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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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zeigte. Auch erfand er die dialytische Fernröhre, die Plößl nach seiner Anweisung aus führte. Er wurde in den Adelstand erhoben u. st. 1840. Von vielen Schriften: "Die Wunder des Himmels", 4. Aufl. Stuttg. 1853, eines der besten und gelesensten populären Handbücher der Astronomie; "Theoretische u. praktische Astronomie", 3 Bde., Wien 1822 bis 1826; "Analytische Geometrie", Wien 1823; "Elemente der Algebra u. Geometrie", Wien 1827; "Dioptrik", Wien 1830; "Ueber Lebensversicherungen", Wien 1832; "Gesammte Mathematik", Wien 1838; "Gnomonik", 2. Aufl. Wien 1838. - L., Karl Ludw. v., ältester Sohn des Vorigen, geb. 1811 zu Kasan, folgte seinem Vater als Director der Wiener Sternwarte, u. machte sich bisher als sehr thätiger Astronom verdient. Besorgte auch Auflagen von Werken seines Vaters, zum Theil mit gänzlicher Umarbeitung.


Litura, lat., Litur, die ausgestrichene Stelle einer Schrift.


Liturgie, griech.-deutsch, die Verwaltung eines öffentlichen Amtes auf eigene Kosten; der Opferdienst des Priesters; die Darbringung des h. Meßopfers, der Altardienst; dann die Gesammtheit der symbolischen Handlungen und Gebete beim hl. Meßopfer, endlich die von der Kirche angenommenen Ritualbücher, worin die bei der Feier des Gottesdienstes vorkommenden Handlungen u. Gebete enthalten sind, besonders das Missale oder Meßbuch. Bei aller Einheit im Wesentlichen kamen in der morgenländischen wie in der abendländischen viele L.n auf, die in Nebendingen Verschiedenheiten der Gebräuche u. Gebete feststellten u. Geltung u. Anerkennung fanden. - Liturgik, Darstellung der Verwaltung des Altardienstes einer religiösen Genossenschaft, dann die wissenschaftliche Darstellung des Cultes, zu welcher erst seit den dreißiger Jahren in der kathol. Kirche F. X. Schmid, J. B. Lüft u. Kössing den Anfang machten. - Bei den Protestanten werden die L.n durch Agenden (s. d.) geordnet.


Liturgien, Leiturgien, gewisse Leistungen, namentlich für den Cultus, welche in Athen die vermöglichen Bürger aus ihrem Vermögen bestreiten mußten; die schwerste war die mit der Trierarchie verbundene, indem der Befehlshaber eines Kriegsschiffs dasselbe vollständig ausrüsten und die Mannschaft anwerben mußte.


Litzenbrüder, in norddeutschen Städten die Ablader, Packknechte etc.


Liutprand, Luitprand. deutscher Geschichtschreiber, Bischof zu Cremona, Otto's I. Gesandter nach Konstantinopel, gest. um 970. Werke: "Antapodosis", Geschichte der Jahre 886-948; "De rebus gestis Ottonis M."; "De legatione Constantinopolitana"; von Pertz in den Monumenta Germ. hist. herausgegeben.


Liutschiu, was Lieukieu (s. d.).


Liva, d. h. Banner, in der Türkei die Unterabtheilung des Ejalet, von einem Kaimakam verwaltet. L. ist in der Armee ein Brigadegeneral.


Livadia, früher Griechenland von Thessalien bis Morea, das eigentliche Hellas.


Livenza, lombard. Fluß, entspringt bei Polcenigo in der Provinz Udine, ist schiffbar und mit der Piave durch einen Kanal verbunden, mündet nach 7 Ml. bei Porto St. Margarita in das mittelländische Meer.


Liverpool (Liwwrpuhl), nach London die erste Handelsstadt Großbritanniens, in der Grafschaft Lancaster am Ausfluß des Mersey, mit 410000 E., ist der Endpunkt von 5 Eisenbahnen, mit Leeds und den großen Fabrikstädten und Kohlenbezirken des Binnenlandes durch Kanäle und Eisenbahnen verbunden, bildet den Ausfuhrhafen von Manchester, Preston etc., unterhält Paketbootverkehr mit den großbritann., den bedeutenden europäischen, amerikan., namentlich nordamerikan. Häfen. Der Hafen ist mit 12 großen Docks versehen; außerdem besitzt L. viele großartige Gebäude für den Handel: Zollhaus, Börsenhalle, Bank, das 5 Acres bedeckende Waarenhaus, herrlichen Bazar, Bahnhöfe etc. Außer der nach aller Welt sich erstreckenden Handelsthätigkeit u. Seefahrt hat L. eine bedeutende Industrie, die hauptsächlich die verschiedenen Bestandtheile der Dampf- u. Segelschiffe, Maschinen, sowie chemische Fabrikate liefert. L. hat ein großartiges

zeigte. Auch erfand er die dialytische Fernröhre, die Plößl nach seiner Anweisung aus führte. Er wurde in den Adelstand erhoben u. st. 1840. Von vielen Schriften: „Die Wunder des Himmels“, 4. Aufl. Stuttg. 1853, eines der besten und gelesensten populären Handbücher der Astronomie; „Theoretische u. praktische Astronomie“, 3 Bde., Wien 1822 bis 1826; „Analytische Geometrie“, Wien 1823; „Elemente der Algebra u. Geometrie“, Wien 1827; „Dioptrik“, Wien 1830; „Ueber Lebensversicherungen“, Wien 1832; „Gesammte Mathematik“, Wien 1838; „Gnomonik“, 2. Aufl. Wien 1838. – L., Karl Ludw. v., ältester Sohn des Vorigen, geb. 1811 zu Kasan, folgte seinem Vater als Director der Wiener Sternwarte, u. machte sich bisher als sehr thätiger Astronom verdient. Besorgte auch Auflagen von Werken seines Vaters, zum Theil mit gänzlicher Umarbeitung.


Litura, lat., Litur, die ausgestrichene Stelle einer Schrift.


Liturgie, griech.-deutsch, die Verwaltung eines öffentlichen Amtes auf eigene Kosten; der Opferdienst des Priesters; die Darbringung des h. Meßopfers, der Altardienst; dann die Gesammtheit der symbolischen Handlungen und Gebete beim hl. Meßopfer, endlich die von der Kirche angenommenen Ritualbücher, worin die bei der Feier des Gottesdienstes vorkommenden Handlungen u. Gebete enthalten sind, besonders das Missale oder Meßbuch. Bei aller Einheit im Wesentlichen kamen in der morgenländischen wie in der abendländischen viele L.n auf, die in Nebendingen Verschiedenheiten der Gebräuche u. Gebete feststellten u. Geltung u. Anerkennung fanden. – Liturgik, Darstellung der Verwaltung des Altardienstes einer religiösen Genossenschaft, dann die wissenschaftliche Darstellung des Cultes, zu welcher erst seit den dreißiger Jahren in der kathol. Kirche F. X. Schmid, J. B. Lüft u. Kössing den Anfang machten. – Bei den Protestanten werden die L.n durch Agenden (s. d.) geordnet.


Liturgien, Leiturgien, gewisse Leistungen, namentlich für den Cultus, welche in Athen die vermöglichen Bürger aus ihrem Vermögen bestreiten mußten; die schwerste war die mit der Trierarchie verbundene, indem der Befehlshaber eines Kriegsschiffs dasselbe vollständig ausrüsten und die Mannschaft anwerben mußte.


Litzenbrüder, in norddeutschen Städten die Ablader, Packknechte etc.


Liutprand, Luitprand. deutscher Geschichtschreiber, Bischof zu Cremona, Ottoʼs I. Gesandter nach Konstantinopel, gest. um 970. Werke: „Antapodosis“, Geschichte der Jahre 886–948; „De rebus gestis Ottonis M.“; „De legatione Constantinopolitana“; von Pertz in den Monumenta Germ. hist. herausgegeben.


Liutschiu, was Lieukieu (s. d.).


Liva, d. h. Banner, in der Türkei die Unterabtheilung des Ejalet, von einem Kaimakam verwaltet. L. ist in der Armee ein Brigadegeneral.


Livadia, früher Griechenland von Thessalien bis Morea, das eigentliche Hellas.


Livenza, lombard. Fluß, entspringt bei Polcenigo in der Provinz Udine, ist schiffbar und mit der Piave durch einen Kanal verbunden, mündet nach 7 Ml. bei Porto St. Margarita in das mittelländische Meer.


Liverpool (Liwwrpuhl), nach London die erste Handelsstadt Großbritanniens, in der Grafschaft Lancaster am Ausfluß des Mersey, mit 410000 E., ist der Endpunkt von 5 Eisenbahnen, mit Leeds und den großen Fabrikstädten und Kohlenbezirken des Binnenlandes durch Kanäle und Eisenbahnen verbunden, bildet den Ausfuhrhafen von Manchester, Preston etc., unterhält Paketbootverkehr mit den großbritann., den bedeutenden europäischen, amerikan., namentlich nordamerikan. Häfen. Der Hafen ist mit 12 großen Docks versehen; außerdem besitzt L. viele großartige Gebäude für den Handel: Zollhaus, Börsenhalle, Bank, das 5 Acres bedeckende Waarenhaus, herrlichen Bazar, Bahnhöfe etc. Außer der nach aller Welt sich erstreckenden Handelsthätigkeit u. Seefahrt hat L. eine bedeutende Industrie, die hauptsächlich die verschiedenen Bestandtheile der Dampf- u. Segelschiffe, Maschinen, sowie chemische Fabrikate liefert. L. hat ein großartiges

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[10/0011] zeigte. Auch erfand er die dialytische Fernröhre, die Plößl nach seiner Anweisung aus führte. Er wurde in den Adelstand erhoben u. st. 1840. Von vielen Schriften: „Die Wunder des Himmels“, 4. Aufl. Stuttg. 1853, eines der besten und gelesensten populären Handbücher der Astronomie; „Theoretische u. praktische Astronomie“, 3 Bde., Wien 1822 bis 1826; „Analytische Geometrie“, Wien 1823; „Elemente der Algebra u. Geometrie“, Wien 1827; „Dioptrik“, Wien 1830; „Ueber Lebensversicherungen“, Wien 1832; „Gesammte Mathematik“, Wien 1838; „Gnomonik“, 2. Aufl. Wien 1838. – L., Karl Ludw. v., ältester Sohn des Vorigen, geb. 1811 zu Kasan, folgte seinem Vater als Director der Wiener Sternwarte, u. machte sich bisher als sehr thätiger Astronom verdient. Besorgte auch Auflagen von Werken seines Vaters, zum Theil mit gänzlicher Umarbeitung. Litura, lat., Litur, die ausgestrichene Stelle einer Schrift. Liturgie, griech.-deutsch, die Verwaltung eines öffentlichen Amtes auf eigene Kosten; der Opferdienst des Priesters; die Darbringung des h. Meßopfers, der Altardienst; dann die Gesammtheit der symbolischen Handlungen und Gebete beim hl. Meßopfer, endlich die von der Kirche angenommenen Ritualbücher, worin die bei der Feier des Gottesdienstes vorkommenden Handlungen u. Gebete enthalten sind, besonders das Missale oder Meßbuch. Bei aller Einheit im Wesentlichen kamen in der morgenländischen wie in der abendländischen viele L.n auf, die in Nebendingen Verschiedenheiten der Gebräuche u. Gebete feststellten u. Geltung u. Anerkennung fanden. – Liturgik, Darstellung der Verwaltung des Altardienstes einer religiösen Genossenschaft, dann die wissenschaftliche Darstellung des Cultes, zu welcher erst seit den dreißiger Jahren in der kathol. Kirche F. X. Schmid, J. B. Lüft u. Kössing den Anfang machten. – Bei den Protestanten werden die L.n durch Agenden (s. d.) geordnet. Liturgien, Leiturgien, gewisse Leistungen, namentlich für den Cultus, welche in Athen die vermöglichen Bürger aus ihrem Vermögen bestreiten mußten; die schwerste war die mit der Trierarchie verbundene, indem der Befehlshaber eines Kriegsschiffs dasselbe vollständig ausrüsten und die Mannschaft anwerben mußte. Litzenbrüder, in norddeutschen Städten die Ablader, Packknechte etc. Liutprand, Luitprand. deutscher Geschichtschreiber, Bischof zu Cremona, Ottoʼs I. Gesandter nach Konstantinopel, gest. um 970. Werke: „Antapodosis“, Geschichte der Jahre 886–948; „De rebus gestis Ottonis M.“; „De legatione Constantinopolitana“; von Pertz in den Monumenta Germ. hist. herausgegeben. Liutschiu, was Lieukieu (s. d.). Liva, d. h. Banner, in der Türkei die Unterabtheilung des Ejalet, von einem Kaimakam verwaltet. L. ist in der Armee ein Brigadegeneral. Livadia, früher Griechenland von Thessalien bis Morea, das eigentliche Hellas. Livenza, lombard. Fluß, entspringt bei Polcenigo in der Provinz Udine, ist schiffbar und mit der Piave durch einen Kanal verbunden, mündet nach 7 Ml. bei Porto St. Margarita in das mittelländische Meer. Liverpool (Liwwrpuhl), nach London die erste Handelsstadt Großbritanniens, in der Grafschaft Lancaster am Ausfluß des Mersey, mit 410000 E., ist der Endpunkt von 5 Eisenbahnen, mit Leeds und den großen Fabrikstädten und Kohlenbezirken des Binnenlandes durch Kanäle und Eisenbahnen verbunden, bildet den Ausfuhrhafen von Manchester, Preston etc., unterhält Paketbootverkehr mit den großbritann., den bedeutenden europäischen, amerikan., namentlich nordamerikan. Häfen. Der Hafen ist mit 12 großen Docks versehen; außerdem besitzt L. viele großartige Gebäude für den Handel: Zollhaus, Börsenhalle, Bank, das 5 Acres bedeckende Waarenhaus, herrlichen Bazar, Bahnhöfe etc. Außer der nach aller Welt sich erstreckenden Handelsthätigkeit u. Seefahrt hat L. eine bedeutende Industrie, die hauptsächlich die verschiedenen Bestandtheile der Dampf- u. Segelschiffe, Maschinen, sowie chemische Fabrikate liefert. L. hat ein großartiges

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/11>, abgerufen am 04.05.2024.