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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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an Angelo Mai's Stelle Custos der vaticanischen Bibliothek, 1838 Cardinal, 1846 Unterrichtsminister, st. 1849 zu Rom. M. verstand 52 Sprachen, von denen er viele geläufig sprach, liebte namentlich auch die deutsche.


Mezzotinto, ital., d. h. Mittelfarbe, in der Malerei Farben, die durch den Uebergang von der einen in die andere Hauptfarbe entstehen. M.manier in der Kupferstecherei s. Schwarzkunst.


M. f. p., auf Recepten = misce, fiat pulvis d. h. mische, es werde ein Pulver.


Miako, japan. Stadt auf der Insel Nipon, Residenz des Dairi, dessen Palast 21/2 Ml. im Umfange hat, mit 600000 E., der Mittelpunkt japan. Gelehrsamkeit und Industrie.


Miam, Goldgewicht in Hinterindien - 832 engl. Troygrän.


Miasma, griech., d. i. Verunreinigung, Krankheitsstoff, der sich besonders durch Hervorrufung endemischer und epidemischer Krankheiten zu erkennen gibt, entsteht hauptsächlich aus der Fäulniß organischer Stoffe, besonders bei Wärme u. Feuchtigkeit, auf sumpfigem Boden (s. Malaria), in Orten mit faulenden Leichnamen z. B. Kirchhöfen; ferner in Kloaken, eingeschlossenen, von vielen Menschen bewohnten Räumen, wie Schiffe, Kerker, Spitäler, Lager) u. kann durch Winde in weite Entfernungen gebracht werden. Die eigentliche Natur der Miasmen ist uns unbekannt, indem sie nicht sinnlich wahrnehmbar (höchstens zuweilen durch den Geruch), sondern allein aus ihren Wirkungen erkennbar sind, u. es bisher noch nicht gelang, sie aus der Luft abzuscheiden. Ueber den Unterschied von M. und Contagium s. Ansteckung. Zuweilen hält sich ein M. nur in der untersten Luftschichte, so daß oft der Aufenthalt in einer höher gelegenen Gegend, bisweilen sogar bloß in einem höheren Stockwerke, vor der Krankheit schützt.


Miaulis, Andreas Vokos, geb. 1768 zu Negroponte, vor der Revolution Matrose und später Rheder, war im griech. Unabhängigkeitskriege der beste Flottenführer, wurde 1832 Oberadmiral, st. 1835, ein Hauptgegner der russ. Partei.


Miava, Markt im ungar. Comitat Ober-Neutra mit 10000 meist protest. Einw., Hanf- und Flachsbau, Leineindustrie, Branntweinbrennereien.


Micali, Giuseppe, geb. zu Livorno, gest. 1844 zu Florenz, ital. Historiker und Archäolog. Hauptwerke: "Italien vor der Herrschaft der Römer"; "Geschichte der alten Völker Italiens"; "Antike Monumente".


Micania Humboldi, Kletterpflanze in Südamerika, als Drogue unter dem Namen Guaco bekannt, von bitterem, gewürzhaftem Geschmack, gegen Schlangengift und Wasserscheu dienlich.


Mication, lat.-deutsch, die Blutkreisung im Körper.


Micha, Michäas, aus Morescheth im Stamme Juda, der 6. unter den kleinen Propheten, weissagte um 759 bis 699 v. Chr. Als ein würdiger Zeitgenosse des Jesaias eifert er in den 7 Kapiteln seiner Weissagungen gegen das Sittenverderbniß der Reiche Israel und Juda, weissagte den Untergang, aber auch die Wiederherstellung des Reiches Davids u. das Zusammenströmen aller Völker zum Mittelpunkte der Theokratie. Weil M. den Untergang Israels als künftige Begebenheit erwähnt (1, 6. 7), muß das Buch M. vor 721 v. Chr. verfaßt sein. Aechtheit unbestritten. - M., der Sohn Jimlas, Prophet aus Ahabs Zeit (I. Kön. 22, 8. 9).


Michael, hebr. = Wer ist wie Gott? - einer der 3 in der Bibel vorkommenden Erzengel (s. Gabriel. Raphael), im alten Testament Beschützer der Juden, im neuen Kämpfer des Christenthums; sehr frühe verehrt, der 29. Septbr. sein Gedächtnißtag. - Vgl. Engel.


Michael, König von Polen, geb. 1638 aus einer berühmten aber verarmten Adelsfamilie, wurde 1669 durch den Einfluß des niedern Adels zum König erwählt, zeigte seine Unfähigkeit, verlor Podolien und die Ukraine an die Pforte und st. 1673 unbeachtet, als Sobiesky, sein Gegner u. Nachfolger, gerade die Türken bei Choczim am 11. Novbr. geschlagen hatte.


Michaelis, Joh. Benjam., geb. 1746 zu Zittau, war kurze Zeit Theaterdichter zu Hamburg, fand alsdann bei Gleim Zuflucht und st. 1772, ehe sein schönes Talent reif geworden. Hinterließ besonders

an Angelo Maiʼs Stelle Custos der vaticanischen Bibliothek, 1838 Cardinal, 1846 Unterrichtsminister, st. 1849 zu Rom. M. verstand 52 Sprachen, von denen er viele geläufig sprach, liebte namentlich auch die deutsche.


Mezzotinto, ital., d. h. Mittelfarbe, in der Malerei Farben, die durch den Uebergang von der einen in die andere Hauptfarbe entstehen. M.manier in der Kupferstecherei s. Schwarzkunst.


M. f. p., auf Recepten = misce, fiat pulvis d. h. mische, es werde ein Pulver.


Miako, japan. Stadt auf der Insel Nipon, Residenz des Daïri, dessen Palast 21/2 Ml. im Umfange hat, mit 600000 E., der Mittelpunkt japan. Gelehrsamkeit und Industrie.


Miam, Goldgewicht in Hinterindien – 832 engl. Troygrän.


Miasma, griech., d. i. Verunreinigung, Krankheitsstoff, der sich besonders durch Hervorrufung endemischer und epidemischer Krankheiten zu erkennen gibt, entsteht hauptsächlich aus der Fäulniß organischer Stoffe, besonders bei Wärme u. Feuchtigkeit, auf sumpfigem Boden (s. Malaria), in Orten mit faulenden Leichnamen z. B. Kirchhöfen; ferner in Kloaken, eingeschlossenen, von vielen Menschen bewohnten Räumen, wie Schiffe, Kerker, Spitäler, Lager) u. kann durch Winde in weite Entfernungen gebracht werden. Die eigentliche Natur der Miasmen ist uns unbekannt, indem sie nicht sinnlich wahrnehmbar (höchstens zuweilen durch den Geruch), sondern allein aus ihren Wirkungen erkennbar sind, u. es bisher noch nicht gelang, sie aus der Luft abzuscheiden. Ueber den Unterschied von M. und Contagium s. Ansteckung. Zuweilen hält sich ein M. nur in der untersten Luftschichte, so daß oft der Aufenthalt in einer höher gelegenen Gegend, bisweilen sogar bloß in einem höheren Stockwerke, vor der Krankheit schützt.


Miaulis, Andreas Vokos, geb. 1768 zu Negroponte, vor der Revolution Matrose und später Rheder, war im griech. Unabhängigkeitskriege der beste Flottenführer, wurde 1832 Oberadmiral, st. 1835, ein Hauptgegner der russ. Partei.


Miava, Markt im ungar. Comitat Ober-Neutra mit 10000 meist protest. Einw., Hanf- und Flachsbau, Leineindustrie, Branntweinbrennereien.


Micali, Giuseppe, geb. zu Livorno, gest. 1844 zu Florenz, ital. Historiker und Archäolog. Hauptwerke: „Italien vor der Herrschaft der Römer“; „Geschichte der alten Völker Italiens“; „Antike Monumente“.


Micania Humboldi, Kletterpflanze in Südamerika, als Drogue unter dem Namen Guaco bekannt, von bitterem, gewürzhaftem Geschmack, gegen Schlangengift und Wasserscheu dienlich.


Mication, lat.-deutsch, die Blutkreisung im Körper.


Micha, Michäas, aus Morescheth im Stamme Juda, der 6. unter den kleinen Propheten, weissagte um 759 bis 699 v. Chr. Als ein würdiger Zeitgenosse des Jesaias eifert er in den 7 Kapiteln seiner Weissagungen gegen das Sittenverderbniß der Reiche Israel und Juda, weissagte den Untergang, aber auch die Wiederherstellung des Reiches Davids u. das Zusammenströmen aller Völker zum Mittelpunkte der Theokratie. Weil M. den Untergang Israels als künftige Begebenheit erwähnt (1, 6. 7), muß das Buch M. vor 721 v. Chr. verfaßt sein. Aechtheit unbestritten. – M., der Sohn Jimlas, Prophet aus Ahabs Zeit (I. Kön. 22, 8. 9).


Michael, hebr. = Wer ist wie Gott? – einer der 3 in der Bibel vorkommenden Erzengel (s. Gabriel. Raphael), im alten Testament Beschützer der Juden, im neuen Kämpfer des Christenthums; sehr frühe verehrt, der 29. Septbr. sein Gedächtnißtag. – Vgl. Engel.


Michael, König von Polen, geb. 1638 aus einer berühmten aber verarmten Adelsfamilie, wurde 1669 durch den Einfluß des niedern Adels zum König erwählt, zeigte seine Unfähigkeit, verlor Podolien und die Ukraine an die Pforte und st. 1673 unbeachtet, als Sobiesky, sein Gegner u. Nachfolger, gerade die Türken bei Choczim am 11. Novbr. geschlagen hatte.


Michaelis, Joh. Benjam., geb. 1746 zu Zittau, war kurze Zeit Theaterdichter zu Hamburg, fand alsdann bei Gleim Zuflucht und st. 1772, ehe sein schönes Talent reif geworden. Hinterließ besonders

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[179/0180] an Angelo Maiʼs Stelle Custos der vaticanischen Bibliothek, 1838 Cardinal, 1846 Unterrichtsminister, st. 1849 zu Rom. M. verstand 52 Sprachen, von denen er viele geläufig sprach, liebte namentlich auch die deutsche. Mezzotinto, ital., d. h. Mittelfarbe, in der Malerei Farben, die durch den Uebergang von der einen in die andere Hauptfarbe entstehen. M.manier in der Kupferstecherei s. Schwarzkunst. M. f. p., auf Recepten = misce, fiat pulvis d. h. mische, es werde ein Pulver. Miako, japan. Stadt auf der Insel Nipon, Residenz des Daïri, dessen Palast 21/2 Ml. im Umfange hat, mit 600000 E., der Mittelpunkt japan. Gelehrsamkeit und Industrie. Miam, Goldgewicht in Hinterindien – 832 engl. Troygrän. Miasma, griech., d. i. Verunreinigung, Krankheitsstoff, der sich besonders durch Hervorrufung endemischer und epidemischer Krankheiten zu erkennen gibt, entsteht hauptsächlich aus der Fäulniß organischer Stoffe, besonders bei Wärme u. Feuchtigkeit, auf sumpfigem Boden (s. Malaria), in Orten mit faulenden Leichnamen z. B. Kirchhöfen; ferner in Kloaken, eingeschlossenen, von vielen Menschen bewohnten Räumen, wie Schiffe, Kerker, Spitäler, Lager) u. kann durch Winde in weite Entfernungen gebracht werden. Die eigentliche Natur der Miasmen ist uns unbekannt, indem sie nicht sinnlich wahrnehmbar (höchstens zuweilen durch den Geruch), sondern allein aus ihren Wirkungen erkennbar sind, u. es bisher noch nicht gelang, sie aus der Luft abzuscheiden. Ueber den Unterschied von M. und Contagium s. Ansteckung. Zuweilen hält sich ein M. nur in der untersten Luftschichte, so daß oft der Aufenthalt in einer höher gelegenen Gegend, bisweilen sogar bloß in einem höheren Stockwerke, vor der Krankheit schützt. Miaulis, Andreas Vokos, geb. 1768 zu Negroponte, vor der Revolution Matrose und später Rheder, war im griech. Unabhängigkeitskriege der beste Flottenführer, wurde 1832 Oberadmiral, st. 1835, ein Hauptgegner der russ. Partei. Miava, Markt im ungar. Comitat Ober-Neutra mit 10000 meist protest. Einw., Hanf- und Flachsbau, Leineindustrie, Branntweinbrennereien. Micali, Giuseppe, geb. zu Livorno, gest. 1844 zu Florenz, ital. Historiker und Archäolog. Hauptwerke: „Italien vor der Herrschaft der Römer“; „Geschichte der alten Völker Italiens“; „Antike Monumente“. Micania Humboldi, Kletterpflanze in Südamerika, als Drogue unter dem Namen Guaco bekannt, von bitterem, gewürzhaftem Geschmack, gegen Schlangengift und Wasserscheu dienlich. Mication, lat.-deutsch, die Blutkreisung im Körper. Micha, Michäas, aus Morescheth im Stamme Juda, der 6. unter den kleinen Propheten, weissagte um 759 bis 699 v. Chr. Als ein würdiger Zeitgenosse des Jesaias eifert er in den 7 Kapiteln seiner Weissagungen gegen das Sittenverderbniß der Reiche Israel und Juda, weissagte den Untergang, aber auch die Wiederherstellung des Reiches Davids u. das Zusammenströmen aller Völker zum Mittelpunkte der Theokratie. Weil M. den Untergang Israels als künftige Begebenheit erwähnt (1, 6. 7), muß das Buch M. vor 721 v. Chr. verfaßt sein. Aechtheit unbestritten. – M., der Sohn Jimlas, Prophet aus Ahabs Zeit (I. Kön. 22, 8. 9). Michael, hebr. = Wer ist wie Gott? – einer der 3 in der Bibel vorkommenden Erzengel (s. Gabriel. Raphael), im alten Testament Beschützer der Juden, im neuen Kämpfer des Christenthums; sehr frühe verehrt, der 29. Septbr. sein Gedächtnißtag. – Vgl. Engel. Michael, König von Polen, geb. 1638 aus einer berühmten aber verarmten Adelsfamilie, wurde 1669 durch den Einfluß des niedern Adels zum König erwählt, zeigte seine Unfähigkeit, verlor Podolien und die Ukraine an die Pforte und st. 1673 unbeachtet, als Sobiesky, sein Gegner u. Nachfolger, gerade die Türken bei Choczim am 11. Novbr. geschlagen hatte. Michaelis, Joh. Benjam., geb. 1746 zu Zittau, war kurze Zeit Theaterdichter zu Hamburg, fand alsdann bei Gleim Zuflucht und st. 1772, ehe sein schönes Talent reif geworden. Hinterließ besonders

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/180>, abgerufen am 24.11.2024.