Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Bis 1833 lebte er gleichsam verbannt in Frankreich, kehrte 1833 zurück, befehligte einige Zeit gegen die Carlisten in Castilien u. st. 1838.


Morin, der gelbe Farbstoff aus dem Holze des Färbemaulbeerbaums; M.-Gerbsäure, eine aus M. dargestellte gelbfärbende Gerbsäure.


Moriscos, diejenigen Abkömmlinge der Mauren in Spanien, welche die christliche Religion angenommen hatten.


Moriske, Rechnungsmünze in Algier = 3 Sgr. 9, 3 Pfg. = 11 kr. C.-M.


Morison'sche Pillen, drastische Purganz, die unter Umständen sehr gefährlich wirken kann, daher in den meisten deutschen Staaten verboten.


Moritz, Herzog von Sachsen, aus der albertinischen Linie, geb. 1521, wurde 1539 Protestant, unterstützte den schmalkaldischen Bund gegen den Herzog Heinrich von Braunschweig, verrieth ihn aber 1546, als ihm Kaiser Karl V. das Land und die Kur Johann Friedrichs von Sachsen versprach, erhielt auch diesen Lohn nach seines Vetters Niederlage und Gefangennahme. Bald schloß er jedoch mit dem Könige von Frankreich, dem er Metz, Toul und Verdun versprach. einen geheimen Bund gegen den Kaiser, überfiel diesen 1551 und nöthigte denselben, der weder von einem kathol. noch einem protestant. Reichsstande unterstützt wurde, zum Vertrag von Passau (22. Aug. 1552), während der König von Frankreich sich der ausbedungenen Beute bemächtigte. Als der Markgraf Albrecht von Brandenburg, M.s früherer Bundesgenosse, in Norddeutschland den Krieg auf eigene Faust fortführte, wurde er von M. am 9. Juli 1553 bei Sievershausen geschlagen, dieser erhielt aber einen Schuß, an welchem er 2 Tage darauf st.


Moritz, Graf von Nassau, Prinz von Oranien, geb. 1567, Sohn Wilhelms I. von Oranien, wurde nach der Ermordung seines Vaters (1584) Oberbefehlshaber u. nach u. nach Statthalter der vereinigten niederländ. Provinzen. Er war ein trefflicher Feldherr u. nöthigte 1609 Spanien zum Waffenstillstande; um die Oberherrschaft über die Republik zu gewinnen, benützte er seine Popularität u. die religiösen Streitigkeiten (s. Arminianer), um die Bürgeraristokratie in den großen Städten zu stürzen, seinen politischen Gegner Oldenbarneveld auf das Blutgerüste zu bringen, erreichte aber seinen Zweck nicht und st. den 23. April 1625.


Moritz, Graf von Sachsen, bekannter als Marschall v. Sachsen, geb. 1696, natürlicher Sohn des starken Kurfürsten August von Sachsen u. der Gräfin Aurora von Königsmark, machte seine Schule unter Prinz Eugen, wurde 1726 von den Ständen Kurlands zum Herzog gewählt, aber durch Rußland an der Erlangung dieser Würde verhindert und trat nun wieder in franz. Dienste (1722 bis 1726 war er bereits franz. Marechal de Camp gewesen). Er machte hierauf unter Berwick den Feldzug am Rhein mit, wurde Generallieutenant u. zeichnete sich im österr. Erbfolgekrieg aus. Als Marschall von Frankreich leitete er 1745-48 den niederländ. Feldzug, gewann die Schlachten von Fontenoy, bei Raucoux. bei Lawfeld u. eroberte Bergen und Mastricht. Er lebte gerne mit Gelehrten, Künstlern etc., schrieb ein Werk über die Kriegskunst, beschäftigte sich nebenher mit abenteuerlichen Planen u. war dabei einer der größten Wüstlinge seiner Zeit; er st. 1750 zu Chambord an einem Blutsturze u. wurde in der Thomaskirche (großes Denkmal) zu Straßburg begraben. Von einem seiner natürlichen Söhne stammt die Dudevant, s. d.


Moritz, geb. 1757 zu Hameln, zuerst Hutmacher, dann durch Unterstützung Student, hierauf Lehrer bei Basedow, in England, Italien u. der Schweiz, gest. 1793 als Professor zu Berlin, verfaßte Schriften grammatischen, antiquarischen, psychologischen u. mythologischen Inhalts, einen Versuch der Prosodie, 2 gern gelesene Romane: Anton Reiser u. Andreas Hartknopf, worin er zum Theil sein eigenes wechselvolles Leben beschrieb.


Moritzburg, Jagdschloß 3 St. von Dresden, 1542 angefangen, 1589 vollendet, der Schauplatz mancher Feste unter August II. u. III. Die neue M. liegt am Wildpark auf einem Hügel an dem Großen Teiche.


Morlacken, Morlachen (d. h. Morowlachi,

Bis 1833 lebte er gleichsam verbannt in Frankreich, kehrte 1833 zurück, befehligte einige Zeit gegen die Carlisten in Castilien u. st. 1838.


Morin, der gelbe Farbstoff aus dem Holze des Färbemaulbeerbaums; M.-Gerbsäure, eine aus M. dargestellte gelbfärbende Gerbsäure.


Moriscos, diejenigen Abkömmlinge der Mauren in Spanien, welche die christliche Religion angenommen hatten.


Moriske, Rechnungsmünze in Algier = 3 Sgr. 9, 3 Pfg. = 11 kr. C.-M.


Morison'sche Pillen, drastische Purganz, die unter Umständen sehr gefährlich wirken kann, daher in den meisten deutschen Staaten verboten.


Moritz, Herzog von Sachsen, aus der albertinischen Linie, geb. 1521, wurde 1539 Protestant, unterstützte den schmalkaldischen Bund gegen den Herzog Heinrich von Braunschweig, verrieth ihn aber 1546, als ihm Kaiser Karl V. das Land und die Kur Johann Friedrichs von Sachsen versprach, erhielt auch diesen Lohn nach seines Vetters Niederlage und Gefangennahme. Bald schloß er jedoch mit dem Könige von Frankreich, dem er Metz, Toul und Verdun versprach. einen geheimen Bund gegen den Kaiser, überfiel diesen 1551 und nöthigte denselben, der weder von einem kathol. noch einem protestant. Reichsstande unterstützt wurde, zum Vertrag von Passau (22. Aug. 1552), während der König von Frankreich sich der ausbedungenen Beute bemächtigte. Als der Markgraf Albrecht von Brandenburg, M.s früherer Bundesgenosse, in Norddeutschland den Krieg auf eigene Faust fortführte, wurde er von M. am 9. Juli 1553 bei Sievershausen geschlagen, dieser erhielt aber einen Schuß, an welchem er 2 Tage darauf st.


Moritz, Graf von Nassau, Prinz von Oranien, geb. 1567, Sohn Wilhelms I. von Oranien, wurde nach der Ermordung seines Vaters (1584) Oberbefehlshaber u. nach u. nach Statthalter der vereinigten niederländ. Provinzen. Er war ein trefflicher Feldherr u. nöthigte 1609 Spanien zum Waffenstillstande; um die Oberherrschaft über die Republik zu gewinnen, benützte er seine Popularität u. die religiösen Streitigkeiten (s. Arminianer), um die Bürgeraristokratie in den großen Städten zu stürzen, seinen politischen Gegner Oldenbarneveld auf das Blutgerüste zu bringen, erreichte aber seinen Zweck nicht und st. den 23. April 1625.


Moritz, Graf von Sachsen, bekannter als Marschall v. Sachsen, geb. 1696, natürlicher Sohn des starken Kurfürsten August von Sachsen u. der Gräfin Aurora von Königsmark, machte seine Schule unter Prinz Eugen, wurde 1726 von den Ständen Kurlands zum Herzog gewählt, aber durch Rußland an der Erlangung dieser Würde verhindert und trat nun wieder in franz. Dienste (1722 bis 1726 war er bereits franz. Marechal de Camp gewesen). Er machte hierauf unter Berwick den Feldzug am Rhein mit, wurde Generallieutenant u. zeichnete sich im österr. Erbfolgekrieg aus. Als Marschall von Frankreich leitete er 1745–48 den niederländ. Feldzug, gewann die Schlachten von Fontenoy, bei Raucoux. bei Lawfeld u. eroberte Bergen und Mastricht. Er lebte gerne mit Gelehrten, Künstlern etc., schrieb ein Werk über die Kriegskunst, beschäftigte sich nebenher mit abenteuerlichen Planen u. war dabei einer der größten Wüstlinge seiner Zeit; er st. 1750 zu Chambord an einem Blutsturze u. wurde in der Thomaskirche (großes Denkmal) zu Straßburg begraben. Von einem seiner natürlichen Söhne stammt die Dudevant, s. d.


Moritz, geb. 1757 zu Hameln, zuerst Hutmacher, dann durch Unterstützung Student, hierauf Lehrer bei Basedow, in England, Italien u. der Schweiz, gest. 1793 als Professor zu Berlin, verfaßte Schriften grammatischen, antiquarischen, psychologischen u. mythologischen Inhalts, einen Versuch der Prosodie, 2 gern gelesene Romane: Anton Reiser u. Andreas Hartknopf, worin er zum Theil sein eigenes wechselvolles Leben beschrieb.


Moritzburg, Jagdschloß 3 St. von Dresden, 1542 angefangen, 1589 vollendet, der Schauplatz mancher Feste unter August II. u. III. Die neue M. liegt am Wildpark auf einem Hügel an dem Großen Teiche.


Morlacken, Morlachen (d. h. Morowlachi,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0245" n="244"/>
Bis 1833 lebte er gleichsam verbannt in Frankreich, kehrte 1833 zurück, befehligte einige Zeit gegen die Carlisten in Castilien u. st. 1838.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Morin</hi>, der gelbe Farbstoff aus dem Holze des Färbemaulbeerbaums; M.-<hi rendition="#g">Gerbsäure</hi>, eine aus M. dargestellte gelbfärbende Gerbsäure.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moriscos</hi>, diejenigen Abkömmlinge der Mauren in Spanien, welche die christliche Religion angenommen hatten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moriske</hi>, Rechnungsmünze in Algier = 3 Sgr. 9, 3 Pfg. = 11 kr. C.-M.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Morison'sche Pillen</hi>, drastische Purganz, die unter Umständen sehr gefährlich wirken kann, daher in den meisten deutschen Staaten verboten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moritz</hi>, Herzog von Sachsen, aus der albertinischen Linie, geb. 1521, wurde 1539 Protestant, unterstützte den schmalkaldischen Bund gegen den Herzog Heinrich von Braunschweig, verrieth ihn aber 1546, als ihm Kaiser Karl V. das Land und die Kur Johann Friedrichs von Sachsen versprach, erhielt auch diesen Lohn nach seines Vetters Niederlage und Gefangennahme. Bald schloß er jedoch mit dem Könige von Frankreich, dem er Metz, Toul und Verdun versprach. einen geheimen Bund gegen den Kaiser, überfiel diesen 1551 und nöthigte denselben, der weder von einem kathol. noch einem protestant. Reichsstande unterstützt wurde, zum Vertrag von Passau (22. Aug. 1552), während der König von Frankreich sich der ausbedungenen Beute bemächtigte. Als der Markgraf Albrecht von Brandenburg, M.s früherer Bundesgenosse, in Norddeutschland den Krieg auf eigene Faust fortführte, wurde er von M. am 9. Juli 1553 bei Sievershausen geschlagen, dieser erhielt aber einen Schuß, an welchem er 2 Tage darauf st.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moritz</hi>, Graf von Nassau, Prinz von Oranien, geb. 1567, Sohn Wilhelms I. von Oranien, wurde nach der Ermordung seines Vaters (1584) Oberbefehlshaber u. nach u. nach Statthalter der vereinigten niederländ. Provinzen. Er war ein trefflicher Feldherr u. nöthigte 1609 Spanien zum Waffenstillstande; um die Oberherrschaft über die Republik zu gewinnen, benützte er seine Popularität u. die religiösen Streitigkeiten (s. Arminianer), um die Bürgeraristokratie in den großen Städten zu stürzen, seinen politischen Gegner Oldenbarneveld auf das Blutgerüste zu bringen, erreichte aber seinen Zweck nicht und st. den 23. April 1625.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moritz</hi>, Graf von Sachsen, bekannter als <hi rendition="#g">Marschall v. Sachsen</hi>, geb. 1696, natürlicher Sohn des starken Kurfürsten August von Sachsen u. der Gräfin Aurora von Königsmark, machte seine Schule unter Prinz Eugen, wurde 1726 von den Ständen Kurlands zum Herzog gewählt, aber durch Rußland an der Erlangung dieser Würde verhindert und trat nun wieder in franz. Dienste (1722 bis 1726 war er bereits franz. Marechal de Camp gewesen). Er machte hierauf unter Berwick den Feldzug am Rhein mit, wurde Generallieutenant u. zeichnete sich im österr. Erbfolgekrieg aus. Als Marschall von Frankreich leitete er 1745&#x2013;48 den niederländ. Feldzug, gewann die Schlachten von Fontenoy, bei Raucoux. bei Lawfeld u. eroberte Bergen und Mastricht. Er lebte gerne mit Gelehrten, Künstlern etc., schrieb ein Werk über die Kriegskunst, beschäftigte sich nebenher mit abenteuerlichen Planen u. war dabei einer der größten Wüstlinge seiner Zeit; er st. 1750 zu Chambord an einem Blutsturze u. wurde in der Thomaskirche (großes Denkmal) zu Straßburg begraben. Von einem seiner natürlichen Söhne stammt die Dudevant, s. d.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moritz</hi>, geb. 1757 zu Hameln, zuerst Hutmacher, dann durch Unterstützung Student, hierauf Lehrer bei Basedow, in England, Italien u. der Schweiz, gest. 1793 als Professor zu Berlin, verfaßte Schriften grammatischen, antiquarischen, psychologischen u. mythologischen Inhalts, einen Versuch der Prosodie, 2 gern gelesene Romane: Anton Reiser u. Andreas Hartknopf, worin er zum Theil sein eigenes wechselvolles Leben beschrieb.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Moritzburg</hi>, Jagdschloß 3 St. von Dresden, 1542 angefangen, 1589 vollendet, der Schauplatz mancher Feste unter August II. u. III. Die neue M. liegt am Wildpark auf einem Hügel an dem Großen Teiche.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Morlacken</hi>, <hi rendition="#g">Morlachen</hi> (d. h. Morowlachi,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[244/0245] Bis 1833 lebte er gleichsam verbannt in Frankreich, kehrte 1833 zurück, befehligte einige Zeit gegen die Carlisten in Castilien u. st. 1838. Morin, der gelbe Farbstoff aus dem Holze des Färbemaulbeerbaums; M.-Gerbsäure, eine aus M. dargestellte gelbfärbende Gerbsäure. Moriscos, diejenigen Abkömmlinge der Mauren in Spanien, welche die christliche Religion angenommen hatten. Moriske, Rechnungsmünze in Algier = 3 Sgr. 9, 3 Pfg. = 11 kr. C.-M. Morison'sche Pillen, drastische Purganz, die unter Umständen sehr gefährlich wirken kann, daher in den meisten deutschen Staaten verboten. Moritz, Herzog von Sachsen, aus der albertinischen Linie, geb. 1521, wurde 1539 Protestant, unterstützte den schmalkaldischen Bund gegen den Herzog Heinrich von Braunschweig, verrieth ihn aber 1546, als ihm Kaiser Karl V. das Land und die Kur Johann Friedrichs von Sachsen versprach, erhielt auch diesen Lohn nach seines Vetters Niederlage und Gefangennahme. Bald schloß er jedoch mit dem Könige von Frankreich, dem er Metz, Toul und Verdun versprach. einen geheimen Bund gegen den Kaiser, überfiel diesen 1551 und nöthigte denselben, der weder von einem kathol. noch einem protestant. Reichsstande unterstützt wurde, zum Vertrag von Passau (22. Aug. 1552), während der König von Frankreich sich der ausbedungenen Beute bemächtigte. Als der Markgraf Albrecht von Brandenburg, M.s früherer Bundesgenosse, in Norddeutschland den Krieg auf eigene Faust fortführte, wurde er von M. am 9. Juli 1553 bei Sievershausen geschlagen, dieser erhielt aber einen Schuß, an welchem er 2 Tage darauf st. Moritz, Graf von Nassau, Prinz von Oranien, geb. 1567, Sohn Wilhelms I. von Oranien, wurde nach der Ermordung seines Vaters (1584) Oberbefehlshaber u. nach u. nach Statthalter der vereinigten niederländ. Provinzen. Er war ein trefflicher Feldherr u. nöthigte 1609 Spanien zum Waffenstillstande; um die Oberherrschaft über die Republik zu gewinnen, benützte er seine Popularität u. die religiösen Streitigkeiten (s. Arminianer), um die Bürgeraristokratie in den großen Städten zu stürzen, seinen politischen Gegner Oldenbarneveld auf das Blutgerüste zu bringen, erreichte aber seinen Zweck nicht und st. den 23. April 1625. Moritz, Graf von Sachsen, bekannter als Marschall v. Sachsen, geb. 1696, natürlicher Sohn des starken Kurfürsten August von Sachsen u. der Gräfin Aurora von Königsmark, machte seine Schule unter Prinz Eugen, wurde 1726 von den Ständen Kurlands zum Herzog gewählt, aber durch Rußland an der Erlangung dieser Würde verhindert und trat nun wieder in franz. Dienste (1722 bis 1726 war er bereits franz. Marechal de Camp gewesen). Er machte hierauf unter Berwick den Feldzug am Rhein mit, wurde Generallieutenant u. zeichnete sich im österr. Erbfolgekrieg aus. Als Marschall von Frankreich leitete er 1745–48 den niederländ. Feldzug, gewann die Schlachten von Fontenoy, bei Raucoux. bei Lawfeld u. eroberte Bergen und Mastricht. Er lebte gerne mit Gelehrten, Künstlern etc., schrieb ein Werk über die Kriegskunst, beschäftigte sich nebenher mit abenteuerlichen Planen u. war dabei einer der größten Wüstlinge seiner Zeit; er st. 1750 zu Chambord an einem Blutsturze u. wurde in der Thomaskirche (großes Denkmal) zu Straßburg begraben. Von einem seiner natürlichen Söhne stammt die Dudevant, s. d. Moritz, geb. 1757 zu Hameln, zuerst Hutmacher, dann durch Unterstützung Student, hierauf Lehrer bei Basedow, in England, Italien u. der Schweiz, gest. 1793 als Professor zu Berlin, verfaßte Schriften grammatischen, antiquarischen, psychologischen u. mythologischen Inhalts, einen Versuch der Prosodie, 2 gern gelesene Romane: Anton Reiser u. Andreas Hartknopf, worin er zum Theil sein eigenes wechselvolles Leben beschrieb. Moritzburg, Jagdschloß 3 St. von Dresden, 1542 angefangen, 1589 vollendet, der Schauplatz mancher Feste unter August II. u. III. Die neue M. liegt am Wildpark auf einem Hügel an dem Großen Teiche. Morlacken, Morlachen (d. h. Morowlachi,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/245
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/245>, abgerufen am 18.05.2024.