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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Gebiete der Literatur u. des Unterrichts, ein Hauptmitarbeiter an dem "Journal des Debats", daher unter der Restauration u. Louis Philippe nicht ohne Einfluß auf die öffentliche Meinung.


Girardon (Schirardong), Francois, geschickter französ. Bildhauer zur Zeit Ludwigs XIV., geb. zu Troyes 1628, ward 1659 Prof., nach Lebruns Tode Generalinspektor der Skulpturen, 1695 Kanzler der Akademie; st. 1715. Von den meisten seiner Zeitgenossen zeichnete er sich aus durch reinern Geschmack u. Kenntniß der Antike. Hauptwerke: das Grabmal Richelieu's in der Sorbonnekirche, die Reiterstatue Ludwigs XIV. (in der Revolution zertrümmert), und die Skulpturen in Versailles.


Girgenti, s. Agrigent.


Giro (dsch-), ital., Kreis, die Uebertragung eines Wechsels auf einen andern, dasselbe was Indossement, Girirung. Wer den Wechsel girirt, ist der Girant, Indossant; der auf welchen die Girirung lautet, Girat. G. in blanco, Girirung, wo über dem Namen des Giranten ein leerer Raum gelassen wird, damit der Girat das G. ausfülle.


Girobank, Bank, wo für deponirtes baares Geld dem Deponenten die Summe in den Büchern der Bank (Bankfolio) gut geschrieben wird; überträgt er diese Summe an einen andern (durch Wechsel), so wird sie von der Bank diesem gut geschrieben (s. Bank).


Girodet-Trioson (Schirode Triosong), Anne Louis, französ. Historienmaler aus Davids Schule, geb. 1767 zu Montargis, gest. 1824 zu Paris. Zu den besten Gemälden gehören: Endymion, Hippokrates, eine Scene aus der Sündfluth, Napoleon vor Wien, der Aufruhr in Kairo. Seine Bilder durch Kupferstich in ganz Europa verbreitet.


Gironde (Schirongd), Name der Garonne nach dem Einflusse der Dordogne; davon benannt ist das Depart. G., 1771/2 #M. groß mit 615000 E., der Hauptstadt Bordeaux, enthält die 20 Ml. lange Sandniederung les Landes an der Küste, aber auch sehr fruchtbare Landstriche. Haupterzeugniß sind die Bordeauxweine.


Girondisten, s. Frankreich Bd. II. S. 763, Barbaroux, Gensonne, Vergniaud, Bailly, Brissot etc.


Girouette (frz. schiruett), Windfahne.


Gise, Friedr. Aug. Theodor, Ritter von Koch, Freiherr von, geb. 1783 zu Regensburg, bayer. Diplomat u. Staatsmann, 1832 Minister des königl. Hauses, seit 1846 zurückgetreten.


Giseke (eigentl. Köszechi), Nikolaus Dietr., geb. 1724 zu Güns in Niederungarn, District Oedenburg, gest. 1765 als Superintendent zu Sondershausen; zarter, gefälliger, bisher zu wenig gewürdigter Lyriker von der Partei der "Bremer Beiträge". K. C. Gärtner gab die poet. Werke des G. heraus, Braunschweig 1767.


Gisors (Schisohr), Stadt im franz. Depart. Eure mit 3600 E., Drathziehereien, Baumwollspinnereien.


Gisquet (Schiske), Joseph Henri, geb. 1792, ursprünglich Industrieller, 1831 Polizeipräfect von Paris, wie Teste, Cubieres etc. einer der Männer, welche durch Bestechlichkeit u. Ausbeutung ihrer amtl. Stellung das moral. Ansehen der Regierung Louis Philipps untergruben. Seiner Stelle 1834 enthoben wurde er doch Staatsrath und Deputirter, in Folge von scandalösen Prozessen abermals aufgegeben, wofür er sich 1839 durch Enthüllungen in seinen Memoiren rächte.


Gissen, die Fahrt eines Schiffes berechnen.


Gitano, span., Zigeuner; Gitana, Zigeunerin; Zigeunertanz.


Gitschin, Hauptstadt des gleichnam. böhm. Kreises, der auf 143 #M. 900000 E. zählt, u. der Bezirkshauptmannschaft G.; die Stadt G. an der Cydlina hat 4100 E., schönes 1610 von Wallenstein erbautes Schloß; nahe der merkwürdige Basaltberg Welisch.


Gittelde, Gittel, alter braunschweig. Bergflecken mit 1500 E., Eisenwerken.


Giulio (dschu-), röm. Silbermünze = 4 Sgr. 3.8 Pf., toscan. = 4 Sgr. 4 Pf. = 12 1/ 2 kr. C.-M.


Giulio Romano, eigentlich Giulio Pippi, berühmter italien. Maler und Baumeister, geb. 1492 zu Rom, der beste Schüler Rafaels, arbeitete viel in Gemeinschaft mit seinem Meister, so an

Gebiete der Literatur u. des Unterrichts, ein Hauptmitarbeiter an dem „Journal des Débats“, daher unter der Restauration u. Louis Philippe nicht ohne Einfluß auf die öffentliche Meinung.


Girardon (Schirardong), François, geschickter französ. Bildhauer zur Zeit Ludwigs XIV., geb. zu Troyes 1628, ward 1659 Prof., nach Lebruns Tode Generalinspektor der Skulpturen, 1695 Kanzler der Akademie; st. 1715. Von den meisten seiner Zeitgenossen zeichnete er sich aus durch reinern Geschmack u. Kenntniß der Antike. Hauptwerke: das Grabmal Richelieuʼs in der Sorbonnekirche, die Reiterstatue Ludwigs XIV. (in der Revolution zertrümmert), und die Skulpturen in Versailles.


Girgenti, s. Agrigent.


Giro (dsch–), ital., Kreis, die Uebertragung eines Wechsels auf einen andern, dasselbe was Indossement, Girirung. Wer den Wechsel girirt, ist der Girant, Indossant; der auf welchen die Girirung lautet, Girat. G. in blanco, Girirung, wo über dem Namen des Giranten ein leerer Raum gelassen wird, damit der Girat das G. ausfülle.


Girobank, Bank, wo für deponirtes baares Geld dem Deponenten die Summe in den Büchern der Bank (Bankfolio) gut geschrieben wird; überträgt er diese Summe an einen andern (durch Wechsel), so wird sie von der Bank diesem gut geschrieben (s. Bank).


Girodet-Trioson (Schirode Triosong), Anne Louis, französ. Historienmaler aus Davids Schule, geb. 1767 zu Montargis, gest. 1824 zu Paris. Zu den besten Gemälden gehören: Endymion, Hippokrates, eine Scene aus der Sündfluth, Napoleon vor Wien, der Aufruhr in Kairo. Seine Bilder durch Kupferstich in ganz Europa verbreitet.


Gironde (Schirongd), Name der Garonne nach dem Einflusse der Dordogne; davon benannt ist das Depart. G., 1771/2 □M. groß mit 615000 E., der Hauptstadt Bordeaux, enthält die 20 Ml. lange Sandniederung les Landes an der Küste, aber auch sehr fruchtbare Landstriche. Haupterzeugniß sind die Bordeauxweine.


Girondisten, s. Frankreich Bd. II. S. 763, Barbaroux, Gensonné, Vergniaud, Bailly, Brissot etc.


Girouette (frz. schiruett), Windfahne.


Gise, Friedr. Aug. Theodor, Ritter von Koch, Freiherr von, geb. 1783 zu Regensburg, bayer. Diplomat u. Staatsmann, 1832 Minister des königl. Hauses, seit 1846 zurückgetreten.


Giseke (eigentl. Köszechi), Nikolaus Dietr., geb. 1724 zu Güns in Niederungarn, District Oedenburg, gest. 1765 als Superintendent zu Sondershausen; zarter, gefälliger, bisher zu wenig gewürdigter Lyriker von der Partei der „Bremer Beiträge“. K. C. Gärtner gab die poet. Werke des G. heraus, Braunschweig 1767.


Gisors (Schisohr), Stadt im franz. Depart. Eure mit 3600 E., Drathziehereien, Baumwollspinnereien.


Gisquet (Schiske), Joseph Henri, geb. 1792, ursprünglich Industrieller, 1831 Polizeipräfect von Paris, wie Teste, Cubières etc. einer der Männer, welche durch Bestechlichkeit u. Ausbeutung ihrer amtl. Stellung das moral. Ansehen der Regierung Louis Philipps untergruben. Seiner Stelle 1834 enthoben wurde er doch Staatsrath und Deputirter, in Folge von scandalösen Prozessen abermals aufgegeben, wofür er sich 1839 durch Enthüllungen in seinen Memoiren rächte.


Gissen, die Fahrt eines Schiffes berechnen.


Gitano, span., Zigeuner; Gitana, Zigeunerin; Zigeunertanz.


Gitschin, Hauptstadt des gleichnam. böhm. Kreises, der auf 143 □M. 900000 E. zählt, u. der Bezirkshauptmannschaft G.; die Stadt G. an der Cydlina hat 4100 E., schönes 1610 von Wallenstein erbautes Schloß; nahe der merkwürdige Basaltberg Welisch.


Gittelde, Gittel, alter braunschweig. Bergflecken mit 1500 E., Eisenwerken.


Giulio (dschu–), röm. Silbermünze = 4 Sgr. 3.8 Pf., toscan. = 4 Sgr. 4 Pf. = 12 1/ 2 kr. C.-M.


Giulio Romano, eigentlich Giulio Pippi, berühmter italien. Maler und Baumeister, geb. 1492 zu Rom, der beste Schüler Rafaels, arbeitete viel in Gemeinschaft mit seinem Meister, so an

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[84/0085] Gebiete der Literatur u. des Unterrichts, ein Hauptmitarbeiter an dem „Journal des Débats“, daher unter der Restauration u. Louis Philippe nicht ohne Einfluß auf die öffentliche Meinung. Girardon (Schirardong), François, geschickter französ. Bildhauer zur Zeit Ludwigs XIV., geb. zu Troyes 1628, ward 1659 Prof., nach Lebruns Tode Generalinspektor der Skulpturen, 1695 Kanzler der Akademie; st. 1715. Von den meisten seiner Zeitgenossen zeichnete er sich aus durch reinern Geschmack u. Kenntniß der Antike. Hauptwerke: das Grabmal Richelieuʼs in der Sorbonnekirche, die Reiterstatue Ludwigs XIV. (in der Revolution zertrümmert), und die Skulpturen in Versailles. Girgenti, s. Agrigent. Giro (dsch–), ital., Kreis, die Uebertragung eines Wechsels auf einen andern, dasselbe was Indossement, Girirung. Wer den Wechsel girirt, ist der Girant, Indossant; der auf welchen die Girirung lautet, Girat. G. in blanco, Girirung, wo über dem Namen des Giranten ein leerer Raum gelassen wird, damit der Girat das G. ausfülle. Girobank, Bank, wo für deponirtes baares Geld dem Deponenten die Summe in den Büchern der Bank (Bankfolio) gut geschrieben wird; überträgt er diese Summe an einen andern (durch Wechsel), so wird sie von der Bank diesem gut geschrieben (s. Bank). Girodet-Trioson (Schirode Triosong), Anne Louis, französ. Historienmaler aus Davids Schule, geb. 1767 zu Montargis, gest. 1824 zu Paris. Zu den besten Gemälden gehören: Endymion, Hippokrates, eine Scene aus der Sündfluth, Napoleon vor Wien, der Aufruhr in Kairo. Seine Bilder durch Kupferstich in ganz Europa verbreitet. Gironde (Schirongd), Name der Garonne nach dem Einflusse der Dordogne; davon benannt ist das Depart. G., 1771/2 □M. groß mit 615000 E., der Hauptstadt Bordeaux, enthält die 20 Ml. lange Sandniederung les Landes an der Küste, aber auch sehr fruchtbare Landstriche. Haupterzeugniß sind die Bordeauxweine. Girondisten, s. Frankreich Bd. II. S. 763, Barbaroux, Gensonné, Vergniaud, Bailly, Brissot etc. Girouette (frz. schiruett), Windfahne. Gise, Friedr. Aug. Theodor, Ritter von Koch, Freiherr von, geb. 1783 zu Regensburg, bayer. Diplomat u. Staatsmann, 1832 Minister des königl. Hauses, seit 1846 zurückgetreten. Giseke (eigentl. Köszechi), Nikolaus Dietr., geb. 1724 zu Güns in Niederungarn, District Oedenburg, gest. 1765 als Superintendent zu Sondershausen; zarter, gefälliger, bisher zu wenig gewürdigter Lyriker von der Partei der „Bremer Beiträge“. K. C. Gärtner gab die poet. Werke des G. heraus, Braunschweig 1767. Gisors (Schisohr), Stadt im franz. Depart. Eure mit 3600 E., Drathziehereien, Baumwollspinnereien. Gisquet (Schiske), Joseph Henri, geb. 1792, ursprünglich Industrieller, 1831 Polizeipräfect von Paris, wie Teste, Cubières etc. einer der Männer, welche durch Bestechlichkeit u. Ausbeutung ihrer amtl. Stellung das moral. Ansehen der Regierung Louis Philipps untergruben. Seiner Stelle 1834 enthoben wurde er doch Staatsrath und Deputirter, in Folge von scandalösen Prozessen abermals aufgegeben, wofür er sich 1839 durch Enthüllungen in seinen Memoiren rächte. Gissen, die Fahrt eines Schiffes berechnen. Gitano, span., Zigeuner; Gitana, Zigeunerin; Zigeunertanz. Gitschin, Hauptstadt des gleichnam. böhm. Kreises, der auf 143 □M. 900000 E. zählt, u. der Bezirkshauptmannschaft G.; die Stadt G. an der Cydlina hat 4100 E., schönes 1610 von Wallenstein erbautes Schloß; nahe der merkwürdige Basaltberg Welisch. Gittelde, Gittel, alter braunschweig. Bergflecken mit 1500 E., Eisenwerken. Giulio (dschu–), röm. Silbermünze = 4 Sgr. 3.8 Pf., toscan. = 4 Sgr. 4 Pf. = 12 1/ 2 kr. C.-M. Giulio Romano, eigentlich Giulio Pippi, berühmter italien. Maler und Baumeister, geb. 1492 zu Rom, der beste Schüler Rafaels, arbeitete viel in Gemeinschaft mit seinem Meister, so an

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/85>, abgerufen am 23.11.2024.