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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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fuhr von 104847500 Guld. C.-M.; der österreich. Lloyd, die größte Dampfschiffahrtsgesellschaft, befuhr schon 1851 das Mittel- und Schwarze Meer nebst der unteren Donau mit 41 Dampfschiffen und vermehrt deren Zahl jährlich. Der Binnenhandel geht hauptsächlich nach Deutschland, Italien, Türkei, Schweiz und Rußland u. verkehrte 1850 nahezu 186 Mill. Guld. C.-M. Im Ganzen übersteigt die Einfuhr die Ausfuhr mehr als um 1/3. Der Gesammtertrag der Zölle belief sich 1852 auf 22904000 Guld. C.-M. Die wichtigsten Maßregeln in handelspolitischer Beziehung waren 1851 die Aufhebung der ungar. Zolllinie, 1852 die Zoll- u. Handelseinigung mit Liechtenstein, mit Parma u. Modena u. 1854 der Zoll- u. Handelsvertrag mit dem deutschen Zollverein, durch welchen das bisherige Prohibitivsystem sein Ende fand. Die Staatseinnahmen belaufen sich gegen 240 Mill. Guld. C.-M.; die Ausgaben übersteigen dieselben gegenwärtig beträchtlich. Die Staatsschuld wird auf 1773769800 Gulden C.-M. berechnet, das Papiergeld auf 280 Mill. Die Landmacht beträgt (die Garde nicht mitgerechnet) auf dem Friedensfuße 420000 Mann, auf dem Kriegsfuße über 750000 M. u. besteht aus: 63 Regimentern Linien-Infanterie, 14 Gränzregimentern. 1 Tyroler Jägerregiment. 25 Jägerbataillonen, dem Titler Gränzbataillon; 13 Kürassier-, 7 Dragoner-, 14 Ulanen-, 12 Husarenregimentern; 12 Feldartillerieregimentern, 1 Küstenartillerie-, 1 Raketenregiment und der technischen Artillerie; den technischen Truppen: 2 Genieregimentern und das Pioniercorps; den Fuhrwesenstransportdivisionen: 3 Sanitätsbataillone, das Botenjägercorps, die Stabsdragoner und die Stabsinfanterie; 16 Gensdarmerieregimentern. 4 Garnisons- und 2 Bukowina-Cordonsbataillonen. Oberbefehlshaber ist der Kaiser. Das Heer ist eingetheilt in 4 Armeen mit 14 Armeecorps u. in das kroat.-slavon.-dalmat. Civil- und Militärgouvernement. Die Administration des gesammten Militärwesens ist dem Armeeobercommando. dessen Chef der Kaiser ist, übertragen, welches aus der Militärkanzlei des Kaisers mit 4 Sectionen besteht. Die Seemacht zählt 102 Schiffe mit 762 Kanonen, darunter 6 Fregatten, 5 Corvetten, 10 Dampfer; neue Schiffe sind fortwährend im Bau begriffen; die Werften sind in Venedig, Triest u. Pola, welches zum Kriegshafen werden soll. Hauptfestungen sind: Linz, Theresienstadt, Olmütz, Krakau, Komorn, Peterwardein, Venedig, Verona, Mantua. Für die Regierung der Monarchie bestehen 6 Ministerien: das des k. k. Hauses und des Aeußern, des Innern, der Finanzen, der Justiz, des Handels, der Gewerbe und öffentlichen Bauten, des Cultus und Unterrichts. Den Vorsitz im Ministerrathe führt ein von dem Kaiser besonders ernannter Ministerpräsident. Neben dem Ministerium besteht ein Reichsrath, der nicht durch das Ministerium, sondern unmittelbar mit dem Kaiser verkehrt. Die Verwaltung der Kronländer leiten Statthalter oder Landespräsidenten; die Kronländer sind in Kreise, Bezirke und Gemeinden eingetheilt. Die Gerichte sind Bezirksgerichte (in der Lombardei Präturen, in Ungarn Stuhlverwaltungsbehörden genannt), Bez-Collegial-, Landes-, Causalgerichte (Handels-, Wechsel-, See-, Berggerichte), Oberlandesgerichte; höchste Instanz ist der oberste Gerichts- und Cassationshof zu Wien. Für den öffentlichen Unterricht geschah seit 1850 außerordentlich viel und was namentlich den Unterricht in Mathematik und Physik betrifft, so wird in den österreich. Schulen wohl mehr als in andern deutschen Staaten geleistet. O. zählt 9 Universitäten: Wien, Innsbruck. Grätz, Prag, Pesth, Lemberg, Krakau, Padua, Pavia, 262 Gymnasien, 8 technische Institute, 5 höhere montanistische u. landwirthschaftliche Schulen, 12 landwirthschaftliche Fachschulen, 3 Bergschulen, 38 Realschulen, 11 Hebammenschulen, 9 chirurgische Anstalten; Elementarschulen gibt es wenigstens 24000 und in kurzer Zeit wird wohl keine Gemeinde mehr einer solchen entbehren. Neben den öffentlichen Schulen bestehen aber noch viele Institute, welche von Klöstern oder Privaten unterhalten werden; daß die Ausbildung der Studierenden der

fuhr von 104847500 Guld. C.-M.; der österreich. Lloyd, die größte Dampfschiffahrtsgesellschaft, befuhr schon 1851 das Mittel- und Schwarze Meer nebst der unteren Donau mit 41 Dampfschiffen und vermehrt deren Zahl jährlich. Der Binnenhandel geht hauptsächlich nach Deutschland, Italien, Türkei, Schweiz und Rußland u. verkehrte 1850 nahezu 186 Mill. Guld. C.-M. Im Ganzen übersteigt die Einfuhr die Ausfuhr mehr als um 1/3. Der Gesammtertrag der Zölle belief sich 1852 auf 22904000 Guld. C.-M. Die wichtigsten Maßregeln in handelspolitischer Beziehung waren 1851 die Aufhebung der ungar. Zolllinie, 1852 die Zoll- u. Handelseinigung mit Liechtenstein, mit Parma u. Modena u. 1854 der Zoll- u. Handelsvertrag mit dem deutschen Zollverein, durch welchen das bisherige Prohibitivsystem sein Ende fand. Die Staatseinnahmen belaufen sich gegen 240 Mill. Guld. C.-M.; die Ausgaben übersteigen dieselben gegenwärtig beträchtlich. Die Staatsschuld wird auf 1773769800 Gulden C.-M. berechnet, das Papiergeld auf 280 Mill. Die Landmacht beträgt (die Garde nicht mitgerechnet) auf dem Friedensfuße 420000 Mann, auf dem Kriegsfuße über 750000 M. u. besteht aus: 63 Regimentern Linien-Infanterie, 14 Gränzregimentern. 1 Tyroler Jägerregiment. 25 Jägerbataillonen, dem Titler Gränzbataillon; 13 Kürassier-, 7 Dragoner-, 14 Ulanen-, 12 Husarenregimentern; 12 Feldartillerieregimentern, 1 Küstenartillerie-, 1 Raketenregiment und der technischen Artillerie; den technischen Truppen: 2 Genieregimentern und das Pioniercorps; den Fuhrwesenstransportdivisionen: 3 Sanitätsbataillone, das Botenjägercorps, die Stabsdragoner und die Stabsinfanterie; 16 Gensdarmerieregimentern. 4 Garnisons- und 2 Bukowina-Cordonsbataillonen. Oberbefehlshaber ist der Kaiser. Das Heer ist eingetheilt in 4 Armeen mit 14 Armeecorps u. in das kroat.-slavon.-dalmat. Civil- und Militärgouvernement. Die Administration des gesammten Militärwesens ist dem Armeeobercommando. dessen Chef der Kaiser ist, übertragen, welches aus der Militärkanzlei des Kaisers mit 4 Sectionen besteht. Die Seemacht zählt 102 Schiffe mit 762 Kanonen, darunter 6 Fregatten, 5 Corvetten, 10 Dampfer; neue Schiffe sind fortwährend im Bau begriffen; die Werften sind in Venedig, Triest u. Pola, welches zum Kriegshafen werden soll. Hauptfestungen sind: Linz, Theresienstadt, Olmütz, Krakau, Komorn, Peterwardein, Venedig, Verona, Mantua. Für die Regierung der Monarchie bestehen 6 Ministerien: das des k. k. Hauses und des Aeußern, des Innern, der Finanzen, der Justiz, des Handels, der Gewerbe und öffentlichen Bauten, des Cultus und Unterrichts. Den Vorsitz im Ministerrathe führt ein von dem Kaiser besonders ernannter Ministerpräsident. Neben dem Ministerium besteht ein Reichsrath, der nicht durch das Ministerium, sondern unmittelbar mit dem Kaiser verkehrt. Die Verwaltung der Kronländer leiten Statthalter oder Landespräsidenten; die Kronländer sind in Kreise, Bezirke und Gemeinden eingetheilt. Die Gerichte sind Bezirksgerichte (in der Lombardei Präturen, in Ungarn Stuhlverwaltungsbehörden genannt), Bez-Collegial-, Landes-, Causalgerichte (Handels-, Wechsel-, See-, Berggerichte), Oberlandesgerichte; höchste Instanz ist der oberste Gerichts- und Cassationshof zu Wien. Für den öffentlichen Unterricht geschah seit 1850 außerordentlich viel und was namentlich den Unterricht in Mathematik und Physik betrifft, so wird in den österreich. Schulen wohl mehr als in andern deutschen Staaten geleistet. O. zählt 9 Universitäten: Wien, Innsbruck. Grätz, Prag, Pesth, Lemberg, Krakau, Padua, Pavia, 262 Gymnasien, 8 technische Institute, 5 höhere montanistische u. landwirthschaftliche Schulen, 12 landwirthschaftliche Fachschulen, 3 Bergschulen, 38 Realschulen, 11 Hebammenschulen, 9 chirurgische Anstalten; Elementarschulen gibt es wenigstens 24000 und in kurzer Zeit wird wohl keine Gemeinde mehr einer solchen entbehren. Neben den öffentlichen Schulen bestehen aber noch viele Institute, welche von Klöstern oder Privaten unterhalten werden; daß die Ausbildung der Studierenden der

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fuhr von 104847500 Guld. C.-M.; der österreich. Lloyd, die größte Dampfschiffahrtsgesellschaft, befuhr schon 1851 das Mittel- und Schwarze Meer nebst der unteren Donau mit 41 Dampfschiffen und vermehrt deren Zahl jährlich. Der Binnenhandel geht hauptsächlich nach Deutschland, Italien, Türkei, Schweiz und Rußland u. verkehrte 1850 nahezu 186 Mill. Guld. C.-M. Im Ganzen übersteigt die Einfuhr die Ausfuhr mehr als um <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi>. Der Gesammtertrag der Zölle belief sich 1852 auf 22904000 Guld. C.-M. Die wichtigsten Maßregeln in handelspolitischer Beziehung waren 1851 die Aufhebung der ungar. Zolllinie, 1852 die Zoll- u. Handelseinigung mit Liechtenstein, mit Parma u. Modena u. 1854 der Zoll- u. Handelsvertrag mit dem deutschen Zollverein, durch welchen das bisherige Prohibitivsystem sein Ende fand. Die Staatseinnahmen belaufen sich gegen 240 Mill. Guld. C.-M.; die Ausgaben übersteigen dieselben gegenwärtig beträchtlich. Die Staatsschuld wird auf 1773769800 Gulden C.-M. berechnet, das Papiergeld auf 280 Mill. Die Landmacht beträgt (die Garde nicht mitgerechnet) auf dem Friedensfuße 420000 Mann, auf dem Kriegsfuße über 750000 M. u. besteht aus: 63 Regimentern Linien-Infanterie, 14 Gränzregimentern. 1 Tyroler Jägerregiment. 25 Jägerbataillonen, dem Titler Gränzbataillon; 13 Kürassier-, 7 Dragoner-, 14 Ulanen-, 12 Husarenregimentern; 12 Feldartillerieregimentern, 1 Küstenartillerie-, 1 Raketenregiment und der technischen Artillerie; den technischen Truppen: 2 Genieregimentern und das Pioniercorps; den Fuhrwesenstransportdivisionen: 3 Sanitätsbataillone, das Botenjägercorps, die Stabsdragoner und die Stabsinfanterie; 16 Gensdarmerieregimentern. 4 Garnisons- und 2 Bukowina-Cordonsbataillonen. Oberbefehlshaber ist der Kaiser. Das Heer ist eingetheilt in 4 Armeen mit 14 Armeecorps u. in das kroat.-slavon.-dalmat. Civil- und Militärgouvernement. Die Administration des gesammten Militärwesens ist dem Armeeobercommando. dessen Chef der Kaiser ist, übertragen, welches aus der Militärkanzlei des Kaisers mit 4 Sectionen besteht. Die Seemacht zählt 102 Schiffe mit 762 Kanonen, darunter 6 Fregatten, 5 Corvetten, 10 Dampfer; neue Schiffe sind fortwährend im Bau begriffen; die Werften sind in Venedig, Triest u. Pola, welches zum Kriegshafen werden soll. Hauptfestungen sind: Linz, Theresienstadt, Olmütz, Krakau, Komorn, Peterwardein, Venedig, Verona, Mantua. Für die Regierung der Monarchie bestehen 6 Ministerien: das des k. k. Hauses und des Aeußern, des Innern, der Finanzen, der Justiz, des Handels, der Gewerbe und öffentlichen Bauten, des Cultus und Unterrichts. Den Vorsitz im Ministerrathe führt ein von dem Kaiser besonders ernannter Ministerpräsident. Neben dem Ministerium besteht ein Reichsrath, der nicht durch das Ministerium, sondern unmittelbar mit dem Kaiser verkehrt. Die Verwaltung der Kronländer leiten Statthalter oder Landespräsidenten; die Kronländer sind in Kreise, Bezirke und Gemeinden eingetheilt. Die Gerichte sind Bezirksgerichte (in der Lombardei Präturen, in Ungarn Stuhlverwaltungsbehörden genannt), Bez-Collegial-, Landes-, Causalgerichte (Handels-, Wechsel-, See-, Berggerichte), Oberlandesgerichte; höchste Instanz ist der oberste Gerichts- und Cassationshof zu Wien. Für den öffentlichen Unterricht geschah seit 1850 außerordentlich viel und was namentlich den Unterricht in Mathematik und Physik betrifft, so wird in den österreich. Schulen wohl mehr als in andern deutschen Staaten geleistet. O. zählt 9 Universitäten: Wien, Innsbruck. Grätz, Prag, Pesth, Lemberg, Krakau, Padua, Pavia, 262 Gymnasien, 8 technische Institute, 5 höhere montanistische u. landwirthschaftliche Schulen, 12 landwirthschaftliche Fachschulen, 3 Bergschulen, 38 Realschulen, 11 Hebammenschulen, 9 chirurgische Anstalten; Elementarschulen gibt es wenigstens 24000 und in kurzer Zeit wird wohl keine Gemeinde mehr einer solchen entbehren. Neben den öffentlichen Schulen bestehen aber noch viele Institute, welche von Klöstern oder Privaten unterhalten werden; daß die Ausbildung der Studierenden der
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[384/0385] fuhr von 104847500 Guld. C.-M.; der österreich. Lloyd, die größte Dampfschiffahrtsgesellschaft, befuhr schon 1851 das Mittel- und Schwarze Meer nebst der unteren Donau mit 41 Dampfschiffen und vermehrt deren Zahl jährlich. Der Binnenhandel geht hauptsächlich nach Deutschland, Italien, Türkei, Schweiz und Rußland u. verkehrte 1850 nahezu 186 Mill. Guld. C.-M. Im Ganzen übersteigt die Einfuhr die Ausfuhr mehr als um 1/3. Der Gesammtertrag der Zölle belief sich 1852 auf 22904000 Guld. C.-M. Die wichtigsten Maßregeln in handelspolitischer Beziehung waren 1851 die Aufhebung der ungar. Zolllinie, 1852 die Zoll- u. Handelseinigung mit Liechtenstein, mit Parma u. Modena u. 1854 der Zoll- u. Handelsvertrag mit dem deutschen Zollverein, durch welchen das bisherige Prohibitivsystem sein Ende fand. Die Staatseinnahmen belaufen sich gegen 240 Mill. Guld. C.-M.; die Ausgaben übersteigen dieselben gegenwärtig beträchtlich. Die Staatsschuld wird auf 1773769800 Gulden C.-M. berechnet, das Papiergeld auf 280 Mill. Die Landmacht beträgt (die Garde nicht mitgerechnet) auf dem Friedensfuße 420000 Mann, auf dem Kriegsfuße über 750000 M. u. besteht aus: 63 Regimentern Linien-Infanterie, 14 Gränzregimentern. 1 Tyroler Jägerregiment. 25 Jägerbataillonen, dem Titler Gränzbataillon; 13 Kürassier-, 7 Dragoner-, 14 Ulanen-, 12 Husarenregimentern; 12 Feldartillerieregimentern, 1 Küstenartillerie-, 1 Raketenregiment und der technischen Artillerie; den technischen Truppen: 2 Genieregimentern und das Pioniercorps; den Fuhrwesenstransportdivisionen: 3 Sanitätsbataillone, das Botenjägercorps, die Stabsdragoner und die Stabsinfanterie; 16 Gensdarmerieregimentern. 4 Garnisons- und 2 Bukowina-Cordonsbataillonen. Oberbefehlshaber ist der Kaiser. Das Heer ist eingetheilt in 4 Armeen mit 14 Armeecorps u. in das kroat.-slavon.-dalmat. Civil- und Militärgouvernement. Die Administration des gesammten Militärwesens ist dem Armeeobercommando. dessen Chef der Kaiser ist, übertragen, welches aus der Militärkanzlei des Kaisers mit 4 Sectionen besteht. Die Seemacht zählt 102 Schiffe mit 762 Kanonen, darunter 6 Fregatten, 5 Corvetten, 10 Dampfer; neue Schiffe sind fortwährend im Bau begriffen; die Werften sind in Venedig, Triest u. Pola, welches zum Kriegshafen werden soll. Hauptfestungen sind: Linz, Theresienstadt, Olmütz, Krakau, Komorn, Peterwardein, Venedig, Verona, Mantua. Für die Regierung der Monarchie bestehen 6 Ministerien: das des k. k. Hauses und des Aeußern, des Innern, der Finanzen, der Justiz, des Handels, der Gewerbe und öffentlichen Bauten, des Cultus und Unterrichts. Den Vorsitz im Ministerrathe führt ein von dem Kaiser besonders ernannter Ministerpräsident. Neben dem Ministerium besteht ein Reichsrath, der nicht durch das Ministerium, sondern unmittelbar mit dem Kaiser verkehrt. Die Verwaltung der Kronländer leiten Statthalter oder Landespräsidenten; die Kronländer sind in Kreise, Bezirke und Gemeinden eingetheilt. Die Gerichte sind Bezirksgerichte (in der Lombardei Präturen, in Ungarn Stuhlverwaltungsbehörden genannt), Bez-Collegial-, Landes-, Causalgerichte (Handels-, Wechsel-, See-, Berggerichte), Oberlandesgerichte; höchste Instanz ist der oberste Gerichts- und Cassationshof zu Wien. Für den öffentlichen Unterricht geschah seit 1850 außerordentlich viel und was namentlich den Unterricht in Mathematik und Physik betrifft, so wird in den österreich. Schulen wohl mehr als in andern deutschen Staaten geleistet. O. zählt 9 Universitäten: Wien, Innsbruck. Grätz, Prag, Pesth, Lemberg, Krakau, Padua, Pavia, 262 Gymnasien, 8 technische Institute, 5 höhere montanistische u. landwirthschaftliche Schulen, 12 landwirthschaftliche Fachschulen, 3 Bergschulen, 38 Realschulen, 11 Hebammenschulen, 9 chirurgische Anstalten; Elementarschulen gibt es wenigstens 24000 und in kurzer Zeit wird wohl keine Gemeinde mehr einer solchen entbehren. Neben den öffentlichen Schulen bestehen aber noch viele Institute, welche von Klöstern oder Privaten unterhalten werden; daß die Ausbildung der Studierenden der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 384. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/385>, abgerufen am 17.09.2024.