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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Lein, s. Flachs.


Leine, Nebenfluß der Aller, entspringt auf dem Eichsfelde, wird bei Hannover schiffbar, mündet nach 22 Meil. zwischen Celle und Verden.


Leiningen, ehemals reichsfürstliche und reichsgräfliche Familie, im Mannsstamm der alten Grafen von L. 1220 erloschen, aber durch einen Sohn der Erbtochter Luitgarde und des Grafen Simon von Saarbruck fortgesetzt, theilte sich in die Friedrich'sche und Joffried'sche Linie, nach dem Erlöschen der ersten in die L.-Dachsburg-Hardenburg und L.-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg, während Margaretha, die Schwester des letzten Grafen aus der Friedrich'schen Linie, sich einiger Besitzungen bemächtigte u. 1467 die Linie L.-Westerburg gründete. L.-Dachsburg-Hardenburg wurde 1779 reichsfürstlich, erhielt 1803 für das auf dem linken Rheinufer verlorene Besitzthum Entschädigungen auf dem rechten Rheinufer, kam aber mit denselben 1806 unter bad., hess. u. bayer. Hoheit. Der jetzige Fürst, Karl, geb. 1804, residirt zu Amorbach, ist bayer. Generallieutenant, war 1848 kurze Zeit deutscher Reichsminister, ist Stiefbruder der Königin Victoria, indem seine verwittwete Mutter, eine Prinzessin von Sachsen-Koburg, Gemahlin des Herzogs von Kent wurde. - Die Linie L.-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg besteht in 2 Zweigen. L.-Billigheim u. L.-Neudenau, gräfliche Standesherrschaften in Baden. - Die gräfliche Linie L.-Westerburg theilt sich in Alt-L.-Westerburg und Neu-L.-Westerburg, ist in Hessen-Darmstadt u. Nassau begütert; Alt-L.-Westerburg gehörte an Graf Karl, geb. 1819, österr. General, hingerichtet bei Arad, weil er in dem ungar. Revolutionsheere diente; Neu-L.-Westerburg Graf Christian, geb. 1812, österr. Feldmarschallieutenant.


Leininger, Sauerbrunnen, s. Lamscheid.


Leinpfad (Rekweg), Weg zum Aufwärtsziehen der Schiffe, Raum zu vorübergehendem Landen u. Befestigen der Schiffe, selbst in Nothfällen zur Aussetzung der Waaren; ist von den Ufereigenthümern zu gestatten.


Leinster (Linstr), Provinz im südöstl. Irland, hügelig, in den Thälern zum Theil noch sumpfig, etwas über 358 #M. groß mit 1667000 E., die größtentheils von Ackerbau u. Viehzucht, sodann von Wolle-, Baumwolle- u. Linnenfabrikation leben. Hauptstadt Dublin. Es ist in 12 Grafschaften getheilt: Louth, East-Meath, Dublin, Wicklow, Vexford, Carlow, Kilkenny, Kildare, Queens-County, Kings-County, West-Meath, Longford.


Leinwand, eigentlich Leinwat, d. h. Leinenkleid. s. Linnen.


Leipzig, Hauptst. des gleichn. Kreisdir.-Bez. im Königr. Sachsen, in einer großen, fruchtbaren, von der Elster, Pleisse und Parthe durchströmten Ebene, besteht aus der innern Stadt, den Vorstädten und dem neuen Anbau, zählte 1853 beinahe 67000 E., zum weitaus größeren Theile Protestanten. L. hat einige schöne öffentliche Plätze, viele schöne aber keine ausgezeichneten Gebäude, ist aber einer der Haupthandelsplätze Deutschlands. Auf seinen 3 weltberühmten Messen: Jubilate- (Ostermesse). Michaelis- und Neujahrsmesse kommen die Kaufleute aller Nationen, besonders aus den östl. Ländern (Rußland, Türkei, Griechenland) zusammen; die Hauptgeschäfte werden gemacht in: Tuch, Leder, Pelzwerk, Baumwolle-, Seide- und Leinewaaren, Bijouterien; der Umsatz auf der Ostermesse wird auf 70 Mill. Thlr. berechnet. Für den Geschäftsverkehr bestehen Bank, Börse, Oel- und Produktenbörse. Mit der Ostermesse ist zugleich die Buchhändlermesse verbunden; L. ist dadurch u. durch sein Commissions- sowie Verlagsgeschäft der Mittelpunkt des deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhandels und man zählte 1853 nicht weniger als 154 Firmen, 77 Commissionäre, 34 Buchdruckereien. In industrieller Beziehung ist dagegen L. weniger bedeutend. Sein Verkehr hat sich besonders seit der Gründung des deutschen Zollvereins u. dem Bau der Eisenbahnen nach Dresden-Prag, Magdeburg-Berlin, Hof-Nürnberg gehoben. Unter den wissenschaftlichen Anstalten nimmt die Universität (gestiftet 1409) einen bedeutenden Rang ein, indem sie besonders im letzten Jahrh. durch mehre Männer auf


Lein, s. Flachs.


Leine, Nebenfluß der Aller, entspringt auf dem Eichsfelde, wird bei Hannover schiffbar, mündet nach 22 Meil. zwischen Celle und Verden.


Leiningen, ehemals reichsfürstliche und reichsgräfliche Familie, im Mannsstamm der alten Grafen von L. 1220 erloschen, aber durch einen Sohn der Erbtochter Luitgarde und des Grafen Simon von Saarbruck fortgesetzt, theilte sich in die Friedrichʼsche und Joffriedʼsche Linie, nach dem Erlöschen der ersten in die L.-Dachsburg-Hardenburg und L.-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg, während Margaretha, die Schwester des letzten Grafen aus der Friedrichʼschen Linie, sich einiger Besitzungen bemächtigte u. 1467 die Linie L.-Westerburg gründete. L.-Dachsburg-Hardenburg wurde 1779 reichsfürstlich, erhielt 1803 für das auf dem linken Rheinufer verlorene Besitzthum Entschädigungen auf dem rechten Rheinufer, kam aber mit denselben 1806 unter bad., hess. u. bayer. Hoheit. Der jetzige Fürst, Karl, geb. 1804, residirt zu Amorbach, ist bayer. Generallieutenant, war 1848 kurze Zeit deutscher Reichsminister, ist Stiefbruder der Königin Victoria, indem seine verwittwete Mutter, eine Prinzessin von Sachsen-Koburg, Gemahlin des Herzogs von Kent wurde. – Die Linie L.-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg besteht in 2 Zweigen. L.-Billigheim u. L.-Neudenau, gräfliche Standesherrschaften in Baden. – Die gräfliche Linie L.-Westerburg theilt sich in Alt-L.-Westerburg und Neu-L.-Westerburg, ist in Hessen-Darmstadt u. Nassau begütert; Alt-L.-Westerburg gehörte an Graf Karl, geb. 1819, österr. General, hingerichtet bei Arad, weil er in dem ungar. Revolutionsheere diente; Neu-L.-Westerburg Graf Christian, geb. 1812, österr. Feldmarschallieutenant.


Leininger, Sauerbrunnen, s. Lamscheid.


Leinpfad (Rekweg), Weg zum Aufwärtsziehen der Schiffe, Raum zu vorübergehendem Landen u. Befestigen der Schiffe, selbst in Nothfällen zur Aussetzung der Waaren; ist von den Ufereigenthümern zu gestatten.


Leinster (Linstr), Provinz im südöstl. Irland, hügelig, in den Thälern zum Theil noch sumpfig, etwas über 358 □M. groß mit 1667000 E., die größtentheils von Ackerbau u. Viehzucht, sodann von Wolle-, Baumwolle- u. Linnenfabrikation leben. Hauptstadt Dublin. Es ist in 12 Grafschaften getheilt: Louth, East-Meath, Dublin, Wicklow, Vexford, Carlow, Kilkenny, Kildare, Queens-County, Kings-County, West-Meath, Longford.


Leinwand, eigentlich Leinwat, d. h. Leinenkleid. s. Linnen.


Leipzig, Hauptst. des gleichn. Kreisdir.-Bez. im Königr. Sachsen, in einer großen, fruchtbaren, von der Elster, Pleisse und Parthe durchströmten Ebene, besteht aus der innern Stadt, den Vorstädten und dem neuen Anbau, zählte 1853 beinahe 67000 E., zum weitaus größeren Theile Protestanten. L. hat einige schöne öffentliche Plätze, viele schöne aber keine ausgezeichneten Gebäude, ist aber einer der Haupthandelsplätze Deutschlands. Auf seinen 3 weltberühmten Messen: Jubilate- (Ostermesse). Michaelis- und Neujahrsmesse kommen die Kaufleute aller Nationen, besonders aus den östl. Ländern (Rußland, Türkei, Griechenland) zusammen; die Hauptgeschäfte werden gemacht in: Tuch, Leder, Pelzwerk, Baumwolle-, Seide- und Leinewaaren, Bijouterien; der Umsatz auf der Ostermesse wird auf 70 Mill. Thlr. berechnet. Für den Geschäftsverkehr bestehen Bank, Börse, Oel- und Produktenbörse. Mit der Ostermesse ist zugleich die Buchhändlermesse verbunden; L. ist dadurch u. durch sein Commissions- sowie Verlagsgeschäft der Mittelpunkt des deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhandels und man zählte 1853 nicht weniger als 154 Firmen, 77 Commissionäre, 34 Buchdruckereien. In industrieller Beziehung ist dagegen L. weniger bedeutend. Sein Verkehr hat sich besonders seit der Gründung des deutschen Zollvereins u. dem Bau der Eisenbahnen nach Dresden-Prag, Magdeburg-Berlin, Hof-Nürnberg gehoben. Unter den wissenschaftlichen Anstalten nimmt die Universität (gestiftet 1409) einen bedeutenden Rang ein, indem sie besonders im letzten Jahrh. durch mehre Männer auf

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[737/0738] Lein, s. Flachs. Leine, Nebenfluß der Aller, entspringt auf dem Eichsfelde, wird bei Hannover schiffbar, mündet nach 22 Meil. zwischen Celle und Verden. Leiningen, ehemals reichsfürstliche und reichsgräfliche Familie, im Mannsstamm der alten Grafen von L. 1220 erloschen, aber durch einen Sohn der Erbtochter Luitgarde und des Grafen Simon von Saarbruck fortgesetzt, theilte sich in die Friedrichʼsche und Joffriedʼsche Linie, nach dem Erlöschen der ersten in die L.-Dachsburg-Hardenburg und L.-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg, während Margaretha, die Schwester des letzten Grafen aus der Friedrichʼschen Linie, sich einiger Besitzungen bemächtigte u. 1467 die Linie L.-Westerburg gründete. L.-Dachsburg-Hardenburg wurde 1779 reichsfürstlich, erhielt 1803 für das auf dem linken Rheinufer verlorene Besitzthum Entschädigungen auf dem rechten Rheinufer, kam aber mit denselben 1806 unter bad., hess. u. bayer. Hoheit. Der jetzige Fürst, Karl, geb. 1804, residirt zu Amorbach, ist bayer. Generallieutenant, war 1848 kurze Zeit deutscher Reichsminister, ist Stiefbruder der Königin Victoria, indem seine verwittwete Mutter, eine Prinzessin von Sachsen-Koburg, Gemahlin des Herzogs von Kent wurde. – Die Linie L.-Dachsburg-Heidesheim-Falkenburg besteht in 2 Zweigen. L.-Billigheim u. L.-Neudenau, gräfliche Standesherrschaften in Baden. – Die gräfliche Linie L.-Westerburg theilt sich in Alt-L.-Westerburg und Neu-L.-Westerburg, ist in Hessen-Darmstadt u. Nassau begütert; Alt-L.-Westerburg gehörte an Graf Karl, geb. 1819, österr. General, hingerichtet bei Arad, weil er in dem ungar. Revolutionsheere diente; Neu-L.-Westerburg Graf Christian, geb. 1812, österr. Feldmarschallieutenant. Leininger, Sauerbrunnen, s. Lamscheid. Leinpfad (Rekweg), Weg zum Aufwärtsziehen der Schiffe, Raum zu vorübergehendem Landen u. Befestigen der Schiffe, selbst in Nothfällen zur Aussetzung der Waaren; ist von den Ufereigenthümern zu gestatten. Leinster (Linstr), Provinz im südöstl. Irland, hügelig, in den Thälern zum Theil noch sumpfig, etwas über 358 □M. groß mit 1667000 E., die größtentheils von Ackerbau u. Viehzucht, sodann von Wolle-, Baumwolle- u. Linnenfabrikation leben. Hauptstadt Dublin. Es ist in 12 Grafschaften getheilt: Louth, East-Meath, Dublin, Wicklow, Vexford, Carlow, Kilkenny, Kildare, Queens-County, Kings-County, West-Meath, Longford. Leinwand, eigentlich Leinwat, d. h. Leinenkleid. s. Linnen. Leipzig, Hauptst. des gleichn. Kreisdir.-Bez. im Königr. Sachsen, in einer großen, fruchtbaren, von der Elster, Pleisse und Parthe durchströmten Ebene, besteht aus der innern Stadt, den Vorstädten und dem neuen Anbau, zählte 1853 beinahe 67000 E., zum weitaus größeren Theile Protestanten. L. hat einige schöne öffentliche Plätze, viele schöne aber keine ausgezeichneten Gebäude, ist aber einer der Haupthandelsplätze Deutschlands. Auf seinen 3 weltberühmten Messen: Jubilate- (Ostermesse). Michaelis- und Neujahrsmesse kommen die Kaufleute aller Nationen, besonders aus den östl. Ländern (Rußland, Türkei, Griechenland) zusammen; die Hauptgeschäfte werden gemacht in: Tuch, Leder, Pelzwerk, Baumwolle-, Seide- und Leinewaaren, Bijouterien; der Umsatz auf der Ostermesse wird auf 70 Mill. Thlr. berechnet. Für den Geschäftsverkehr bestehen Bank, Börse, Oel- und Produktenbörse. Mit der Ostermesse ist zugleich die Buchhändlermesse verbunden; L. ist dadurch u. durch sein Commissions- sowie Verlagsgeschäft der Mittelpunkt des deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhandels und man zählte 1853 nicht weniger als 154 Firmen, 77 Commissionäre, 34 Buchdruckereien. In industrieller Beziehung ist dagegen L. weniger bedeutend. Sein Verkehr hat sich besonders seit der Gründung des deutschen Zollvereins u. dem Bau der Eisenbahnen nach Dresden-Prag, Magdeburg-Berlin, Hof-Nürnberg gehoben. Unter den wissenschaftlichen Anstalten nimmt die Universität (gestiftet 1409) einen bedeutenden Rang ein, indem sie besonders im letzten Jahrh. durch mehre Männer auf

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 737. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/738>, abgerufen am 23.11.2024.