Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

Jean Henri, geb. 1794 in Genf, protestant. Theolog, in seiner Vaterstadt angestellt, schrieb eine Geschichte der Reformation, 5 Bde., Genf 1835-53, über die engl. Republik in den Tagen Cromwells und über die 300jährigen Kämpfe in Schottland.


Merlin, in der altwallis'schen und später in der engl. Sage ein Zauberer, wurde mit König Arthurs Tafelrunde verknüpft und ging so in die Poesie anderer mittelalterlicher Völker über. (F. v. Schlegel: Geschichte des Zauberers M., Leipzig 1804.)


Merlin de Douai (Merläng dö Duä), Philipp Antoine, Graf, französ. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. 1754, betheiligte sich eifrig an der Revolution, stimmte für Ludwigs XVI. Tod, wurde nach dem Sturze der Schreckensmänner Präsident des Nationalconvents, später Mitglied des Directoriums, unter Napoleon Generalprocurator am Cassationshofe, lebte von 1815-30 als Verbannter in Holland, st. 1838 zu Paris; er ist bekannt als Redacteur des Strafgesetzbuches, das bis 1811 galt.


Merlin de Thionville (- dö Thiongwill), Anton Christoph, geb. 1762 zu Thionville, eifriger Revolutionsmann, gehörte der Bergpartei an, half aber Robespierre stürzen; später war er mehrmals hochgestellter Verwaltungsbeamter, wurde aber von Napoleon als Republikaner beseitigt und lebte in der Zurückgezogenheit bis 1833.


Merlon (-long), frz., der massive Theil zwischen 2 Schießscharten einer Festungsmauer (Schartenzeile).


Merode (Merod), uraltes adeliges, seit dem 17. Jahrh. gräfl. Geschlecht in Belgien, in den Kämpfen seit Kaiser Josephs II. Zeit der kirchlich-liberalen Partei angehörig. Ein Graf M. führte im 30 jährigen Krieg dem kaiserl. General Gronsfeld Truppen aus den Niederlanden zu, führte aber durch seine Hitze den Verlust des Treffens bei Hessisch-Oldendorf herbei, wo er selber fiel. - Joh. Phil. Eugen, gest. 1732, war kaiserl. Feldmarschall, Heinrich Maria Ghislain, geb. 1782, gest. 1847, saß im belg. Senat. - Philipp Felix Balthasar Otto Ghislain, geb. 1791, zeichnete sich durch seine Theilnahme an der Revolution von 1830 aus, kam in die provisorische Regierung, wirkte gegen die Republikaner bei der Geistlichkeit sowie in den mittlern und untern Volksschichten, wurde 1831 für kurze Zeit Staatsminister ohne Portefeuille, war 1832 Kriegsminister, später in der Deputirtenkammer, zog sich seit 1839 vom öffentlichen Leben zurück. - Ludwig Friedr. Ghislain, Bruder des Vorigen, geb. 1792, focht gegen die Holländer, st. 1830 zu Mecheln an den Wunden, die er am 25. October d. J. in einem Gefecht vor Antwerpen erhalten hatte. Prachtvolles Denkmal in der Brüsseler Kathedrale. - Haupt des Geschlechtes ist gegenwärtig Karl Anton Ghislain, geb. 1824, Sohn des Heinrich Maria Ghislain, Reichsgraf von M., Marquis von Westerloo, Fürst von Rubempre, Mitglied der belg. Deputirtenkammer.


Meroe, altäthiopischer Staat im heutigen Nubien zwischen den Hauptstämmen des Nilflusses, mit der gleichnamigen Hauptstadt. Im 8. Jahrh. v. Chr. wurde Aegypten etwa 50 Jahre lang von äthiop. Königen beherrscht; diese Könige waren gänzlich von der Priesterkaste abhängig, bis einer (die Griechen nennen ihn Ergamenes) um 300 v. Chr. die Priesterkaste vernichtete. Von dem Untergange des Reichs ist nichts bekannt; Pyramiden, Trümmer mit Hieroglyphen etc. beweisen, daß diese äthiop. Cultur mit der ägypt. aufs innigste zusammenhing.


Mero jure, lat., mit vollem Rechte.


Merokele, griech., der im Schenkelringe austretende Unterleibsbruch.


Merope, nach der griech. Sage Königin von Messene, die nur ihren jüngsten Sohn Aepytus vor der Ermordung durch ihren Schwager Polyphontes zu retten vermochte, indem sie ihn nach Aetolien flüchtete. Den zum Jüngling Herangewachsenen rief sie zurück, überlistete den Usurpator, so daß ihn ihr Sohn ermorden u. die väterliche Würde erringen konnte. Euripides u. Voltaire haben die Sage dramatisch behandelt.


Merowinger, das erste Königsgeschlecht der Franken, soll seinen Namen

Jean Henri, geb. 1794 in Genf, protestant. Theolog, in seiner Vaterstadt angestellt, schrieb eine Geschichte der Reformation, 5 Bde., Genf 1835–53, über die engl. Republik in den Tagen Cromwells und über die 300jährigen Kämpfe in Schottland.


Merlin, in der altwallisʼschen und später in der engl. Sage ein Zauberer, wurde mit König Arthurs Tafelrunde verknüpft und ging so in die Poesie anderer mittelalterlicher Völker über. (F. v. Schlegel: Geschichte des Zauberers M., Leipzig 1804.)


Merlin de Douai (Merläng dö Duä), Philipp Antoine, Graf, französ. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. 1754, betheiligte sich eifrig an der Revolution, stimmte für Ludwigs XVI. Tod, wurde nach dem Sturze der Schreckensmänner Präsident des Nationalconvents, später Mitglied des Directoriums, unter Napoleon Generalprocurator am Cassationshofe, lebte von 1815–30 als Verbannter in Holland, st. 1838 zu Paris; er ist bekannt als Redacteur des Strafgesetzbuches, das bis 1811 galt.


Merlin de Thionville (– dö Thiongwill), Anton Christoph, geb. 1762 zu Thionville, eifriger Revolutionsmann, gehörte der Bergpartei an, half aber Robespierre stürzen; später war er mehrmals hochgestellter Verwaltungsbeamter, wurde aber von Napoleon als Republikaner beseitigt und lebte in der Zurückgezogenheit bis 1833.


Merlon (–long), frz., der massive Theil zwischen 2 Schießscharten einer Festungsmauer (Schartenzeile).


Merode (Merod), uraltes adeliges, seit dem 17. Jahrh. gräfl. Geschlecht in Belgien, in den Kämpfen seit Kaiser Josephs II. Zeit der kirchlich-liberalen Partei angehörig. Ein Graf M. führte im 30 jährigen Krieg dem kaiserl. General Gronsfeld Truppen aus den Niederlanden zu, führte aber durch seine Hitze den Verlust des Treffens bei Hessisch-Oldendorf herbei, wo er selber fiel. – Joh. Phil. Eugen, gest. 1732, war kaiserl. Feldmarschall, Heinrich Maria Ghislain, geb. 1782, gest. 1847, saß im belg. Senat. – Philipp Felix Balthasar Otto Ghislain, geb. 1791, zeichnete sich durch seine Theilnahme an der Revolution von 1830 aus, kam in die provisorische Regierung, wirkte gegen die Republikaner bei der Geistlichkeit sowie in den mittlern und untern Volksschichten, wurde 1831 für kurze Zeit Staatsminister ohne Portefeuille, war 1832 Kriegsminister, später in der Deputirtenkammer, zog sich seit 1839 vom öffentlichen Leben zurück. – Ludwig Friedr. Ghislain, Bruder des Vorigen, geb. 1792, focht gegen die Holländer, st. 1830 zu Mecheln an den Wunden, die er am 25. October d. J. in einem Gefecht vor Antwerpen erhalten hatte. Prachtvolles Denkmal in der Brüsseler Kathedrale. – Haupt des Geschlechtes ist gegenwärtig Karl Anton Ghislain, geb. 1824, Sohn des Heinrich Maria Ghislain, Reichsgraf von M., Marquis von Westerloo, Fürst von Rubempré, Mitglied der belg. Deputirtenkammer.


Meroë, altäthiopischer Staat im heutigen Nubien zwischen den Hauptstämmen des Nilflusses, mit der gleichnamigen Hauptstadt. Im 8. Jahrh. v. Chr. wurde Aegypten etwa 50 Jahre lang von äthiop. Königen beherrscht; diese Könige waren gänzlich von der Priesterkaste abhängig, bis einer (die Griechen nennen ihn Ergamenes) um 300 v. Chr. die Priesterkaste vernichtete. Von dem Untergange des Reichs ist nichts bekannt; Pyramiden, Trümmer mit Hieroglyphen etc. beweisen, daß diese äthiop. Cultur mit der ägypt. aufs innigste zusammenhing.


Mero jure, lat., mit vollem Rechte.


Merokele, griech., der im Schenkelringe austretende Unterleibsbruch.


Merope, nach der griech. Sage Königin von Messene, die nur ihren jüngsten Sohn Aepytus vor der Ermordung durch ihren Schwager Polyphontes zu retten vermochte, indem sie ihn nach Aetolien flüchtete. Den zum Jüngling Herangewachsenen rief sie zurück, überlistete den Usurpator, so daß ihn ihr Sohn ermorden u. die väterliche Würde erringen konnte. Euripides u. Voltaire haben die Sage dramatisch behandelt.


Merowinger, das erste Königsgeschlecht der Franken, soll seinen Namen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0162" n="161"/>
Jean Henri, geb. 1794 in Genf, protestant. Theolog, in seiner Vaterstadt angestellt, schrieb eine Geschichte der Reformation, 5 Bde., Genf 1835&#x2013;53, über die engl. Republik in den Tagen Cromwells und über die 300jährigen Kämpfe in Schottland.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Merlin</hi>, in der altwallis&#x02BC;schen und später in der engl. Sage ein Zauberer, wurde mit König Arthurs Tafelrunde verknüpft und ging so in die Poesie anderer mittelalterlicher Völker über. (F. v. Schlegel: Geschichte des Zauberers M., Leipzig 1804.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Merlin de Douai</hi> (Merläng dö Duä), Philipp Antoine, Graf, französ. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. 1754, betheiligte sich eifrig an der Revolution, stimmte für Ludwigs XVI. Tod, wurde nach dem Sturze der Schreckensmänner Präsident des Nationalconvents, später Mitglied des Directoriums, unter Napoleon Generalprocurator am Cassationshofe, lebte von 1815&#x2013;30 als Verbannter in Holland, st. 1838 zu Paris; er ist bekannt als Redacteur des Strafgesetzbuches, das bis 1811 galt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Merlin de Thionville</hi> (&#x2013; dö Thiongwill), Anton Christoph, geb. 1762 zu Thionville, eifriger Revolutionsmann, gehörte der Bergpartei an, half aber Robespierre stürzen; später war er mehrmals hochgestellter Verwaltungsbeamter, wurde aber von Napoleon als Republikaner beseitigt und lebte in der Zurückgezogenheit bis 1833.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Merlon</hi> (&#x2013;long), frz., der massive Theil zwischen 2 Schießscharten einer Festungsmauer (Schartenzeile).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Merode</hi> (Merod), uraltes adeliges, seit dem 17. Jahrh. gräfl. Geschlecht in Belgien, in den Kämpfen seit Kaiser Josephs II. Zeit der kirchlich-liberalen Partei angehörig. Ein Graf M. führte im 30 jährigen Krieg dem kaiserl. General Gronsfeld Truppen aus den Niederlanden zu, führte aber durch seine Hitze den Verlust des Treffens bei Hessisch-Oldendorf herbei, wo er selber fiel. &#x2013; <hi rendition="#g">Joh. Phil. Eugen</hi>, gest. 1732, war kaiserl. Feldmarschall, <hi rendition="#g">Heinrich Maria Ghislain</hi>, geb. 1782, gest. 1847, saß im belg. Senat. &#x2013; <hi rendition="#g">Philipp Felix Balthasar Otto Ghislain</hi>, geb. 1791, zeichnete sich durch seine Theilnahme an der Revolution von 1830 aus, kam in die provisorische Regierung, wirkte gegen die Republikaner bei der Geistlichkeit sowie in den mittlern und untern Volksschichten, wurde 1831 für kurze Zeit Staatsminister ohne Portefeuille, war 1832 Kriegsminister, später in der Deputirtenkammer, zog sich seit 1839 vom öffentlichen Leben zurück. &#x2013; <hi rendition="#g">Ludwig Friedr. Ghislain</hi>, Bruder des Vorigen, geb. 1792, focht gegen die Holländer, st. 1830 zu Mecheln an den Wunden, die er am 25. October d. J. in einem Gefecht vor Antwerpen erhalten hatte. Prachtvolles Denkmal in der Brüsseler Kathedrale. &#x2013; Haupt des Geschlechtes ist gegenwärtig <hi rendition="#g">Karl Anton Ghislain</hi>, geb. 1824, Sohn des <hi rendition="#g">Heinrich Maria Ghislain</hi>, Reichsgraf von M., Marquis von Westerloo, Fürst von Rubempré, Mitglied der belg. Deputirtenkammer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Meroë</hi>, altäthiopischer Staat im heutigen Nubien zwischen den Hauptstämmen des Nilflusses, mit der gleichnamigen Hauptstadt. Im 8. Jahrh. v. Chr. wurde Aegypten etwa 50 Jahre lang von äthiop. Königen beherrscht; diese Könige waren gänzlich von der Priesterkaste abhängig, bis einer (die Griechen nennen ihn Ergamenes) um 300 v. Chr. die Priesterkaste vernichtete. Von dem Untergange des Reichs ist nichts bekannt; Pyramiden, Trümmer mit Hieroglyphen etc. beweisen, daß diese äthiop. Cultur mit der ägypt. aufs innigste zusammenhing.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Mero jure</hi>, lat., mit vollem Rechte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Merokele</hi>, griech., der im Schenkelringe austretende Unterleibsbruch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Merope</hi>, nach der griech. Sage Königin von Messene, die nur ihren jüngsten Sohn Aepytus vor der Ermordung durch ihren Schwager Polyphontes zu retten vermochte, indem sie ihn nach Aetolien flüchtete. Den zum Jüngling Herangewachsenen rief sie zurück, überlistete den Usurpator, so daß ihn ihr Sohn ermorden u. die väterliche Würde erringen konnte. Euripides u. Voltaire haben die Sage dramatisch behandelt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Merowinger</hi>, das erste Königsgeschlecht der Franken, soll seinen Namen
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0162] Jean Henri, geb. 1794 in Genf, protestant. Theolog, in seiner Vaterstadt angestellt, schrieb eine Geschichte der Reformation, 5 Bde., Genf 1835–53, über die engl. Republik in den Tagen Cromwells und über die 300jährigen Kämpfe in Schottland. Merlin, in der altwallisʼschen und später in der engl. Sage ein Zauberer, wurde mit König Arthurs Tafelrunde verknüpft und ging so in die Poesie anderer mittelalterlicher Völker über. (F. v. Schlegel: Geschichte des Zauberers M., Leipzig 1804.) Merlin de Douai (Merläng dö Duä), Philipp Antoine, Graf, französ. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. 1754, betheiligte sich eifrig an der Revolution, stimmte für Ludwigs XVI. Tod, wurde nach dem Sturze der Schreckensmänner Präsident des Nationalconvents, später Mitglied des Directoriums, unter Napoleon Generalprocurator am Cassationshofe, lebte von 1815–30 als Verbannter in Holland, st. 1838 zu Paris; er ist bekannt als Redacteur des Strafgesetzbuches, das bis 1811 galt. Merlin de Thionville (– dö Thiongwill), Anton Christoph, geb. 1762 zu Thionville, eifriger Revolutionsmann, gehörte der Bergpartei an, half aber Robespierre stürzen; später war er mehrmals hochgestellter Verwaltungsbeamter, wurde aber von Napoleon als Republikaner beseitigt und lebte in der Zurückgezogenheit bis 1833. Merlon (–long), frz., der massive Theil zwischen 2 Schießscharten einer Festungsmauer (Schartenzeile). Merode (Merod), uraltes adeliges, seit dem 17. Jahrh. gräfl. Geschlecht in Belgien, in den Kämpfen seit Kaiser Josephs II. Zeit der kirchlich-liberalen Partei angehörig. Ein Graf M. führte im 30 jährigen Krieg dem kaiserl. General Gronsfeld Truppen aus den Niederlanden zu, führte aber durch seine Hitze den Verlust des Treffens bei Hessisch-Oldendorf herbei, wo er selber fiel. – Joh. Phil. Eugen, gest. 1732, war kaiserl. Feldmarschall, Heinrich Maria Ghislain, geb. 1782, gest. 1847, saß im belg. Senat. – Philipp Felix Balthasar Otto Ghislain, geb. 1791, zeichnete sich durch seine Theilnahme an der Revolution von 1830 aus, kam in die provisorische Regierung, wirkte gegen die Republikaner bei der Geistlichkeit sowie in den mittlern und untern Volksschichten, wurde 1831 für kurze Zeit Staatsminister ohne Portefeuille, war 1832 Kriegsminister, später in der Deputirtenkammer, zog sich seit 1839 vom öffentlichen Leben zurück. – Ludwig Friedr. Ghislain, Bruder des Vorigen, geb. 1792, focht gegen die Holländer, st. 1830 zu Mecheln an den Wunden, die er am 25. October d. J. in einem Gefecht vor Antwerpen erhalten hatte. Prachtvolles Denkmal in der Brüsseler Kathedrale. – Haupt des Geschlechtes ist gegenwärtig Karl Anton Ghislain, geb. 1824, Sohn des Heinrich Maria Ghislain, Reichsgraf von M., Marquis von Westerloo, Fürst von Rubempré, Mitglied der belg. Deputirtenkammer. Meroë, altäthiopischer Staat im heutigen Nubien zwischen den Hauptstämmen des Nilflusses, mit der gleichnamigen Hauptstadt. Im 8. Jahrh. v. Chr. wurde Aegypten etwa 50 Jahre lang von äthiop. Königen beherrscht; diese Könige waren gänzlich von der Priesterkaste abhängig, bis einer (die Griechen nennen ihn Ergamenes) um 300 v. Chr. die Priesterkaste vernichtete. Von dem Untergange des Reichs ist nichts bekannt; Pyramiden, Trümmer mit Hieroglyphen etc. beweisen, daß diese äthiop. Cultur mit der ägypt. aufs innigste zusammenhing. Mero jure, lat., mit vollem Rechte. Merokele, griech., der im Schenkelringe austretende Unterleibsbruch. Merope, nach der griech. Sage Königin von Messene, die nur ihren jüngsten Sohn Aepytus vor der Ermordung durch ihren Schwager Polyphontes zu retten vermochte, indem sie ihn nach Aetolien flüchtete. Den zum Jüngling Herangewachsenen rief sie zurück, überlistete den Usurpator, so daß ihn ihr Sohn ermorden u. die väterliche Würde erringen konnte. Euripides u. Voltaire haben die Sage dramatisch behandelt. Merowinger, das erste Königsgeschlecht der Franken, soll seinen Namen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/162
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/162>, abgerufen am 18.05.2024.