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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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mit einem anderen Element Oxyd. Im engeren Sinne nur die Salzbasen der schweren Metalle; die der leichten Metalle oder Metalloide sind entweder Alkalien oder Erden; die Verbindung der mit den Salzbasen zu Salzen verbundenen O. sind die Säuren. Bildet ein Metall 2 Verbindungen mit O., wovon jede eine Salzbase ist, so unterscheidet man diejenige, welche weniger O. als die andere hat, durch das Wort Oxydul. Bildet ein Element mit O. noch mehre Verbindungen, die keine Salzbasen und keine Säuren sind, so heißt diejenige, die mehr O. als die Salzbase hat, Superoxyd, die weniger als die Salzbase hat, Suboxyd. Die Verbindung geht bei vielen Elementen mit Licht- u. Wärmeentwicklung vor sich u. stellt das vor, was wir "Verbrennen" nennen, so die Verbindung des Kohlen- u. Wasserstoffs mit O.n, der Verbrennungsprozeß des alltäglichen Lebens; so verbrennt bei etwas erhöhter Temperatur der Schwefel, in reinem Oxygengas der Phosphor, ebenso manche Metalle, Zinn, Antimon, Zink. Auf den Unterschied der größeren oder geringeren Leichtigkeit, die Metalle mit O.n zu verbinden, gründet sich ihre Eintheilung in unedle Metalle: sie oxydiren sich direct u. bilden als Ganzes flüchtige O.; halbedle Metalle: sie oxydiren sich nur bei einer bestimmten erhöhten Temperatur, bei einer noch höheren Temperatur geben sie ihren O. wieder ab, u. edle Metalle: sie lassen sich gar nicht direct mit O. verbinden (edle: Gold, Silber und Platin; halbedle: Quecksilber, Palladium, Rhodium; die übrigen sind unedle Metalle). Der indirecten Methoden, Elemente mit O. zu verbinden, gibt es mancherlei. Man benutzt hiebei immer die Kraft der Wahlverwandtschaft, welche die hiebei entstehenden Produkte zu einander haben. Eine gewöhnliche Methode ist die der Wasserzersetzung unter Vermittlung einer starken Säure; od. man benützt den locker gebundenen O. einer Säure zur Oxydation, z. B. den der Salpetersäure. Geht dieses nicht, so zieht man einen Salzbilder, Chlor, Brom, Jod herbei. Diese bilden mit dem O. des gleichzeitig zu zersetzenden Wassers eine. Säure, während das Metall ein Oxyd bildet u. als solches mit der Säure des Salzbilders ein Salz darstellt, aus dem sich erst wieder mittelst einer andern Salzbasis das Oxyd des edlen Metalls ausfüllen läßt. Oder man verbindet zuerst ein Metall mit Schwefel u. kommt in ähnlicher Weise wie bei den eigentlichen Salzbildern zum Oxyd des Metalls.


Oxygen, s. Sauerstoff.


Oxygon, griech, Spitzeck.


Oxytonon, griech., Wort mit hochbetonter Endsilbe.


Oybin, Felsberg 1 Ml. von Zittau in der sächs. Oberlausitz, 1697' über dem Meere, mit Ruinen u. schöner Fernsicht.


Ozelot (Felis pardalis), Raubthier aus dem Geschlechte der Katzen, gegen 31/2' lang, mit großen gelbrothen, schwarz eingefaßten Flecken; in ganz Südamerika, besonders häufig in Paraguay, wo er oft gezähmt gehalten wird.


Ozon, griech., nannte Schönbein den phosphorisch riechenden Stoff, der entsteht, wenn der elektrische Funke durch Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Luft schlägt, od. wenn Wasser durch die voltaische Säule zersetzt wird. Das O. wirkt noch stärker als Chlor, bleicht Pflanzenfarben, zerlegt das Jodkalium u. wird durch 200° Hitze zersetzt. O. findet sich fast immer auch in der Atmosphäre.


P.

P, der 16. Buchstabe des röm. Alphabets und der von ihm abgeleiteten, als röm. Zahlzeichen P = 4000, p = 400000; P. als Abkürzung = Publius, Proconsul, Pontifex, Populus, Pater etc.; auf französ. Münzen bezeichnet P die Münzstätte Dijon; p in der Musik = piano; pagina (Seite bei Citaten).


Paalzow, Henriette von, eine der besten Schriftstellerinen unserer Zeit,

mit einem anderen Element Oxyd. Im engeren Sinne nur die Salzbasen der schweren Metalle; die der leichten Metalle oder Metalloide sind entweder Alkalien oder Erden; die Verbindung der mit den Salzbasen zu Salzen verbundenen O. sind die Säuren. Bildet ein Metall 2 Verbindungen mit O., wovon jede eine Salzbase ist, so unterscheidet man diejenige, welche weniger O. als die andere hat, durch das Wort Oxydul. Bildet ein Element mit O. noch mehre Verbindungen, die keine Salzbasen und keine Säuren sind, so heißt diejenige, die mehr O. als die Salzbase hat, Superoxyd, die weniger als die Salzbase hat, Suboxyd. Die Verbindung geht bei vielen Elementen mit Licht- u. Wärmeentwicklung vor sich u. stellt das vor, was wir „Verbrennen“ nennen, so die Verbindung des Kohlen- u. Wasserstoffs mit O.n, der Verbrennungsprozeß des alltäglichen Lebens; so verbrennt bei etwas erhöhter Temperatur der Schwefel, in reinem Oxygengas der Phosphor, ebenso manche Metalle, Zinn, Antimon, Zink. Auf den Unterschied der größeren oder geringeren Leichtigkeit, die Metalle mit O.n zu verbinden, gründet sich ihre Eintheilung in unedle Metalle: sie oxydiren sich direct u. bilden als Ganzes flüchtige O.; halbedle Metalle: sie oxydiren sich nur bei einer bestimmten erhöhten Temperatur, bei einer noch höheren Temperatur geben sie ihren O. wieder ab, u. edle Metalle: sie lassen sich gar nicht direct mit O. verbinden (edle: Gold, Silber und Platin; halbedle: Quecksilber, Palladium, Rhodium; die übrigen sind unedle Metalle). Der indirecten Methoden, Elemente mit O. zu verbinden, gibt es mancherlei. Man benutzt hiebei immer die Kraft der Wahlverwandtschaft, welche die hiebei entstehenden Produkte zu einander haben. Eine gewöhnliche Methode ist die der Wasserzersetzung unter Vermittlung einer starken Säure; od. man benützt den locker gebundenen O. einer Säure zur Oxydation, z. B. den der Salpetersäure. Geht dieses nicht, so zieht man einen Salzbilder, Chlor, Brom, Jod herbei. Diese bilden mit dem O. des gleichzeitig zu zersetzenden Wassers eine. Säure, während das Metall ein Oxyd bildet u. als solches mit der Säure des Salzbilders ein Salz darstellt, aus dem sich erst wieder mittelst einer andern Salzbasis das Oxyd des edlen Metalls ausfüllen läßt. Oder man verbindet zuerst ein Metall mit Schwefel u. kommt in ähnlicher Weise wie bei den eigentlichen Salzbildern zum Oxyd des Metalls.


Oxygen, s. Sauerstoff.


Oxygon, griech, Spitzeck.


Oxytonon, griech., Wort mit hochbetonter Endsilbe.


Oybin, Felsberg 1 Ml. von Zittau in der sächs. Oberlausitz, 1697' über dem Meere, mit Ruinen u. schöner Fernsicht.


Ozelot (Felis pardalis), Raubthier aus dem Geschlechte der Katzen, gegen 31/2ʼ lang, mit großen gelbrothen, schwarz eingefaßten Flecken; in ganz Südamerika, besonders häufig in Paraguay, wo er oft gezähmt gehalten wird.


Ozon, griech., nannte Schönbein den phosphorisch riechenden Stoff, der entsteht, wenn der elektrische Funke durch Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Luft schlägt, od. wenn Wasser durch die voltaische Säule zersetzt wird. Das O. wirkt noch stärker als Chlor, bleicht Pflanzenfarben, zerlegt das Jodkalium u. wird durch 200° Hitze zersetzt. O. findet sich fast immer auch in der Atmosphäre.


P.

P, der 16. Buchstabe des röm. Alphabets und der von ihm abgeleiteten, als röm. Zahlzeichen P = 4000, p = 400000; P. als Abkürzung = Publius, Proconsul, Pontifex, Populus, Pater etc.; auf französ. Münzen bezeichnet P die Münzstätte Dijon; p in der Musik = piano; pagina (Seite bei Citaten).


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mit einem anderen Element Oxyd. Im engeren Sinne nur die Salzbasen der schweren Metalle; die der leichten Metalle oder Metalloide sind entweder Alkalien oder Erden; die Verbindung der mit den Salzbasen zu Salzen verbundenen O. sind die Säuren. Bildet ein Metall 2 Verbindungen mit O., wovon jede eine Salzbase ist, so unterscheidet man diejenige, welche weniger O. als die andere hat, durch das Wort <hi rendition="#g">Oxydul.</hi> Bildet ein Element mit O. noch mehre Verbindungen, die keine Salzbasen und keine Säuren sind, so heißt diejenige, die mehr O. als die Salzbase hat, <hi rendition="#g">Superoxyd</hi>, die weniger als die Salzbase hat, <hi rendition="#g">Suboxyd.</hi> Die Verbindung geht bei vielen Elementen mit Licht- u. Wärmeentwicklung vor sich u. stellt das vor, was wir &#x201E;Verbrennen&#x201C; nennen, so die Verbindung des Kohlen- u. Wasserstoffs mit O.n, der Verbrennungsprozeß des alltäglichen Lebens; so verbrennt bei etwas erhöhter Temperatur der Schwefel, in reinem Oxygengas der Phosphor, ebenso manche Metalle, Zinn, Antimon, Zink. Auf den Unterschied der größeren oder geringeren Leichtigkeit, die Metalle mit O.n zu verbinden, gründet sich ihre Eintheilung <hi rendition="#g">in unedle Metalle</hi>: sie oxydiren sich direct u. bilden als Ganzes flüchtige O.; <hi rendition="#g">halbedle Metalle</hi>: sie oxydiren sich nur bei einer bestimmten erhöhten Temperatur, bei einer noch höheren Temperatur geben sie ihren O. wieder ab, <hi rendition="#g">u. edle Metalle</hi>: sie lassen sich gar nicht direct mit O. verbinden (edle: Gold, Silber und Platin; halbedle: Quecksilber, Palladium, Rhodium; die übrigen sind unedle Metalle). Der indirecten Methoden, Elemente mit O. zu verbinden, gibt es mancherlei. Man benutzt hiebei immer die Kraft der Wahlverwandtschaft, welche die hiebei entstehenden Produkte zu einander haben. Eine gewöhnliche Methode ist die der Wasserzersetzung unter Vermittlung einer starken Säure; od. man benützt den locker gebundenen O. einer Säure zur Oxydation, z. B. den der Salpetersäure. Geht dieses nicht, so zieht man einen Salzbilder, Chlor, Brom, Jod herbei. Diese bilden mit dem O. des gleichzeitig zu zersetzenden Wassers eine. Säure, während das Metall ein Oxyd bildet u. als solches mit der Säure des Salzbilders ein Salz darstellt, aus dem sich erst wieder mittelst einer andern Salzbasis das Oxyd des edlen Metalls ausfüllen läßt. Oder man verbindet zuerst ein Metall mit Schwefel u. kommt in ähnlicher Weise wie bei den eigentlichen Salzbildern zum Oxyd des Metalls.</p><lb/>
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[437/0438] mit einem anderen Element Oxyd. Im engeren Sinne nur die Salzbasen der schweren Metalle; die der leichten Metalle oder Metalloide sind entweder Alkalien oder Erden; die Verbindung der mit den Salzbasen zu Salzen verbundenen O. sind die Säuren. Bildet ein Metall 2 Verbindungen mit O., wovon jede eine Salzbase ist, so unterscheidet man diejenige, welche weniger O. als die andere hat, durch das Wort Oxydul. Bildet ein Element mit O. noch mehre Verbindungen, die keine Salzbasen und keine Säuren sind, so heißt diejenige, die mehr O. als die Salzbase hat, Superoxyd, die weniger als die Salzbase hat, Suboxyd. Die Verbindung geht bei vielen Elementen mit Licht- u. Wärmeentwicklung vor sich u. stellt das vor, was wir „Verbrennen“ nennen, so die Verbindung des Kohlen- u. Wasserstoffs mit O.n, der Verbrennungsprozeß des alltäglichen Lebens; so verbrennt bei etwas erhöhter Temperatur der Schwefel, in reinem Oxygengas der Phosphor, ebenso manche Metalle, Zinn, Antimon, Zink. Auf den Unterschied der größeren oder geringeren Leichtigkeit, die Metalle mit O.n zu verbinden, gründet sich ihre Eintheilung in unedle Metalle: sie oxydiren sich direct u. bilden als Ganzes flüchtige O.; halbedle Metalle: sie oxydiren sich nur bei einer bestimmten erhöhten Temperatur, bei einer noch höheren Temperatur geben sie ihren O. wieder ab, u. edle Metalle: sie lassen sich gar nicht direct mit O. verbinden (edle: Gold, Silber und Platin; halbedle: Quecksilber, Palladium, Rhodium; die übrigen sind unedle Metalle). Der indirecten Methoden, Elemente mit O. zu verbinden, gibt es mancherlei. Man benutzt hiebei immer die Kraft der Wahlverwandtschaft, welche die hiebei entstehenden Produkte zu einander haben. Eine gewöhnliche Methode ist die der Wasserzersetzung unter Vermittlung einer starken Säure; od. man benützt den locker gebundenen O. einer Säure zur Oxydation, z. B. den der Salpetersäure. Geht dieses nicht, so zieht man einen Salzbilder, Chlor, Brom, Jod herbei. Diese bilden mit dem O. des gleichzeitig zu zersetzenden Wassers eine. Säure, während das Metall ein Oxyd bildet u. als solches mit der Säure des Salzbilders ein Salz darstellt, aus dem sich erst wieder mittelst einer andern Salzbasis das Oxyd des edlen Metalls ausfüllen läßt. Oder man verbindet zuerst ein Metall mit Schwefel u. kommt in ähnlicher Weise wie bei den eigentlichen Salzbildern zum Oxyd des Metalls. Oxygen, s. Sauerstoff. Oxygon, griech, Spitzeck. Oxytonon, griech., Wort mit hochbetonter Endsilbe. Oybin, Felsberg 1 Ml. von Zittau in der sächs. Oberlausitz, 1697' über dem Meere, mit Ruinen u. schöner Fernsicht. Ozelot (Felis pardalis), Raubthier aus dem Geschlechte der Katzen, gegen 31/2ʼ lang, mit großen gelbrothen, schwarz eingefaßten Flecken; in ganz Südamerika, besonders häufig in Paraguay, wo er oft gezähmt gehalten wird. Ozon, griech., nannte Schönbein den phosphorisch riechenden Stoff, der entsteht, wenn der elektrische Funke durch Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Luft schlägt, od. wenn Wasser durch die voltaische Säule zersetzt wird. Das O. wirkt noch stärker als Chlor, bleicht Pflanzenfarben, zerlegt das Jodkalium u. wird durch 200° Hitze zersetzt. O. findet sich fast immer auch in der Atmosphäre. P. P, der 16. Buchstabe des röm. Alphabets und der von ihm abgeleiteten, als röm. Zahlzeichen P = 4000, p = 400000; P. als Abkürzung = Publius, Proconsul, Pontifex, Populus, Pater etc.; auf französ. Münzen bezeichnet P die Münzstätte Dijon; p in der Musik = piano; pagina (Seite bei Citaten). Paalzow, Henriette von, eine der besten Schriftstellerinen unserer Zeit,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/438>, abgerufen am 22.11.2024.