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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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geschieden, meist eben, mit dem Payho als Hauptfluß, der sich in den Meerbusen von P., einen Theil des gelben Meeres, ergießt, ist 2700 #M. groß, mit 25 Mill. E.; Hauptstadt: Peking.


Petschenegen, türk. Stamm, der vom Ural den Avaren u. Ungarn nachrückte, sich im 9. Jahrh. vom Don bis zur Aluta verbreitete, mit Byzantinern, Bulgaren und Russen kämpfte, im 10. von den Cumanen überwältigt wurde und allmälig in den Völkern zwischen der untern Donau u. dem Dniepr aufging.


Petschora, russ. Fluß, entspringt am Westabhange des Ural, mündet nach 150 Ml. in das nördl. Eismeer.


Pettau (bei den Römern Petovia), Stadt in Steyermark, an der Drau, mit Dechantkirche, 2 Klosterkirchen, Invalidenhaus, Rosogliofabrik, Handel mit Ungarn u. Kroatien, 2700 E.; in dem fürstlich Dietrichsteinschen Bergschlosse Ober-P. Sammlung von röm. Alterthümern.


Petter, Anton, Historienmaler, geb. zu Wien 1783, besuchte Rom, ward 1820 Professor an der Akademie der bildenden Künste zu Wien, 1828 Director derselben. Hauptgemälde: Max I. Zusammentreffen mit Maria von Burgund, Rudolf von Habsburg, Johanna von Aragonien am Sarge ihres Gemahls.


Petto, ital., Brust, Herz, Inneres; in p., im Sinne.


Pettrich, Franz, Bildhauer, geb. 1770 zu Trebnitz in Böhmen, bildete sich in Dresden, wo er Hofbildhauer, später Professor an der Akademie wurde; st. 1844. Man hat von ihm zahlreiche Statuen, Büsten und Monumente, darunter das Grabmal des Generals Christiani in Dresden. - P., Ferdinand, Sohn des Vorigen, gleichfalls Bildhauer, geb. 1798 zu Dresden, bildete sich daselbst und in Rom unter Thorwaldsen; 1835 ging er nach Pennsylvanien, später nach Brasilien.


Petulant, aus dem Lat., muthwillig; Petulanz, Muthwille.


Peuce, bei den Alten eine Insel in den Donaumündungen, von den Peucini, einem Zweige der Bastarner bewohnt; P. hieß auch eine Donaumündung selbst, sonst die "heilige" genannt.


Peucer, Kaspar, geb. 1525 zu Bautzen, seit 1554 Professor der Medicin zu Wittenberg, Melanchthons Schwiegersohn, Leibarzt des Kurfürsten August, saß von 1574-86 als Kryptocalvinist gefangen, st. 1602 als fürstl. Leibarzt zu Dessau. Vgl. Kryptocalvinismus.


Peucetia, alter Name der unterital. Küstenlandschaft zwischen dem Aufidus und tarentinischen Meerbusen, der Sage nach so genannt von Peucetius, dem Sohne des Oenotrus.


Peucker, Eduard von, geb. 1792 zu Schmiedeberg in Schlesien, preuß. General, diente bereits gegen Napoleon, wurde 1848 Reichskriegsminister, commandirte 1849 das in Baden gegen die Revolutionäre operirende Reichscorps, privatisirt jetzt in Berlin.


Peurbach od. Purbach, Georg, geb. 1423 zu P. in Oberösterreich, gest. 1461 als Professor der Mathematik zu Wien, einer der Restauratoren der Astronomie. Hauptwerke: "Theoriae novae planetarum etc." Nürnberg 1472; "Sex primi libri Almagesti" Venedig 1496.


Peutinger, Konrad, geb. 1465 zu Augsburg, gest. 1547, von patricischem Geschlechte, begleitete mehre höhere Aemter, war ein tüchtiger Alterthumsforscher und der erste, der röm. Inschriften herausgab. Sein Name ist durch die Tabula Peutingeriana verewigt, eine von Konrad Celtes im Kloster Tegernsee aufgefundene Landkarte des römischen Reichs, wahrscheinlich aus der Zeit Theodosius I., die P. herausgeben wollte, es aber unterließ, worauf sie verloren schien. 1591 gab M. Welser Bruchstücke von ihr zu Venedig heraus; das Meiste wurde im vorigen Jahrh. und der Rest 1835 zu Trier wieder aufgefunden. Die Karte gibt die Militärstraßen an, die Berge an denselben, die Passagen der Flüsse, die Hauptstädte, Colonien, Castelle, Bäder, Namen barbarischer Gränzvölker.


Peyron, Amadeo, geb. 1785 zu Turin, Professor der orientalischen Sprachen an der dortigen Universität, besonders bekannt durch eine Grammatik und ein Lexikon der koptischen Sprache.


Peyronnet (Pehronnä), Charles Ignace, Graf, geb. 1775 zu Bordeaux, Advocat, Royalist im strengsten Sinne,

geschieden, meist eben, mit dem Payho als Hauptfluß, der sich in den Meerbusen von P., einen Theil des gelben Meeres, ergießt, ist 2700 □M. groß, mit 25 Mill. E.; Hauptstadt: Peking.


Petschenegen, türk. Stamm, der vom Ural den Avaren u. Ungarn nachrückte, sich im 9. Jahrh. vom Don bis zur Aluta verbreitete, mit Byzantinern, Bulgaren und Russen kämpfte, im 10. von den Cumanen überwältigt wurde und allmälig in den Völkern zwischen der untern Donau u. dem Dniepr aufging.


Petschora, russ. Fluß, entspringt am Westabhange des Ural, mündet nach 150 Ml. in das nördl. Eismeer.


Pettau (bei den Römern Petovia), Stadt in Steyermark, an der Drau, mit Dechantkirche, 2 Klosterkirchen, Invalidenhaus, Rosogliofabrik, Handel mit Ungarn u. Kroatien, 2700 E.; in dem fürstlich Dietrichsteinschen Bergschlosse Ober-P. Sammlung von röm. Alterthümern.


Petter, Anton, Historienmaler, geb. zu Wien 1783, besuchte Rom, ward 1820 Professor an der Akademie der bildenden Künste zu Wien, 1828 Director derselben. Hauptgemälde: Max I. Zusammentreffen mit Maria von Burgund, Rudolf von Habsburg, Johanna von Aragonien am Sarge ihres Gemahls.


Petto, ital., Brust, Herz, Inneres; in p., im Sinne.


Pettrich, Franz, Bildhauer, geb. 1770 zu Trebnitz in Böhmen, bildete sich in Dresden, wo er Hofbildhauer, später Professor an der Akademie wurde; st. 1844. Man hat von ihm zahlreiche Statuen, Büsten und Monumente, darunter das Grabmal des Generals Christiani in Dresden. – P., Ferdinand, Sohn des Vorigen, gleichfalls Bildhauer, geb. 1798 zu Dresden, bildete sich daselbst und in Rom unter Thorwaldsen; 1835 ging er nach Pennsylvanien, später nach Brasilien.


Petulant, aus dem Lat., muthwillig; Petulanz, Muthwille.


Peuce, bei den Alten eine Insel in den Donaumündungen, von den Peucini, einem Zweige der Bastarner bewohnt; P. hieß auch eine Donaumündung selbst, sonst die „heilige“ genannt.


Peucer, Kaspar, geb. 1525 zu Bautzen, seit 1554 Professor der Medicin zu Wittenberg, Melanchthons Schwiegersohn, Leibarzt des Kurfürsten August, saß von 1574–86 als Kryptocalvinist gefangen, st. 1602 als fürstl. Leibarzt zu Dessau. Vgl. Kryptocalvinismus.


Peucetia, alter Name der unterital. Küstenlandschaft zwischen dem Aufidus und tarentinischen Meerbusen, der Sage nach so genannt von Peucetius, dem Sohne des Oenotrus.


Peucker, Eduard von, geb. 1792 zu Schmiedeberg in Schlesien, preuß. General, diente bereits gegen Napoleon, wurde 1848 Reichskriegsminister, commandirte 1849 das in Baden gegen die Revolutionäre operirende Reichscorps, privatisirt jetzt in Berlin.


Peurbach od. Purbach, Georg, geb. 1423 zu P. in Oberösterreich, gest. 1461 als Professor der Mathematik zu Wien, einer der Restauratoren der Astronomie. Hauptwerke: „Theoriae novae planetarum etc.“ Nürnberg 1472; „Sex primi libri Almagesti“ Venedig 1496.


Peutinger, Konrad, geb. 1465 zu Augsburg, gest. 1547, von patricischem Geschlechte, begleitete mehre höhere Aemter, war ein tüchtiger Alterthumsforscher und der erste, der röm. Inschriften herausgab. Sein Name ist durch die Tabula Peutingeriana verewigt, eine von Konrad Celtes im Kloster Tegernsee aufgefundene Landkarte des römischen Reichs, wahrscheinlich aus der Zeit Theodosius I., die P. herausgeben wollte, es aber unterließ, worauf sie verloren schien. 1591 gab M. Welser Bruchstücke von ihr zu Venedig heraus; das Meiste wurde im vorigen Jahrh. und der Rest 1835 zu Trier wieder aufgefunden. Die Karte gibt die Militärstraßen an, die Berge an denselben, die Passagen der Flüsse, die Hauptstädte, Colonien, Castelle, Bäder, Namen barbarischer Gränzvölker.


Peyron, Amadeo, geb. 1785 zu Turin, Professor der orientalischen Sprachen an der dortigen Universität, besonders bekannt durch eine Grammatik und ein Lexikon der koptischen Sprache.


Peyronnet (Pehronnä), Charles Ignace, Graf, geb. 1775 zu Bordeaux, Advocat, Royalist im strengsten Sinne,

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[510/0511] geschieden, meist eben, mit dem Payho als Hauptfluß, der sich in den Meerbusen von P., einen Theil des gelben Meeres, ergießt, ist 2700 □M. groß, mit 25 Mill. E.; Hauptstadt: Peking. Petschenegen, türk. Stamm, der vom Ural den Avaren u. Ungarn nachrückte, sich im 9. Jahrh. vom Don bis zur Aluta verbreitete, mit Byzantinern, Bulgaren und Russen kämpfte, im 10. von den Cumanen überwältigt wurde und allmälig in den Völkern zwischen der untern Donau u. dem Dniepr aufging. Petschora, russ. Fluß, entspringt am Westabhange des Ural, mündet nach 150 Ml. in das nördl. Eismeer. Pettau (bei den Römern Petovia), Stadt in Steyermark, an der Drau, mit Dechantkirche, 2 Klosterkirchen, Invalidenhaus, Rosogliofabrik, Handel mit Ungarn u. Kroatien, 2700 E.; in dem fürstlich Dietrichsteinschen Bergschlosse Ober-P. Sammlung von röm. Alterthümern. Petter, Anton, Historienmaler, geb. zu Wien 1783, besuchte Rom, ward 1820 Professor an der Akademie der bildenden Künste zu Wien, 1828 Director derselben. Hauptgemälde: Max I. Zusammentreffen mit Maria von Burgund, Rudolf von Habsburg, Johanna von Aragonien am Sarge ihres Gemahls. Petto, ital., Brust, Herz, Inneres; in p., im Sinne. Pettrich, Franz, Bildhauer, geb. 1770 zu Trebnitz in Böhmen, bildete sich in Dresden, wo er Hofbildhauer, später Professor an der Akademie wurde; st. 1844. Man hat von ihm zahlreiche Statuen, Büsten und Monumente, darunter das Grabmal des Generals Christiani in Dresden. – P., Ferdinand, Sohn des Vorigen, gleichfalls Bildhauer, geb. 1798 zu Dresden, bildete sich daselbst und in Rom unter Thorwaldsen; 1835 ging er nach Pennsylvanien, später nach Brasilien. Petulant, aus dem Lat., muthwillig; Petulanz, Muthwille. Peuce, bei den Alten eine Insel in den Donaumündungen, von den Peucini, einem Zweige der Bastarner bewohnt; P. hieß auch eine Donaumündung selbst, sonst die „heilige“ genannt. Peucer, Kaspar, geb. 1525 zu Bautzen, seit 1554 Professor der Medicin zu Wittenberg, Melanchthons Schwiegersohn, Leibarzt des Kurfürsten August, saß von 1574–86 als Kryptocalvinist gefangen, st. 1602 als fürstl. Leibarzt zu Dessau. Vgl. Kryptocalvinismus. Peucetia, alter Name der unterital. Küstenlandschaft zwischen dem Aufidus und tarentinischen Meerbusen, der Sage nach so genannt von Peucetius, dem Sohne des Oenotrus. Peucker, Eduard von, geb. 1792 zu Schmiedeberg in Schlesien, preuß. General, diente bereits gegen Napoleon, wurde 1848 Reichskriegsminister, commandirte 1849 das in Baden gegen die Revolutionäre operirende Reichscorps, privatisirt jetzt in Berlin. Peurbach od. Purbach, Georg, geb. 1423 zu P. in Oberösterreich, gest. 1461 als Professor der Mathematik zu Wien, einer der Restauratoren der Astronomie. Hauptwerke: „Theoriae novae planetarum etc.“ Nürnberg 1472; „Sex primi libri Almagesti“ Venedig 1496. Peutinger, Konrad, geb. 1465 zu Augsburg, gest. 1547, von patricischem Geschlechte, begleitete mehre höhere Aemter, war ein tüchtiger Alterthumsforscher und der erste, der röm. Inschriften herausgab. Sein Name ist durch die Tabula Peutingeriana verewigt, eine von Konrad Celtes im Kloster Tegernsee aufgefundene Landkarte des römischen Reichs, wahrscheinlich aus der Zeit Theodosius I., die P. herausgeben wollte, es aber unterließ, worauf sie verloren schien. 1591 gab M. Welser Bruchstücke von ihr zu Venedig heraus; das Meiste wurde im vorigen Jahrh. und der Rest 1835 zu Trier wieder aufgefunden. Die Karte gibt die Militärstraßen an, die Berge an denselben, die Passagen der Flüsse, die Hauptstädte, Colonien, Castelle, Bäder, Namen barbarischer Gränzvölker. Peyron, Amadeo, geb. 1785 zu Turin, Professor der orientalischen Sprachen an der dortigen Universität, besonders bekannt durch eine Grammatik und ein Lexikon der koptischen Sprache. Peyronnet (Pehronnä), Charles Ignace, Graf, geb. 1775 zu Bordeaux, Advocat, Royalist im strengsten Sinne,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/511>, abgerufen am 24.08.2024.