Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite


Muid (Müih), altfranzös. Maß von sehr verschiedenem Gehalte.


Muiden (Meudn), feste Stadt in Nordholland, mit Amsterdam durch einen Kanal verbunden, an der Mündung der Vecht, mit 1900 E., Militärschule.


Muidt, Getreidemaß in Aachen = ungefähr 12100 Par. Kubikzoll.


Mulatten, Farbige, von einem Weißen und einer Negerin oder umgekehrt erzeugt.


Mulcta, lat., Strafe, in der Regel Geldstrafe im Civilrecht.


Mulde, der Backtrog; länglich 4eckige Form, in welche das Blei gegossen wird; Vertiefung im Gebirge.


Mulde, Nebenfluß der Elbe, entsteht aus der Zwickauer M. (im voigtländischen Gebirge) u. der Freiberger M. (bei Graupen in Böhmen entspringend), mündet nach 38 Ml. bei Dessau.


Muldengewölbe entstehen wie die Kreuzgewölbe (s. d.), wenn 2 Gewölbe einander durchschneiden, aber die Gratbogen bilden vertiefte Curven.


Mulder, Gerard Johannes, ausgezeichneter Chemiker, geb. 1802 zu Utrecht, Arzt, seit 1841 Professor der Chemie zu Utrecht. Sehr verdient um die Thierchemie, besonders durch Untersuchungen der eiweißartigen Körper (Proteinkörper). Schriften: "Versuch einer allgemeinen physiologischen Chemie", deutsch von Kolbe, Braunschweig 1844-51; "De voeding in Nederland in verband tot den volksgeest" Rotterdam 1847; "Chemische Untersuchungen" Frkf. 1847. Außerdem zahlreiche Abhandlungen in Zeitschriften.


Mulgrave (Mölgrehw), Constantin John Phipps, Lord, geb. 1744, gest. 1792, engl. Flottenoffizier, berühmt durch seine Reise in die Nordpolargegenden, wo er bis zum 80. Breitengrad vordrang ("Journal of a voyage towards the Northpole" London 1774). Sein Bruder Henri, geb. 1755, später Viscount Normanby und Earl of M., seit 1792 eifriger Tory, Mitglied der vieljährigen Toryregierung, st. 1831. Sein Sohn Constantin Henri, geb. 1797, seit 1838 Marquis von Normanby, war seit 1819 entschiedener Wigh, Mitglied mehrer Wighministerien, erwarb sich 1835 als Lordlieutenant von Irland den Ruhm der Unparteilichkeit und Gerechtigkeit, ist gegenwärtig Gesandter zu Florenz.


Mulgraves Archipel, austral. Inselgruppe zu beiden Seiten des Aequators, östl. von den Carolinen, etwa aus 170 Eilanden bestehend, meist niedrig, reich an Kokospalmen, von freundlichen Leuten malayischen Stammes bewohnt.


Mull, Insel der Hebriden, 161/2 #M. groß, gebirgig u. haidig, holzarm, mit 18000 E., die von Schafzucht, Gerstenbau, Fischerei, Kelpbrennerei leben.


Mull, seiner Musselin; weicher Krapp.


Mulm, trockene, lockere Erde, besonders Holzerde; ausgewittertes Erz in pulveriger Gestalt, besonders ein Silber und Blei haltiges.


Multan, feste Stadt im südwestl. Pendschab, 9 Meil. vom Indus, hat 60000 E., Moscheen und Hindutempel, beträchtliche Industrie u. lebhaften Verkehr. Nach der Stadt M. trägt die Provinz den Namen, die früher zum Reiche des Großmogul, dann den Afghanen, hierauf den Sikhs gehörte und mit dem Pendschab 1849 von den Engländern unterworfen wurde.


Multiplication, Vervielfachung, ist eine arithmetische Operation, eine gegebene Zahl so oft setzen und addiren, als eine andere gegebene Zahl Einheiten hat. Die beiden gegebenen Zahlen heißen Factoren, die eine, die vervielfacht werden soll, Multiplicandus, die andere Multiplicator, u. die Zahl, die herauskommt, Produkt. Das Zeichen der M. ist entweder oder ein Punkt (.).


Multiplicationskreis, ein Instrument zu Höhenmessungen, bestehend aus 2 concentrischen Kreisen, die sich senkrecht um ihre gemeinschaftliche Achse drehen u. mit deren innerem ein Fernrohr verbunden ist. Wird der äußere Kreis durch eine Druckschraube an die Achse befestigt, so läßt sich nur der innere bewegen; werden aber beide Kreise durch eine Druckschraube mit einander verbunden, so können beide zugleich bewegt werden. Der M. wurde von Tobias Mayer erfunden und dient dazu, einen Verticalwinkel öfter nach einander zu messen, d. h. ihn zu multipliciren.


Mumien, die vor Verwesung geschützten Leichen, finden sich besonders


Muid (Müih), altfranzös. Maß von sehr verschiedenem Gehalte.


Muiden (Meudn), feste Stadt in Nordholland, mit Amsterdam durch einen Kanal verbunden, an der Mündung der Vecht, mit 1900 E., Militärschule.


Muidt, Getreidemaß in Aachen = ungefähr 12100 Par. Kubikzoll.


Mulatten, Farbige, von einem Weißen und einer Negerin oder umgekehrt erzeugt.


Mulcta, lat., Strafe, in der Regel Geldstrafe im Civilrecht.


Mulde, der Backtrog; länglich 4eckige Form, in welche das Blei gegossen wird; Vertiefung im Gebirge.


Mulde, Nebenfluß der Elbe, entsteht aus der Zwickauer M. (im voigtländischen Gebirge) u. der Freiberger M. (bei Graupen in Böhmen entspringend), mündet nach 38 Ml. bei Dessau.


Muldengewölbe entstehen wie die Kreuzgewölbe (s. d.), wenn 2 Gewölbe einander durchschneiden, aber die Gratbogen bilden vertiefte Curven.


Mulder, Gerard Johannes, ausgezeichneter Chemiker, geb. 1802 zu Utrecht, Arzt, seit 1841 Professor der Chemie zu Utrecht. Sehr verdient um die Thierchemie, besonders durch Untersuchungen der eiweißartigen Körper (Proteïnkörper). Schriften: „Versuch einer allgemeinen physiologischen Chemie“, deutsch von Kolbe, Braunschweig 1844–51; „De voeding in Nederland in verband tot den volksgeest“ Rotterdam 1847; „Chemische Untersuchungen“ Frkf. 1847. Außerdem zahlreiche Abhandlungen in Zeitschriften.


Mulgrave (Mölgrehw), Constantin John Phipps, Lord, geb. 1744, gest. 1792, engl. Flottenoffizier, berühmt durch seine Reise in die Nordpolargegenden, wo er bis zum 80. Breitengrad vordrang („Journal of a voyage towards the Northpole“ London 1774). Sein Bruder Henri, geb. 1755, später Viscount Normanby und Earl of M., seit 1792 eifriger Tory, Mitglied der vieljährigen Toryregierung, st. 1831. Sein Sohn Constantin Henri, geb. 1797, seit 1838 Marquis von Normanby, war seit 1819 entschiedener Wigh, Mitglied mehrer Wighministerien, erwarb sich 1835 als Lordlieutenant von Irland den Ruhm der Unparteilichkeit und Gerechtigkeit, ist gegenwärtig Gesandter zu Florenz.


Mulgraves Archipel, austral. Inselgruppe zu beiden Seiten des Aequators, östl. von den Carolinen, etwa aus 170 Eilanden bestehend, meist niedrig, reich an Kokospalmen, von freundlichen Leuten malayischen Stammes bewohnt.


Mull, Insel der Hebriden, 161/2 □M. groß, gebirgig u. haidig, holzarm, mit 18000 E., die von Schafzucht, Gerstenbau, Fischerei, Kelpbrennerei leben.


Mull, seiner Musselin; weicher Krapp.


Mulm, trockene, lockere Erde, besonders Holzerde; ausgewittertes Erz in pulveriger Gestalt, besonders ein Silber und Blei haltiges.


Multan, feste Stadt im südwestl. Pendschab, 9 Meil. vom Indus, hat 60000 E., Moscheen und Hindutempel, beträchtliche Industrie u. lebhaften Verkehr. Nach der Stadt M. trägt die Provinz den Namen, die früher zum Reiche des Großmogul, dann den Afghanen, hierauf den Sikhs gehörte und mit dem Pendschab 1849 von den Engländern unterworfen wurde.


Multiplication, Vervielfachung, ist eine arithmetische Operation, eine gegebene Zahl so oft setzen und addiren, als eine andere gegebene Zahl Einheiten hat. Die beiden gegebenen Zahlen heißen Factoren, die eine, die vervielfacht werden soll, Multiplicandus, die andere Multiplicator, u. die Zahl, die herauskommt, Produkt. Das Zeichen der M. ist entweder ☓ oder ein Punkt (.).


Multiplicationskreis, ein Instrument zu Höhenmessungen, bestehend aus 2 concentrischen Kreisen, die sich senkrecht um ihre gemeinschaftliche Achse drehen u. mit deren innerem ein Fernrohr verbunden ist. Wird der äußere Kreis durch eine Druckschraube an die Achse befestigt, so läßt sich nur der innere bewegen; werden aber beide Kreise durch eine Druckschraube mit einander verbunden, so können beide zugleich bewegt werden. Der M. wurde von Tobias Mayer erfunden und dient dazu, einen Verticalwinkel öfter nach einander zu messen, d. h. ihn zu multipliciren.


Mumien, die vor Verwesung geschützten Leichen, finden sich besonders

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0265" n="264"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Muid</hi> (Müih), altfranzös. Maß von sehr verschiedenem Gehalte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Muiden</hi> (Meudn), feste Stadt in Nordholland, mit Amsterdam durch einen Kanal verbunden, an der Mündung der Vecht, mit 1900 E., Militärschule.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Muidt</hi>, Getreidemaß in Aachen = ungefähr 12100 Par. Kubikzoll.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mulatten</hi>, Farbige, von einem Weißen und einer Negerin oder umgekehrt erzeugt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mulcta</hi>, lat., Strafe, in der Regel Geldstrafe im Civilrecht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mulde</hi>, der Backtrog; länglich 4eckige Form, in welche das Blei gegossen wird; Vertiefung im Gebirge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mulde</hi>, Nebenfluß der Elbe, entsteht aus der <hi rendition="#g">Zwickauer</hi> M. (im voigtländischen Gebirge) u. der <hi rendition="#g">Freiberger</hi> M. (bei Graupen in Böhmen entspringend), mündet nach 38 Ml. bei Dessau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Muldengewölbe</hi> entstehen wie die Kreuzgewölbe (s. d.), wenn 2 Gewölbe einander durchschneiden, aber die Gratbogen bilden vertiefte Curven.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mulder</hi>, Gerard Johannes, ausgezeichneter Chemiker, geb. 1802 zu Utrecht, Arzt, seit 1841 Professor der Chemie zu Utrecht. Sehr verdient um die Thierchemie, besonders durch Untersuchungen der eiweißartigen Körper (Proteïnkörper). Schriften: &#x201E;Versuch einer allgemeinen physiologischen Chemie&#x201C;, deutsch von Kolbe, Braunschweig 1844&#x2013;51; &#x201E;<hi rendition="#i">De voeding in Nederland in verband tot den volksgeest</hi>&#x201C; Rotterdam 1847; &#x201E;Chemische Untersuchungen&#x201C; Frkf. 1847. Außerdem zahlreiche Abhandlungen in Zeitschriften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mulgrave</hi> (Mölgrehw), Constantin John Phipps, Lord, geb. 1744, gest. 1792, engl. Flottenoffizier, berühmt durch seine Reise in die Nordpolargegenden, wo er bis zum 80. Breitengrad vordrang (&#x201E;<hi rendition="#i">Journal of a voyage towards the Northpole</hi>&#x201C; London 1774). Sein Bruder <hi rendition="#g">Henri</hi>, geb. 1755, später Viscount Normanby und Earl of M., seit 1792 eifriger Tory, Mitglied der vieljährigen Toryregierung, st. 1831. Sein Sohn <hi rendition="#g">Constantin Henri</hi>, geb. 1797, seit 1838 Marquis von Normanby, war seit 1819 entschiedener Wigh, Mitglied mehrer Wighministerien, erwarb sich 1835 als Lordlieutenant von Irland den Ruhm der Unparteilichkeit und Gerechtigkeit, ist gegenwärtig Gesandter zu Florenz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mulgraves Archipel</hi>, austral. Inselgruppe zu beiden Seiten des Aequators, östl. von den Carolinen, etwa aus 170 Eilanden bestehend, meist niedrig, reich an Kokospalmen, von freundlichen Leuten malayischen Stammes bewohnt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mull</hi>, Insel der Hebriden, 16<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. groß, gebirgig u. haidig, holzarm, mit 18000 E., die von Schafzucht, Gerstenbau, Fischerei, Kelpbrennerei leben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mull</hi>, seiner Musselin; weicher Krapp.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mulm</hi>, trockene, lockere Erde, besonders Holzerde; ausgewittertes Erz in pulveriger Gestalt, besonders ein Silber und Blei haltiges.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Multan</hi>, feste Stadt im südwestl. Pendschab, 9 Meil. vom Indus, hat 60000 E., Moscheen und Hindutempel, beträchtliche Industrie u. lebhaften Verkehr. Nach der Stadt M. trägt die <hi rendition="#g">Provinz</hi> den Namen, die früher zum Reiche des Großmogul, dann den Afghanen, hierauf den Sikhs gehörte und mit dem Pendschab 1849 von den Engländern unterworfen wurde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Multiplication</hi>, <hi rendition="#g">Vervielfachung</hi>, ist eine arithmetische Operation, eine gegebene Zahl so oft setzen und addiren, als eine andere gegebene Zahl Einheiten hat. Die beiden gegebenen Zahlen heißen <hi rendition="#g">Factoren</hi>, die eine, die vervielfacht werden soll, <hi rendition="#g">Multiplicandus</hi>, die andere <hi rendition="#g">Multiplicator</hi>, u. die Zahl, die herauskommt, <hi rendition="#g">Produkt.</hi> Das Zeichen der M. ist entweder &#x2613; oder ein Punkt (.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Multiplicationskreis</hi>, ein Instrument zu Höhenmessungen, bestehend aus 2 concentrischen Kreisen, die sich senkrecht um ihre gemeinschaftliche Achse drehen u. mit deren innerem ein Fernrohr verbunden ist. Wird der äußere Kreis durch eine Druckschraube an die Achse befestigt, so läßt sich nur der innere bewegen; werden aber beide Kreise durch eine Druckschraube mit einander verbunden, so können beide zugleich bewegt werden. Der M. wurde von Tobias Mayer erfunden und dient dazu, einen Verticalwinkel öfter nach einander zu messen, d. h. ihn zu multipliciren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mumien</hi>, die vor Verwesung geschützten Leichen, finden sich besonders
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[264/0265] Muid (Müih), altfranzös. Maß von sehr verschiedenem Gehalte. Muiden (Meudn), feste Stadt in Nordholland, mit Amsterdam durch einen Kanal verbunden, an der Mündung der Vecht, mit 1900 E., Militärschule. Muidt, Getreidemaß in Aachen = ungefähr 12100 Par. Kubikzoll. Mulatten, Farbige, von einem Weißen und einer Negerin oder umgekehrt erzeugt. Mulcta, lat., Strafe, in der Regel Geldstrafe im Civilrecht. Mulde, der Backtrog; länglich 4eckige Form, in welche das Blei gegossen wird; Vertiefung im Gebirge. Mulde, Nebenfluß der Elbe, entsteht aus der Zwickauer M. (im voigtländischen Gebirge) u. der Freiberger M. (bei Graupen in Böhmen entspringend), mündet nach 38 Ml. bei Dessau. Muldengewölbe entstehen wie die Kreuzgewölbe (s. d.), wenn 2 Gewölbe einander durchschneiden, aber die Gratbogen bilden vertiefte Curven. Mulder, Gerard Johannes, ausgezeichneter Chemiker, geb. 1802 zu Utrecht, Arzt, seit 1841 Professor der Chemie zu Utrecht. Sehr verdient um die Thierchemie, besonders durch Untersuchungen der eiweißartigen Körper (Proteïnkörper). Schriften: „Versuch einer allgemeinen physiologischen Chemie“, deutsch von Kolbe, Braunschweig 1844–51; „De voeding in Nederland in verband tot den volksgeest“ Rotterdam 1847; „Chemische Untersuchungen“ Frkf. 1847. Außerdem zahlreiche Abhandlungen in Zeitschriften. Mulgrave (Mölgrehw), Constantin John Phipps, Lord, geb. 1744, gest. 1792, engl. Flottenoffizier, berühmt durch seine Reise in die Nordpolargegenden, wo er bis zum 80. Breitengrad vordrang („Journal of a voyage towards the Northpole“ London 1774). Sein Bruder Henri, geb. 1755, später Viscount Normanby und Earl of M., seit 1792 eifriger Tory, Mitglied der vieljährigen Toryregierung, st. 1831. Sein Sohn Constantin Henri, geb. 1797, seit 1838 Marquis von Normanby, war seit 1819 entschiedener Wigh, Mitglied mehrer Wighministerien, erwarb sich 1835 als Lordlieutenant von Irland den Ruhm der Unparteilichkeit und Gerechtigkeit, ist gegenwärtig Gesandter zu Florenz. Mulgraves Archipel, austral. Inselgruppe zu beiden Seiten des Aequators, östl. von den Carolinen, etwa aus 170 Eilanden bestehend, meist niedrig, reich an Kokospalmen, von freundlichen Leuten malayischen Stammes bewohnt. Mull, Insel der Hebriden, 161/2 □M. groß, gebirgig u. haidig, holzarm, mit 18000 E., die von Schafzucht, Gerstenbau, Fischerei, Kelpbrennerei leben. Mull, seiner Musselin; weicher Krapp. Mulm, trockene, lockere Erde, besonders Holzerde; ausgewittertes Erz in pulveriger Gestalt, besonders ein Silber und Blei haltiges. Multan, feste Stadt im südwestl. Pendschab, 9 Meil. vom Indus, hat 60000 E., Moscheen und Hindutempel, beträchtliche Industrie u. lebhaften Verkehr. Nach der Stadt M. trägt die Provinz den Namen, die früher zum Reiche des Großmogul, dann den Afghanen, hierauf den Sikhs gehörte und mit dem Pendschab 1849 von den Engländern unterworfen wurde. Multiplication, Vervielfachung, ist eine arithmetische Operation, eine gegebene Zahl so oft setzen und addiren, als eine andere gegebene Zahl Einheiten hat. Die beiden gegebenen Zahlen heißen Factoren, die eine, die vervielfacht werden soll, Multiplicandus, die andere Multiplicator, u. die Zahl, die herauskommt, Produkt. Das Zeichen der M. ist entweder ☓ oder ein Punkt (.). Multiplicationskreis, ein Instrument zu Höhenmessungen, bestehend aus 2 concentrischen Kreisen, die sich senkrecht um ihre gemeinschaftliche Achse drehen u. mit deren innerem ein Fernrohr verbunden ist. Wird der äußere Kreis durch eine Druckschraube an die Achse befestigt, so läßt sich nur der innere bewegen; werden aber beide Kreise durch eine Druckschraube mit einander verbunden, so können beide zugleich bewegt werden. Der M. wurde von Tobias Mayer erfunden und dient dazu, einen Verticalwinkel öfter nach einander zu messen, d. h. ihn zu multipliciren. Mumien, die vor Verwesung geschützten Leichen, finden sich besonders

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/265
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/265>, abgerufen am 18.06.2024.