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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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und auf Berthiers Befehl mit Verletzung des Völkerrechts nach Braunau gebracht, durch ein Kriegsgericht auf beschleunigte und unregelmäßige Weise zum Tod verurtheilt und am 26. Aug. 1806 erschossen.


Palma , lat., die flache Hand; palmar, was sich darauf bezieht.


Palma, Ciudad de las Palmas, Hauptstadt von Mallorca, fester Bischofssitz, mit 40000 E., Seide- und Wolleindustrie, Hafen, Handel. - P., eine der canarischen Inseln, 151/5 #M. groß, mit 39000 E.; die Hauptstadt St.Cruz de P. hat 6000 E.


Palma, Giacomo (il vecchio), gest. 1560, berühmter Maler aus der Gegend von Bergamo, Tizian und Giorgione zunächst kommend. - P., Giacomo Palmetta, il giovine), Neffe des Vorigen, geb. 1544 zu Venedig, gest. 1628, Schüler Tintorettos, zuletzt sehr flüchtig und handwerksmäßig.


Palma Christi, s. Ricinus.


Palma nuova, Stadt, südwestlich von Udine, mit 3000 E., starke Festung.


Palmarium, lat., die dem Advocaten für den Fall des Sieges versprochene Belohnung.


Palmarum, lat., Palmsonntag.


Palmblad, Wilh. Frederik, geb. 1788, gest. 1852 als Professor der griech. Sprache u. Literatur zu Upsala, schrieb geographische Werke, übersetzte den Aeschylus und Sophokles, lieferte auch Novellen; P. verschaffte der deutschen Literatur Anerkennung in Schweden.


Palmella, Dom Pedro de Sousa-Holstein, Herzog von, geb. 1786 zu Turin, portugies. Staatsmann, Anhänger der constitutionellen Monarchie nach engl. Muster, spielte in den portugies. Wirren seit 1820 eine Rolle, war mehrmals Minister, starb 1850.


Palmen , Pflanzenfamilie aus der Klasse der Monokotyledonen, sehr reich an Arten, meistens Bäume der Tropenländer, mit langem, dünnem, meist astlosem Stamm, an dessen Ende die Blätter sitzen, die gefiedert oder fächerförmig sind. Der Blütenkolben erhebt sich zwischen den Blättern aus der Mitte des Stammes; die zahlreichen Früchte sind größtentheils nuß- oder pflaumenförmig. Die P. gehören zu den wichtigsten Pflanzen; ihre Stämme liefern Bau-n. Brennholz, die Blätter Bedachung und dienen selbst zum Papier; der durch Einschnitte gewonnene Saft gibt den Palmwein, die Oel-P. in Guinea das Palmöl, das den Talg ersetzt, die Corypha cerifera eine Art Wachs, die Dattel-, Cocos- u. Sagopalme (s. d.) etc. reichliche Nahrung. Die Cocospalme ist ursprünglich in Ostindien heimisch, wird 60' hoch, hat schwertartige, gefiederte, in Büscheln wachsende Blätter, in deren Mitte die nußartige Frucht, oft von der Größe eines Kindskopfs, aus blumenkohlartigen Blüten sich entwickelt. Der Inhalt derselben gibt ein kühlendes Getränk, verdichtet eine mandelartige fette Frucht (Cocosbutter), der Bast der Nuß Stricke, die Schale Gefäße, die Blätter Geflechte, die Blattknospen werden gegessen. (Martius "Genera et species palmarum", München 1823-45.)


Palmen, die Knospen des Weinstocks; überhaupt Blütenknospen.


Palmenorden, s. Fruchtbringende Gesellschaft.


Palmerston (Pahmerst'n), Henry John Temple, Viscount, engl. Staatsmann, geb. 1784, trat 1805 in das Parlament u. hielt zu den Torys, war von 1808-1827 Staatssekretär des Kriegswesens u. trägt somit seinen Antheil an allen jenen Maßregeln, welche die Torys zuletzt so verhaßt machten, daß ihr längeres Verbleiben am Staatsruder eine Unmöglichkeit wurde. Er sah dies und zog sich deßwegen bei Zeiten zurück, schloß sich zuerst Canning an und ging nach dessen Tod zu den Wighs über. 1830 wurde P. Minister des Auswärtigen, vermittelte die Zertheilung der Niederlande in die 2 Königreiche Holland und Belgien, fand es aber nicht gerathen, für Polen etwas zu thun; er unterstützte dagegen in Spanien die Christinos u. verhinderte dadurch den Sieg des Don Carlos, verfuhr ebenso für Dom Pedro gegen Dom Miguel in Portugal, wagte es nicht, die russ. Blokade der unabhängigen tscherkess. Küste als unstatthaft zu behandeln, obwohl er engl. Kaufleute gereizt hatte sie zu brechen. Die oriental. Angelegenheiten verwickelte

und auf Berthiers Befehl mit Verletzung des Völkerrechts nach Braunau gebracht, durch ein Kriegsgericht auf beschleunigte und unregelmäßige Weise zum Tod verurtheilt und am 26. Aug. 1806 erschossen.


Palma , lat., die flache Hand; palmar, was sich darauf bezieht.


Palma, Ciudad de las Palmas, Hauptstadt von Mallorca, fester Bischofssitz, mit 40000 E., Seide- und Wolleindustrie, Hafen, Handel. – P., eine der canarischen Inseln, 151/5 □M. groß, mit 39000 E.; die Hauptstadt St.Cruz de P. hat 6000 E.


Palma, Giacomo (il vecchio), gest. 1560, berühmter Maler aus der Gegend von Bergamo, Tizian und Giorgione zunächst kommend. – P., Giacomo Palmetta, il giovine), Neffe des Vorigen, geb. 1544 zu Venedig, gest. 1628, Schüler Tintorettos, zuletzt sehr flüchtig und handwerksmäßig.


Palma Christi, s. Ricinus.


Palma nuova, Stadt, südwestlich von Udine, mit 3000 E., starke Festung.


Palmarium, lat., die dem Advocaten für den Fall des Sieges versprochene Belohnung.


Palmarum, lat., Palmsonntag.


Palmblad, Wilh. Frederik, geb. 1788, gest. 1852 als Professor der griech. Sprache u. Literatur zu Upsala, schrieb geographische Werke, übersetzte den Aeschylus und Sophokles, lieferte auch Novellen; P. verschaffte der deutschen Literatur Anerkennung in Schweden.


Palmella, Dom Pedro de Sousa-Holstein, Herzog von, geb. 1786 zu Turin, portugies. Staatsmann, Anhänger der constitutionellen Monarchie nach engl. Muster, spielte in den portugies. Wirren seit 1820 eine Rolle, war mehrmals Minister, starb 1850.


Palmen , Pflanzenfamilie aus der Klasse der Monokotyledonen, sehr reich an Arten, meistens Bäume der Tropenländer, mit langem, dünnem, meist astlosem Stamm, an dessen Ende die Blätter sitzen, die gefiedert oder fächerförmig sind. Der Blütenkolben erhebt sich zwischen den Blättern aus der Mitte des Stammes; die zahlreichen Früchte sind größtentheils nuß- oder pflaumenförmig. Die P. gehören zu den wichtigsten Pflanzen; ihre Stämme liefern Bau-n. Brennholz, die Blätter Bedachung und dienen selbst zum Papier; der durch Einschnitte gewonnene Saft gibt den Palmwein, die Oel-P. in Guinea das Palmöl, das den Talg ersetzt, die Corypha cerifera eine Art Wachs, die Dattel-, Cocos- u. Sagopalme (s. d.) etc. reichliche Nahrung. Die Cocospalme ist ursprünglich in Ostindien heimisch, wird 60' hoch, hat schwertartige, gefiederte, in Büscheln wachsende Blätter, in deren Mitte die nußartige Frucht, oft von der Größe eines Kindskopfs, aus blumenkohlartigen Blüten sich entwickelt. Der Inhalt derselben gibt ein kühlendes Getränk, verdichtet eine mandelartige fette Frucht (Cocosbutter), der Bast der Nuß Stricke, die Schale Gefäße, die Blätter Geflechte, die Blattknospen werden gegessen. (Martius „Genera et species palmarum“, München 1823–45.)


Palmen, die Knospen des Weinstocks; überhaupt Blütenknospen.


Palmenorden, s. Fruchtbringende Gesellschaft.


Palmerston (Pahmerstʼn), Henry John Temple, Viscount, engl. Staatsmann, geb. 1784, trat 1805 in das Parlament u. hielt zu den Torys, war von 1808–1827 Staatssekretär des Kriegswesens u. trägt somit seinen Antheil an allen jenen Maßregeln, welche die Torys zuletzt so verhaßt machten, daß ihr längeres Verbleiben am Staatsruder eine Unmöglichkeit wurde. Er sah dies und zog sich deßwegen bei Zeiten zurück, schloß sich zuerst Canning an und ging nach dessen Tod zu den Wighs über. 1830 wurde P. Minister des Auswärtigen, vermittelte die Zertheilung der Niederlande in die 2 Königreiche Holland und Belgien, fand es aber nicht gerathen, für Polen etwas zu thun; er unterstützte dagegen in Spanien die Christinos u. verhinderte dadurch den Sieg des Don Carlos, verfuhr ebenso für Dom Pedro gegen Dom Miguel in Portugal, wagte es nicht, die russ. Blokade der unabhängigen tscherkess. Küste als unstatthaft zu behandeln, obwohl er engl. Kaufleute gereizt hatte sie zu brechen. Die oriental. Angelegenheiten verwickelte

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[446/0447] und auf Berthiers Befehl mit Verletzung des Völkerrechts nach Braunau gebracht, durch ein Kriegsgericht auf beschleunigte und unregelmäßige Weise zum Tod verurtheilt und am 26. Aug. 1806 erschossen. Palma , lat., die flache Hand; palmar, was sich darauf bezieht. Palma, Ciudad de las Palmas, Hauptstadt von Mallorca, fester Bischofssitz, mit 40000 E., Seide- und Wolleindustrie, Hafen, Handel. – P., eine der canarischen Inseln, 151/5 □M. groß, mit 39000 E.; die Hauptstadt St.Cruz de P. hat 6000 E. Palma, Giacomo (il vecchio), gest. 1560, berühmter Maler aus der Gegend von Bergamo, Tizian und Giorgione zunächst kommend. – P., Giacomo Palmetta, il giovine), Neffe des Vorigen, geb. 1544 zu Venedig, gest. 1628, Schüler Tintorettos, zuletzt sehr flüchtig und handwerksmäßig. Palma Christi, s. Ricinus. Palma nuova, Stadt, südwestlich von Udine, mit 3000 E., starke Festung. Palmarium, lat., die dem Advocaten für den Fall des Sieges versprochene Belohnung. Palmarum, lat., Palmsonntag. Palmblad, Wilh. Frederik, geb. 1788, gest. 1852 als Professor der griech. Sprache u. Literatur zu Upsala, schrieb geographische Werke, übersetzte den Aeschylus und Sophokles, lieferte auch Novellen; P. verschaffte der deutschen Literatur Anerkennung in Schweden. Palmella, Dom Pedro de Sousa-Holstein, Herzog von, geb. 1786 zu Turin, portugies. Staatsmann, Anhänger der constitutionellen Monarchie nach engl. Muster, spielte in den portugies. Wirren seit 1820 eine Rolle, war mehrmals Minister, starb 1850. Palmen , Pflanzenfamilie aus der Klasse der Monokotyledonen, sehr reich an Arten, meistens Bäume der Tropenländer, mit langem, dünnem, meist astlosem Stamm, an dessen Ende die Blätter sitzen, die gefiedert oder fächerförmig sind. Der Blütenkolben erhebt sich zwischen den Blättern aus der Mitte des Stammes; die zahlreichen Früchte sind größtentheils nuß- oder pflaumenförmig. Die P. gehören zu den wichtigsten Pflanzen; ihre Stämme liefern Bau-n. Brennholz, die Blätter Bedachung und dienen selbst zum Papier; der durch Einschnitte gewonnene Saft gibt den Palmwein, die Oel-P. in Guinea das Palmöl, das den Talg ersetzt, die Corypha cerifera eine Art Wachs, die Dattel-, Cocos- u. Sagopalme (s. d.) etc. reichliche Nahrung. Die Cocospalme ist ursprünglich in Ostindien heimisch, wird 60' hoch, hat schwertartige, gefiederte, in Büscheln wachsende Blätter, in deren Mitte die nußartige Frucht, oft von der Größe eines Kindskopfs, aus blumenkohlartigen Blüten sich entwickelt. Der Inhalt derselben gibt ein kühlendes Getränk, verdichtet eine mandelartige fette Frucht (Cocosbutter), der Bast der Nuß Stricke, die Schale Gefäße, die Blätter Geflechte, die Blattknospen werden gegessen. (Martius „Genera et species palmarum“, München 1823–45.) Palmen, die Knospen des Weinstocks; überhaupt Blütenknospen. Palmenorden, s. Fruchtbringende Gesellschaft. Palmerston (Pahmerstʼn), Henry John Temple, Viscount, engl. Staatsmann, geb. 1784, trat 1805 in das Parlament u. hielt zu den Torys, war von 1808–1827 Staatssekretär des Kriegswesens u. trägt somit seinen Antheil an allen jenen Maßregeln, welche die Torys zuletzt so verhaßt machten, daß ihr längeres Verbleiben am Staatsruder eine Unmöglichkeit wurde. Er sah dies und zog sich deßwegen bei Zeiten zurück, schloß sich zuerst Canning an und ging nach dessen Tod zu den Wighs über. 1830 wurde P. Minister des Auswärtigen, vermittelte die Zertheilung der Niederlande in die 2 Königreiche Holland und Belgien, fand es aber nicht gerathen, für Polen etwas zu thun; er unterstützte dagegen in Spanien die Christinos u. verhinderte dadurch den Sieg des Don Carlos, verfuhr ebenso für Dom Pedro gegen Dom Miguel in Portugal, wagte es nicht, die russ. Blokade der unabhängigen tscherkess. Küste als unstatthaft zu behandeln, obwohl er engl. Kaufleute gereizt hatte sie zu brechen. Die oriental. Angelegenheiten verwickelte

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/447>, abgerufen am 25.11.2024.