch die Kieselerde, Kalkerde, das Natron und Chlor in Betracht. Außer dem Jod, Brom, Phosphor, Schwefel, Kali, Kalkerde u. Eisen, welche allgemein im P.nreiche verbreitet sind, haben sich noch Spuren von Mangan und Kupfer in lebenden P.n gefunden. Die niedrigste Form einer P. ist die einer geschlossenen mit Ernährungsflüssigkeit gefüllten Zelle z. B.: als Spore der gefäßlosen Kryptogamen, als Staubpilz, als rother Schnee (Protococcus nivalis); die höchste Form eine in Blüte stehende oder mit Früchten bedeckte Gefäß-P., Aggregat von Zellen und Gefäßen, z. B. einer unserer Obstbäume. Der Stoffwechsel ist im Wesentlichen der gleiche bei beiden; bei beiden zersetzen unter dem Einfluß des Sonnenlichtes alle grünen Theile die in der Atmosphäre enthaltene Kohlensäure in der Art, daß sie den Sauerstoff als Sauerstoffgas abgeben und den Kohlenstoff zu ihrer eigenen Entwicklung zurück halten. Bei Mangel an Sonnenlicht zur Nachtzeit geben alle grünen Theile, wie alle nichtgrünen, Kohlensäure an die Atmosphäre dadurch ab, daß sie eben so viel Volumen Sauerstoff aufnehmen und an diesen die zur Kohlensäurebildung nöthige Quantität Kohlenstoff abtreten. Der bei Tag gewonnene Kohlenstoff übersteigt indessen immer den bei Nacht an die Luft abgegebenen. Während die P. auf diese Weise in gasförmiger Gestalt 2 Haupttheile ihrer Constitution, den Kohlenstoff und Sauerstoff, aufnimmt, dient vornehmlich die Wurzel dazu, die übrigen constituirenden Bestandtheile in flüssiger Form, aufgelöst und suspendirt in Wasser, zu gewinnen. Die 3 Hauptbestandtheile C + H + O verwendet der P.norganismus zu den mannigfaltigsten bis jetzt auf keine Weise darstellbaren chemischen Combinationen, die theils als P.nkörper, theils als Secretionen, theils als Excretionen des P.norganismus auftreten. Die Gefäße, welchen außer den Zellen die chemische Verwandlung der aufgenommenen Nahrungsstoffe der P.n zukommt, finden sich nur bei den höheren P., bestehen aus einem cylinderförmigen Schlauch, in dem sich eine ring- oder spiralförmige solide Faser befindet; manchmal sind die ringförmigen Stücke netzartig unter sich verflochten. Die Anordnung und Vertheilung der Gefäße in der P. selbst ist verschieden; bei den einen sind sie zwischen dem Zellensystem unregelmäßig vertheilt, bei den andern stehen sie alle zusammen und bilden einen soliden, zwischen Mark und Rinde befindlichen Holzcylinder. In diesem der Opposition in der württemberg. Deputirtenkammer, wurde 1848 Cultminister, trat wegen Krankheit zurück u. erhielt 1851 wieder eine Anstellung an dem Gerichtshofe von Tübingen. Seine verschiedenen staatsrechtlichen und politischen Schriften vertreten den deutschen Constitutionalismus unter der Hegemonie Preußens. Pfizer, Gustav, geb. 1807 zu Stuttgart, Bruder des Vorigen, seit 1846 Professor an dem Gymnasium zu Stuttgart, lyrischer Dichter („Gedichte“, Stuttgart 1831, zweite Sammlung Stuttgart 1835), übersetzte Byron und mehre Bulwersche Romane, übernahm 1836 die Redaction der Blätter zur Kunde der Literatur des Auslands, 1838 des lyrischen Theils des Morgenblattes, gab auch einige historische Schriften für die reifere Jugend und einige kritische Arbeiten heraus. Pflanze, von dem lat. planta, ist ein Organismus ohne willkürliche Bewegung. Die P. ernährt sich, wächst, pflanzt ihre Art fort, ist dagegen an den Ort ihrer Entstehung, so weit nicht äußere zufällige Momente einwirken, gebannt u. unterscheidet sich eben dadurch vom Thier, welchem eine wenn auch noch so geringe freie Bewegungsfähigkeit zukommt. Die P. kann ausschließlich von unorganischen Stoffen leben, das Thier nicht. Das Thierreich wurzelt im P.nreich, letzteres verwandelt die leblosen Elemente der unorganischen Welt zu lebenden Organismen um. Die durch die gesammte P.nwelt verbreiteten chemischen Elemente sind der Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff und nächst diesen der Stickstoff. Von den übrigen Elementen, welche sich immer nur in verhältnißmäßig kleinen u. veränderlichen Mengen in den P.n finden, kommen vornehmlich noch die Kieselerde, Kalkerde, das Natron und Chlor in Betracht. Außer dem Jod, Brom, Phosphor, Schwefel, Kali, Kalkerde u. Eisen, welche allgemein im P.nreiche verbreitet sind, haben sich noch Spuren von Mangan und Kupfer in lebenden P.n gefunden. Die niedrigste Form einer P. ist die einer geschlossenen mit Ernährungsflüssigkeit gefüllten Zelle z. B.: als Spore der gefäßlosen Kryptogamen, als Staubpilz, als rother Schnee (Protococcus nivalis); die höchste Form eine in Blüte stehende oder mit Früchten bedeckte Gefäß-P., Aggregat von Zellen und Gefäßen, z. B. einer unserer Obstbäume. Der Stoffwechsel ist im Wesentlichen der gleiche bei beiden; bei beiden zersetzen unter dem Einfluß des Sonnenlichtes alle grünen Theile die in der Atmosphäre enthaltene Kohlensäure in der Art, daß sie den Sauerstoff als Sauerstoffgas abgeben und den Kohlenstoff zu ihrer eigenen Entwicklung zurück halten. Bei Mangel an Sonnenlicht zur Nachtzeit geben alle grünen Theile, wie alle nichtgrünen, Kohlensäure an die Atmosphäre dadurch ab, daß sie eben so viel Volumen Sauerstoff aufnehmen und an diesen die zur Kohlensäurebildung nöthige Quantität Kohlenstoff abtreten. Der bei Tag gewonnene Kohlenstoff übersteigt indessen immer den bei Nacht an die Luft abgegebenen. Während die P. auf diese Weise in gasförmiger Gestalt 2 Haupttheile ihrer Constitution, den Kohlenstoff und Sauerstoff, aufnimmt, dient vornehmlich die Wurzel dazu, die übrigen constituirenden Bestandtheile in flüssiger Form, aufgelöst und suspendirt in Wasser, zu gewinnen. 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der Opposition in der württemberg. Deputirtenkammer, wurde 1848 Cultminister, trat wegen Krankheit zurück u. erhielt 1851 wieder eine Anstellung an dem Gerichtshofe von Tübingen. Seine verschiedenen staatsrechtlichen und politischen Schriften vertreten den deutschen Constitutionalismus unter der Hegemonie Preußens.
Pfizer, Gustav, geb. 1807 zu Stuttgart, Bruder des Vorigen, seit 1846 Professor an dem Gymnasium zu Stuttgart, lyrischer Dichter („Gedichte“, Stuttgart 1831, zweite Sammlung Stuttgart 1835), übersetzte Byron und mehre Bulwersche Romane, übernahm 1836 die Redaction der Blätter zur Kunde der Literatur des Auslands, 1838 des lyrischen Theils des Morgenblattes, gab auch einige historische Schriften für die reifere Jugend und einige kritische Arbeiten heraus.
Pflanze, von dem lat. planta, ist ein Organismus ohne willkürliche Bewegung. Die P. ernährt sich, wächst, pflanzt ihre Art fort, ist dagegen an den Ort ihrer Entstehung, so weit nicht äußere zufällige Momente einwirken, gebannt u. unterscheidet sich eben dadurch vom Thier, welchem eine wenn auch noch so geringe freie Bewegungsfähigkeit zukommt. Die P. kann ausschließlich von unorganischen Stoffen leben, das Thier nicht. Das Thierreich wurzelt im P.nreich, letzteres verwandelt die leblosen Elemente der unorganischen Welt zu lebenden Organismen um. Die durch die gesammte P.nwelt verbreiteten chemischen Elemente sind der Sauerstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff und nächst diesen der Stickstoff. Von den übrigen Elementen, welche sich immer nur in verhältnißmäßig kleinen u. veränderlichen Mengen in den P.n finden, kommen vornehmlich noch die Kieselerde, Kalkerde, das Natron und Chlor in Betracht. Außer dem Jod, Brom, Phosphor, Schwefel, Kali, Kalkerde u. Eisen, welche allgemein im P.nreiche verbreitet sind, haben sich noch Spuren von Mangan und Kupfer in lebenden P.n gefunden. Die niedrigste Form einer P. ist die einer geschlossenen mit Ernährungsflüssigkeit gefüllten Zelle z. B.: als Spore der gefäßlosen Kryptogamen, als Staubpilz, als rother Schnee (Protococcus nivalis); die höchste Form eine in Blüte stehende oder mit Früchten bedeckte Gefäß-P., Aggregat von Zellen und Gefäßen, z. B. einer unserer Obstbäume. Der Stoffwechsel ist im Wesentlichen der gleiche bei beiden; bei beiden zersetzen unter dem Einfluß des Sonnenlichtes alle grünen Theile die in der Atmosphäre enthaltene Kohlensäure in der Art, daß sie den Sauerstoff als Sauerstoffgas abgeben und den Kohlenstoff zu ihrer eigenen Entwicklung zurück halten. Bei Mangel an Sonnenlicht zur Nachtzeit geben alle grünen Theile, wie alle nichtgrünen, Kohlensäure an die Atmosphäre dadurch ab, daß sie eben so viel Volumen Sauerstoff aufnehmen und an diesen die zur Kohlensäurebildung nöthige Quantität Kohlenstoff abtreten. Der bei Tag gewonnene Kohlenstoff übersteigt indessen immer den bei Nacht an die Luft abgegebenen. Während die P. auf diese Weise in gasförmiger Gestalt 2 Haupttheile ihrer Constitution, den Kohlenstoff und Sauerstoff, aufnimmt, dient vornehmlich die Wurzel dazu, die übrigen constituirenden Bestandtheile in flüssiger Form, aufgelöst und suspendirt in Wasser, zu gewinnen. Die 3 Hauptbestandtheile C + H + O verwendet der P.norganismus zu den mannigfaltigsten bis jetzt auf keine Weise darstellbaren chemischen Combinationen, die theils als P.nkörper, theils als Secretionen, theils als Excretionen des P.norganismus auftreten. Die Gefäße, welchen außer den Zellen die chemische Verwandlung der aufgenommenen Nahrungsstoffe der P.n zukommt, finden sich nur bei den höheren P., bestehen aus einem cylinderförmigen Schlauch, in dem sich eine ring- oder spiralförmige solide Faser befindet; manchmal sind die ringförmigen Stücke netzartig unter sich verflochten. Die Anordnung und Vertheilung der Gefäße in der P. selbst ist verschieden; bei den einen sind sie zwischen dem Zellensystem unregelmäßig vertheilt, bei den andern stehen sie alle zusammen und bilden einen soliden, zwischen Mark und Rinde befindlichen Holzcylinder. In diesem
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