Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

und Tag für Tag mit Lesefutter versorgen, wenig vermehrt. In neuester Zeit gaben die theilweise unübertrefflichen Dorfgeschichten B. Auerbachs das Signal zu einer ganzen Dorf-N.nliteratur.


Novellen, Rechtsverordnungen röm. Kaiser. Man unterscheidet die vor Justinian (nov. antejust.), gewöhnlich in den Ausgaben des Codex Theodosianus, und die von Justinian, die er in den 30 Jahren nach seiner großen Rechtssammlung (Institutionen u. Pandekten) als novellae constitutiones meist in griech. Sprache erließ u. welche, von Privaten geordnet, nunmehr einen Bestandtheil des corpus juris civilis bilden, denen in der Regel noch einige N. von späteren Kaisern (Justinus, Tiber. Leo, Basilius Macedo u. s. w.) angehängt sind.


November, im altröm. Kalender der 9., im jetzigen der 11. Monat.


Noverre (Nowärr), Jean Georges, französ. Tänzer und Balletmeister zu Berlin, London, Paris, gest. 1810. geschmackvoller Schriftsteller über seine Kunst (4 Bde., Petersburg 1803).


Novi, sardin. Stadt in der Provinz Genua, südl. von Marengo, mit 11000 E., Seidebau u. Fabrikation. Sieg der Oesterreicher u. Russen über die Franzosen 15. August 1799.


Noviziat, lat.-deutsch, die Probezeit. welche diejenigen vor Ablegung der ewig bindenden Gelübde (vor dem Ordensprofeß) durchzumachen haben, die Mitglieder eines geistlichen Ordens zu werden wünschen. Die Probezeit beginnt mit der Einkleidung der Novizen, dieselben leben 1-3 Jahre unter der Obhut des Novizenmeisters, in Nonnenorden der Novizenmeisterin und können ohne Nachtheil während des N.es jederzeit ins Leben zurückkehren.


Nowaja Semlja, d. h. Neuland, Polarland zum russ. Gouvernement Archangel gehörig, 3900 #M. groß, durch die Straße Matoschnoi in 2 Inseln geschieden, von Rennthieren, Eisbären, Füchsen, Fischottern, Robben belebt, deßwegen von russ. Jägern u. Robbenfängern im Sommer besucht.


Nowgorod-Weliki, d. h. Groß-Neustadt, russ. Gouvernement zwischen Olonez, Wolodga, Jaroslaw, Twer, Pskow und Petersburg; im Norden sumpfig, im Süden fruchtbar, hat viele Seen u. Flüsse und auf 2213 #M. 907000 E. Die Hauptstadt N. am Ausfluß des Wolchow aus dem Ilmensee hat 18500 E., einigen Handel und Gewerbsfleiß. Im Mittelalter zählte sie 400000 E., hatte eine Verfassung nach Art der deutschen Reichsstädte, war Hauptstapelplatz der Hansa nach Rußland u. Westasien. Sie kam seit der Unterwerfung unter Rußland (1478) u. mehrfachen blutig unterdrückten Aufständen (zuletzt 1650) immer mehr herab; von dem ehemaligen Reichthume geben die Kathedrale u. andere kirchliche Gebäude Zeugniß.


Nowosilzow, Graf, geb. 1770 zu Petersburg, russ. Diplomat, seit 1814 in Polen thätig, das er unter dem Namen des Großfürsten Constantin regierte; entfloh 1830 nach Rußland, wurde 1834 Präsident des Reichsraths, st. 1838.


Noxa, lat., Schaden. Noxalklagen auf Schadensersatz. Haben Thiere die n. angerichtet, so kann der Eigenthümer sich durch deren Hingabe an den Beschädigten (noxae datio) von der Klage (actio de pauperie) befreien. So im röm. Recht auch bei Sklaven und im alten sogar bei Kindern.


Noyade, frz., Ertränkung; s. Carrier.


Noyon, franz. Stadt an der Oise im Depart. Oise, mit 6300 E.; Calvins Geburtsort (1509).


Nuance (nüangß), frz., in der Malerei die Abstufung einer und derselben Farbe; Unterart; nuanciren, schattiren, stufenweise abändern; Nuancirung, Abstufung, Schattenvertheilung.


Nubien, im weitesten Sinne das Land zwischen Aegypten u. Abyssinien, eigentlich das Nilthal von Elephantine bis zur Gränze Dongolas, von den Nubiern oder Barabras bewohnt, einem afrikan. Stamme, schwarz aber sehr wohlgebildet, sanft. der Civilisation leicht zugänglich. Sie waren bis in das 14. Jahrh. unabhängig und christlich. verloren seitdem immer mehr Land an die Moslemin und wurden 1820 von Mehemet Ali vollends bezwungen.


Nubil, N. ität, lat.-deutsch, mannbar,

und Tag für Tag mit Lesefutter versorgen, wenig vermehrt. In neuester Zeit gaben die theilweise unübertrefflichen Dorfgeschichten B. Auerbachs das Signal zu einer ganzen Dorf-N.nliteratur.


Novellen, Rechtsverordnungen röm. Kaiser. Man unterscheidet die vor Justinian (nov. antejust.), gewöhnlich in den Ausgaben des Codex Theodosianus, und die von Justinian, die er in den 30 Jahren nach seiner großen Rechtssammlung (Institutionen u. Pandekten) als novellae constitutiones meist in griech. Sprache erließ u. welche, von Privaten geordnet, nunmehr einen Bestandtheil des corpus juris civilis bilden, denen in der Regel noch einige N. von späteren Kaisern (Justinus, Tiber. Leo, Basilius Macedo u. s. w.) angehängt sind.


November, im altröm. Kalender der 9., im jetzigen der 11. Monat.


Noverre (Nowärr), Jean Georges, französ. Tänzer und Balletmeister zu Berlin, London, Paris, gest. 1810. geschmackvoller Schriftsteller über seine Kunst (4 Bde., Petersburg 1803).


Novi, sardin. Stadt in der Provinz Genua, südl. von Marengo, mit 11000 E., Seidebau u. Fabrikation. Sieg der Oesterreicher u. Russen über die Franzosen 15. August 1799.


Noviziat, lat.-deutsch, die Probezeit. welche diejenigen vor Ablegung der ewig bindenden Gelübde (vor dem Ordensprofeß) durchzumachen haben, die Mitglieder eines geistlichen Ordens zu werden wünschen. Die Probezeit beginnt mit der Einkleidung der Novizen, dieselben leben 1–3 Jahre unter der Obhut des Novizenmeisters, in Nonnenorden der Novizenmeisterin und können ohne Nachtheil während des N.es jederzeit ins Leben zurückkehren.


Nowaja Semlja, d. h. Neuland, Polarland zum russ. Gouvernement Archangel gehörig, 3900 □M. groß, durch die Straße Matoschnoi in 2 Inseln geschieden, von Rennthieren, Eisbären, Füchsen, Fischottern, Robben belebt, deßwegen von russ. Jägern u. Robbenfängern im Sommer besucht.


Nowgorod-Weliki, d. h. Groß-Neustadt, russ. Gouvernement zwischen Olonez, Wolodga, Jaroslaw, Twer, Pskow und Petersburg; im Norden sumpfig, im Süden fruchtbar, hat viele Seen u. Flüsse und auf 2213 □M. 907000 E. Die Hauptstadt N. am Ausfluß des Wolchow aus dem Ilmensee hat 18500 E., einigen Handel und Gewerbsfleiß. Im Mittelalter zählte sie 400000 E., hatte eine Verfassung nach Art der deutschen Reichsstädte, war Hauptstapelplatz der Hansa nach Rußland u. Westasien. Sie kam seit der Unterwerfung unter Rußland (1478) u. mehrfachen blutig unterdrückten Aufständen (zuletzt 1650) immer mehr herab; von dem ehemaligen Reichthume geben die Kathedrale u. andere kirchliche Gebäude Zeugniß.


Nowosilzow, Graf, geb. 1770 zu Petersburg, russ. Diplomat, seit 1814 in Polen thätig, das er unter dem Namen des Großfürsten Constantin regierte; entfloh 1830 nach Rußland, wurde 1834 Präsident des Reichsraths, st. 1838.


Noxa, lat., Schaden. Noxalklagen auf Schadensersatz. Haben Thiere die n. angerichtet, so kann der Eigenthümer sich durch deren Hingabe an den Beschädigten (noxae datio) von der Klage (actio de pauperie) befreien. So im röm. Recht auch bei Sklaven und im alten sogar bei Kindern.


Noyade, frz., Ertränkung; s. Carrier.


Noyon, franz. Stadt an der Oise im Depart. Oise, mit 6300 E.; Calvins Geburtsort (1509).


Nuance (nüangß), frz., in der Malerei die Abstufung einer und derselben Farbe; Unterart; nuanciren, schattiren, stufenweise abändern; Nuancirung, Abstufung, Schattenvertheilung.


Nubien, im weitesten Sinne das Land zwischen Aegypten u. Abyssinien, eigentlich das Nilthal von Elephantine bis zur Gränze Dongolas, von den Nubiern oder Barabras bewohnt, einem afrikan. Stamme, schwarz aber sehr wohlgebildet, sanft. der Civilisation leicht zugänglich. Sie waren bis in das 14. Jahrh. unabhängig und christlich. verloren seitdem immer mehr Land an die Moslemin und wurden 1820 von Mehemet Ali vollends bezwungen.


Nubil, N. ität, lat.-deutsch, mannbar,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0365" n="364"/>
und Tag für Tag mit Lesefutter versorgen, wenig vermehrt. In neuester Zeit gaben die theilweise unübertrefflichen Dorfgeschichten B. Auerbachs das Signal zu einer ganzen <hi rendition="#g">Dorf-N.nliteratur.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Novellen</hi>, Rechtsverordnungen röm. Kaiser. Man unterscheidet die vor Justinian <hi rendition="#i">(nov. antejust.)</hi>, gewöhnlich in den Ausgaben des <hi rendition="#i">Codex Theodosianus</hi>, und die von Justinian, die er in den 30 Jahren nach seiner großen Rechtssammlung (Institutionen u. Pandekten) als <hi rendition="#i">novellae constitutiones</hi> meist in griech. Sprache erließ u. welche, von Privaten geordnet, nunmehr einen Bestandtheil des <hi rendition="#i">corpus juris civilis</hi> bilden, denen in der Regel noch einige N. von späteren Kaisern (Justinus, Tiber. Leo, Basilius Macedo u. s. w.) angehängt sind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">November</hi>, im altröm. Kalender der 9., im jetzigen der 11. Monat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Noverre</hi> (Nowärr), Jean Georges, französ. Tänzer und Balletmeister zu Berlin, London, Paris, gest. 1810. geschmackvoller Schriftsteller über seine Kunst (4 Bde., Petersburg 1803).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Novi</hi>, sardin. Stadt in der Provinz Genua, südl. von Marengo, mit 11000 E., Seidebau u. Fabrikation. Sieg der Oesterreicher u. Russen über die Franzosen 15. August 1799.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Noviziat</hi>, lat.-deutsch, die Probezeit. welche diejenigen vor Ablegung der ewig bindenden Gelübde (vor dem Ordensprofeß) durchzumachen haben, die Mitglieder eines geistlichen Ordens zu werden wünschen. Die Probezeit beginnt mit der Einkleidung der <hi rendition="#g">Novizen</hi>, dieselben leben 1&#x2013;3 Jahre unter der Obhut des <hi rendition="#g">Novizenmeisters</hi>, in Nonnenorden der Novizenmeisterin und können ohne Nachtheil während des N.es jederzeit ins Leben zurückkehren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nowaja Semlja</hi>, d. h. Neuland, Polarland zum russ. Gouvernement Archangel gehörig, 3900 &#x25A1;M. groß, durch die Straße Matoschnoi in 2 Inseln geschieden, von Rennthieren, Eisbären, Füchsen, Fischottern, Robben belebt, deßwegen von russ. Jägern u. Robbenfängern im Sommer besucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nowgorod-Weliki</hi>, d. h. Groß-Neustadt, russ. Gouvernement zwischen Olonez, Wolodga, Jaroslaw, Twer, Pskow und Petersburg; im Norden sumpfig, im Süden fruchtbar, hat viele Seen u. Flüsse und auf 2213 &#x25A1;M. 907000 E. Die <hi rendition="#g">Hauptstadt</hi> N. am Ausfluß des Wolchow aus dem Ilmensee hat 18500 E., einigen Handel und Gewerbsfleiß. Im Mittelalter zählte sie 400000 E., hatte eine Verfassung nach Art der deutschen Reichsstädte, war Hauptstapelplatz der Hansa nach Rußland u. Westasien. Sie kam seit der Unterwerfung unter Rußland (1478) u. mehrfachen blutig unterdrückten Aufständen (zuletzt 1650) immer mehr herab; von dem ehemaligen Reichthume geben die Kathedrale u. andere kirchliche Gebäude Zeugniß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nowosilzow</hi>, Graf, geb. 1770 zu Petersburg, russ. Diplomat, seit 1814 in Polen thätig, das er unter dem Namen des Großfürsten Constantin regierte; entfloh 1830 nach Rußland, wurde 1834 Präsident des Reichsraths, st. 1838.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Noxa</hi>, lat., Schaden. <hi rendition="#g">Noxalklagen</hi> auf Schadensersatz. Haben Thiere die <hi rendition="#i">n.</hi> angerichtet, so kann der Eigenthümer sich durch deren Hingabe an den Beschädigten <hi rendition="#i">(noxae datio)</hi> von der Klage <hi rendition="#i">(actio de pauperie)</hi> befreien. So im röm. Recht auch bei Sklaven und im alten sogar bei Kindern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Noyade</hi>, frz., Ertränkung; s. Carrier.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Noyon</hi>, franz. Stadt an der Oise im Depart. Oise, mit 6300 E.; Calvins Geburtsort (1509).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nuance</hi> (nüangß), frz., in der Malerei die Abstufung einer und derselben Farbe; Unterart; <hi rendition="#g">nuanciren</hi>, schattiren, stufenweise abändern; <hi rendition="#g">Nuancirung</hi>, Abstufung, Schattenvertheilung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nubien</hi>, im weitesten Sinne das Land zwischen Aegypten u. Abyssinien, eigentlich das Nilthal von Elephantine bis zur Gränze Dongolas, von den Nubiern oder Barabras bewohnt, einem afrikan. Stamme, schwarz aber sehr wohlgebildet, sanft. der Civilisation leicht zugänglich. Sie waren bis in das 14. Jahrh. unabhängig und christlich. verloren seitdem immer mehr Land an die Moslemin und wurden 1820 von Mehemet Ali vollends bezwungen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Nubil</hi>, N. <hi rendition="#g">ität</hi>, lat.-deutsch, mannbar,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[364/0365] und Tag für Tag mit Lesefutter versorgen, wenig vermehrt. In neuester Zeit gaben die theilweise unübertrefflichen Dorfgeschichten B. Auerbachs das Signal zu einer ganzen Dorf-N.nliteratur. Novellen, Rechtsverordnungen röm. Kaiser. Man unterscheidet die vor Justinian (nov. antejust.), gewöhnlich in den Ausgaben des Codex Theodosianus, und die von Justinian, die er in den 30 Jahren nach seiner großen Rechtssammlung (Institutionen u. Pandekten) als novellae constitutiones meist in griech. Sprache erließ u. welche, von Privaten geordnet, nunmehr einen Bestandtheil des corpus juris civilis bilden, denen in der Regel noch einige N. von späteren Kaisern (Justinus, Tiber. Leo, Basilius Macedo u. s. w.) angehängt sind. November, im altröm. Kalender der 9., im jetzigen der 11. Monat. Noverre (Nowärr), Jean Georges, französ. Tänzer und Balletmeister zu Berlin, London, Paris, gest. 1810. geschmackvoller Schriftsteller über seine Kunst (4 Bde., Petersburg 1803). Novi, sardin. Stadt in der Provinz Genua, südl. von Marengo, mit 11000 E., Seidebau u. Fabrikation. Sieg der Oesterreicher u. Russen über die Franzosen 15. August 1799. Noviziat, lat.-deutsch, die Probezeit. welche diejenigen vor Ablegung der ewig bindenden Gelübde (vor dem Ordensprofeß) durchzumachen haben, die Mitglieder eines geistlichen Ordens zu werden wünschen. Die Probezeit beginnt mit der Einkleidung der Novizen, dieselben leben 1–3 Jahre unter der Obhut des Novizenmeisters, in Nonnenorden der Novizenmeisterin und können ohne Nachtheil während des N.es jederzeit ins Leben zurückkehren. Nowaja Semlja, d. h. Neuland, Polarland zum russ. Gouvernement Archangel gehörig, 3900 □M. groß, durch die Straße Matoschnoi in 2 Inseln geschieden, von Rennthieren, Eisbären, Füchsen, Fischottern, Robben belebt, deßwegen von russ. Jägern u. Robbenfängern im Sommer besucht. Nowgorod-Weliki, d. h. Groß-Neustadt, russ. Gouvernement zwischen Olonez, Wolodga, Jaroslaw, Twer, Pskow und Petersburg; im Norden sumpfig, im Süden fruchtbar, hat viele Seen u. Flüsse und auf 2213 □M. 907000 E. Die Hauptstadt N. am Ausfluß des Wolchow aus dem Ilmensee hat 18500 E., einigen Handel und Gewerbsfleiß. Im Mittelalter zählte sie 400000 E., hatte eine Verfassung nach Art der deutschen Reichsstädte, war Hauptstapelplatz der Hansa nach Rußland u. Westasien. Sie kam seit der Unterwerfung unter Rußland (1478) u. mehrfachen blutig unterdrückten Aufständen (zuletzt 1650) immer mehr herab; von dem ehemaligen Reichthume geben die Kathedrale u. andere kirchliche Gebäude Zeugniß. Nowosilzow, Graf, geb. 1770 zu Petersburg, russ. Diplomat, seit 1814 in Polen thätig, das er unter dem Namen des Großfürsten Constantin regierte; entfloh 1830 nach Rußland, wurde 1834 Präsident des Reichsraths, st. 1838. Noxa, lat., Schaden. Noxalklagen auf Schadensersatz. Haben Thiere die n. angerichtet, so kann der Eigenthümer sich durch deren Hingabe an den Beschädigten (noxae datio) von der Klage (actio de pauperie) befreien. So im röm. Recht auch bei Sklaven und im alten sogar bei Kindern. Noyade, frz., Ertränkung; s. Carrier. Noyon, franz. Stadt an der Oise im Depart. Oise, mit 6300 E.; Calvins Geburtsort (1509). Nuance (nüangß), frz., in der Malerei die Abstufung einer und derselben Farbe; Unterart; nuanciren, schattiren, stufenweise abändern; Nuancirung, Abstufung, Schattenvertheilung. Nubien, im weitesten Sinne das Land zwischen Aegypten u. Abyssinien, eigentlich das Nilthal von Elephantine bis zur Gränze Dongolas, von den Nubiern oder Barabras bewohnt, einem afrikan. Stamme, schwarz aber sehr wohlgebildet, sanft. der Civilisation leicht zugänglich. Sie waren bis in das 14. Jahrh. unabhängig und christlich. verloren seitdem immer mehr Land an die Moslemin und wurden 1820 von Mehemet Ali vollends bezwungen. Nubil, N. ität, lat.-deutsch, mannbar,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/365
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/365>, abgerufen am 18.09.2024.