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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Monotremen od. Schnabelthiere (Monotremata), Säugethierfamilie aus der Ordnung der Zahnlosen, mit eigenthümlichem Bau. Sie haben keine eigentlichen Zähne, keine äußere Ohrmuschel und sehr kleine Augen; die Füße mit 5 Krallen versehen, außerdem bei den Männchen noch ein durchbohrter Sporn, in den eine Giftdrüse ihren Saft absondert, welcher die mit dem Sporn versetzten Wunden gefährlich macht. Die beiden Kinnladen sind zu einer Art Schnabel verlängert. Gebären lebendige Junge. Es gibt 2. auf Neuholland beschränkte Geschlechter. Das Schnabelthier (Ornithorhynchus paradoxus), roth- oder schwarzbraun, von der Größe einer kleinen Katze. Der Schnabel ähnlich einem Entenschnabel. die Füße mit Schwimmhäuten, die an den Vordersüßen die Krallen überragen; wohnt in Höhlen an Flußufern und nährt sich von kleinen Wasserthieren. - Der Ameisenigel (Tachyglossus Hystrix), von der Größe eines Igels mit kleinem, hartem Schnabel, der Körper mit harten Stacheln u. Haaren besetzt. Er nähert sich den Ameisenfressern u. lebt von Ameisen, die er, ähnlich jenen, mit seiner beweglichen Zunge fangen soll.


Monrad, Ditlev Gothard, geb. 1811 zu Kopenhagen, 1846 protest. Pastor zu Ulslew, 1848 Bischof von Laaland und Falster, eines der Häupter der Eiderdänen, 1848 Cultminister im Märzministerium, seit dem 5. April 1855 Minister des Unterrichts.


Monreale, Morreale, sicil. Stadt 1 Ml. von Palermo, Sitz eines Erzbischofs, mit 14000 E., Kathedrale aus dem 12. Jahrh., Benediktinerkloster; Mandelbau.


Monro (Mönnro), Name mehrer berühmten engl. Anatomen und Chirurgen. M., Alex., geb. 1697 zu London, ward 1721 Professor der Anatomie u. Chirurgie zu Edinburgh u. klinischer Lehrer an dem durch seine Veranlassung gegründeten Krankenhause; st. 1767. Schrieb: "Anatomy of human bones and nerves", Edinburgh 1726, deutsch von Krause Leipzig 1761; "Essay on comparative anatomy", Lond. 1741, deutsch Göttg. 1790. - M., Donald, Sohn des Vorigen, geb. zu Edinburgh 1729, war Oberfeldarzt u. st. 1802 zu Edinburgh. Schriften: "On the dropsy and its different species", Lond. 1755, deutsch von Krause, Leipzig 1761; "Account of the diseases in the British military hospitals in Germany from 1761 to 1763", London 1764, deutsch von Wichmann, 3 Bde., 2. Aufl. Altenb. 1771; "Medical and pharmaceutical chymistry and materia medica", 4 Bde., London 1788; deutsch von Hahnemann, Leipzig 1791. - M., Alex., jüngerer Bruder des Vorigen, geb. 1732 zu Edinburgh, seit 1759 als Professor Nachfolger seines Vaters; st. 1817, Schriften: "Observations on the structure and functions of the nervous system", Edinburgh 1783; deutsch von Sömmering, Leipzig 1787; "Description of all the bursae nouvosae of the human body", Lond. 1788; deutsch von Rosenmüller, Leipz. 1799. - M., Alex., Sohn und Nachfolger des Vorigen, geb. 1760, schrieb: "Observations on crural hernia", Edinb. 1803; "Elements of the anatomy of the human body in its sound state", 2 Bde., Edinburgh 1825; "The morbid anatomy of the brain" London 1827.


Monroe (Mönnroh), James, geb. 1758 in Virginien, focht im Unabhängigkeitskriege, war hierauf Congreßmitglied und leistete als Diplomat an mehren europ. Höfen der Union wichtige Dienste, wurde 1811 Staatssecretär, 1817 Präsident, 1821 abermals gewählt. Er erwarb Florida, verstärkte die Seemacht und erklärte, daß die Union die Einmischung Europas zu Gunsten Spaniens gegen dessen aufgestandene Colonien nicht dulden werde. Er st. 1831.


Mons (Mongs), flämisch: Bergen, Hauptstadt der belg. Provinz Hennegau, starke Festung mit schöner Kathedrale, einem Denkmal des hier geb. Orlando di Lasso, bedeutender Fabrikation. M. spielte in der Kriegsgeschichte seit dem 16. Jahrh. eine sehr wichtige Rolle, wurde 1792 von den Franzosen gesprengt, 1816 aber wieder hergestellt.


Monsieur (Mongsiö), franz., mein Herr, in der Mehrzahl Messieurs (Messiöh), Formel der höflichen Anrede. Vor Zeiten führte der älteste od. einzige


Monotremen od. Schnabelthiere (Monotremata), Säugethierfamilie aus der Ordnung der Zahnlosen, mit eigenthümlichem Bau. Sie haben keine eigentlichen Zähne, keine äußere Ohrmuschel und sehr kleine Augen; die Füße mit 5 Krallen versehen, außerdem bei den Männchen noch ein durchbohrter Sporn, in den eine Giftdrüse ihren Saft absondert, welcher die mit dem Sporn versetzten Wunden gefährlich macht. Die beiden Kinnladen sind zu einer Art Schnabel verlängert. Gebären lebendige Junge. Es gibt 2. auf Neuholland beschränkte Geschlechter. Das Schnabelthier (Ornithorhynchus paradoxus), roth- oder schwarzbraun, von der Größe einer kleinen Katze. Der Schnabel ähnlich einem Entenschnabel. die Füße mit Schwimmhäuten, die an den Vordersüßen die Krallen überragen; wohnt in Höhlen an Flußufern und nährt sich von kleinen Wasserthieren. – Der Ameisenigel (Tachyglossus Hystrix), von der Größe eines Igels mit kleinem, hartem Schnabel, der Körper mit harten Stacheln u. Haaren besetzt. Er nähert sich den Ameisenfressern u. lebt von Ameisen, die er, ähnlich jenen, mit seiner beweglichen Zunge fangen soll.


Monrad, Ditlev Gothard, geb. 1811 zu Kopenhagen, 1846 protest. Pastor zu Ulslew, 1848 Bischof von Laaland und Falster, eines der Häupter der Eiderdänen, 1848 Cultminister im Märzministerium, seit dem 5. April 1855 Minister des Unterrichts.


Monreale, Morreale, sicil. Stadt 1 Ml. von Palermo, Sitz eines Erzbischofs, mit 14000 E., Kathedrale aus dem 12. Jahrh., Benediktinerkloster; Mandelbau.


Monro (Mönnro), Name mehrer berühmten engl. Anatomen und Chirurgen. M., Alex., geb. 1697 zu London, ward 1721 Professor der Anatomie u. Chirurgie zu Edinburgh u. klinischer Lehrer an dem durch seine Veranlassung gegründeten Krankenhause; st. 1767. Schrieb: „Anatomy of human bones and nerves“, Edinburgh 1726, deutsch von Krause Leipzig 1761; „Essay on comparative anatomy“, Lond. 1741, deutsch Göttg. 1790. – M., Donald, Sohn des Vorigen, geb. zu Edinburgh 1729, war Oberfeldarzt u. st. 1802 zu Edinburgh. Schriften: „On the dropsy and its different species“, Lond. 1755, deutsch von Krause, Leipzig 1761; „Account of the diseases in the British military hospitals in Germany from 1761 to 1763“, London 1764, deutsch von Wichmann, 3 Bde., 2. Aufl. Altenb. 1771; „Medical and pharmaceutical chymistry and materia medica“, 4 Bde., London 1788; deutsch von Hahnemann, Leipzig 1791. – M., Alex., jüngerer Bruder des Vorigen, geb. 1732 zu Edinburgh, seit 1759 als Professor Nachfolger seines Vaters; st. 1817, Schriften: „Observations on the structure and functions of the nervous system“, Edinburgh 1783; deutsch von Sömmering, Leipzig 1787; „Description of all the bursae nouvosae of the human body“, Lond. 1788; deutsch von Rosenmüller, Leipz. 1799. – M., Alex., Sohn und Nachfolger des Vorigen, geb. 1760, schrieb: „Observations on crural hernia“, Edinb. 1803; „Elements of the anatomy of the human body in its sound state“, 2 Bde., Edinburgh 1825; „The morbid anatomy of the brain“ London 1827.


Monroe (Mönnroh), James, geb. 1758 in Virginien, focht im Unabhängigkeitskriege, war hierauf Congreßmitglied und leistete als Diplomat an mehren europ. Höfen der Union wichtige Dienste, wurde 1811 Staatssecretär, 1817 Präsident, 1821 abermals gewählt. Er erwarb Florida, verstärkte die Seemacht und erklärte, daß die Union die Einmischung Europas zu Gunsten Spaniens gegen dessen aufgestandene Colonien nicht dulden werde. Er st. 1831.


Mons (Mongs), flämisch: Bergen, Hauptstadt der belg. Provinz Hennegau, starke Festung mit schöner Kathedrale, einem Denkmal des hier geb. Orlando di Lasso, bedeutender Fabrikation. M. spielte in der Kriegsgeschichte seit dem 16. Jahrh. eine sehr wichtige Rolle, wurde 1792 von den Franzosen gesprengt, 1816 aber wieder hergestellt.


Monsieur (Mongsiö), franz., mein Herr, in der Mehrzahl Messieurs (Messiöh), Formel der höflichen Anrede. Vor Zeiten führte der älteste od. einzige

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[228/0229] Monotremen od. Schnabelthiere (Monotremata), Säugethierfamilie aus der Ordnung der Zahnlosen, mit eigenthümlichem Bau. Sie haben keine eigentlichen Zähne, keine äußere Ohrmuschel und sehr kleine Augen; die Füße mit 5 Krallen versehen, außerdem bei den Männchen noch ein durchbohrter Sporn, in den eine Giftdrüse ihren Saft absondert, welcher die mit dem Sporn versetzten Wunden gefährlich macht. Die beiden Kinnladen sind zu einer Art Schnabel verlängert. Gebären lebendige Junge. Es gibt 2. auf Neuholland beschränkte Geschlechter. Das Schnabelthier (Ornithorhynchus paradoxus), roth- oder schwarzbraun, von der Größe einer kleinen Katze. Der Schnabel ähnlich einem Entenschnabel. die Füße mit Schwimmhäuten, die an den Vordersüßen die Krallen überragen; wohnt in Höhlen an Flußufern und nährt sich von kleinen Wasserthieren. – Der Ameisenigel (Tachyglossus Hystrix), von der Größe eines Igels mit kleinem, hartem Schnabel, der Körper mit harten Stacheln u. Haaren besetzt. Er nähert sich den Ameisenfressern u. lebt von Ameisen, die er, ähnlich jenen, mit seiner beweglichen Zunge fangen soll. Monrad, Ditlev Gothard, geb. 1811 zu Kopenhagen, 1846 protest. Pastor zu Ulslew, 1848 Bischof von Laaland und Falster, eines der Häupter der Eiderdänen, 1848 Cultminister im Märzministerium, seit dem 5. April 1855 Minister des Unterrichts. Monreale, Morreale, sicil. Stadt 1 Ml. von Palermo, Sitz eines Erzbischofs, mit 14000 E., Kathedrale aus dem 12. Jahrh., Benediktinerkloster; Mandelbau. Monro (Mönnro), Name mehrer berühmten engl. Anatomen und Chirurgen. M., Alex., geb. 1697 zu London, ward 1721 Professor der Anatomie u. Chirurgie zu Edinburgh u. klinischer Lehrer an dem durch seine Veranlassung gegründeten Krankenhause; st. 1767. Schrieb: „Anatomy of human bones and nerves“, Edinburgh 1726, deutsch von Krause Leipzig 1761; „Essay on comparative anatomy“, Lond. 1741, deutsch Göttg. 1790. – M., Donald, Sohn des Vorigen, geb. zu Edinburgh 1729, war Oberfeldarzt u. st. 1802 zu Edinburgh. Schriften: „On the dropsy and its different species“, Lond. 1755, deutsch von Krause, Leipzig 1761; „Account of the diseases in the British military hospitals in Germany from 1761 to 1763“, London 1764, deutsch von Wichmann, 3 Bde., 2. Aufl. Altenb. 1771; „Medical and pharmaceutical chymistry and materia medica“, 4 Bde., London 1788; deutsch von Hahnemann, Leipzig 1791. – M., Alex., jüngerer Bruder des Vorigen, geb. 1732 zu Edinburgh, seit 1759 als Professor Nachfolger seines Vaters; st. 1817, Schriften: „Observations on the structure and functions of the nervous system“, Edinburgh 1783; deutsch von Sömmering, Leipzig 1787; „Description of all the bursae nouvosae of the human body“, Lond. 1788; deutsch von Rosenmüller, Leipz. 1799. – M., Alex., Sohn und Nachfolger des Vorigen, geb. 1760, schrieb: „Observations on crural hernia“, Edinb. 1803; „Elements of the anatomy of the human body in its sound state“, 2 Bde., Edinburgh 1825; „The morbid anatomy of the brain“ London 1827. Monroe (Mönnroh), James, geb. 1758 in Virginien, focht im Unabhängigkeitskriege, war hierauf Congreßmitglied und leistete als Diplomat an mehren europ. Höfen der Union wichtige Dienste, wurde 1811 Staatssecretär, 1817 Präsident, 1821 abermals gewählt. Er erwarb Florida, verstärkte die Seemacht und erklärte, daß die Union die Einmischung Europas zu Gunsten Spaniens gegen dessen aufgestandene Colonien nicht dulden werde. Er st. 1831. Mons (Mongs), flämisch: Bergen, Hauptstadt der belg. Provinz Hennegau, starke Festung mit schöner Kathedrale, einem Denkmal des hier geb. Orlando di Lasso, bedeutender Fabrikation. M. spielte in der Kriegsgeschichte seit dem 16. Jahrh. eine sehr wichtige Rolle, wurde 1792 von den Franzosen gesprengt, 1816 aber wieder hergestellt. Monsieur (Mongsiö), franz., mein Herr, in der Mehrzahl Messieurs (Messiöh), Formel der höflichen Anrede. Vor Zeiten führte der älteste od. einzige

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/229>, abgerufen am 24.11.2024.