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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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der Calvinist Junius Brutus denselben empfohlen hat.


Marianen, s. Ladronen.


Mariazell, Marktflecken im steyermärk. Kreise Bruck am Salzabach, mit 950 E., reicher u. außerordentlich stark besuchter Wallfahrtskirche. - Klein-M., in der Bezirkshauptmannschaft Wiener-Neustadt, ist ebenfalls Wallfahrtsort.


Marienbad, böhm. Badeort im Kreise Eger. mit 800 E., berühmten Mineralwassern; es sind alkalisch-salinische Glaubersalz- und Eisenquellen, alkalisch-salinische Säuerlinge, sämmtlich kalte Wasser, theils zum Trinken, theils zu Wasser-, Douche-, Gas- u. Mineralschlammbädern benutzt; von den alkalischen Glaubersalzquellen werden jährlich über 200000 Krüge versandt.


Marienbad (bain de Marie), Vorrichtung um Substanzen, die erwärmt werden sollen, einer Hitze, welche die des kochenden Wassers nicht übersteigen darf, auszusetzen.


Marienberg, sächs. Bergstadt im Kreisdirect.-Bez. Zwickau, mit 4900 E.; Bergamt und Hauptzollamt.


Marienburg, feste westpreuß. Stadt an der Nogat, mit 7000 E., Industrie in Wolle, Baumwolle, Leinwand, Leder, lebhaftem Handel. Das ehemalige Residenzschloß der deutschen Hochmeister, eines der schönsten Denkmäler der deutschen Baukunst, wird seit 1824 wieder hergestellt. - M., Dorf in Lievland, einst Aufenthaltsort der nachmaligen Kaiserin Katharina I., die deßwegen auch das Mädchen von M. hieß. - M., belg. Stadt u. Festung in der Provinz Namur, mit 7000 E., Eisenindustrie.


Marienglas, s. Gyps.


Mariengroschen, alte Münze mit einem Marienbilde im Gepräge, zuerst in Göslar geprägt; anfänglich 80 = 1 rauhen Mark, später gingen 20 auf den Gulden. Ebenso gab und gibt es zum Theil noch Mariengulden, -thaler, - zwanziger.


Marienstern, Cisterciensernonnenkloster im sächs. Kreisdir.-Bez. Bautzen.


Marienthal, Cisterciensernonnenkloster in der sächs. Oberlausitz, zwischen Zittau und Görlitz.


Marienwerder, preuß. Reg.-Bez. in der Provinz Westpreußen, eine weite, von der Weichsel durchströmte Ebene, theils fruchtbar, theils sandig od. waldig. Die Hauptstadt M. liegt an der kleinen Nogat, mit 7000 E., schönem Dom, theilweise zerstörtem Schloß, ehemalige Residenz der pomesanischen Bischöfe.


Mariette, Jean Pierre, geb. 1694 zu Paris, gest. 1742, franz. Kupferstecher und Kunstkenner, schrieb über die geschnittenen Steine des königl. Cabinets, Briefe an Caylus, über die franz. Architektur, die Kupferstichsammlung des Boyer d'Aguilles.


Marignano (Marinjano) od. Melegnano, Flecken unweit Mailand, auf der Straße nach Lodi, am Lambro; Sieg Königs Franz I. über die Schweizer den 13. und 14. Sept. 1515.


Marina, Don Francisco Martinez, geb. 1757 zu Saragossa, gest. 1833 als Canonicus zu Madrid, schrieb als Anhänger der Constitution einen historischkritischen Versuch über die Gesetzgebung der alten Könige von Castilien u. Leon, 2. Aufl. Madrid 1834 und eine Theorie der Cortes, 2. Aufl. Madrid 1821.


Marine, frz., die Seemacht; Marins, engl., Mariniers, frz., die zum Dienst auf den Kriegsschiffen bestimmten Soldaten, besonders zu Landungen gebraucht.


Marinen, s. Seestücke.


Mariniren, Fleisch, besonders Fische, die vorher etwas gebraten worden, in eine Brühe von Essig, Oel u. Gewürzen legen, damit sie sich länger halten.


Marino, s. San Marino.


Marino od. Marini, Giambattista, geb. 1569 zu Neapel, gest. 1625. lyr. und epischer Dichter, von großem Einfluß auch auf die franz. und deutsche Poesie, schwülstig und gespreizt, besonders in seinen epischen Gedichten: Adonis und der Mord der unschuldigen Kinder; seine Nachahmer heißen Marinisten.


Marinus II. , Marinus I., Päpste, s. Martin.


Marionetten, frz.-deutsch. Gelenkpuppen, durch Fäden und Drähte bei Schauspielen auf dem M.theater in Bewegung gesetzt; sie waren schon den Alten bekannt, wurden um die Mitte des 17. Jahrh. von dem Franzosen Brioche mehr ausgebildet und sind überall für die Volkslustspiele gebraucht, wobei der

der Calvinist Junius Brutus denselben empfohlen hat.


Marianen, s. Ladronen.


Mariazell, Marktflecken im steyermärk. Kreise Bruck am Salzabach, mit 950 E., reicher u. außerordentlich stark besuchter Wallfahrtskirche. – Klein-M., in der Bezirkshauptmannschaft Wiener-Neustadt, ist ebenfalls Wallfahrtsort.


Marienbad, böhm. Badeort im Kreise Eger. mit 800 E., berühmten Mineralwassern; es sind alkalisch-salinische Glaubersalz- und Eisenquellen, alkalisch-salinische Säuerlinge, sämmtlich kalte Wasser, theils zum Trinken, theils zu Wasser-, Douche-, Gas- u. Mineralschlammbädern benutzt; von den alkalischen Glaubersalzquellen werden jährlich über 200000 Krüge versandt.


Marienbad (bain de Marie), Vorrichtung um Substanzen, die erwärmt werden sollen, einer Hitze, welche die des kochenden Wassers nicht übersteigen darf, auszusetzen.


Marienberg, sächs. Bergstadt im Kreisdirect.-Bez. Zwickau, mit 4900 E.; Bergamt und Hauptzollamt.


Marienburg, feste westpreuß. Stadt an der Nogat, mit 7000 E., Industrie in Wolle, Baumwolle, Leinwand, Leder, lebhaftem Handel. Das ehemalige Residenzschloß der deutschen Hochmeister, eines der schönsten Denkmäler der deutschen Baukunst, wird seit 1824 wieder hergestellt. – M., Dorf in Lievland, einst Aufenthaltsort der nachmaligen Kaiserin Katharina I., die deßwegen auch das Mädchen von M. hieß. – M., belg. Stadt u. Festung in der Provinz Namur, mit 7000 E., Eisenindustrie.


Marienglas, s. Gyps.


Mariengroschen, alte Münze mit einem Marienbilde im Gepräge, zuerst in Göslar geprägt; anfänglich 80 = 1 rauhen Mark, später gingen 20 auf den Gulden. Ebenso gab und gibt es zum Theil noch Mariengulden, -thaler, - zwanziger.


Marienstern, Cisterciensernonnenkloster im sächs. Kreisdir.-Bez. Bautzen.


Marienthal, Cisterciensernonnenkloster in der sächs. Oberlausitz, zwischen Zittau und Görlitz.


Marienwerder, preuß. Reg.-Bez. in der Provinz Westpreußen, eine weite, von der Weichsel durchströmte Ebene, theils fruchtbar, theils sandig od. waldig. Die Hauptstadt M. liegt an der kleinen Nogat, mit 7000 E., schönem Dom, theilweise zerstörtem Schloß, ehemalige Residenz der pomesanischen Bischöfe.


Mariette, Jean Pierre, geb. 1694 zu Paris, gest. 1742, franz. Kupferstecher und Kunstkenner, schrieb über die geschnittenen Steine des königl. Cabinets, Briefe an Caylus, über die franz. Architektur, die Kupferstichsammlung des Boyer dʼAguilles.


Marignano (Marinjano) od. Melegnano, Flecken unweit Mailand, auf der Straße nach Lodi, am Lambro; Sieg Königs Franz I. über die Schweizer den 13. und 14. Sept. 1515.


Marina, Don Francisco Martinez, geb. 1757 zu Saragossa, gest. 1833 als Canonicus zu Madrid, schrieb als Anhänger der Constitution einen historischkritischen Versuch über die Gesetzgebung der alten Könige von Castilien u. Leon, 2. Aufl. Madrid 1834 und eine Theorie der Cortes, 2. Aufl. Madrid 1821.


Marine, frz., die Seemacht; Marins, engl., Mariniers, frz., die zum Dienst auf den Kriegsschiffen bestimmten Soldaten, besonders zu Landungen gebraucht.


Marinen, s. Seestücke.


Mariniren, Fleisch, besonders Fische, die vorher etwas gebraten worden, in eine Brühe von Essig, Oel u. Gewürzen legen, damit sie sich länger halten.


Marino, s. San Marino.


Marino od. Marini, Giambattista, geb. 1569 zu Neapel, gest. 1625. lyr. und epischer Dichter, von großem Einfluß auch auf die franz. und deutsche Poesie, schwülstig und gespreizt, besonders in seinen epischen Gedichten: Adonis und der Mord der unschuldigen Kinder; seine Nachahmer heißen Marinisten.


Marinus II. , Marinus I., Päpste, s. Martin.


Marionetten, frz.-deutsch. Gelenkpuppen, durch Fäden und Drähte bei Schauspielen auf dem M.theater in Bewegung gesetzt; sie waren schon den Alten bekannt, wurden um die Mitte des 17. Jahrh. von dem Franzosen Brioché mehr ausgebildet und sind überall für die Volkslustspiele gebraucht, wobei der

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[104/0105] der Calvinist Junius Brutus denselben empfohlen hat. Marianen, s. Ladronen. Mariazell, Marktflecken im steyermärk. Kreise Bruck am Salzabach, mit 950 E., reicher u. außerordentlich stark besuchter Wallfahrtskirche. – Klein-M., in der Bezirkshauptmannschaft Wiener-Neustadt, ist ebenfalls Wallfahrtsort. Marienbad, böhm. Badeort im Kreise Eger. mit 800 E., berühmten Mineralwassern; es sind alkalisch-salinische Glaubersalz- und Eisenquellen, alkalisch-salinische Säuerlinge, sämmtlich kalte Wasser, theils zum Trinken, theils zu Wasser-, Douche-, Gas- u. Mineralschlammbädern benutzt; von den alkalischen Glaubersalzquellen werden jährlich über 200000 Krüge versandt. Marienbad (bain de Marie), Vorrichtung um Substanzen, die erwärmt werden sollen, einer Hitze, welche die des kochenden Wassers nicht übersteigen darf, auszusetzen. Marienberg, sächs. Bergstadt im Kreisdirect.-Bez. Zwickau, mit 4900 E.; Bergamt und Hauptzollamt. Marienburg, feste westpreuß. Stadt an der Nogat, mit 7000 E., Industrie in Wolle, Baumwolle, Leinwand, Leder, lebhaftem Handel. Das ehemalige Residenzschloß der deutschen Hochmeister, eines der schönsten Denkmäler der deutschen Baukunst, wird seit 1824 wieder hergestellt. – M., Dorf in Lievland, einst Aufenthaltsort der nachmaligen Kaiserin Katharina I., die deßwegen auch das Mädchen von M. hieß. – M., belg. Stadt u. Festung in der Provinz Namur, mit 7000 E., Eisenindustrie. Marienglas, s. Gyps. Mariengroschen, alte Münze mit einem Marienbilde im Gepräge, zuerst in Göslar geprägt; anfänglich 80 = 1 rauhen Mark, später gingen 20 auf den Gulden. Ebenso gab und gibt es zum Theil noch Mariengulden, -thaler, - zwanziger. Marienstern, Cisterciensernonnenkloster im sächs. Kreisdir.-Bez. Bautzen. Marienthal, Cisterciensernonnenkloster in der sächs. Oberlausitz, zwischen Zittau und Görlitz. Marienwerder, preuß. Reg.-Bez. in der Provinz Westpreußen, eine weite, von der Weichsel durchströmte Ebene, theils fruchtbar, theils sandig od. waldig. Die Hauptstadt M. liegt an der kleinen Nogat, mit 7000 E., schönem Dom, theilweise zerstörtem Schloß, ehemalige Residenz der pomesanischen Bischöfe. Mariette, Jean Pierre, geb. 1694 zu Paris, gest. 1742, franz. Kupferstecher und Kunstkenner, schrieb über die geschnittenen Steine des königl. Cabinets, Briefe an Caylus, über die franz. Architektur, die Kupferstichsammlung des Boyer dʼAguilles. Marignano (Marinjano) od. Melegnano, Flecken unweit Mailand, auf der Straße nach Lodi, am Lambro; Sieg Königs Franz I. über die Schweizer den 13. und 14. Sept. 1515. Marina, Don Francisco Martinez, geb. 1757 zu Saragossa, gest. 1833 als Canonicus zu Madrid, schrieb als Anhänger der Constitution einen historischkritischen Versuch über die Gesetzgebung der alten Könige von Castilien u. Leon, 2. Aufl. Madrid 1834 und eine Theorie der Cortes, 2. Aufl. Madrid 1821. Marine, frz., die Seemacht; Marins, engl., Mariniers, frz., die zum Dienst auf den Kriegsschiffen bestimmten Soldaten, besonders zu Landungen gebraucht. Marinen, s. Seestücke. Mariniren, Fleisch, besonders Fische, die vorher etwas gebraten worden, in eine Brühe von Essig, Oel u. Gewürzen legen, damit sie sich länger halten. Marino, s. San Marino. Marino od. Marini, Giambattista, geb. 1569 zu Neapel, gest. 1625. lyr. und epischer Dichter, von großem Einfluß auch auf die franz. und deutsche Poesie, schwülstig und gespreizt, besonders in seinen epischen Gedichten: Adonis und der Mord der unschuldigen Kinder; seine Nachahmer heißen Marinisten. Marinus II. , Marinus I., Päpste, s. Martin. Marionetten, frz.-deutsch. Gelenkpuppen, durch Fäden und Drähte bei Schauspielen auf dem M.theater in Bewegung gesetzt; sie waren schon den Alten bekannt, wurden um die Mitte des 17. Jahrh. von dem Franzosen Brioché mehr ausgebildet und sind überall für die Volkslustspiele gebraucht, wobei der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/105>, abgerufen am 24.11.2024.