Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.Gleigh (Gleh), George Robert, geb. 1796, Schotte, engl. Geistlicher, Generalinspector der Militärschulen, theolog. u. militärhistorischer Schriftsteller, Verfasser einer populären engl. Geschichte und zahlreicher Novellen. Gleim, Joh. Wilh. Ludw., der dem Halberstädter oder preuß. Dichterkreis angehörende Anakreontiker, geb. 1719 zu Ermsleben bei Halberstadt, gest. 1803 zu Halberstadt, wo er seit 1747 als Domsekretär in behaglicher Muse gelebt hatte. Durch freigebige Unterstützung junger Talente sowie durch unermüdlichen Briefwechsel erwarb G. fast mehr Ruhm u. Einfluß auf die Literatur als durch seine eigenen, dem Anakreon, Petrarka, den Minnesängern u. a. nachgebildeten scherzhaften u. ernsthaften Lieder, Fabeln u. Romanzen. Am meisten fanden Lob und Nachahmer die "Kriegslieder eines preuß. Grenadiers" (1756 und 57), worin er mit wirklicher Begeisterung Friedrich II. verherrlichte, sowie die "Volkslieder" (1772;. Am mißlungensten ist sein "Halladat" (1774), der den charakterisirenden Jugendwunsch, ein Buch gleich der Bibel zu schreiben, verwirklichen sollte. Gesammtausgabe Halberstadt 1811-13, 7 B. Gleiwitz, preuß. Stadt im schles. Reg.-Bez. Oppeln, an der oberschles. Eisenbahn, Sitz eines Hüttenamts, hat 9300 E., Eisenhütten, Alaunwerk, Glashütte, Emaillirwerk; ist durch den Klodnitzkanal mit der Oder verbunden. Glemk, Karl Christian Friedr., geb. 1779 in Schwäbisch Hall, gest. 1845 als gothaischer Oberbergrath, beschäftigte sich viel und erfolgreich mit der Auffindung von Salzlagern. Durch ihn entstanden: Ludwigshall bei Wimpfen, Ernsthall im Gothaischen, Louisenhall im Weimarschen, Schweizerhall bei Basel. Glenoides, griech., Gelenkfläche. Gletscher (Ferner, Firne, Käs, Wader, Glacier, in Island Jökul), die Eismassen in den Gebirgen, entstanden aus dem Gefrieren des geschmolzenen Schnees. Die G. reichen zum Theil sehr tief an den Bergen hinunter; ihr Eis ist nicht geschichtet sondern gekörnt krystallisirt, vielfach gespalten, oben grünlich, tiefer blaulich. Bei ihrem Herabrutschen in die Tiefe glätten sie durch Reibung Felsen ab, und schieben Schutthügel und Gerölle (Moränen) vor sich her, die an ihrem untern Rande oft einen förmlichen Wall bilden; auch die Seiten des G.s begleiten zertrümmerte Gesteinmassen (die Gandeken). Die Gestalt der G. ist nach der Form der Abhänge, auf denen sie ruhen, verschieden; weit ausgedehnte G. heißen Eismeere. In ihren Spalten geben sie vielen Gebirgsströmen den Ursprung, die gewöhnlich durch ein Eisthor zu Tage treten; bei sonnigem Wetter fließen sie reichlicher, weil dann durch die Poren des Greises die wässerigen Dünste in der Atmosphäre am reichlichsten eingesogen werden. In neuester Zeit sind die G. von Charpentier, Schimper u. Agassiz genau untersucht worden und die beiden letztern haben eine eigene G.periode für unsern Planeten aufgestellt. In tropischen Gegenden gibt es keine G., weil bei der gleichförmigen Temperatur unter der Schneelinie das Aufthauen und Frieren des Schnees nicht stattfinden kann. Gleukometer, Mostmesser, von Chevalier nach Cadet de Vaux's Anweisung verfertigtes Instrument, um damit den Zuckergehalt des Mostes zu bestimmen. Gleven, Glefen (frz. glaive), im Mittelalter - Lanzen, Spieße, die von einem Adeligen gestellte Mannschaft. Gliadin, s. Glutin. Gliedermann (mannequin), menschl. Modell mit bewegl. Gliedern, dessen sich die Künstler bedienen, um das Gewand bei ihren Darstellungen anzuordnen. Gliederthiere (animalia articulata), bilden eine Abtheilung der wirbellosen Thiere; die äußere, meist hornartige Hülle des Körpers ist mehr od. weniger deutlich in gürtelförmige Glieder oder Ringe getheilt; Füße wenigstens 6 Paar oder fehlen ganz; das Nervensystem besteht aus 2 Nervensträngen längs des Bauches mit Ganglienknoten, deren erster, dem Gehirne der höheren Thiere entsprechend, unter dem Schlunde liegt; an den Seiten des Kopfs gegliederte Fühlhörner; der Mund entweder zum Kauen oder zum Saugen eingerichtet, die Kau- oder Freßwerkzeuge an den Seiten der Mundöffnung mit seitlicher Gleigh (Gleh), George Robert, geb. 1796, Schotte, engl. Geistlicher, Generalinspector der Militärschulen, theolog. u. militärhistorischer Schriftsteller, Verfasser einer populären engl. Geschichte und zahlreicher Novellen. Gleim, Joh. Wilh. Ludw., der dem Halberstädter oder preuß. Dichterkreis angehörende Anakreontiker, geb. 1719 zu Ermsleben bei Halberstadt, gest. 1803 zu Halberstadt, wo er seit 1747 als Domsekretär in behaglicher Muse gelebt hatte. Durch freigebige Unterstützung junger Talente sowie durch unermüdlichen Briefwechsel erwarb G. fast mehr Ruhm u. Einfluß auf die Literatur als durch seine eigenen, dem Anakreon, Petrarka, den Minnesängern u. a. nachgebildeten scherzhaften u. ernsthaften Lieder, Fabeln u. Romanzen. Am meisten fanden Lob und Nachahmer die „Kriegslieder eines preuß. Grenadiers“ (1756 und 57), worin er mit wirklicher Begeisterung Friedrich II. verherrlichte, sowie die „Volkslieder“ (1772;. Am mißlungensten ist sein „Halladat“ (1774), der den charakterisirenden Jugendwunsch, ein Buch gleich der Bibel zu schreiben, verwirklichen sollte. Gesammtausgabe Halberstadt 1811–13, 7 B. Gleiwitz, preuß. Stadt im schles. Reg.-Bez. Oppeln, an der oberschles. Eisenbahn, Sitz eines Hüttenamts, hat 9300 E., Eisenhütten, Alaunwerk, Glashütte, Emaillirwerk; ist durch den Klodnitzkanal mit der Oder verbunden. Glemk, Karl Christian Friedr., geb. 1779 in Schwäbisch Hall, gest. 1845 als gothaischer Oberbergrath, beschäftigte sich viel und erfolgreich mit der Auffindung von Salzlagern. Durch ihn entstanden: Ludwigshall bei Wimpfen, Ernsthall im Gothaischen, Louisenhall im Weimarschen, Schweizerhall bei Basel. Glenoides, griech., Gelenkfläche. Gletscher (Ferner, Firne, Käs, Wader, Glacier, in Island Jökul), die Eismassen in den Gebirgen, entstanden aus dem Gefrieren des geschmolzenen Schnees. Die G. reichen zum Theil sehr tief an den Bergen hinunter; ihr Eis ist nicht geschichtet sondern gekörnt krystallisirt, vielfach gespalten, oben grünlich, tiefer blaulich. Bei ihrem Herabrutschen in die Tiefe glätten sie durch Reibung Felsen ab, und schieben Schutthügel und Gerölle (Moränen) vor sich her, die an ihrem untern Rande oft einen förmlichen Wall bilden; auch die Seiten des G.s begleiten zertrümmerte Gesteinmassen (die Gandeken). Die Gestalt der G. ist nach der Form der Abhänge, auf denen sie ruhen, verschieden; weit ausgedehnte G. heißen Eismeere. In ihren Spalten geben sie vielen Gebirgsströmen den Ursprung, die gewöhnlich durch ein Eisthor zu Tage treten; bei sonnigem Wetter fließen sie reichlicher, weil dann durch die Poren des Greises die wässerigen Dünste in der Atmosphäre am reichlichsten eingesogen werden. In neuester Zeit sind die G. von Charpentier, Schimper u. Agassiz genau untersucht worden und die beiden letztern haben eine eigene G.periode für unsern Planeten aufgestellt. In tropischen Gegenden gibt es keine G., weil bei der gleichförmigen Temperatur unter der Schneelinie das Aufthauen und Frieren des Schnees nicht stattfinden kann. Gleukometer, Mostmesser, von Chevalier nach Cadet de Vauxʼs Anweisung verfertigtes Instrument, um damit den Zuckergehalt des Mostes zu bestimmen. Gleven, Glefen (frz. glaive), im Mittelalter – Lanzen, Spieße, die von einem Adeligen gestellte Mannschaft. Gliadin, s. Glutin. Gliedermann (mannequin), menschl. Modell mit bewegl. Gliedern, dessen sich die Künstler bedienen, um das Gewand bei ihren Darstellungen anzuordnen. Gliederthiere (animalia articulata), bilden eine Abtheilung der wirbellosen Thiere; die äußere, meist hornartige Hülle des Körpers ist mehr od. weniger deutlich in gürtelförmige Glieder oder Ringe getheilt; Füße wenigstens 6 Paar oder fehlen ganz; das Nervensystem besteht aus 2 Nervensträngen längs des Bauches mit Ganglienknoten, deren erster, dem Gehirne der höheren Thiere entsprechend, unter dem Schlunde liegt; an den Seiten des Kopfs gegliederte Fühlhörner; der Mund entweder zum Kauen oder zum Saugen eingerichtet, die Kau- oder Freßwerkzeuge an den Seiten der Mundöffnung mit seitlicher <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p> <pb facs="#f0092" n="91"/> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Gleigh</hi> (Gleh), George Robert, geb. 1796, Schotte, engl. Geistlicher, Generalinspector der Militärschulen, theolog. u. militärhistorischer Schriftsteller, Verfasser einer populären engl. 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Die Gestalt der G. ist nach der Form der Abhänge, auf denen sie ruhen, verschieden; weit ausgedehnte G. heißen Eismeere. In ihren Spalten geben sie vielen Gebirgsströmen den Ursprung, die gewöhnlich durch ein Eisthor zu Tage treten; bei sonnigem Wetter fließen sie reichlicher, weil dann durch die Poren des Greises die wässerigen Dünste in der Atmosphäre am reichlichsten eingesogen werden. In neuester Zeit sind die G. von Charpentier, Schimper u. Agassiz genau untersucht worden und die beiden letztern haben eine eigene G.periode für unsern Planeten aufgestellt. 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Gleigh (Gleh), George Robert, geb. 1796, Schotte, engl. Geistlicher, Generalinspector der Militärschulen, theolog. u. militärhistorischer Schriftsteller, Verfasser einer populären engl. Geschichte und zahlreicher Novellen.
Gleim, Joh. Wilh. Ludw., der dem Halberstädter oder preuß. Dichterkreis angehörende Anakreontiker, geb. 1719 zu Ermsleben bei Halberstadt, gest. 1803 zu Halberstadt, wo er seit 1747 als Domsekretär in behaglicher Muse gelebt hatte. Durch freigebige Unterstützung junger Talente sowie durch unermüdlichen Briefwechsel erwarb G. fast mehr Ruhm u. Einfluß auf die Literatur als durch seine eigenen, dem Anakreon, Petrarka, den Minnesängern u. a. nachgebildeten scherzhaften u. ernsthaften Lieder, Fabeln u. Romanzen. Am meisten fanden Lob und Nachahmer die „Kriegslieder eines preuß. Grenadiers“ (1756 und 57), worin er mit wirklicher Begeisterung Friedrich II. verherrlichte, sowie die „Volkslieder“ (1772;. Am mißlungensten ist sein „Halladat“ (1774), der den charakterisirenden Jugendwunsch, ein Buch gleich der Bibel zu schreiben, verwirklichen sollte. Gesammtausgabe Halberstadt 1811–13, 7 B.
Gleiwitz, preuß. Stadt im schles. Reg.-Bez. Oppeln, an der oberschles. Eisenbahn, Sitz eines Hüttenamts, hat 9300 E., Eisenhütten, Alaunwerk, Glashütte, Emaillirwerk; ist durch den Klodnitzkanal mit der Oder verbunden.
Glemk, Karl Christian Friedr., geb. 1779 in Schwäbisch Hall, gest. 1845 als gothaischer Oberbergrath, beschäftigte sich viel und erfolgreich mit der Auffindung von Salzlagern. Durch ihn entstanden: Ludwigshall bei Wimpfen, Ernsthall im Gothaischen, Louisenhall im Weimarschen, Schweizerhall bei Basel.
Glenoides, griech., Gelenkfläche.
Gletscher (Ferner, Firne, Käs, Wader, Glacier, in Island Jökul), die Eismassen in den Gebirgen, entstanden aus dem Gefrieren des geschmolzenen Schnees. Die G. reichen zum Theil sehr tief an den Bergen hinunter; ihr Eis ist nicht geschichtet sondern gekörnt krystallisirt, vielfach gespalten, oben grünlich, tiefer blaulich. Bei ihrem Herabrutschen in die Tiefe glätten sie durch Reibung Felsen ab, und schieben Schutthügel und Gerölle (Moränen) vor sich her, die an ihrem untern Rande oft einen förmlichen Wall bilden; auch die Seiten des G.s begleiten zertrümmerte Gesteinmassen (die Gandeken). Die Gestalt der G. ist nach der Form der Abhänge, auf denen sie ruhen, verschieden; weit ausgedehnte G. heißen Eismeere. In ihren Spalten geben sie vielen Gebirgsströmen den Ursprung, die gewöhnlich durch ein Eisthor zu Tage treten; bei sonnigem Wetter fließen sie reichlicher, weil dann durch die Poren des Greises die wässerigen Dünste in der Atmosphäre am reichlichsten eingesogen werden. In neuester Zeit sind die G. von Charpentier, Schimper u. Agassiz genau untersucht worden und die beiden letztern haben eine eigene G.periode für unsern Planeten aufgestellt. In tropischen Gegenden gibt es keine G., weil bei der gleichförmigen Temperatur unter der Schneelinie das Aufthauen und Frieren des Schnees nicht stattfinden kann.
Gleukometer, Mostmesser, von Chevalier nach Cadet de Vauxʼs Anweisung verfertigtes Instrument, um damit den Zuckergehalt des Mostes zu bestimmen.
Gleven, Glefen (frz. glaive), im Mittelalter – Lanzen, Spieße, die von einem Adeligen gestellte Mannschaft.
Gliadin, s. Glutin.
Gliedermann (mannequin), menschl. Modell mit bewegl. Gliedern, dessen sich die Künstler bedienen, um das Gewand bei ihren Darstellungen anzuordnen.
Gliederthiere (animalia articulata), bilden eine Abtheilung der wirbellosen Thiere; die äußere, meist hornartige Hülle des Körpers ist mehr od. weniger deutlich in gürtelförmige Glieder oder Ringe getheilt; Füße wenigstens 6 Paar oder fehlen ganz; das Nervensystem besteht aus 2 Nervensträngen längs des Bauches mit Ganglienknoten, deren erster, dem Gehirne der höheren Thiere entsprechend, unter dem Schlunde liegt; an den Seiten des Kopfs gegliederte Fühlhörner; der Mund entweder zum Kauen oder zum Saugen eingerichtet, die Kau- oder Freßwerkzeuge an den Seiten der Mundöffnung mit seitlicher
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