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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Wien, später zu Paris; st. 1853. Componirte Quartette und Quintette für Streichinstrumente und das Pianoforte; außerdem Symphonien u. einige Opern.


Ontariosee (Antärio), der letzte der großen canad. Seen, empfängt den Abfluß derselben im Niagara und strömt ihn im St. Lorenz wieder aus, hat eine Oberfläche von 640 #M.


Ontologie, griech. = Lehre vom Seienden, die reine Metaphysik zum Unterschied von der angewandten; s. Metaphysik, Philosophie. - Der ontologische Beweis für das Dasein Gottes, von Anselm von Canterbury (s. d.) aufgebracht, läuft auf den Gedanken hinaus: Gott müsse nothwendig vorhanden sein, weil Er das allervollkommenste Wesen, das Dasein aber auch eine Vollkommenheit sei. Obwohl von Descartes in Schutz genommen u. dahin ausgeführt: unserer Seele sei die Idee eines absolut vollkommenen Wesens, dessen erstes Attribut das Dasein sei, angeboren - sah man schon längst vor Kant ein, der ontologische Beweis tauge wenig, weil das Sein keineswegs eine Vollkommenheit ist.


Ontostatik, die Theorie vom Gleichgewichte der Dinge.


Onus, s. onera.


Onyx, s. Chalcedon.


Onyx, griech., Fingernagel; Onychia, Nagelgeschwür; Onychogryphosis, Nagelkrümme; Onychomantie, Wahrsagerei aus den Fingernägeln.


Onze s. Jaguar.


Oolith, s. Rogenstein.


Oologie, die Lehre von den Eiern und Nestern.


Oort, Adam van, eigentlich Noord, holländ. Historienmaler, hielt sich in Antwerpen auf; st. 1641. Schüler von ihm waren Rubens und Jordaens.


Oost, Jak. van, berühmter niederländ. Historienmaler, geb. 1600 zu Brügge, st. 1671. - Gleichen Ruhm hat sein Sohn Jak. van O., der Jüngere, geb. 1637, gest. 1713.


Opak, lat.-deutsch, schattig, dunkel; Opacität, Dunkelheit.


Opal, wasserhaltiger, untheilbarer Quarz ohne Krystallisationsfähigkeit. 1) Edler O., von milchweißer bis weingelber Farbe mit lebhaftem Farbenspiel ins Rothe, Blaue, Gelbe und Grüne, kommt nur derb in Trümmern u. Nestern im Trachyt und Thonporphyr vor. 2) Feuer-O., durch hyacinthrothe u. honiggelbe Farbe ausgezeichnet, ohne Farbenspiel. 3) Glas-O., Hyalith, wasserhell oder leicht graulich-, gelblich- und röthlichweiß gefärbt, kommt am Kaiserstuhl im Breisgau, in Böhmen, Ungarn etc. vor. 4) Gemeiner O., von weißen, grauen, gelben u. grünen Farben, selten roth, kommt im Trachyt, Serpentin u. Basalt vor. Der Hydrophan, Weltauge, ist gemeiner O., der begierig Wasser einsaugt und dabei vorübergehend durchsichtig wird; man findet ihn zu Hubertsburg in Sachsen. 5) Halb-O., begreift die weniger rein gefärbten Stücke von geringerer Durchsichtigkeit mit verschiedenen Färbungen, nach welcher er Wachs-, Pech-O. etc. heißt. Holz-O. ist durch O. versteinertes Nadelholz. 6) Menilit, der braune, beinahe undurchsichtige, matte, in knolligen Stücken im Klebschiefer bei Paris vorkommende O. 7) Fas-O., Eisen-O., ein durch Eisenoxyd rothgefärbter, undurchsichtiger O. 8) Cacholoeg, milch-, gelblich- und röthlichweiß, undurchsichtig. Der edle O., namentlich der rothspielende, steht in hohem Werth u. wird gefaßt; bisweilen auch wasserhelle, kugelige Hyalithe (Glas-O.), der gemeine, der Halb-O. wird zu Knöpfen, Dosen u. dgl. verarbeitet.


Ope, lat., mit Hilfe; o. et opera, mit Rath und That.


Oper, ital., musikalisch durchgeführtes Drama. Der O.ntext darf indessen nur im Allgemeinen die Hauptzüge der Handlungen u. Charaktere geben, ohne dialectische Entwicklung derselben; die Aufgabe der Tonkunst ist es dann, der einzelnen Handlung u. der jedesmaligen Situation einen charakteristischen Ausdruck zu verleihen. Die ganze Anordnung der O. ist daher mehr eine bruchstückweise, eine Kette einzelner Handlungen u. Situationen, deren Zusammenhang aus der Anlage selber verständlich sein muß. Man unterscheidet die ernste, opera seria, die komische, opera buffa, und die gemischte O., opera demiseria. Eine andere

Wien, später zu Paris; st. 1853. Componirte Quartette und Quintette für Streichinstrumente und das Pianoforte; außerdem Symphonien u. einige Opern.


Ontariosee (Antärio), der letzte der großen canad. Seen, empfängt den Abfluß derselben im Niagara und strömt ihn im St. Lorenz wieder aus, hat eine Oberfläche von 640 □M.


Ontologie, griech. = Lehre vom Seienden, die reine Metaphysik zum Unterschied von der angewandten; s. Metaphysik, Philosophie. – Der ontologische Beweis für das Dasein Gottes, von Anselm von Canterbury (s. d.) aufgebracht, läuft auf den Gedanken hinaus: Gott müsse nothwendig vorhanden sein, weil Er das allervollkommenste Wesen, das Dasein aber auch eine Vollkommenheit sei. Obwohl von Descartes in Schutz genommen u. dahin ausgeführt: unserer Seele sei die Idee eines absolut vollkommenen Wesens, dessen erstes Attribut das Dasein sei, angeboren – sah man schon längst vor Kant ein, der ontologische Beweis tauge wenig, weil das Sein keineswegs eine Vollkommenheit ist.


Ontostatik, die Theorie vom Gleichgewichte der Dinge.


Onus, s. onera.


Onyx, s. Chalcedon.


Onyx, griech., Fingernagel; Onychia, Nagelgeschwür; Onychogryphosis, Nagelkrümme; Onychomantie, Wahrsagerei aus den Fingernägeln.


Onze s. Jaguar.


Oolith, s. Rogenstein.


Oologie, die Lehre von den Eiern und Nestern.


Oort, Adam van, eigentlich Noord, holländ. Historienmaler, hielt sich in Antwerpen auf; st. 1641. Schüler von ihm waren Rubens und Jordaens.


Oost, Jak. van, berühmter niederländ. Historienmaler, geb. 1600 zu Brügge, st. 1671. – Gleichen Ruhm hat sein Sohn Jak. van O., der Jüngere, geb. 1637, gest. 1713.


Opak, lat.-deutsch, schattig, dunkel; Opacität, Dunkelheit.


Opal, wasserhaltiger, untheilbarer Quarz ohne Krystallisationsfähigkeit. 1) Edler O., von milchweißer bis weingelber Farbe mit lebhaftem Farbenspiel ins Rothe, Blaue, Gelbe und Grüne, kommt nur derb in Trümmern u. Nestern im Trachyt und Thonporphyr vor. 2) Feuer-O., durch hyacinthrothe u. honiggelbe Farbe ausgezeichnet, ohne Farbenspiel. 3) Glas-O., Hyalith, wasserhell oder leicht graulich-, gelblich- und röthlichweiß gefärbt, kommt am Kaiserstuhl im Breisgau, in Böhmen, Ungarn etc. vor. 4) Gemeiner O., von weißen, grauen, gelben u. grünen Farben, selten roth, kommt im Trachyt, Serpentin u. Basalt vor. Der Hydrophan, Weltauge, ist gemeiner O., der begierig Wasser einsaugt und dabei vorübergehend durchsichtig wird; man findet ihn zu Hubertsburg in Sachsen. 5) Halb-O., begreift die weniger rein gefärbten Stücke von geringerer Durchsichtigkeit mit verschiedenen Färbungen, nach welcher er Wachs-, Pech-O. etc. heißt. Holz-O. ist durch O. versteinertes Nadelholz. 6) Menilit, der braune, beinahe undurchsichtige, matte, in knolligen Stücken im Klebschiefer bei Paris vorkommende O. 7) Fas-O., Eisen-O., ein durch Eisenoxyd rothgefärbter, undurchsichtiger O. 8) Cacholoeg, milch-, gelblich- und röthlichweiß, undurchsichtig. Der edle O., namentlich der rothspielende, steht in hohem Werth u. wird gefaßt; bisweilen auch wasserhelle, kugelige Hyalithe (Glas-O.), der gemeine, der Halb-O. wird zu Knöpfen, Dosen u. dgl. verarbeitet.


Ope, lat., mit Hilfe; o. et opera, mit Rath und That.


Oper, ital., musikalisch durchgeführtes Drama. Der O.ntext darf indessen nur im Allgemeinen die Hauptzüge der Handlungen u. Charaktere geben, ohne dialectische Entwicklung derselben; die Aufgabe der Tonkunst ist es dann, der einzelnen Handlung u. der jedesmaligen Situation einen charakteristischen Ausdruck zu verleihen. Die ganze Anordnung der O. ist daher mehr eine bruchstückweise, eine Kette einzelner Handlungen u. Situationen, deren Zusammenhang aus der Anlage selber verständlich sein muß. Man unterscheidet die ernste, opera seria, die komische, opera buffa, und die gemischte O., opera demiseria. Eine andere

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[402/0403] Wien, später zu Paris; st. 1853. Componirte Quartette und Quintette für Streichinstrumente und das Pianoforte; außerdem Symphonien u. einige Opern. Ontariosee (Antärio), der letzte der großen canad. Seen, empfängt den Abfluß derselben im Niagara und strömt ihn im St. Lorenz wieder aus, hat eine Oberfläche von 640 □M. Ontologie, griech. = Lehre vom Seienden, die reine Metaphysik zum Unterschied von der angewandten; s. Metaphysik, Philosophie. – Der ontologische Beweis für das Dasein Gottes, von Anselm von Canterbury (s. d.) aufgebracht, läuft auf den Gedanken hinaus: Gott müsse nothwendig vorhanden sein, weil Er das allervollkommenste Wesen, das Dasein aber auch eine Vollkommenheit sei. Obwohl von Descartes in Schutz genommen u. dahin ausgeführt: unserer Seele sei die Idee eines absolut vollkommenen Wesens, dessen erstes Attribut das Dasein sei, angeboren – sah man schon längst vor Kant ein, der ontologische Beweis tauge wenig, weil das Sein keineswegs eine Vollkommenheit ist. Ontostatik, die Theorie vom Gleichgewichte der Dinge. Onus, s. onera. Onyx, s. Chalcedon. Onyx, griech., Fingernagel; Onychia, Nagelgeschwür; Onychogryphosis, Nagelkrümme; Onychomantie, Wahrsagerei aus den Fingernägeln. Onze s. Jaguar. Oolith, s. Rogenstein. Oologie, die Lehre von den Eiern und Nestern. Oort, Adam van, eigentlich Noord, holländ. Historienmaler, hielt sich in Antwerpen auf; st. 1641. Schüler von ihm waren Rubens und Jordaens. Oost, Jak. van, berühmter niederländ. Historienmaler, geb. 1600 zu Brügge, st. 1671. – Gleichen Ruhm hat sein Sohn Jak. van O., der Jüngere, geb. 1637, gest. 1713. Opak, lat.-deutsch, schattig, dunkel; Opacität, Dunkelheit. Opal, wasserhaltiger, untheilbarer Quarz ohne Krystallisationsfähigkeit. 1) Edler O., von milchweißer bis weingelber Farbe mit lebhaftem Farbenspiel ins Rothe, Blaue, Gelbe und Grüne, kommt nur derb in Trümmern u. Nestern im Trachyt und Thonporphyr vor. 2) Feuer-O., durch hyacinthrothe u. honiggelbe Farbe ausgezeichnet, ohne Farbenspiel. 3) Glas-O., Hyalith, wasserhell oder leicht graulich-, gelblich- und röthlichweiß gefärbt, kommt am Kaiserstuhl im Breisgau, in Böhmen, Ungarn etc. vor. 4) Gemeiner O., von weißen, grauen, gelben u. grünen Farben, selten roth, kommt im Trachyt, Serpentin u. Basalt vor. Der Hydrophan, Weltauge, ist gemeiner O., der begierig Wasser einsaugt und dabei vorübergehend durchsichtig wird; man findet ihn zu Hubertsburg in Sachsen. 5) Halb-O., begreift die weniger rein gefärbten Stücke von geringerer Durchsichtigkeit mit verschiedenen Färbungen, nach welcher er Wachs-, Pech-O. etc. heißt. Holz-O. ist durch O. versteinertes Nadelholz. 6) Menilit, der braune, beinahe undurchsichtige, matte, in knolligen Stücken im Klebschiefer bei Paris vorkommende O. 7) Fas-O., Eisen-O., ein durch Eisenoxyd rothgefärbter, undurchsichtiger O. 8) Cacholoeg, milch-, gelblich- und röthlichweiß, undurchsichtig. Der edle O., namentlich der rothspielende, steht in hohem Werth u. wird gefaßt; bisweilen auch wasserhelle, kugelige Hyalithe (Glas-O.), der gemeine, der Halb-O. wird zu Knöpfen, Dosen u. dgl. verarbeitet. Ope, lat., mit Hilfe; o. et opera, mit Rath und That. Oper, ital., musikalisch durchgeführtes Drama. Der O.ntext darf indessen nur im Allgemeinen die Hauptzüge der Handlungen u. Charaktere geben, ohne dialectische Entwicklung derselben; die Aufgabe der Tonkunst ist es dann, der einzelnen Handlung u. der jedesmaligen Situation einen charakteristischen Ausdruck zu verleihen. Die ganze Anordnung der O. ist daher mehr eine bruchstückweise, eine Kette einzelner Handlungen u. Situationen, deren Zusammenhang aus der Anlage selber verständlich sein muß. Man unterscheidet die ernste, opera seria, die komische, opera buffa, und die gemischte O., opera demiseria. Eine andere

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 402. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/403>, abgerufen am 18.09.2024.