Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.rohem Weinstein mit Wasser zu einem Brei eingekocht u. kuglig geformt, werden zu Bädern gebraucht. Globulin, Krystallin, schwefelhaltiger Proteinkörper, dem Eiweiß sehr ähnlich, in der Krystallinse und den Blutkörperchen (s. Blut). Globulös, lat.-deutsch, kugelig, aus Kügelchen bestehend. Globus, eine künstliche, auf einem Gestell befestigte und um ihre Axe drehbare Kugel mit geographischer (Erd-G.) od. astronomischer Zeichnung (Himmels-G.) auf der Oberfläche, also eine bildliche Darstellung der Erd- u. Himmelskugel. Auf dem Erd-G. sind die Meere, Länder, die vornehmsten Gebirge, Flüsse und Orte etc. verzeichnet, außerdem die wichtigsten Kreise. Der Erd-G. dient zugleich, vermöge seiner Drehbarkeit im Gestelle und um die Axe, zur Versinnlichung mancher Erscheinungen, die von der Bewegung der Erde abhängen, wie Auf- und Untergang der Sonne, Tag- und Nachtlänge etc. für bestimmte Orte. Auf dem Himmels-G. sind die wichtigsten Sternbilder u. Sterne verzeichnet, ebenfalls mit Kreisen zur Lagebestimmung der Sterne. Durch die Axendrehung kann die scheinbare tägliche Bewegung des Sternenhimmels sowie noch andere astronomische Erscheinungen versinnlicht werden. Den Erd-G. soll Anaximander um 580 v. Chr. erfunden haben. Der älteste auf uns gekommene ist vom J. 1225. Glocke, schallgebendes hohles Werkzeug, oben kegelförmig, unten ausgeschweift, aus G.ngut (Mischung von Kupfer u. Zinn) bestehend, am dicksten Schlagringe, wo der Klöppel die Wand trifft, mit dem größten Durchmesser an der Mündung. Der obere Theil heißt die Platte, Haube, der Theil abwärts bis zum Schlagringe, Kranze, die Schweifung; auf der Haube stehen die Henkel. Die G. wird in einer Form gegossen, die in der Dammgrube angelegt wird; der Kern, das Innere der G., die Höhlung, ist gemauert, die Dicke heißt der leere Raum zwischen dem Kern und dem Mantel, die aus einem Brei von Lehm, Ziegelmehl und Kälberhaaren bereitet wird. Das geschmolzene Metall wird unmittelbar aus dem Ofen in den leeren Raum zwischen Kern und Mantel geleitet. Die Schönheit des Klanges hängt von den Mischungsverhältnissen des Metalls, die Tiefe u. Höhe desselben von der Masse ab. Der Gebrauch der Hand-G.n zur religiösen Feier soll schon bei den alten Völkern stattgefunden haben; in den kirchl. Gebrauch sollen sie zuerst durch Bischof Paulinus zu Nola in Kampanien (daher latein. G. Campana) im 5. Jahrh. eingeführt worden sein, worauf sie sich bis in das 8. Jahrh. über die christl. Welt verbreiteten. In den Niederlanden verfiel man im 15. Jahrh. auf die G.nspiele, d. h. Reihen von G.n nach der Tonleiter, um besondere Melodien hervorzubringen, mit der Schlaguhr in Verbindung gebracht; sie waren lange ziemlich beliebt, jetzt sind sie wieder aufgegeben. Glockentaufe, unpassender Volksausdruck für die Weihe, welche den zum gottesdienstlichen Gebrauch bestimmten Glocken zu Theil wird. Sie geschieht nach einem eigenen Ritus des Pontificale u. zeigt Aehnlichkeit mit dem Taufritus - Abwaschung mit Weihwasser, Salbung mit dem hl. Oel u. Chrisma, Beilegung des Namens einer hl. Person, sogar Glockenpathen - weil Glocken Stimmen der Kirche u. in diesem Sinne gleichsam Personen sind. Von einer Entwürdigung des heil. Sacramentes der Taufe kann aber dabei keine Rede sein, weil die Wirkung desselben: Befreiung von der Schuld der Erbsünde keine Beziehung auf metallene Kirchengeräthe hat u. die wesentlichen Worte der Taufformel bei der sog. G. fehlen. Gegen den Aberglauben, der dem Glockengeläute die magische Kraft des Gebetes beilegte, haben sich verschiedene Synoden, besonders treffend die von Köln im J. 1536, ausgesprochen. Glocker, Ernst Friedrich, Mineralog, geb. 1793 zu Stuttgart, seit 1824 außerordentlicher, 1832 ordentlicher Prof. der Mineralogie zu Breslau. Schriften: "Handbuch der Mineralogie", 2 Bde., Nürnberg 1829-31; "Grundriß der Mineralogie mit Einschluß der Geognosie u. Petrefactenkunde", Nürnb. 1839; rohem Weinstein mit Wasser zu einem Brei eingekocht u. kuglig geformt, werden zu Bädern gebraucht. Globulin, Krystallin, schwefelhaltiger Protëinkörper, dem Eiweiß sehr ähnlich, in der Krystallinse und den Blutkörperchen (s. Blut). Globulös, lat.-deutsch, kugelig, aus Kügelchen bestehend. Globus, eine künstliche, auf einem Gestell befestigte und um ihre Axe drehbare Kugel mit geographischer (Erd-G.) od. astronomischer Zeichnung (Himmels-G.) auf der Oberfläche, also eine bildliche Darstellung der Erd- u. Himmelskugel. Auf dem Erd-G. sind die Meere, Länder, die vornehmsten Gebirge, Flüsse und Orte etc. verzeichnet, außerdem die wichtigsten Kreise. Der Erd-G. dient zugleich, vermöge seiner Drehbarkeit im Gestelle und um die Axe, zur Versinnlichung mancher Erscheinungen, die von der Bewegung der Erde abhängen, wie Auf- und Untergang der Sonne, Tag- und Nachtlänge etc. für bestimmte Orte. Auf dem Himmels-G. sind die wichtigsten Sternbilder u. Sterne verzeichnet, ebenfalls mit Kreisen zur Lagebestimmung der Sterne. Durch die Axendrehung kann die scheinbare tägliche Bewegung des Sternenhimmels sowie noch andere astronomische Erscheinungen versinnlicht werden. Den Erd-G. soll Anaximander um 580 v. Chr. erfunden haben. Der älteste auf uns gekommene ist vom J. 1225. Glocke, schallgebendes hohles Werkzeug, oben kegelförmig, unten ausgeschweift, aus G.ngut (Mischung von Kupfer u. Zinn) bestehend, am dicksten Schlagringe, wo der Klöppel die Wand trifft, mit dem größten Durchmesser an der Mündung. Der obere Theil heißt die Platte, Haube, der Theil abwärts bis zum Schlagringe, Kranze, die Schweifung; auf der Haube stehen die Henkel. Die G. wird in einer Form gegossen, die in der Dammgrube angelegt wird; der Kern, das Innere der G., die Höhlung, ist gemauert, die Dicke heißt der leere Raum zwischen dem Kern und dem Mantel, die aus einem Brei von Lehm, Ziegelmehl und Kälberhaaren bereitet wird. Das geschmolzene Metall wird unmittelbar aus dem Ofen in den leeren Raum zwischen Kern und Mantel geleitet. Die Schönheit des Klanges hängt von den Mischungsverhältnissen des Metalls, die Tiefe u. Höhe desselben von der Masse ab. Der Gebrauch der Hand-G.n zur religiösen Feier soll schon bei den alten Völkern stattgefunden haben; in den kirchl. Gebrauch sollen sie zuerst durch Bischof Paulinus zu Nola in Kampanien (daher latein. G. Campana) im 5. Jahrh. eingeführt worden sein, worauf sie sich bis in das 8. Jahrh. über die christl. Welt verbreiteten. In den Niederlanden verfiel man im 15. Jahrh. auf die G.nspiele, d. h. Reihen von G.n nach der Tonleiter, um besondere Melodien hervorzubringen, mit der Schlaguhr in Verbindung gebracht; sie waren lange ziemlich beliebt, jetzt sind sie wieder aufgegeben. Glockentaufe, unpassender Volksausdruck für die Weihe, welche den zum gottesdienstlichen Gebrauch bestimmten Glocken zu Theil wird. Sie geschieht nach einem eigenen Ritus des Pontificale u. zeigt Aehnlichkeit mit dem Taufritus – Abwaschung mit Weihwasser, Salbung mit dem hl. Oel u. Chrisma, Beilegung des Namens einer hl. Person, sogar Glockenpathen – weil Glocken Stimmen der Kirche u. in diesem Sinne gleichsam Personen sind. Von einer Entwürdigung des heil. Sacramentes der Taufe kann aber dabei keine Rede sein, weil die Wirkung desselben: Befreiung von der Schuld der Erbsünde keine Beziehung auf metallene Kirchengeräthe hat u. die wesentlichen Worte der Taufformel bei der sog. G. fehlen. Gegen den Aberglauben, der dem Glockengeläute die magische Kraft des Gebetes beilegte, haben sich verschiedene Synoden, besonders treffend die von Köln im J. 1536, ausgesprochen. Glocker, Ernst Friedrich, Mineralog, geb. 1793 zu Stuttgart, seit 1824 außerordentlicher, 1832 ordentlicher Prof. der Mineralogie zu Breslau. Schriften: „Handbuch der Mineralogie“, 2 Bde., Nürnberg 1829–31; „Grundriß der Mineralogie mit Einschluß der Geognosie u. Petrefactenkunde“, Nürnb. 1839; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0094" n="93"/> rohem Weinstein mit Wasser zu einem Brei eingekocht u. kuglig geformt, werden zu Bädern gebraucht.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Globulin</hi>, Krystallin, schwefelhaltiger Protëinkörper, dem Eiweiß sehr ähnlich, in der Krystallinse und den Blutkörperchen (s. 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Durch die Axendrehung kann die scheinbare tägliche Bewegung des Sternenhimmels sowie noch andere astronomische Erscheinungen versinnlicht werden. Den Erd-G. soll Anaximander um 580 v. Chr. erfunden haben. Der älteste auf uns gekommene ist vom J. 1225.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Glocke</hi>, schallgebendes hohles Werkzeug, oben kegelförmig, unten ausgeschweift, aus G.<hi rendition="#g">ngut</hi> (Mischung von Kupfer u. Zinn) bestehend, am dicksten <hi rendition="#g">Schlagringe, wo der Klöppel</hi> die Wand trifft, mit dem größten Durchmesser an der Mündung. 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Person, sogar Glockenpathen – weil Glocken Stimmen der Kirche u. in diesem Sinne gleichsam Personen sind. Von einer Entwürdigung des heil. Sacramentes der Taufe kann aber dabei keine Rede sein, weil die Wirkung desselben: Befreiung von der Schuld der Erbsünde keine Beziehung auf metallene Kirchengeräthe hat u. die wesentlichen Worte der Taufformel bei der sog. G. fehlen. Gegen den Aberglauben, der dem Glockengeläute die magische Kraft des Gebetes beilegte, haben sich verschiedene Synoden, besonders treffend die von Köln im J. 1536, ausgesprochen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Glocker</hi>, Ernst Friedrich, Mineralog, geb. 1793 zu Stuttgart, seit 1824 außerordentlicher, 1832 ordentlicher Prof. der Mineralogie zu Breslau. Schriften: „Handbuch der Mineralogie“, 2 Bde., Nürnberg 1829–31; „Grundriß der Mineralogie mit Einschluß der Geognosie u. Petrefactenkunde“, Nürnb. 1839; </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0094]
rohem Weinstein mit Wasser zu einem Brei eingekocht u. kuglig geformt, werden zu Bädern gebraucht.
Globulin, Krystallin, schwefelhaltiger Protëinkörper, dem Eiweiß sehr ähnlich, in der Krystallinse und den Blutkörperchen (s. Blut).
Globulös, lat.-deutsch, kugelig, aus Kügelchen bestehend.
Globus, eine künstliche, auf einem Gestell befestigte und um ihre Axe drehbare Kugel mit geographischer (Erd-G.) od. astronomischer Zeichnung (Himmels-G.) auf der Oberfläche, also eine bildliche Darstellung der Erd- u. Himmelskugel. Auf dem Erd-G. sind die Meere, Länder, die vornehmsten Gebirge, Flüsse und Orte etc. verzeichnet, außerdem die wichtigsten Kreise. Der Erd-G. dient zugleich, vermöge seiner Drehbarkeit im Gestelle und um die Axe, zur Versinnlichung mancher Erscheinungen, die von der Bewegung der Erde abhängen, wie Auf- und Untergang der Sonne, Tag- und Nachtlänge etc. für bestimmte Orte. Auf dem Himmels-G. sind die wichtigsten Sternbilder u. Sterne verzeichnet, ebenfalls mit Kreisen zur Lagebestimmung der Sterne. Durch die Axendrehung kann die scheinbare tägliche Bewegung des Sternenhimmels sowie noch andere astronomische Erscheinungen versinnlicht werden. Den Erd-G. soll Anaximander um 580 v. Chr. erfunden haben. Der älteste auf uns gekommene ist vom J. 1225.
Glocke, schallgebendes hohles Werkzeug, oben kegelförmig, unten ausgeschweift, aus G.ngut (Mischung von Kupfer u. Zinn) bestehend, am dicksten Schlagringe, wo der Klöppel die Wand trifft, mit dem größten Durchmesser an der Mündung. Der obere Theil heißt die Platte, Haube, der Theil abwärts bis zum Schlagringe, Kranze, die Schweifung; auf der Haube stehen die Henkel. Die G. wird in einer Form gegossen, die in der Dammgrube angelegt wird; der Kern, das Innere der G., die Höhlung, ist gemauert, die Dicke heißt der leere Raum zwischen dem Kern und dem Mantel, die aus einem Brei von Lehm, Ziegelmehl und Kälberhaaren bereitet wird. Das geschmolzene Metall wird unmittelbar aus dem Ofen in den leeren Raum zwischen Kern und Mantel geleitet. Die Schönheit des Klanges hängt von den Mischungsverhältnissen des Metalls, die Tiefe u. Höhe desselben von der Masse ab. Der Gebrauch der Hand-G.n zur religiösen Feier soll schon bei den alten Völkern stattgefunden haben; in den kirchl. Gebrauch sollen sie zuerst durch Bischof Paulinus zu Nola in Kampanien (daher latein. G. Campana) im 5. Jahrh. eingeführt worden sein, worauf sie sich bis in das 8. Jahrh. über die christl. Welt verbreiteten. In den Niederlanden verfiel man im 15. Jahrh. auf die G.nspiele, d. h. Reihen von G.n nach der Tonleiter, um besondere Melodien hervorzubringen, mit der Schlaguhr in Verbindung gebracht; sie waren lange ziemlich beliebt, jetzt sind sie wieder aufgegeben.
Glockentaufe, unpassender Volksausdruck für die Weihe, welche den zum gottesdienstlichen Gebrauch bestimmten Glocken zu Theil wird. Sie geschieht nach einem eigenen Ritus des Pontificale u. zeigt Aehnlichkeit mit dem Taufritus – Abwaschung mit Weihwasser, Salbung mit dem hl. Oel u. Chrisma, Beilegung des Namens einer hl. Person, sogar Glockenpathen – weil Glocken Stimmen der Kirche u. in diesem Sinne gleichsam Personen sind. Von einer Entwürdigung des heil. Sacramentes der Taufe kann aber dabei keine Rede sein, weil die Wirkung desselben: Befreiung von der Schuld der Erbsünde keine Beziehung auf metallene Kirchengeräthe hat u. die wesentlichen Worte der Taufformel bei der sog. G. fehlen. Gegen den Aberglauben, der dem Glockengeläute die magische Kraft des Gebetes beilegte, haben sich verschiedene Synoden, besonders treffend die von Köln im J. 1536, ausgesprochen.
Glocker, Ernst Friedrich, Mineralog, geb. 1793 zu Stuttgart, seit 1824 außerordentlicher, 1832 ordentlicher Prof. der Mineralogie zu Breslau. Schriften: „Handbuch der Mineralogie“, 2 Bde., Nürnberg 1829–31; „Grundriß der Mineralogie mit Einschluß der Geognosie u. Petrefactenkunde“, Nürnb. 1839;
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