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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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genannt wird, die sich seit der Mitte des 12. Jahrh. von dem Schlosse ob dem Dorfe N. Grafen von N. nannten; 1255 entstand die Walram'sche Linie, welcher das herzogliche Haus, und die Ottonische, welcher das königl. niederländ. Haus angehört. 1605 wurden alle nassau. Besitzungen wieder vereinigt, schon 1629 fand abermals eine Theilung statt: N.-Saarbrück, das wieder in N.-Ottweiler, N.-Saarbrück u. N.-Usingen zerfiel. 1816 erloschen; N.-Idstein, ausgestorben 1721; N.-Weilburg. Für die an die franz. Republik verlorenen überrheinischen Besitzungen erhielt N. 52 #M. Entschädigungen auf dem rechten Rheinufer, der Rheinbund brachte die Souveränität, den Herzogstitel und 31 #M., 1815 u. 1816 wurde das Land durch Tauschverträge arrondirt, fast alle deutschen Besitzungen der Ottonischen Linie erworben und das Erbrecht auf Luxemburg, das aber gegen 750000 Gulden wieder abgegeben wurde (vgl. Oranien). Unter Herzog Wilhelm (1816 bis 1839) dauerte von 1818-32 zwischen Regierung und Ständen ein bitterer Streit über die Frage, ob die Domänen der Dynastie oder dem Staate gehören; 1848 brachte für N. sehr gefährliche Bewegungen u. eine neue Verfassung, die aber 1851 umoctroyirt wurde, doch blieben die Domänen seit 1848 Staatseigenthum.


Nassau, kleine nassauische Stadt an der Lahn mit 1200 E., Eisenhammer; Stammburg der Herzoge.


Nassau-Siegen, Joh. Moritz, Graf von. geb. 1604, Großneffe Wilhelms von Oranien, nahm niederländ. Kriegsdienste, behauptete von 1636-44 einen Theil Brasiliens, trat dann in die Dienste des großen Kurfürsten von Brandenburg u. st. 1679 als dessen Statthalter von Kleve.


Nassau-Siegen, Karl Heinrich, geb. 1745, Prinz aus einer kathol. Nebenlinie des Ottonischen Zweigs, diente zuerst in französ. dann in russ. Kriegsdiensten, vernichtete die türk. Flotte im schwarzen Meere, befehligte später gegen Gustav III. im balt. Meere, verlor die Seeschlacht bei Suenskasund, fiel deßhalb sowie wegen seiner Mißbilligung der 2. Theilung Polens bei Katharina II. in Ungnade, ging 1802 nach Frankreich und st. 1805 zu Paris.


Nasser Weg, in der Chemie die Lösung der Stoffe vermittelst Flüssigkeiten bei der gewöhnlichen Temperatur.


Natal, Natalia, Weihnachtsland, von den Portugiesen 1498 entdeckt und benannt. engl. Colonie an der Ostküste Südafrikas, 421/2 Ml. lang, 32 etc. Ml. breit. steigt von der Küste in Stufen zum Quathlamba oder Inkala d. h. Schneegebirge 6000' hoch an, ist sehr fruchtbar, hat treffliche Weiden, ist von Kaffern, Holländern u. Engländern bewohnt, hat als Territorium der Capcolonie einen Vicegouverneur, der in dem Hauptorte Pieter-Moritzburg wohnt. Hafenplatz ist Port d'Urban oder Port-Natal, an der gleichnamigen Bai mit 1100 E.; am Flusse Umgeni die deutsche Niederlassung Deutschland mit etwa 300 E.


Natalis, lat., die Geburt betreffend. n. dies, der Geburtstag, natales (dies), die Geburtstage, in der Kirchensprache die 4 Hauptfeste: Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Allerheiligen, weil jedes derselben ein Geburtstag im höhern Sinne genannt werden kann. Aus demselben Grunde wird auch der Tag, wo Einer die hl. Priesterweihe empfängt, zu einem geistlichen Amte consecrirt wird od. wo ein Novize die Gelübde ablegt (Profeß thut) der Geburtstag, dies n., des selben genannt. Natalicia, Geburtstagsfeierlichkeiten, natalicia Sanctorum, die Heiligenfeste.


Natans, lat., schwimmend, in der Botanik von Blättern und Stengeln mancher Wasserpflanzen; Natation, das Schwimmen.


Natchez (Nätschis), Stadt im nordamerikan. Staate Mississippi, links am Mississippi, 8000 E., lebhafter Verkehr.


Natchitoches (Nätschitotschis), seiner Schnupftabak, nach der Stadt N. in Louisiana genannt.


Nathan, hebräischer Prophet zur Zeit Davids, auf den er großen Einfluß hatte (II. Sam. VII., 1-16; XII., 1-15; I. Kön. I. u. s. w.) u. dessen Sohn Salomo N. wahrscheinlich erzog. - Vgl. G. E. Lessing, III. B. S. 751.

genannt wird, die sich seit der Mitte des 12. Jahrh. von dem Schlosse ob dem Dorfe N. Grafen von N. nannten; 1255 entstand die Walramʼsche Linie, welcher das herzogliche Haus, und die Ottonische, welcher das königl. niederländ. Haus angehört. 1605 wurden alle nassau. Besitzungen wieder vereinigt, schon 1629 fand abermals eine Theilung statt: N.-Saarbrück, das wieder in N.-Ottweiler, N.-Saarbrück u. N.-Usingen zerfiel. 1816 erloschen; N.-Idstein, ausgestorben 1721; N.-Weilburg. Für die an die franz. Republik verlorenen überrheinischen Besitzungen erhielt N. 52 □M. Entschädigungen auf dem rechten Rheinufer, der Rheinbund brachte die Souveränität, den Herzogstitel und 31 □M., 1815 u. 1816 wurde das Land durch Tauschverträge arrondirt, fast alle deutschen Besitzungen der Ottonischen Linie erworben und das Erbrecht auf Luxemburg, das aber gegen 750000 Gulden wieder abgegeben wurde (vgl. Oranien). Unter Herzog Wilhelm (1816 bis 1839) dauerte von 1818–32 zwischen Regierung und Ständen ein bitterer Streit über die Frage, ob die Domänen der Dynastie oder dem Staate gehören; 1848 brachte für N. sehr gefährliche Bewegungen u. eine neue Verfassung, die aber 1851 umoctroyirt wurde, doch blieben die Domänen seit 1848 Staatseigenthum.


Nassau, kleine nassauische Stadt an der Lahn mit 1200 E., Eisenhammer; Stammburg der Herzoge.


Nassau-Siegen, Joh. Moritz, Graf von. geb. 1604, Großneffe Wilhelms von Oranien, nahm niederländ. Kriegsdienste, behauptete von 1636–44 einen Theil Brasiliens, trat dann in die Dienste des großen Kurfürsten von Brandenburg u. st. 1679 als dessen Statthalter von Kleve.


Nassau-Siegen, Karl Heinrich, geb. 1745, Prinz aus einer kathol. Nebenlinie des Ottonischen Zweigs, diente zuerst in französ. dann in russ. Kriegsdiensten, vernichtete die türk. Flotte im schwarzen Meere, befehligte später gegen Gustav III. im balt. Meere, verlor die Seeschlacht bei Suenskasund, fiel deßhalb sowie wegen seiner Mißbilligung der 2. Theilung Polens bei Katharina II. in Ungnade, ging 1802 nach Frankreich und st. 1805 zu Paris.


Nasser Weg, in der Chemie die Lösung der Stoffe vermittelst Flüssigkeiten bei der gewöhnlichen Temperatur.


Natal, Natalia, Weihnachtsland, von den Portugiesen 1498 entdeckt und benannt. engl. Colonie an der Ostküste Südafrikas, 421/2 Ml. lang, 32 etc. Ml. breit. steigt von der Küste in Stufen zum Quathlamba oder Inkala d. h. Schneegebirge 6000' hoch an, ist sehr fruchtbar, hat treffliche Weiden, ist von Kaffern, Holländern u. Engländern bewohnt, hat als Territorium der Capcolonie einen Vicegouverneur, der in dem Hauptorte Pieter-Moritzburg wohnt. Hafenplatz ist Port dʼUrban oder Port-Natal, an der gleichnamigen Bai mit 1100 E.; am Flusse Umgeni die deutsche Niederlassung Deutschland mit etwa 300 E.


Natalis, lat., die Geburt betreffend. n. dies, der Geburtstag, natales (dies), die Geburtstage, in der Kirchensprache die 4 Hauptfeste: Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Allerheiligen, weil jedes derselben ein Geburtstag im höhern Sinne genannt werden kann. Aus demselben Grunde wird auch der Tag, wo Einer die hl. Priesterweihe empfängt, zu einem geistlichen Amte consecrirt wird od. wo ein Novize die Gelübde ablegt (Profeß thut) der Geburtstag, dies n., des selben genannt. Natalicia, Geburtstagsfeierlichkeiten, natalicia Sanctorum, die Heiligenfeste.


Natans, lat., schwimmend, in der Botanik von Blättern und Stengeln mancher Wasserpflanzen; Natation, das Schwimmen.


Natchez (Nätschis), Stadt im nordamerikan. Staate Mississippi, links am Mississippi, 8000 E., lebhafter Verkehr.


Natchitoches (Nätschitotschis), seiner Schnupftabak, nach der Stadt N. in Louisiana genannt.


Nathan, hebräischer Prophet zur Zeit Davids, auf den er großen Einfluß hatte (II. Sam. VII., 1–16; XII., 1–15; I. Kön. I. u. s. w.) u. dessen Sohn Salomo N. wahrscheinlich erzog. – Vgl. G. E. Lessing, III. B. S. 751.

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[298/0299] genannt wird, die sich seit der Mitte des 12. Jahrh. von dem Schlosse ob dem Dorfe N. Grafen von N. nannten; 1255 entstand die Walramʼsche Linie, welcher das herzogliche Haus, und die Ottonische, welcher das königl. niederländ. Haus angehört. 1605 wurden alle nassau. Besitzungen wieder vereinigt, schon 1629 fand abermals eine Theilung statt: N.-Saarbrück, das wieder in N.-Ottweiler, N.-Saarbrück u. N.-Usingen zerfiel. 1816 erloschen; N.-Idstein, ausgestorben 1721; N.-Weilburg. Für die an die franz. Republik verlorenen überrheinischen Besitzungen erhielt N. 52 □M. Entschädigungen auf dem rechten Rheinufer, der Rheinbund brachte die Souveränität, den Herzogstitel und 31 □M., 1815 u. 1816 wurde das Land durch Tauschverträge arrondirt, fast alle deutschen Besitzungen der Ottonischen Linie erworben und das Erbrecht auf Luxemburg, das aber gegen 750000 Gulden wieder abgegeben wurde (vgl. Oranien). Unter Herzog Wilhelm (1816 bis 1839) dauerte von 1818–32 zwischen Regierung und Ständen ein bitterer Streit über die Frage, ob die Domänen der Dynastie oder dem Staate gehören; 1848 brachte für N. sehr gefährliche Bewegungen u. eine neue Verfassung, die aber 1851 umoctroyirt wurde, doch blieben die Domänen seit 1848 Staatseigenthum. Nassau, kleine nassauische Stadt an der Lahn mit 1200 E., Eisenhammer; Stammburg der Herzoge. Nassau-Siegen, Joh. Moritz, Graf von. geb. 1604, Großneffe Wilhelms von Oranien, nahm niederländ. Kriegsdienste, behauptete von 1636–44 einen Theil Brasiliens, trat dann in die Dienste des großen Kurfürsten von Brandenburg u. st. 1679 als dessen Statthalter von Kleve. Nassau-Siegen, Karl Heinrich, geb. 1745, Prinz aus einer kathol. Nebenlinie des Ottonischen Zweigs, diente zuerst in französ. dann in russ. Kriegsdiensten, vernichtete die türk. Flotte im schwarzen Meere, befehligte später gegen Gustav III. im balt. Meere, verlor die Seeschlacht bei Suenskasund, fiel deßhalb sowie wegen seiner Mißbilligung der 2. Theilung Polens bei Katharina II. in Ungnade, ging 1802 nach Frankreich und st. 1805 zu Paris. Nasser Weg, in der Chemie die Lösung der Stoffe vermittelst Flüssigkeiten bei der gewöhnlichen Temperatur. Natal, Natalia, Weihnachtsland, von den Portugiesen 1498 entdeckt und benannt. engl. Colonie an der Ostküste Südafrikas, 421/2 Ml. lang, 32 etc. Ml. breit. steigt von der Küste in Stufen zum Quathlamba oder Inkala d. h. Schneegebirge 6000' hoch an, ist sehr fruchtbar, hat treffliche Weiden, ist von Kaffern, Holländern u. Engländern bewohnt, hat als Territorium der Capcolonie einen Vicegouverneur, der in dem Hauptorte Pieter-Moritzburg wohnt. Hafenplatz ist Port dʼUrban oder Port-Natal, an der gleichnamigen Bai mit 1100 E.; am Flusse Umgeni die deutsche Niederlassung Deutschland mit etwa 300 E. Natalis, lat., die Geburt betreffend. n. dies, der Geburtstag, natales (dies), die Geburtstage, in der Kirchensprache die 4 Hauptfeste: Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Allerheiligen, weil jedes derselben ein Geburtstag im höhern Sinne genannt werden kann. Aus demselben Grunde wird auch der Tag, wo Einer die hl. Priesterweihe empfängt, zu einem geistlichen Amte consecrirt wird od. wo ein Novize die Gelübde ablegt (Profeß thut) der Geburtstag, dies n., des selben genannt. Natalicia, Geburtstagsfeierlichkeiten, natalicia Sanctorum, die Heiligenfeste. Natans, lat., schwimmend, in der Botanik von Blättern und Stengeln mancher Wasserpflanzen; Natation, das Schwimmen. Natchez (Nätschis), Stadt im nordamerikan. Staate Mississippi, links am Mississippi, 8000 E., lebhafter Verkehr. Natchitoches (Nätschitotschis), seiner Schnupftabak, nach der Stadt N. in Louisiana genannt. Nathan, hebräischer Prophet zur Zeit Davids, auf den er großen Einfluß hatte (II. Sam. VII., 1–16; XII., 1–15; I. Kön. I. u. s. w.) u. dessen Sohn Salomo N. wahrscheinlich erzog. – Vgl. G. E. Lessing, III. B. S. 751.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/299>, abgerufen am 22.11.2024.