Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Schwanz gegen 31/2' lang. Ein sehr schädliches u. früher über ganz Europa verbreitetes Raubthier, ist er jetzt in vielen Ländern gänzlich ausgerottet, u. findet sich, mit Ausnahme des östl. Europa und Nordamerikas, wo er noch häufig vorkommt, nur noch in den Alpen und Pyrenäen. - Der nordische oder sibirische L. (L. corealis), langzottiger und weniger gefleckt, in Sibirien. Der L. liefert geschätztes Pelzwerk, besonders der sibirische. In Nordafrika und dem wärmeren Asien lebt der Caracal, in Afrika noch 2 Abarten, der gestiefelte L. (Felis caligata) und der Sumpf-L. (Felis Chaus).


Luchtmans, im vorigen Jahrh. berühmte Buchdruckerfamilie in Leyden (Jordan L., gest. 1708; Samuel L., gest. 1780 u. Johannes L., gest. 1809), welche die meisten Arbeiten der berühmten Leydener Philologen und anderer Gelehrten druckte.


Lucianus, Lukianos, ein witziger und satirischer Schriftsteller, der aber außer den Systemen der Philosophen auch die positiven Religionen für eine Schwäche und Unvollkommenheit der Menschen hielt u. hauptsächlich zur Zielscheibe seiner bitteren Angriffe machte. Geb. im 2. Jahrh. n. Chr. zu Samosata in Syrien, trat er als Anwalt zu Antiochien auf, machte dann als Lehrer der Philosophie weite Reisen, wurde unter Marc Aurel Procurator in Aegypten, st. zur Zeit des Commodus (180-92) in hohem Alter. Seine erzählenden, rhetorischen, kritischen u. satirischen Schriften sind fast immer in Gesprächsform geschrieben, zugleich in einem für seine Zeit musterhaften Style. Als die besten galten seine "Götter- u. Todtengespräche", worin er die Göttermythen seines Volkes sowie die Secten der Philosophen unbarmherzig geißelt, unter letzteren die Epikuräer noch am besten wegkommen läßt. Erste Ausg. Florenz 1496, Fol., neueste von Jakobitz und Bekker, beste Uebersetzung von dem Geistesverwandten Wieland (Leipz. 1788 u. 89, 6 B.), neueste von Pauly, Stuttgart 1827-29.


Lucid, lat.-dtsch., leuchtend, hell, klar; L.ität, Helle, Durchsichtigkeit.


Luciensteig, Paß an der Gränze Graubündens, am Rheine bei Maienfeld, etwas befestigt, 1799 von Oesterreichern und Franzosen wechselseitig genommen.


Lucifer, lat., Phosphoros, griech., der Lichtbringer, der Morgenstern (s. Hesperus), unter dessen Bild Jesajas den Fall des Königs von Babylon schildert (Kap. 14); dann ein Name des Teufels, den die Kirchenväter als den schönsten u. vornehmsten der gefallenen Engel auffaßten.


Lucilius, Cajus Ennius, der früheste eigentliche Satiriker der alten Römer, geb. 149 v. Chr. zu Suessa Pometia in Campanien, Freund des Scipio Africanus, den er auf seinem Feldzug begleitete, und Großoheim des Pompejus, st. um 103 v. Chr. zu Neapel. Ennius (s. d.) hatte saturas geschrieben, deren Inhalt ein Allerlei u. deren Versmaße willkürlich gewählt waren, L. wählte mit Bestimmtheit die Thorheiten und Laster seiner Zeitgenossen zum Gegenstande seines Spottes, den Hexameter aber zu seinem Versmaß und fand hinsichtlich seines Geistes und Witzes selbst bei Horatius Anerkennung. Die Bruchstücke von 33 Satiren und andern Gedichten sammelte zuerst Heinr. Stephanus (Leyd. 1564), neuestens Gerlach (Basel 1846), das Leben des Dichters beschrieb Kaspar Sagittarius (Altenb. 1672). - Des L. Bassus wird in einem Briefe des Cicero an Atticus (lib. XII. ep. 5.) als eines elenden Poeten gedacht.


Lucina (zusammengezogen Luna), bei den Römern Beiname der Juno oder Diana, die den Gebärenden Hilfe bringen sollte.


Lucius, Name von 3 Päpsten. L. I., Papst 252 bis 4. März 253, Gegner der Novatianer, einige Zeit verbannt; Dauer der Regierungszeit u. Martyrthum übrigens im Dunkeln. - L. II., früher Cardinal Gerhard aus Bologna, folgte Cölestin II. am 12. März 1144. st. am 25. Febr. 1145 durch einen Steinwurf der Anhänger des Arnold v. Brescia. die ihm während seiner Regierungszeit das Leben verbittert hatten. - L. III., Humbaldus, reg. 1181-85, mußte vor den Römern zweimal unter den

Schwanz gegen 31/2ʼ lang. Ein sehr schädliches u. früher über ganz Europa verbreitetes Raubthier, ist er jetzt in vielen Ländern gänzlich ausgerottet, u. findet sich, mit Ausnahme des östl. Europa und Nordamerikas, wo er noch häufig vorkommt, nur noch in den Alpen und Pyrenäen. – Der nordische oder sibirische L. (L. corealis), langzottiger und weniger gefleckt, in Sibirien. Der L. liefert geschätztes Pelzwerk, besonders der sibirische. In Nordafrika und dem wärmeren Asien lebt der Caracal, in Afrika noch 2 Abarten, der gestiefelte L. (Felis caligata) und der Sumpf-L. (Felis Chaus).


Luchtmans, im vorigen Jahrh. berühmte Buchdruckerfamilie in Leyden (Jordan L., gest. 1708; Samuel L., gest. 1780 u. Johannes L., gest. 1809), welche die meisten Arbeiten der berühmten Leydener Philologen und anderer Gelehrten druckte.


Lucianus, Lukianos, ein witziger und satirischer Schriftsteller, der aber außer den Systemen der Philosophen auch die positiven Religionen für eine Schwäche und Unvollkommenheit der Menschen hielt u. hauptsächlich zur Zielscheibe seiner bitteren Angriffe machte. Geb. im 2. Jahrh. n. Chr. zu Samosata in Syrien, trat er als Anwalt zu Antiochien auf, machte dann als Lehrer der Philosophie weite Reisen, wurde unter Marc Aurel Procurator in Aegypten, st. zur Zeit des Commodus (180–92) in hohem Alter. Seine erzählenden, rhetorischen, kritischen u. satirischen Schriften sind fast immer in Gesprächsform geschrieben, zugleich in einem für seine Zeit musterhaften Style. Als die besten galten seine „Götter- u. Todtengespräche“, worin er die Göttermythen seines Volkes sowie die Secten der Philosophen unbarmherzig geißelt, unter letzteren die Epikuräer noch am besten wegkommen läßt. Erste Ausg. Florenz 1496, Fol., neueste von Jakobitz und Bekker, beste Uebersetzung von dem Geistesverwandten Wieland (Leipz. 1788 u. 89, 6 B.), neueste von Pauly, Stuttgart 1827–29.


Lucid, lat.-dtsch., leuchtend, hell, klar; L.ität, Helle, Durchsichtigkeit.


Luciensteig, Paß an der Gränze Graubündens, am Rheine bei Maienfeld, etwas befestigt, 1799 von Oesterreichern und Franzosen wechselseitig genommen.


Lucifer, lat., Phosphoros, griech., der Lichtbringer, der Morgenstern (s. Hesperus), unter dessen Bild Jesajas den Fall des Königs von Babylon schildert (Kap. 14); dann ein Name des Teufels, den die Kirchenväter als den schönsten u. vornehmsten der gefallenen Engel auffaßten.


Lucilius, Cajus Ennius, der früheste eigentliche Satiriker der alten Römer, geb. 149 v. Chr. zu Suessa Pometia in Campanien, Freund des Scipio Africanus, den er auf seinem Feldzug begleitete, und Großoheim des Pompejus, st. um 103 v. Chr. zu Neapel. Ennius (s. d.) hatte saturas geschrieben, deren Inhalt ein Allerlei u. deren Versmaße willkürlich gewählt waren, L. wählte mit Bestimmtheit die Thorheiten und Laster seiner Zeitgenossen zum Gegenstande seines Spottes, den Hexameter aber zu seinem Versmaß und fand hinsichtlich seines Geistes und Witzes selbst bei Horatius Anerkennung. Die Bruchstücke von 33 Satiren und andern Gedichten sammelte zuerst Heinr. Stephanus (Leyd. 1564), neuestens Gerlach (Basel 1846), das Leben des Dichters beschrieb Kaspar Sagittarius (Altenb. 1672). – Des L. Bassus wird in einem Briefe des Cicero an Atticus (lib. XII. ep. 5.) als eines elenden Poeten gedacht.


Lucina (zusammengezogen Luna), bei den Römern Beiname der Juno oder Diana, die den Gebärenden Hilfe bringen sollte.


Lucius, Name von 3 Päpsten. L. I., Papst 252 bis 4. März 253, Gegner der Novatianer, einige Zeit verbannt; Dauer der Regierungszeit u. Martyrthum übrigens im Dunkeln. – L. II., früher Cardinal Gerhard aus Bologna, folgte Cölestin II. am 12. März 1144. st. am 25. Febr. 1145 durch einen Steinwurf der Anhänger des Arnold v. Brescia. die ihm während seiner Regierungszeit das Leben verbittert hatten. – L. III., Humbaldus, reg. 1181–85, mußte vor den Römern zweimal unter den

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0035" n="34"/>
Schwanz gegen 3<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>&#x02BC; lang. Ein sehr schädliches u. früher über ganz Europa verbreitetes Raubthier, ist er jetzt in vielen Ländern gänzlich ausgerottet, u. findet sich, mit Ausnahme des östl. Europa und Nordamerikas, wo er noch häufig vorkommt, nur noch in den Alpen und Pyrenäen. &#x2013; Der <hi rendition="#g">nordische</hi> oder <hi rendition="#g">sibirische</hi> L. <hi rendition="#i">(L. corealis)</hi>, langzottiger und weniger gefleckt, in Sibirien. Der L. liefert geschätztes Pelzwerk, besonders der sibirische. In Nordafrika und dem wärmeren Asien lebt der <hi rendition="#g">Caracal</hi>, in Afrika noch 2 Abarten, der <hi rendition="#g">gestiefelte</hi> L. <hi rendition="#i">(Felis caligata)</hi> und der <hi rendition="#g">Sumpf</hi>-L. <hi rendition="#i">(Felis Chaus)</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Luchtmans</hi>, im vorigen Jahrh. berühmte Buchdruckerfamilie in Leyden (<hi rendition="#g">Jordan</hi> L., gest. 1708; <hi rendition="#g">Samuel</hi> L., gest. 1780 u. <hi rendition="#g">Johannes</hi> L., gest. 1809), welche die meisten Arbeiten der berühmten Leydener Philologen und anderer Gelehrten druckte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lucianus</hi>, <hi rendition="#g">Lukianos</hi>, ein witziger und satirischer Schriftsteller, der aber außer den Systemen der Philosophen auch die positiven Religionen für eine Schwäche und Unvollkommenheit der Menschen hielt u. hauptsächlich zur Zielscheibe seiner bitteren Angriffe machte. Geb. im 2. Jahrh. n. Chr. zu Samosata in Syrien, trat er als Anwalt zu Antiochien auf, machte dann als Lehrer der Philosophie weite Reisen, wurde unter Marc Aurel Procurator in Aegypten, st. zur Zeit des Commodus (180&#x2013;92) in hohem Alter. Seine erzählenden, rhetorischen, kritischen u. satirischen Schriften sind fast immer in Gesprächsform geschrieben, zugleich in einem für seine Zeit musterhaften Style. Als die besten galten seine &#x201E;Götter- u. Todtengespräche&#x201C;, worin er die Göttermythen seines Volkes sowie die Secten der Philosophen unbarmherzig geißelt, unter letzteren die Epikuräer noch am besten wegkommen läßt. Erste Ausg. Florenz 1496, Fol., neueste von Jakobitz und Bekker, beste Uebersetzung von dem Geistesverwandten Wieland (Leipz. 1788 u. 89, 6 B.), neueste von Pauly, Stuttgart 1827&#x2013;29.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lucid</hi>, lat.-dtsch., leuchtend, hell, klar; L.<hi rendition="#g">ität</hi>, Helle, Durchsichtigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Luciensteig</hi>, Paß an der Gränze Graubündens, am Rheine bei Maienfeld, etwas befestigt, 1799 von Oesterreichern und Franzosen wechselseitig genommen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lucifer</hi>, lat., <hi rendition="#g">Phosphoros</hi>, griech., der Lichtbringer, der Morgenstern (s. Hesperus), unter dessen Bild Jesajas den Fall des Königs von Babylon schildert (Kap. 14); dann ein Name des Teufels, den die Kirchenväter als den schönsten u. vornehmsten der gefallenen Engel auffaßten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lucilius</hi>, Cajus Ennius, der früheste eigentliche Satiriker der alten Römer, geb. 149 v. Chr. zu Suessa Pometia in Campanien, Freund des Scipio Africanus, den er auf seinem Feldzug begleitete, und Großoheim des Pompejus, st. um 103 v. Chr. zu Neapel. Ennius (s. d.) hatte <hi rendition="#i">saturas</hi> geschrieben, deren Inhalt ein Allerlei u. deren Versmaße willkürlich gewählt waren, L. wählte mit Bestimmtheit die Thorheiten und Laster seiner Zeitgenossen zum Gegenstande seines Spottes, den Hexameter aber zu seinem Versmaß und fand hinsichtlich seines Geistes und Witzes selbst bei Horatius Anerkennung. Die Bruchstücke von 33 Satiren und andern Gedichten sammelte zuerst Heinr. Stephanus (Leyd. 1564), neuestens Gerlach (Basel 1846), das Leben des Dichters beschrieb Kaspar Sagittarius (Altenb. 1672). &#x2013; Des L. <hi rendition="#g">Bassus</hi> wird in einem Briefe des Cicero an Atticus <hi rendition="#i">(lib. XII. ep. 5.)</hi> als eines elenden Poeten gedacht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lucina</hi> (zusammengezogen <hi rendition="#i">Luna</hi>), bei den Römern Beiname der Juno oder Diana, die den Gebärenden Hilfe bringen sollte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lucius</hi>, Name von 3 Päpsten. L. I., Papst 252 bis 4. März 253, Gegner der Novatianer, einige Zeit verbannt; Dauer der Regierungszeit u. Martyrthum übrigens im Dunkeln. &#x2013; L. II., früher Cardinal Gerhard aus Bologna, folgte Cölestin II. am 12. März 1144. st. am 25. Febr. 1145 durch einen Steinwurf der Anhänger des Arnold v. Brescia. die ihm während seiner Regierungszeit das Leben verbittert hatten. &#x2013; L. III., Humbaldus, reg. 1181&#x2013;85, mußte vor den Römern zweimal unter den
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[34/0035] Schwanz gegen 31/2ʼ lang. Ein sehr schädliches u. früher über ganz Europa verbreitetes Raubthier, ist er jetzt in vielen Ländern gänzlich ausgerottet, u. findet sich, mit Ausnahme des östl. Europa und Nordamerikas, wo er noch häufig vorkommt, nur noch in den Alpen und Pyrenäen. – Der nordische oder sibirische L. (L. corealis), langzottiger und weniger gefleckt, in Sibirien. Der L. liefert geschätztes Pelzwerk, besonders der sibirische. In Nordafrika und dem wärmeren Asien lebt der Caracal, in Afrika noch 2 Abarten, der gestiefelte L. (Felis caligata) und der Sumpf-L. (Felis Chaus). Luchtmans, im vorigen Jahrh. berühmte Buchdruckerfamilie in Leyden (Jordan L., gest. 1708; Samuel L., gest. 1780 u. Johannes L., gest. 1809), welche die meisten Arbeiten der berühmten Leydener Philologen und anderer Gelehrten druckte. Lucianus, Lukianos, ein witziger und satirischer Schriftsteller, der aber außer den Systemen der Philosophen auch die positiven Religionen für eine Schwäche und Unvollkommenheit der Menschen hielt u. hauptsächlich zur Zielscheibe seiner bitteren Angriffe machte. Geb. im 2. Jahrh. n. Chr. zu Samosata in Syrien, trat er als Anwalt zu Antiochien auf, machte dann als Lehrer der Philosophie weite Reisen, wurde unter Marc Aurel Procurator in Aegypten, st. zur Zeit des Commodus (180–92) in hohem Alter. Seine erzählenden, rhetorischen, kritischen u. satirischen Schriften sind fast immer in Gesprächsform geschrieben, zugleich in einem für seine Zeit musterhaften Style. Als die besten galten seine „Götter- u. Todtengespräche“, worin er die Göttermythen seines Volkes sowie die Secten der Philosophen unbarmherzig geißelt, unter letzteren die Epikuräer noch am besten wegkommen läßt. Erste Ausg. Florenz 1496, Fol., neueste von Jakobitz und Bekker, beste Uebersetzung von dem Geistesverwandten Wieland (Leipz. 1788 u. 89, 6 B.), neueste von Pauly, Stuttgart 1827–29. Lucid, lat.-dtsch., leuchtend, hell, klar; L.ität, Helle, Durchsichtigkeit. Luciensteig, Paß an der Gränze Graubündens, am Rheine bei Maienfeld, etwas befestigt, 1799 von Oesterreichern und Franzosen wechselseitig genommen. Lucifer, lat., Phosphoros, griech., der Lichtbringer, der Morgenstern (s. Hesperus), unter dessen Bild Jesajas den Fall des Königs von Babylon schildert (Kap. 14); dann ein Name des Teufels, den die Kirchenväter als den schönsten u. vornehmsten der gefallenen Engel auffaßten. Lucilius, Cajus Ennius, der früheste eigentliche Satiriker der alten Römer, geb. 149 v. Chr. zu Suessa Pometia in Campanien, Freund des Scipio Africanus, den er auf seinem Feldzug begleitete, und Großoheim des Pompejus, st. um 103 v. Chr. zu Neapel. Ennius (s. d.) hatte saturas geschrieben, deren Inhalt ein Allerlei u. deren Versmaße willkürlich gewählt waren, L. wählte mit Bestimmtheit die Thorheiten und Laster seiner Zeitgenossen zum Gegenstande seines Spottes, den Hexameter aber zu seinem Versmaß und fand hinsichtlich seines Geistes und Witzes selbst bei Horatius Anerkennung. Die Bruchstücke von 33 Satiren und andern Gedichten sammelte zuerst Heinr. Stephanus (Leyd. 1564), neuestens Gerlach (Basel 1846), das Leben des Dichters beschrieb Kaspar Sagittarius (Altenb. 1672). – Des L. Bassus wird in einem Briefe des Cicero an Atticus (lib. XII. ep. 5.) als eines elenden Poeten gedacht. Lucina (zusammengezogen Luna), bei den Römern Beiname der Juno oder Diana, die den Gebärenden Hilfe bringen sollte. Lucius, Name von 3 Päpsten. L. I., Papst 252 bis 4. März 253, Gegner der Novatianer, einige Zeit verbannt; Dauer der Regierungszeit u. Martyrthum übrigens im Dunkeln. – L. II., früher Cardinal Gerhard aus Bologna, folgte Cölestin II. am 12. März 1144. st. am 25. Febr. 1145 durch einen Steinwurf der Anhänger des Arnold v. Brescia. die ihm während seiner Regierungszeit das Leben verbittert hatten. – L. III., Humbaldus, reg. 1181–85, mußte vor den Römern zweimal unter den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/35
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/35>, abgerufen am 05.05.2024.