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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Vertheidigung, 1815 nach der Eröffnung der 2. Parallele.


Lonicerae, s. Caprifoliaceae.


Loo-Choo, was Lieukieu (s. d.).


Loof, s. Lof.


Loofstelle, lievländisches Feldmaß = 22500 engl. Quadratfuß.


Loos, Dan. Friedr., berühmter Medailleur, geb. 1735 zu Altenburg in Sachsen, Münzgraveur zu Leipzig, 1756 in Magdeburg, hierauf Hofmedailleur in Berlin, st. 1819. Seine Medaillen sind wegen ihrer vortrefflichen Zeichnung und technischen Ausführung sehr geschätzt. - Gleich berühmt ist sein Sohn, Gottfr. Bernh. L., geb. 1774 zu Berlin, ward 1806 Münzmeister, später Münzrath u. Generalwardein; st. zu Berlin 1843. Gründete in Berlin eine Medaillenmünzanstalt, welche noch immer die ausgezeichnetsten Arbeiten liefert; schrieb: "Beiträge zur Kenntniß der im Handel vorkommenden Gold- u. Silbermünzen" Berl. 1821.


Loosbuch, Buch, aus welchem man die Zukunft erfahren will, indem man nach Anweisung desselben durch das Loos aus den Orakelsprüchen des Buches den rechten herausfindet (ein Aberglaube, dem in vielfacher Form gehuldigt wird).


Lootse, Pilot, ein Seemann, der genau mit der Beschaffenheit einer Küste, einer Hafeneinfahrt, Strommündung u. s. w. bekannt ist, und deßwegen die fremden Schiffe an diesen Stellen steuert. Sie bilden an Hafenplätzen eine Gesellschaft, haben ihre Vorsteher und sind beeidigt.


Lootse (Centronotus Ductor), Fischart aus der Ordnung der Stachelflosser, gegen 1' lang, blau mit dunklern Binden, Fleisch schmackhaft. Da er zugleich mit dem Hai den Schiffen folgt, um das daraus Geworfene zu erhaschen, glaubte man, er diene dem Hai als Führer, daher der Name. In der Südsee, Ostindien, am Cap.


Looz und Corswarem, altes gräfl., seit 1778 fürstl. Geschlecht aus Belgien, wurde 1803 für seine verlorenen niederländ. Besitzungen in Westfalen durch ein neugebildetes Fürstenthum Rheina-Wolbeck entschädigt, das jetzt theils unter preuß., theils unter hannövr. Oberhoheit steht. Dasselbe fiel 1827 an einen Seitenverwandten, Napoleon de Lannoy, Grafen von Clervaux, während der von seinem Vater 1802 testamentarisch ausgeschlossene Herzog Karl nur die belg. Besitzungen erhielt, die sein Sohn Karl Franz Wilhelm Ferdinand 1822 erbte.


Lope de Rueda, geb. 1500 zu Sevilla, st. 1564, der Vater des alten span. Dramas, von Beruf ein Goldschläger, war Dichter, Schauspieldirector und Schauspieler in einer Person.


Lope de Vega, s. Vega.


Lopez (-es), Don Joaquin Maria, geb. 1802 zu Villena, Advocat, mußte 1823 auswandern, kehrte jedoch schon 1825 zurück, wurde 1834 Mitglied der Cortes und eines der heftigsten Häupter der Progressisten, nach der Revolution von la Granja mehrmals Minister, half den Bund der Progressisten und Moderados vermitteln und dadurch Espartero stürzen, wurde dann von diesen weggeworfen, und versuchte es seitdem vergebens, wieder emporzukommen.


Lopez y Portaria, Vincente, berühmter span. Maler, geb. 1772 zu Valencia, ward Director der Kunstakademie daselbst, 1814 Zeichenlehrer der Gemahlin Ferdinands VII., später Generaldirector mehrer Akademieen. Am berühmtesten sind seine Porträts, aber auch seine Fresken und historischen Oelgemälde haben hohen Kunstwerth; als seine besten gelten der hl. Augustin und die Predigt des hl. Rufus, die er 1832 für die Kathedrale von Tortosa malte.


Lorbeeren, baccae lauri, die Steinfrüchte des edlen Lorbeerbaums. laurus nobilis Linne, eines immer grünen, in den Ländern am Mittelmeere wachsenden Baumes. Sie sind eiförmig, länglich rund, haselnußgroß, von schwarzblauer Farbe, haben eine dünne, runzlige, zerbrechliche Schale und einen dicken weißlichen Kern, welcher ein grünes, stark riechendes, gewürzhaftes, ätherisches u. fettes Oel, nebst einer eigenthümlichen, krystallinischen, bitter u. scharf schmeckenden und nach L. riechenden Substanz, Laurin genannt, enthält. Die L. wirken stark reizend, harntreibend etc., werden aber jetzt meistens nur mehr äußerlich angewendet. In der Vieharzneikunde haben sie eine sehr verbreitete Anwendung.

Vertheidigung, 1815 nach der Eröffnung der 2. Parallele.


Lonicerae, s. Caprifoliaceae.


Loo-Choo, was Lieukieu (s. d.).


Loof, s. Lof.


Loofstelle, lievländisches Feldmaß = 22500 engl. Quadratfuß.


Loos, Dan. Friedr., berühmter Medailleur, geb. 1735 zu Altenburg in Sachsen, Münzgraveur zu Leipzig, 1756 in Magdeburg, hierauf Hofmedailleur in Berlin, st. 1819. Seine Medaillen sind wegen ihrer vortrefflichen Zeichnung und technischen Ausführung sehr geschätzt. – Gleich berühmt ist sein Sohn, Gottfr. Bernh. L., geb. 1774 zu Berlin, ward 1806 Münzmeister, später Münzrath u. Generalwardein; st. zu Berlin 1843. Gründete in Berlin eine Medaillenmünzanstalt, welche noch immer die ausgezeichnetsten Arbeiten liefert; schrieb: „Beiträge zur Kenntniß der im Handel vorkommenden Gold- u. Silbermünzen“ Berl. 1821.


Loosbuch, Buch, aus welchem man die Zukunft erfahren will, indem man nach Anweisung desselben durch das Loos aus den Orakelsprüchen des Buches den rechten herausfindet (ein Aberglaube, dem in vielfacher Form gehuldigt wird).


Lootse, Pilot, ein Seemann, der genau mit der Beschaffenheit einer Küste, einer Hafeneinfahrt, Strommündung u. s. w. bekannt ist, und deßwegen die fremden Schiffe an diesen Stellen steuert. Sie bilden an Hafenplätzen eine Gesellschaft, haben ihre Vorsteher und sind beeidigt.


Lootse (Centronotus Ductor), Fischart aus der Ordnung der Stachelflosser, gegen 1' lang, blau mit dunklern Binden, Fleisch schmackhaft. Da er zugleich mit dem Hai den Schiffen folgt, um das daraus Geworfene zu erhaschen, glaubte man, er diene dem Hai als Führer, daher der Name. In der Südsee, Ostindien, am Cap.


Looz und Corswarem, altes gräfl., seit 1778 fürstl. Geschlecht aus Belgien, wurde 1803 für seine verlorenen niederländ. Besitzungen in Westfalen durch ein neugebildetes Fürstenthum Rheina-Wolbeck entschädigt, das jetzt theils unter preuß., theils unter hannövr. Oberhoheit steht. Dasselbe fiel 1827 an einen Seitenverwandten, Napoleon de Lannoy, Grafen von Clervaux, während der von seinem Vater 1802 testamentarisch ausgeschlossene Herzog Karl nur die belg. Besitzungen erhielt, die sein Sohn Karl Franz Wilhelm Ferdinand 1822 erbte.


Lope de Rueda, geb. 1500 zu Sevilla, st. 1564, der Vater des alten span. Dramas, von Beruf ein Goldschläger, war Dichter, Schauspieldirector und Schauspieler in einer Person.


Lope de Vega, s. Vega.


Lopez (–es), Don Joaquin Maria, geb. 1802 zu Villena, Advocat, mußte 1823 auswandern, kehrte jedoch schon 1825 zurück, wurde 1834 Mitglied der Cortes und eines der heftigsten Häupter der Progressisten, nach der Revolution von la Granja mehrmals Minister, half den Bund der Progressisten und Moderados vermitteln und dadurch Espartero stürzen, wurde dann von diesen weggeworfen, und versuchte es seitdem vergebens, wieder emporzukommen.


Lopez y Portaria, Vincente, berühmter span. Maler, geb. 1772 zu Valencia, ward Director der Kunstakademie daselbst, 1814 Zeichenlehrer der Gemahlin Ferdinands VII., später Generaldirector mehrer Akademieen. Am berühmtesten sind seine Porträts, aber auch seine Fresken und historischen Oelgemälde haben hohen Kunstwerth; als seine besten gelten der hl. Augustin und die Predigt des hl. Rufus, die er 1832 für die Kathedrale von Tortosa malte.


Lorbeeren, baccae lauri, die Steinfrüchte des edlen Lorbeerbaums. laurus nobilis Linné, eines immer grünen, in den Ländern am Mittelmeere wachsenden Baumes. Sie sind eiförmig, länglich rund, haselnußgroß, von schwarzblauer Farbe, haben eine dünne, runzlige, zerbrechliche Schale und einen dicken weißlichen Kern, welcher ein grünes, stark riechendes, gewürzhaftes, ätherisches u. fettes Oel, nebst einer eigenthümlichen, krystallinischen, bitter u. scharf schmeckenden und nach L. riechenden Substanz, Laurin genannt, enthält. Die L. wirken stark reizend, harntreibend etc., werden aber jetzt meistens nur mehr äußerlich angewendet. In der Vieharzneikunde haben sie eine sehr verbreitete Anwendung.

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[27/0028] Vertheidigung, 1815 nach der Eröffnung der 2. Parallele. Lonicerae, s. Caprifoliaceae. Loo-Choo, was Lieukieu (s. d.). Loof, s. Lof. Loofstelle, lievländisches Feldmaß = 22500 engl. Quadratfuß. Loos, Dan. Friedr., berühmter Medailleur, geb. 1735 zu Altenburg in Sachsen, Münzgraveur zu Leipzig, 1756 in Magdeburg, hierauf Hofmedailleur in Berlin, st. 1819. Seine Medaillen sind wegen ihrer vortrefflichen Zeichnung und technischen Ausführung sehr geschätzt. – Gleich berühmt ist sein Sohn, Gottfr. Bernh. L., geb. 1774 zu Berlin, ward 1806 Münzmeister, später Münzrath u. Generalwardein; st. zu Berlin 1843. Gründete in Berlin eine Medaillenmünzanstalt, welche noch immer die ausgezeichnetsten Arbeiten liefert; schrieb: „Beiträge zur Kenntniß der im Handel vorkommenden Gold- u. Silbermünzen“ Berl. 1821. Loosbuch, Buch, aus welchem man die Zukunft erfahren will, indem man nach Anweisung desselben durch das Loos aus den Orakelsprüchen des Buches den rechten herausfindet (ein Aberglaube, dem in vielfacher Form gehuldigt wird). Lootse, Pilot, ein Seemann, der genau mit der Beschaffenheit einer Küste, einer Hafeneinfahrt, Strommündung u. s. w. bekannt ist, und deßwegen die fremden Schiffe an diesen Stellen steuert. Sie bilden an Hafenplätzen eine Gesellschaft, haben ihre Vorsteher und sind beeidigt. Lootse (Centronotus Ductor), Fischart aus der Ordnung der Stachelflosser, gegen 1' lang, blau mit dunklern Binden, Fleisch schmackhaft. Da er zugleich mit dem Hai den Schiffen folgt, um das daraus Geworfene zu erhaschen, glaubte man, er diene dem Hai als Führer, daher der Name. In der Südsee, Ostindien, am Cap. Looz und Corswarem, altes gräfl., seit 1778 fürstl. Geschlecht aus Belgien, wurde 1803 für seine verlorenen niederländ. Besitzungen in Westfalen durch ein neugebildetes Fürstenthum Rheina-Wolbeck entschädigt, das jetzt theils unter preuß., theils unter hannövr. Oberhoheit steht. Dasselbe fiel 1827 an einen Seitenverwandten, Napoleon de Lannoy, Grafen von Clervaux, während der von seinem Vater 1802 testamentarisch ausgeschlossene Herzog Karl nur die belg. Besitzungen erhielt, die sein Sohn Karl Franz Wilhelm Ferdinand 1822 erbte. Lope de Rueda, geb. 1500 zu Sevilla, st. 1564, der Vater des alten span. Dramas, von Beruf ein Goldschläger, war Dichter, Schauspieldirector und Schauspieler in einer Person. Lope de Vega, s. Vega. Lopez (–es), Don Joaquin Maria, geb. 1802 zu Villena, Advocat, mußte 1823 auswandern, kehrte jedoch schon 1825 zurück, wurde 1834 Mitglied der Cortes und eines der heftigsten Häupter der Progressisten, nach der Revolution von la Granja mehrmals Minister, half den Bund der Progressisten und Moderados vermitteln und dadurch Espartero stürzen, wurde dann von diesen weggeworfen, und versuchte es seitdem vergebens, wieder emporzukommen. Lopez y Portaria, Vincente, berühmter span. Maler, geb. 1772 zu Valencia, ward Director der Kunstakademie daselbst, 1814 Zeichenlehrer der Gemahlin Ferdinands VII., später Generaldirector mehrer Akademieen. Am berühmtesten sind seine Porträts, aber auch seine Fresken und historischen Oelgemälde haben hohen Kunstwerth; als seine besten gelten der hl. Augustin und die Predigt des hl. Rufus, die er 1832 für die Kathedrale von Tortosa malte. Lorbeeren, baccae lauri, die Steinfrüchte des edlen Lorbeerbaums. laurus nobilis Linné, eines immer grünen, in den Ländern am Mittelmeere wachsenden Baumes. Sie sind eiförmig, länglich rund, haselnußgroß, von schwarzblauer Farbe, haben eine dünne, runzlige, zerbrechliche Schale und einen dicken weißlichen Kern, welcher ein grünes, stark riechendes, gewürzhaftes, ätherisches u. fettes Oel, nebst einer eigenthümlichen, krystallinischen, bitter u. scharf schmeckenden und nach L. riechenden Substanz, Laurin genannt, enthält. Die L. wirken stark reizend, harntreibend etc., werden aber jetzt meistens nur mehr äußerlich angewendet. In der Vieharzneikunde haben sie eine sehr verbreitete Anwendung.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/28>, abgerufen am 05.05.2024.