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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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diesen sammt seinen Brüdern; war im ersten Kriege des Mithridates gegen die Römer dessen Verbündeter. - N. III., des Vorigen 2. Sohn, wurde von den Römern in sein Reich eingesetzt, das Mithridates occupirt hatte u. blieb deren Verbündeter; er soll vor seinem Tode, 75 v. Chr., den Römern sein Reich testamentarisch vermacht haben.


Nikomedia, Hauptstadt von Bithynien, von Nikomedes I. erbaut, wurde eine der schönsten Städte und war oft Residenz der späteren röm. Kaiser, z. B. des Diocletianus, der die dortige christliche Hauptkirche zerstörte. Die durch Erdbeben öfter verwüstete Stadt heißt jetzt Ismid, an einer tiefen Bucht des Marmorameers gelegen.


Nikon, geb. 1605 zu Weljemanow bei Nowgorod, 1652 Patriarch von Rußland, ließ den Bibeltext und die russ. Liturgie revidiren, gab dadurch Veranlassung zu einem Schisma (s. Roskolniken) u. fiel bei dem Hof in Ungnade, gegen die er sich vergeblich zu halten suchte; 1666 wurde er abgesetzt und st. 1681. Die sog. "Chronik des N." ist nicht von ihm.


Nikopoli, von Kaiser Trajan erbaut, jetzt Hauptstadt eines türk. Sandschak an der Donau in Bulgarien, Sitz eines kath. Bischofs und griech. Erzbischofs, hat 19000 E. u. ist eine wichtige Festung. Sieg Bajazets I. über Sigismund von Ungarn den 28. Sept. 1396.


Nikosia, Leskosia. Hauptstadt der Insel Cypern, Sitz des türk. Pascha u. eines griech. Erzbischofs, liegt auf der Nordküste, hat 8000 E., Handel mit Wein, Maroquin, Teppichen; rother Marmor.


Nil, afrik. Strom, aus den Quellflüssen Bahr el Asrak (d. h. blauer Fluß. entspringt im abyssinischen Hochlande) u. Bahr el Abiad (d. h. weißer Fluß, entspringt aus noch unbekannter Quelle südl. vom Aequator) entstehend. die sich bei Chartum, an der Gränze von Kordofan vereinigen. Er empfängt unterhalb Shendi seinen letzten Zufluß, den Tacazze (Atbara, Astaporas der Alten), durchströmt in starken Windungen und mehren Katarakten das nubische Felsplateau und erreicht mit seiner letzten Katarakte bei Assuan (Syene) Aegypten, theilt sich nach 100 Ml. in mehre Arme, von denen wirklich der von Damiette und Rosette die stärksten sind, u. bildet das bekannte Delta. Der Gesammtlauf des N. wird auf 500 geogr. Ml. berechnet; am weißen N., dessen Lauf durch die N.expedition Mehemet Alis 1840-43 auf eine weite Strecke bekannt wurde, wohnen von Chartum an die Shilluksneger, in dem großen Sumpflande die Dinkas, die Nuerrs mit röthlicher Hautfarbe und schlichten Haaren, hierauf die Kyks, Heliah, Bhorr, Berrs oder Barry, durchgängig Völker, die Viehzucht u. selbst Ackerbau treiben, meist von sanften Sitten. Die Verehrung des Ochsen, der Kuh bei den Dinkas, eines Baums bei den Shiliuks erinnert an die alten Aegypter. - Die wohlthätigen Ueberschwemmungen des N. sind bekannt; vgl. Aegypten.


Nil admirari, lat., nichts bewundern; Kennzeichen des Weisen, wenn es sich um Pracht etc. handelt, des blasirten Hochmuths, wenn es sich auf das Große, Gute und Schöne bezieht.


Nilosgüter, was Arlesgüter.


Nilpferd, s. Flußpferd.


Nilsson, Swen, berühmter schwed. Zoolog, geb. 1787 bei Landskrona, seit 1831 ordentlicher Professor der Zoologie in Lund. Hauptwerke: "Ornithologia Suecica" 2 Bde., Kopenhagen 1817 bis 21 u. die "Skandinavisk Fauna" 4 Bde., 1820-53. Außerdem: "Historia molluscorum Sueciae" 1822; "Prodromus ichthyologiae Scandianae" 1832.


Nimbus, lat., Wolke, mit einem Lichtschimmer umgebene Wolke, Heiligenschein; figürlich: der Glanz, der eine Person umgibt.


Neimes, Nismes (Nihm), das gall.-röm. Nemausus, Hauptstadt des franz. Depart. Gard, Bischofssitz, hat 53000 E., zur Hälfte Reformirte, Seidehandel, Fabriken in Seide u. Baumwolle; röm. Alterthümer: Amphitheater, Tempel, Thurm, Bäder. N. ist durch den gegenseitigen Haß der kath. und reformirten Bevölkerung berüchtigt, der im Camisardenkriege, zu Anfang der Revolution u. 1815 zu heftigen Ausbrüchen führte.


Nimrod, Nemrod, bezeichnet 1. das weitherrschende Land Assyrien, zu dem

diesen sammt seinen Brüdern; war im ersten Kriege des Mithridates gegen die Römer dessen Verbündeter. – N. III., des Vorigen 2. Sohn, wurde von den Römern in sein Reich eingesetzt, das Mithridates occupirt hatte u. blieb deren Verbündeter; er soll vor seinem Tode, 75 v. Chr., den Römern sein Reich testamentarisch vermacht haben.


Nikomedia, Hauptstadt von Bithynien, von Nikomedes I. erbaut, wurde eine der schönsten Städte und war oft Residenz der späteren röm. Kaiser, z. B. des Diocletianus, der die dortige christliche Hauptkirche zerstörte. Die durch Erdbeben öfter verwüstete Stadt heißt jetzt Ismid, an einer tiefen Bucht des Marmorameers gelegen.


Nikon, geb. 1605 zu Weljemanow bei Nowgorod, 1652 Patriarch von Rußland, ließ den Bibeltext und die russ. Liturgie revidiren, gab dadurch Veranlassung zu einem Schisma (s. Roskolniken) u. fiel bei dem Hof in Ungnade, gegen die er sich vergeblich zu halten suchte; 1666 wurde er abgesetzt und st. 1681. Die sog. „Chronik des N.“ ist nicht von ihm.


Nikopoli, von Kaiser Trajan erbaut, jetzt Hauptstadt eines türk. Sandschak an der Donau in Bulgarien, Sitz eines kath. Bischofs und griech. Erzbischofs, hat 19000 E. u. ist eine wichtige Festung. Sieg Bajazets I. über Sigismund von Ungarn den 28. Sept. 1396.


Nikosia, Leskosia. Hauptstadt der Insel Cypern, Sitz des türk. Pascha u. eines griech. Erzbischofs, liegt auf der Nordküste, hat 8000 E., Handel mit Wein, Maroquin, Teppichen; rother Marmor.


Nil, afrik. Strom, aus den Quellflüssen Bahr el Asrak (d. h. blauer Fluß. entspringt im abyssinischen Hochlande) u. Bahr el Abiad (d. h. weißer Fluß, entspringt aus noch unbekannter Quelle südl. vom Aequator) entstehend. die sich bei Chartum, an der Gränze von Kordofan vereinigen. Er empfängt unterhalb Shendi seinen letzten Zufluß, den Tacazze (Atbara, Astaporas der Alten), durchströmt in starken Windungen und mehren Katarakten das nubische Felsplateau und erreicht mit seiner letzten Katarakte bei Assuan (Syene) Aegypten, theilt sich nach 100 Ml. in mehre Arme, von denen wirklich der von Damiette und Rosette die stärksten sind, u. bildet das bekannte Delta. Der Gesammtlauf des N. wird auf 500 geogr. Ml. berechnet; am weißen N., dessen Lauf durch die N.expedition Mehemet Alis 1840–43 auf eine weite Strecke bekannt wurde, wohnen von Chartum an die Shilluksneger, in dem großen Sumpflande die Dinkas, die Nuerrs mit röthlicher Hautfarbe und schlichten Haaren, hierauf die Kyks, Heliah, Bhorr, Berrs oder Barry, durchgängig Völker, die Viehzucht u. selbst Ackerbau treiben, meist von sanften Sitten. Die Verehrung des Ochsen, der Kuh bei den Dinkas, eines Baums bei den Shiliuks erinnert an die alten Aegypter. – Die wohlthätigen Ueberschwemmungen des N. sind bekannt; vgl. Aegypten.


Nil admirari, lat., nichts bewundern; Kennzeichen des Weisen, wenn es sich um Pracht etc. handelt, des blasirten Hochmuths, wenn es sich auf das Große, Gute und Schöne bezieht.


Nilosgüter, was Arlesgüter.


Nilpferd, s. Flußpferd.


Nilsson, Swen, berühmter schwed. Zoolog, geb. 1787 bei Landskrona, seit 1831 ordentlicher Professor der Zoologie in Lund. Hauptwerke: „Ornithologia Suecica“ 2 Bde., Kopenhagen 1817 bis 21 u. die „Skandinavisk Fauna“ 4 Bde., 1820–53. Außerdem: „Historia molluscorum Sueciae“ 1822; „Prodromus ichthyologiae Scandianae“ 1832.


Nimbus, lat., Wolke, mit einem Lichtschimmer umgebene Wolke, Heiligenschein; figürlich: der Glanz, der eine Person umgibt.


Nîmes, Nismes (Nihm), das gall.-röm. Nemausus, Hauptstadt des franz. Depart. Gard, Bischofssitz, hat 53000 E., zur Hälfte Reformirte, Seidehandel, Fabriken in Seide u. Baumwolle; röm. Alterthümer: Amphitheater, Tempel, Thurm, Bäder. N. ist durch den gegenseitigen Haß der kath. und reformirten Bevölkerung berüchtigt, der im Camisardenkriege, zu Anfang der Revolution u. 1815 zu heftigen Ausbrüchen führte.


Nimrod, Nemrod, bezeichnet 1. das weitherrschende Land Assyrien, zu dem

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[347/0348] diesen sammt seinen Brüdern; war im ersten Kriege des Mithridates gegen die Römer dessen Verbündeter. – N. III., des Vorigen 2. Sohn, wurde von den Römern in sein Reich eingesetzt, das Mithridates occupirt hatte u. blieb deren Verbündeter; er soll vor seinem Tode, 75 v. Chr., den Römern sein Reich testamentarisch vermacht haben. Nikomedia, Hauptstadt von Bithynien, von Nikomedes I. erbaut, wurde eine der schönsten Städte und war oft Residenz der späteren röm. Kaiser, z. B. des Diocletianus, der die dortige christliche Hauptkirche zerstörte. Die durch Erdbeben öfter verwüstete Stadt heißt jetzt Ismid, an einer tiefen Bucht des Marmorameers gelegen. Nikon, geb. 1605 zu Weljemanow bei Nowgorod, 1652 Patriarch von Rußland, ließ den Bibeltext und die russ. Liturgie revidiren, gab dadurch Veranlassung zu einem Schisma (s. Roskolniken) u. fiel bei dem Hof in Ungnade, gegen die er sich vergeblich zu halten suchte; 1666 wurde er abgesetzt und st. 1681. Die sog. „Chronik des N.“ ist nicht von ihm. Nikopoli, von Kaiser Trajan erbaut, jetzt Hauptstadt eines türk. Sandschak an der Donau in Bulgarien, Sitz eines kath. Bischofs und griech. Erzbischofs, hat 19000 E. u. ist eine wichtige Festung. Sieg Bajazets I. über Sigismund von Ungarn den 28. Sept. 1396. Nikosia, Leskosia. Hauptstadt der Insel Cypern, Sitz des türk. Pascha u. eines griech. Erzbischofs, liegt auf der Nordküste, hat 8000 E., Handel mit Wein, Maroquin, Teppichen; rother Marmor. Nil, afrik. Strom, aus den Quellflüssen Bahr el Asrak (d. h. blauer Fluß. entspringt im abyssinischen Hochlande) u. Bahr el Abiad (d. h. weißer Fluß, entspringt aus noch unbekannter Quelle südl. vom Aequator) entstehend. die sich bei Chartum, an der Gränze von Kordofan vereinigen. Er empfängt unterhalb Shendi seinen letzten Zufluß, den Tacazze (Atbara, Astaporas der Alten), durchströmt in starken Windungen und mehren Katarakten das nubische Felsplateau und erreicht mit seiner letzten Katarakte bei Assuan (Syene) Aegypten, theilt sich nach 100 Ml. in mehre Arme, von denen wirklich der von Damiette und Rosette die stärksten sind, u. bildet das bekannte Delta. Der Gesammtlauf des N. wird auf 500 geogr. Ml. berechnet; am weißen N., dessen Lauf durch die N.expedition Mehemet Alis 1840–43 auf eine weite Strecke bekannt wurde, wohnen von Chartum an die Shilluksneger, in dem großen Sumpflande die Dinkas, die Nuerrs mit röthlicher Hautfarbe und schlichten Haaren, hierauf die Kyks, Heliah, Bhorr, Berrs oder Barry, durchgängig Völker, die Viehzucht u. selbst Ackerbau treiben, meist von sanften Sitten. Die Verehrung des Ochsen, der Kuh bei den Dinkas, eines Baums bei den Shiliuks erinnert an die alten Aegypter. – Die wohlthätigen Ueberschwemmungen des N. sind bekannt; vgl. Aegypten. Nil admirari, lat., nichts bewundern; Kennzeichen des Weisen, wenn es sich um Pracht etc. handelt, des blasirten Hochmuths, wenn es sich auf das Große, Gute und Schöne bezieht. Nilosgüter, was Arlesgüter. Nilpferd, s. Flußpferd. Nilsson, Swen, berühmter schwed. Zoolog, geb. 1787 bei Landskrona, seit 1831 ordentlicher Professor der Zoologie in Lund. Hauptwerke: „Ornithologia Suecica“ 2 Bde., Kopenhagen 1817 bis 21 u. die „Skandinavisk Fauna“ 4 Bde., 1820–53. Außerdem: „Historia molluscorum Sueciae“ 1822; „Prodromus ichthyologiae Scandianae“ 1832. Nimbus, lat., Wolke, mit einem Lichtschimmer umgebene Wolke, Heiligenschein; figürlich: der Glanz, der eine Person umgibt. Nîmes, Nismes (Nihm), das gall.-röm. Nemausus, Hauptstadt des franz. Depart. Gard, Bischofssitz, hat 53000 E., zur Hälfte Reformirte, Seidehandel, Fabriken in Seide u. Baumwolle; röm. Alterthümer: Amphitheater, Tempel, Thurm, Bäder. N. ist durch den gegenseitigen Haß der kath. und reformirten Bevölkerung berüchtigt, der im Camisardenkriege, zu Anfang der Revolution u. 1815 zu heftigen Ausbrüchen führte. Nimrod, Nemrod, bezeichnet 1. das weitherrschende Land Assyrien, zu dem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/348>, abgerufen am 25.11.2024.