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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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zugesichert. N. erhob sich zwar dagegen, wählte den dänischen Prinzen Christian (König Christian VIII.), der als Statthalter in N. war, zum König u. gab sich die jetzige Verfassung, konnte aber Karl Johann (Bernadotte) nicht widerstehen. Nach dem Waffenstillstand von Moos (14. August 1814) wurde Karl Johann als König anerkannt, während er seinerseits die Verfassung annahm. (Vergl. Faye. Geschichte von N., Leipzig 1851.)


Norwich (Narritsch), Hauptstadt der engl. Grafschaft Norfolk, durch die schiffbare Yare u. eine Eisenbahn mit Yarmouth verbunden, ist Bischofssitz, hat 68000 E., alte Kathedrale u. 25 andere Kirchen, Fabriken und Handel.


Nosce te ipsum, lat.; erkenne dich selbst.


Nos hic poma natamus, lat. Sprichwort, sagte der Pferdeapfel (Pferdekoth), als er in Gesellschaft einiger Aepfel den Bach hinabschwamm.


Nosogeographie, griech.-dtsch., Darstellung der geographischen Verbreitung der Krankheiten.


Nosokomium, griech.-lat., Lazareth.


Nosologie, griech.-deutsch, Lehre von den Krankheiten.


Nossairier, heißen die Mitglieder einer schiitischen Sekte, welche jüdische u. christliche Ideen mit mohammedanischen Glaubenssätzen vermengte u. besonders den Ali und andere Berühmtheiten des Islam für Gottmenschen erklärte. Ob der Name soviel als Nasrani, Nazarener d. h. Christen bedeute, der ihnen spottweise gegeben wurde, oder vom Flecken Nosraya im Gebiete von Kufa herstammt, wo ihr Stifter 931 n. Chr. als Ketzer verbrannt worden sein soll, ist ungewiß. In der Levante und namentlich im Libanon haben sich Reste der N. erhalten und den alten Fanatismus ihrer Sekte bewahrt.


Nossindambo, was Madagascar.


Nossen, sächs. Stadt an der Freiberger Mulde, mit 6200 E., Steingutfabrik.


Nostalgia, griech., das Heimweh.


Nostitz, adeliges Geschlecht, aus der Lausitz stammend, blüht in 3 gräflichen Linien: Rokitnitz in Böhmen, Nieneck in Böhmen und in Schlesien. Als Soldaten zeichneten sich aus: Friedr. Moritz, Graf von N.-Nieneck, gest. 1796 als k. k. Feldmarschall und Hofkriegsrathpräsident; Graf Joh. Nepomuk, geb. 1768, gest. 1840 als Feldmarschallieutenant. Aus der schles. Linie Aug. Ludw. Ferd., Graf von N., geb. 1777, machte in preuß. Diensten die Feldzüge seit 1806 mit, war bei Ligny Blüchers Adjutant, 1838 Generallieutenant, seit 1850 Gesandter in Hannover. Die freiherrliche Linie nennt sich N. und Jänkendorf; einzelne Glieder derselben waren oder sind hohe sächs. Staatsbeamte, als Dichter ist unter dem Namen Arthur von Nordstern Gottlob Adolf Ernst von N. u. I. bekannt, geb. 1765 auf See in der Oberlausitz, sächs. Konferenzminister, gest. 1836. ("Irene", Leipzig 1818; "Erinnerungsblätter eines Reisenden im Spätsommer 1822"; "Sinnbilder der Christen" 1818; "Hinterlassene geistliche Gedichte", herausgeg. von Ammon, Leipzig 1840.)


Nostochineae, Pflanzenfamilie aus der K lasse der Algen; s. d. und Conservaceae.


Nostradamus, eigentlich Michel Notre-Dame, geb. 1503 zu St. Remy in der Provence, gest. 1566 als Leibarzt Karls IX., bekannt durch seine Prophezeihungen, die sehr vieldeutig u. unbestimmt abgefaßt sind. (Letzte Ausgabe, Amsterdam 1715).


Nostrates, lat., Nostraten, Landsleute; Zeitgenossen.


Nostrification, lat.-deutsch, nostrificiren, nannte man es, wenn ein auf einer Universität zum Doctor Promovirter an einer andern lesen wollte u. deßwegen Doctor noster (Dr. bei uns) wurde d. h. eine bestimmte Taxe bezahlte.


Nota, Alberto, geb. 1775 zu Turin, gest. 1847, sardin. höherer Staatsbeamter, von den Italienern als ihr bester neuerer Lustspieldichter geschätzt. (Gesammelte Werke, 8 Bde., Turin 1842.)


Nota bene, lat., wohlgemerkt!


Notabeln, Männer, die sich durch Ansehen (wegen Amt, Stand, Vermögen, Bildung) vor andern auszeichnen; im alten Frankreich eine von der Krone

zugesichert. N. erhob sich zwar dagegen, wählte den dänischen Prinzen Christian (König Christian VIII.), der als Statthalter in N. war, zum König u. gab sich die jetzige Verfassung, konnte aber Karl Johann (Bernadotte) nicht widerstehen. Nach dem Waffenstillstand von Moos (14. August 1814) wurde Karl Johann als König anerkannt, während er seinerseits die Verfassung annahm. (Vergl. Faye. Geschichte von N., Leipzig 1851.)


Norwich (Narritsch), Hauptstadt der engl. Grafschaft Norfolk, durch die schiffbare Yare u. eine Eisenbahn mit Yarmouth verbunden, ist Bischofssitz, hat 68000 E., alte Kathedrale u. 25 andere Kirchen, Fabriken und Handel.


Nosce te ipsum, lat.; erkenne dich selbst.


Nos hic poma natamus, lat. Sprichwort, sagte der Pferdeapfel (Pferdekoth), als er in Gesellschaft einiger Aepfel den Bach hinabschwamm.


Nosogeographie, griech.-dtsch., Darstellung der geographischen Verbreitung der Krankheiten.


Nosokomium, griech.-lat., Lazareth.


Nosologie, griech.-deutsch, Lehre von den Krankheiten.


Nossairier, heißen die Mitglieder einer schiitischen Sekte, welche jüdische u. christliche Ideen mit mohammedanischen Glaubenssätzen vermengte u. besonders den Ali und andere Berühmtheiten des Islam für Gottmenschen erklärte. Ob der Name soviel als Nasrâni, Nazarener d. h. Christen bedeute, der ihnen spottweise gegeben wurde, oder vom Flecken Nosraya im Gebiete von Kufa herstammt, wo ihr Stifter 931 n. Chr. als Ketzer verbrannt worden sein soll, ist ungewiß. In der Levante und namentlich im Libanon haben sich Reste der N. erhalten und den alten Fanatismus ihrer Sekte bewahrt.


Nossindambo, was Madagascar.


Nossen, sächs. Stadt an der Freiberger Mulde, mit 6200 E., Steingutfabrik.


Nostalgia, griech., das Heimweh.


Nostitz, adeliges Geschlecht, aus der Lausitz stammend, blüht in 3 gräflichen Linien: Rokitnitz in Böhmen, Nieneck in Böhmen und in Schlesien. Als Soldaten zeichneten sich aus: Friedr. Moritz, Graf von N.-Nieneck, gest. 1796 als k. k. Feldmarschall und Hofkriegsrathpräsident; Graf Joh. Nepomuk, geb. 1768, gest. 1840 als Feldmarschallieutenant. Aus der schles. Linie Aug. Ludw. Ferd., Graf von N., geb. 1777, machte in preuß. Diensten die Feldzüge seit 1806 mit, war bei Ligny Blüchers Adjutant, 1838 Generallieutenant, seit 1850 Gesandter in Hannover. Die freiherrliche Linie nennt sich N. und Jänkendorf; einzelne Glieder derselben waren oder sind hohe sächs. Staatsbeamte, als Dichter ist unter dem Namen Arthur von Nordstern Gottlob Adolf Ernst von N. u. I. bekannt, geb. 1765 auf See in der Oberlausitz, sächs. Konferenzminister, gest. 1836. („Irene“, Leipzig 1818; „Erinnerungsblätter eines Reisenden im Spätsommer 1822“; „Sinnbilder der Christen“ 1818; „Hinterlassene geistliche Gedichte“, herausgeg. von Ammon, Leipzig 1840.)


Nostochineae, Pflanzenfamilie aus der K lasse der Algen; s. d. und Conservaceae.


Nostradamus, eigentlich Michel Nôtre-Dame, geb. 1503 zu St. Remy in der Provence, gest. 1566 als Leibarzt Karls IX., bekannt durch seine Prophezeihungen, die sehr vieldeutig u. unbestimmt abgefaßt sind. (Letzte Ausgabe, Amsterdam 1715).


Nostrates, lat., Nostraten, Landsleute; Zeitgenossen.


Nostrification, lat.-deutsch, nostrificiren, nannte man es, wenn ein auf einer Universität zum Doctor Promovirter an einer andern lesen wollte u. deßwegen Doctor noster (Dr. bei uns) wurde d. h. eine bestimmte Taxe bezahlte.


Nota, Alberto, geb. 1775 zu Turin, gest. 1847, sardin. höherer Staatsbeamter, von den Italienern als ihr bester neuerer Lustspieldichter geschätzt. (Gesammelte Werke, 8 Bde., Turin 1842.)


Nota bene, lat., wohlgemerkt!


Notabeln, Männer, die sich durch Ansehen (wegen Amt, Stand, Vermögen, Bildung) vor andern auszeichnen; im alten Frankreich eine von der Krone

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[360/0361] zugesichert. N. erhob sich zwar dagegen, wählte den dänischen Prinzen Christian (König Christian VIII.), der als Statthalter in N. war, zum König u. gab sich die jetzige Verfassung, konnte aber Karl Johann (Bernadotte) nicht widerstehen. Nach dem Waffenstillstand von Moos (14. August 1814) wurde Karl Johann als König anerkannt, während er seinerseits die Verfassung annahm. (Vergl. Faye. Geschichte von N., Leipzig 1851.) Norwich (Narritsch), Hauptstadt der engl. Grafschaft Norfolk, durch die schiffbare Yare u. eine Eisenbahn mit Yarmouth verbunden, ist Bischofssitz, hat 68000 E., alte Kathedrale u. 25 andere Kirchen, Fabriken und Handel. Nosce te ipsum, lat.; erkenne dich selbst. Nos hic poma natamus, lat. Sprichwort, sagte der Pferdeapfel (Pferdekoth), als er in Gesellschaft einiger Aepfel den Bach hinabschwamm. Nosogeographie, griech.-dtsch., Darstellung der geographischen Verbreitung der Krankheiten. Nosokomium, griech.-lat., Lazareth. Nosologie, griech.-deutsch, Lehre von den Krankheiten. Nossairier, heißen die Mitglieder einer schiitischen Sekte, welche jüdische u. christliche Ideen mit mohammedanischen Glaubenssätzen vermengte u. besonders den Ali und andere Berühmtheiten des Islam für Gottmenschen erklärte. Ob der Name soviel als Nasrâni, Nazarener d. h. Christen bedeute, der ihnen spottweise gegeben wurde, oder vom Flecken Nosraya im Gebiete von Kufa herstammt, wo ihr Stifter 931 n. Chr. als Ketzer verbrannt worden sein soll, ist ungewiß. In der Levante und namentlich im Libanon haben sich Reste der N. erhalten und den alten Fanatismus ihrer Sekte bewahrt. Nossindambo, was Madagascar. Nossen, sächs. Stadt an der Freiberger Mulde, mit 6200 E., Steingutfabrik. Nostalgia, griech., das Heimweh. Nostitz, adeliges Geschlecht, aus der Lausitz stammend, blüht in 3 gräflichen Linien: Rokitnitz in Böhmen, Nieneck in Böhmen und in Schlesien. Als Soldaten zeichneten sich aus: Friedr. Moritz, Graf von N.-Nieneck, gest. 1796 als k. k. Feldmarschall und Hofkriegsrathpräsident; Graf Joh. Nepomuk, geb. 1768, gest. 1840 als Feldmarschallieutenant. Aus der schles. Linie Aug. Ludw. Ferd., Graf von N., geb. 1777, machte in preuß. Diensten die Feldzüge seit 1806 mit, war bei Ligny Blüchers Adjutant, 1838 Generallieutenant, seit 1850 Gesandter in Hannover. Die freiherrliche Linie nennt sich N. und Jänkendorf; einzelne Glieder derselben waren oder sind hohe sächs. Staatsbeamte, als Dichter ist unter dem Namen Arthur von Nordstern Gottlob Adolf Ernst von N. u. I. bekannt, geb. 1765 auf See in der Oberlausitz, sächs. Konferenzminister, gest. 1836. („Irene“, Leipzig 1818; „Erinnerungsblätter eines Reisenden im Spätsommer 1822“; „Sinnbilder der Christen“ 1818; „Hinterlassene geistliche Gedichte“, herausgeg. von Ammon, Leipzig 1840.) Nostochineae, Pflanzenfamilie aus der K lasse der Algen; s. d. und Conservaceae. Nostradamus, eigentlich Michel Nôtre-Dame, geb. 1503 zu St. Remy in der Provence, gest. 1566 als Leibarzt Karls IX., bekannt durch seine Prophezeihungen, die sehr vieldeutig u. unbestimmt abgefaßt sind. (Letzte Ausgabe, Amsterdam 1715). Nostrates, lat., Nostraten, Landsleute; Zeitgenossen. Nostrification, lat.-deutsch, nostrificiren, nannte man es, wenn ein auf einer Universität zum Doctor Promovirter an einer andern lesen wollte u. deßwegen Doctor noster (Dr. bei uns) wurde d. h. eine bestimmte Taxe bezahlte. Nota, Alberto, geb. 1775 zu Turin, gest. 1847, sardin. höherer Staatsbeamter, von den Italienern als ihr bester neuerer Lustspieldichter geschätzt. (Gesammelte Werke, 8 Bde., Turin 1842.) Nota bene, lat., wohlgemerkt! Notabeln, Männer, die sich durch Ansehen (wegen Amt, Stand, Vermögen, Bildung) vor andern auszeichnen; im alten Frankreich eine von der Krone

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/361>, abgerufen am 17.09.2024.