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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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während des Kaiserthums Erzschatzmeister, erhielt den Titel Herzog von Piacenza, schloß sich 1814 den Bourbons an, wurde Pair, st. 1824.


Lebrun, Pierre Antoine, ein zwischen Classicismus und Romanticismus unentschieden stehender, aber trefflicher französ. Dichter, geb. 1785 zu Paris, wurde wegen seinen außerordentlichen Anlagen schon 1795 ins Prytaneum von St. Cyr aufgenommen, gewann durch eine gute Antwort bei einem Besuche Napoleons I. Gunst. durch eine Ode auf die Schlacht bei Jena 1200 Franken Pension u. bald die fette Stelle eines Haupteinnehmers der indirecten Steuern, behielt nach der Restauration mindestens seine Pension, bereiste Italien und Griechenland, wurde 1828 Akademiker. 1830 Director der königl. Druckerei. 1839 Pair, zog sich 1848 aus dem öffentlichen Leben zurück. Unter seinen Gedichten wurde "Das Glück des Studiums" (1817) gekrönt. das auf Napoleons Tod (1822) am meisten gerühmt, eine poetische Schilderung Griechenlands (1828) sehr schön gefunden. Ueber L.s "Maria Stuart" s. Bd. II. S. 786.


Lebrun, Karl Aug., Schauspieler u. Schauspieldichter. geb. 1792 zu Halberstadt, gest. 1842 zu Hamburg, hinterließ "die Drillinge", "Numero 777" u. a. Bühnenstücke.


Lebus, preuß.-brandenburg. Stadt mit 2300 E., Irrenanstalt. Das von den poln. Piasten errichtete Bisthum L. wurde 1555 säcularisirt.


Lecce (Letsche), Hauptstadt der neapolitan. Provinz Terra di Otranto, Bischoffsitz, mit 20000 E., Baumwolleindustrie, vortrefflichem Baumöl.


Lecco, lombard. Flecken an einem Arme des Comersees, mit 3500 E., Hafen, Speditionshandel.


Lech (Licus), Nebenfluß der Donau, entspringt im Vorarlberg aus einem kleinen See am Thannberge, bildet einen schönen Wasserfall, tritt bei Füßen aus dem Gebirge in die bayer. Hochebene, nimmt bei Augsburg die Wertach auf und mündet nach einem Laufe von 33 Ml. bei L.sgmünd. Die große Ebene bei Augsburg, das L.feld, ist die Wahlstatt des Sieges Ottos I. über die Ungarn, 10. August 955.


Lech, die bei dem Hüttenbetrieb des Goldes und Kupfers abfallenden Rohsteine; bei Rohstahlschmelzen die abfallenden Schlacken.


Lech, der sagenhafte erste König der Polen und Gründer Gnesens, nach dem die Slaven an der Weichsel sich Lechiten oder Lachen nannten.


Lechevalier (Löschwallieh), Jean Bapt., geb. 1752 zu Trelly, gest. 1836 als Bibliothekar zu Paris. franz. Archäolog, Begleiter des franz. Gesandten Choiseul Gouffier nach Konstantinopel, erforschte die Landschaft Troas und einige Küstenstriche des Schwarzen- und Marmorameers: (Voyage de la Troade, Voyage de la Propontide et du Pont-Euxin).


Leck, Ritze im Schiff, durch welche das Wasser eindringt; leck werden, L. bekommen; L.en, langsames Austräufeln von Flüssigkeiten aus einem Gefässe; der dadurch entstandene Verlust heißt L. aste.


Leclerc d'Ostin (Löklär dostäng). Victor Emmanuel. geb. 1772 zu Pontoise, trat 1792 als Freiwilliger in die Armee, wurde vor Toulon Bataillonschef, 1797 Brigadegeneral, heirathete Napoleons Schwester Pauline, diente 1800 unter Moreau als Divisionsgeneral u. commandirte 1802 die Expedition nach Domingo, wo ihn das Klima hinwegraffte. Seine Wittwe vermählte sich 1803 mit dem Fürsten Borghese.


Leclercq (Loklärk), Michel Theodore, geb. 1777 zu Paris, gest. 1851, Verfasser der "Proverbes dramatiques", geistreicher Sprichwörterspiele, die in Frankreich allgemeinen Beifall fanden.


Lecluse (Leklühs), Fort de l'Ecluse, Felsenfestung an der Rhone unterhalb Genf, seit 1815 sehr verstärkt.


Lecluse, Charles de, gewöhnlich Clusius genannt, ein um die Botanik verdienter Naturforscher, geb. zu Arras 1526, studierte zu Montpellier Medicin, hielt sich dann längere Zeit in seiner Heimath, später abwechselnd in Paris, Löwen u. Augsburg auf, machte mehrfache naturwissenschaftliche Reisen nach Spanien, England, ward kaiserl. Gartendirector in Wien u. 1593 Professor

während des Kaiserthums Erzschatzmeister, erhielt den Titel Herzog von Piacenza, schloß sich 1814 den Bourbons an, wurde Pair, st. 1824.


Lebrun, Pierre Antoine, ein zwischen Classicismus und Romanticismus unentschieden stehender, aber trefflicher französ. Dichter, geb. 1785 zu Paris, wurde wegen seinen außerordentlichen Anlagen schon 1795 ins Prytaneum von St. Cyr aufgenommen, gewann durch eine gute Antwort bei einem Besuche Napoleons I. Gunst. durch eine Ode auf die Schlacht bei Jena 1200 Franken Pension u. bald die fette Stelle eines Haupteinnehmers der indirecten Steuern, behielt nach der Restauration mindestens seine Pension, bereiste Italien und Griechenland, wurde 1828 Akademiker. 1830 Director der königl. Druckerei. 1839 Pair, zog sich 1848 aus dem öffentlichen Leben zurück. Unter seinen Gedichten wurde „Das Glück des Studiums“ (1817) gekrönt. das auf Napoleons Tod (1822) am meisten gerühmt, eine poetische Schilderung Griechenlands (1828) sehr schön gefunden. Ueber L.s „Maria Stuart“ s. Bd. II. S. 786.


Lebrun, Karl Aug., Schauspieler u. Schauspieldichter. geb. 1792 zu Halberstadt, gest. 1842 zu Hamburg, hinterließ „die Drillinge“, „Numero 777“ u. a. Bühnenstücke.


Lebus, preuß.-brandenburg. Stadt mit 2300 E., Irrenanstalt. Das von den poln. Piasten errichtete Bisthum L. wurde 1555 säcularisirt.


Lecce (Letsche), Hauptstadt der neapolitan. Provinz Terra di Otranto, Bischoffsitz, mit 20000 E., Baumwolleindustrie, vortrefflichem Baumöl.


Lecco, lombard. Flecken an einem Arme des Comersees, mit 3500 E., Hafen, Speditionshandel.


Lech (Licus), Nebenfluß der Donau, entspringt im Vorarlberg aus einem kleinen See am Thannberge, bildet einen schönen Wasserfall, tritt bei Füßen aus dem Gebirge in die bayer. Hochebene, nimmt bei Augsburg die Wertach auf und mündet nach einem Laufe von 33 Ml. bei L.sgmünd. Die große Ebene bei Augsburg, das L.feld, ist die Wahlstatt des Sieges Ottos I. über die Ungarn, 10. August 955.


Lech, die bei dem Hüttenbetrieb des Goldes und Kupfers abfallenden Rohsteine; bei Rohstahlschmelzen die abfallenden Schlacken.


Lech, der sagenhafte erste König der Polen und Gründer Gnesens, nach dem die Slaven an der Weichsel sich Lechiten oder Lachen nannten.


Lechevalier (Löschwallieh), Jean Bapt., geb. 1752 zu Trelly, gest. 1836 als Bibliothekar zu Paris. franz. Archäolog, Begleiter des franz. Gesandten Choiseul Gouffier nach Konstantinopel, erforschte die Landschaft Troas und einige Küstenstriche des Schwarzen- und Marmorameers: (Voyage de la Troade, Voyage de la Propontide et du Pont-Euxin).


Leck, Ritze im Schiff, durch welche das Wasser eindringt; leck werden, L. bekommen; L.en, langsames Austräufeln von Flüssigkeiten aus einem Gefässe; der dadurch entstandene Verlust heißt L. aste.


Leclerc dʼOstin (Löklär dostäng). Victor Emmanuel. geb. 1772 zu Pontoise, trat 1792 als Freiwilliger in die Armee, wurde vor Toulon Bataillonschef, 1797 Brigadegeneral, heirathete Napoleons Schwester Pauline, diente 1800 unter Moreau als Divisionsgeneral u. commandirte 1802 die Expedition nach Domingo, wo ihn das Klima hinwegraffte. Seine Wittwe vermählte sich 1803 mit dem Fürsten Borghese.


Leclercq (Loklärk), Michel Théodore, geb. 1777 zu Paris, gest. 1851, Verfasser der „Proverbes dramatiques“, geistreicher Sprichwörterspiele, die in Frankreich allgemeinen Beifall fanden.


Lécluse (Leklühs), Fort de lʼEcluse, Felsenfestung an der Rhone unterhalb Genf, seit 1815 sehr verstärkt.


Lecluse, Charles de, gewöhnlich Clusius genannt, ein um die Botanik verdienter Naturforscher, geb. zu Arras 1526, studierte zu Montpellier Medicin, hielt sich dann längere Zeit in seiner Heimath, später abwechselnd in Paris, Löwen u. Augsburg auf, machte mehrfache naturwissenschaftliche Reisen nach Spanien, England, ward kaiserl. Gartendirector in Wien u. 1593 Professor

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[726/0727] während des Kaiserthums Erzschatzmeister, erhielt den Titel Herzog von Piacenza, schloß sich 1814 den Bourbons an, wurde Pair, st. 1824. Lebrun, Pierre Antoine, ein zwischen Classicismus und Romanticismus unentschieden stehender, aber trefflicher französ. Dichter, geb. 1785 zu Paris, wurde wegen seinen außerordentlichen Anlagen schon 1795 ins Prytaneum von St. Cyr aufgenommen, gewann durch eine gute Antwort bei einem Besuche Napoleons I. Gunst. durch eine Ode auf die Schlacht bei Jena 1200 Franken Pension u. bald die fette Stelle eines Haupteinnehmers der indirecten Steuern, behielt nach der Restauration mindestens seine Pension, bereiste Italien und Griechenland, wurde 1828 Akademiker. 1830 Director der königl. Druckerei. 1839 Pair, zog sich 1848 aus dem öffentlichen Leben zurück. Unter seinen Gedichten wurde „Das Glück des Studiums“ (1817) gekrönt. das auf Napoleons Tod (1822) am meisten gerühmt, eine poetische Schilderung Griechenlands (1828) sehr schön gefunden. Ueber L.s „Maria Stuart“ s. Bd. II. S. 786. Lebrun, Karl Aug., Schauspieler u. Schauspieldichter. geb. 1792 zu Halberstadt, gest. 1842 zu Hamburg, hinterließ „die Drillinge“, „Numero 777“ u. a. Bühnenstücke. Lebus, preuß.-brandenburg. Stadt mit 2300 E., Irrenanstalt. Das von den poln. Piasten errichtete Bisthum L. wurde 1555 säcularisirt. Lecce (Letsche), Hauptstadt der neapolitan. Provinz Terra di Otranto, Bischoffsitz, mit 20000 E., Baumwolleindustrie, vortrefflichem Baumöl. Lecco, lombard. Flecken an einem Arme des Comersees, mit 3500 E., Hafen, Speditionshandel. Lech (Licus), Nebenfluß der Donau, entspringt im Vorarlberg aus einem kleinen See am Thannberge, bildet einen schönen Wasserfall, tritt bei Füßen aus dem Gebirge in die bayer. Hochebene, nimmt bei Augsburg die Wertach auf und mündet nach einem Laufe von 33 Ml. bei L.sgmünd. Die große Ebene bei Augsburg, das L.feld, ist die Wahlstatt des Sieges Ottos I. über die Ungarn, 10. August 955. Lech, die bei dem Hüttenbetrieb des Goldes und Kupfers abfallenden Rohsteine; bei Rohstahlschmelzen die abfallenden Schlacken. Lech, der sagenhafte erste König der Polen und Gründer Gnesens, nach dem die Slaven an der Weichsel sich Lechiten oder Lachen nannten. Lechevalier (Löschwallieh), Jean Bapt., geb. 1752 zu Trelly, gest. 1836 als Bibliothekar zu Paris. franz. Archäolog, Begleiter des franz. Gesandten Choiseul Gouffier nach Konstantinopel, erforschte die Landschaft Troas und einige Küstenstriche des Schwarzen- und Marmorameers: (Voyage de la Troade, Voyage de la Propontide et du Pont-Euxin). Leck, Ritze im Schiff, durch welche das Wasser eindringt; leck werden, L. bekommen; L.en, langsames Austräufeln von Flüssigkeiten aus einem Gefässe; der dadurch entstandene Verlust heißt L. aste. Leclerc dʼOstin (Löklär dostäng). Victor Emmanuel. geb. 1772 zu Pontoise, trat 1792 als Freiwilliger in die Armee, wurde vor Toulon Bataillonschef, 1797 Brigadegeneral, heirathete Napoleons Schwester Pauline, diente 1800 unter Moreau als Divisionsgeneral u. commandirte 1802 die Expedition nach Domingo, wo ihn das Klima hinwegraffte. Seine Wittwe vermählte sich 1803 mit dem Fürsten Borghese. Leclercq (Loklärk), Michel Théodore, geb. 1777 zu Paris, gest. 1851, Verfasser der „Proverbes dramatiques“, geistreicher Sprichwörterspiele, die in Frankreich allgemeinen Beifall fanden. Lécluse (Leklühs), Fort de lʼEcluse, Felsenfestung an der Rhone unterhalb Genf, seit 1815 sehr verstärkt. Lecluse, Charles de, gewöhnlich Clusius genannt, ein um die Botanik verdienter Naturforscher, geb. zu Arras 1526, studierte zu Montpellier Medicin, hielt sich dann längere Zeit in seiner Heimath, später abwechselnd in Paris, Löwen u. Augsburg auf, machte mehrfache naturwissenschaftliche Reisen nach Spanien, England, ward kaiserl. Gartendirector in Wien u. 1593 Professor

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/727>, abgerufen am 24.11.2024.