Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.der Porträtmalerei; 1814 malte er die gegen Napoleon verbündeten Fürsten. 1819 den Papst Pius VII., 1825 Karl X. von Frankreich, st. 1830. Als sein Meisterwerk gilt das Porträt Georgs IV. Lawrence, William. berühmter engl. Chirurg, seit 1816 Professor am königl. Collegium der Wundärzte, 1837 außerordentlicher Leibchirurg der Königin u. Wundarzt am St. Bartholomäushospital. Sehr geschätzte Schriften, besonders: "A treatise on ruptures", 5. Aufl. Lond. 1838, deutsch von Busch, Bremen 1819; "A treatise on the venereal diseases of the eye", London 1830; "Lectures on surgery", London 1832, übersetzt von Behrends, 3 Bde., Leipzig 1833-35. Lax, lat.-dtsch., schlaff, sittlich etwas leichtfertig. Laxau, javan. Rechnungsmünze = 141/2 Sgr. = 421/2 kr. C.-M. Laxantia, in der Medicin: gelinde abführende Mittel. Laxenburg, Marktflecken 11/2 M. südl. von Wien. mit 900 E., kaiserl. Lustschlosse und herrlichem Park. Layard (Leärrd), Austen Henry, geb. 1815, engl. Reisender u. Alterthumsforscher, bekannt durch die Ausgrabungen, die er seit 1845 auf der Stätte Ninivehs und Babylons veranstaltete, und deren wichtige Ergebnisse er in eigenen Werken beschrieb (London 1848 u. 1853). Seit 1852 begleitete er hohe Staatsämter, war 1853 mit dem engl. Gesandten in Konstantinopel u. ist als Unterhausmitglied seitdem in der Kriegsfrage mit großer Energie gegen Aberdeens und Palmerstons Kabinet aufgetreten. Laynez (Laines), Jakob, geb. 1512 zu Almancario in Castilien, Freund des Ignaz von Loyola u. Mitbegründer der Gesellschaft Jesu (s. Jesuiten), ein ebenso frommer, als kluger, scharfsichtiger und milder Mann, that viel für die Ausbreitung des Ordens, indem er lange Zeit auf Reisen zubrachte, wohnte dem Tridentinerconcil bei, wurde 1556 als Ordensgeneral Loyolas Nachfolger, st. 1565 zu Rom. Lazarus, Bruder der Maria und Martha in Bethanien bei Jerusalem, ein Freund Jesu, von Ihm aus dem Tode wiederum zum Leben erweckt (Joh. 11,1-54). - L., Name des unglücklichen Armen in der Parabel bei Lukas 16,19 ff. Mit Anspielung auf letztern hießen Lazaristen die Hospitaliter (s. Hospital), deren Orden in Frankreich erst die Julirevolution 1830 wegfegte; ferner heißen Lazaristen die von Vincent de Paul 1624 gestifteten Missionspriester, welche besonders das Seelenheil der untern Volksklassen fördern und Kranke verpflegen, 1632 das Collegium Saint Lazare zu Paris erhielten und noch zu Lebzeiten ihres Stifters und ersten Generalsuperiors Missionsanstalten in vielen Ländern Europas gründeten, in Polen der Pest u. Hungersnoth trotzten, in der Berberei mit den Gnadenbrüdern in der Auslosung von Sklaven wetteiferten, auf Madagaskar predigten. Die Revolution von 1789 trieb auch diesen Orden aus Frankreich; Napoleon I. stellte ihn 1804 wieder her und wies ihm sogar eine Unterstützung von 15000 Franken aus der Staatskasse an. Der Bruch des Kaisers mit dem Papste führte 1809 zur neuen Aufhebung der Lazaristen, die Rückkehr der Bourbonen 1816 zur abermaligen Wiederherstellung, doch erst 1829 ernannte der Papst wiederum einen Generalsuperior. Der Orden zählt etwa 700 Mitglieder in Polen, Italien, Frankreich, Algier, Aegypten und Amerika. von denen manche in China (seit 1784), in der Türkei u. neuestens auch in Abyssinien wirken. Lazarusinseln, s. Ladronen. Lazen, Lasen, die räuberischen und kriegerischen Bewohner von Lasistan, dem türk. Küstenlande am schwarzen Meere zwischen dem Paschalik Trebisonde und dem russ. Guriel, Theil des alten Kolchis. Bekannteste Küstenplätze: Batum, Gunieh, Riseh. Lazzari, s. Bramante. Lazzaroni, die niederste Volksklasse in Neapel, etwa 40000 Köpfe stark, leben meistens auf den Straßen als Taglöhner, Boten und was für ein Geschäft man ihnen anweist, haben wenige Bedürfnisse, tüchtigen Corpsgeist, sind nicht wie der Pöbel in anderen großen Städten zum Revolutioniren bereit, sondern der Porträtmalerei; 1814 malte er die gegen Napoleon verbündeten Fürsten. 1819 den Papst Pius VII., 1825 Karl X. von Frankreich, st. 1830. Als sein Meisterwerk gilt das Porträt Georgs IV. Lawrence, William. berühmter engl. Chirurg, seit 1816 Professor am königl. Collegium der Wundärzte, 1837 außerordentlicher Leibchirurg der Königin u. Wundarzt am St. Bartholomäushospital. Sehr geschätzte Schriften, besonders: „A treatise on ruptures“, 5. Aufl. Lond. 1838, deutsch von Busch, Bremen 1819; „A treatise on the venereal diseases of the eye“, London 1830; „Lectures on surgery“, London 1832, übersetzt von Behrends, 3 Bde., Leipzig 1833–35. Lax, lat.-dtsch., schlaff, sittlich etwas leichtfertig. 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Jesuiten), ein ebenso frommer, als kluger, scharfsichtiger und milder Mann, that viel für die Ausbreitung des Ordens, indem er lange Zeit auf Reisen zubrachte, wohnte dem Tridentinerconcil bei, wurde 1556 als Ordensgeneral Loyolas Nachfolger, st. 1565 zu Rom. Lazarus, Bruder der Maria und Martha in Bethanien bei Jerusalem, ein Freund Jesu, von Ihm aus dem Tode wiederum zum Leben erweckt (Joh. 11,1–54). – L., Name des unglücklichen Armen in der Parabel bei Lukas 16,19 ff. Mit Anspielung auf letztern hießen Lazaristen die Hospitaliter (s. Hospital), deren Orden in Frankreich erst die Julirevolution 1830 wegfegte; ferner heißen Lazaristen die von Vincent de Paul 1624 gestifteten Missionspriester, welche besonders das Seelenheil der untern Volksklassen fördern und Kranke verpflegen, 1632 das Collegium Saint Lazare zu Paris erhielten und noch zu Lebzeiten ihres Stifters und ersten Generalsuperiors Missionsanstalten in vielen Ländern Europas gründeten, in Polen der Pest u. Hungersnoth trotzten, in der Berberei mit den Gnadenbrüdern in der Auslosung von Sklaven wetteiferten, auf Madagaskar predigten. Die Revolution von 1789 trieb auch diesen Orden aus Frankreich; Napoleon I. stellte ihn 1804 wieder her und wies ihm sogar eine Unterstützung von 15000 Franken aus der Staatskasse an. Der Bruch des Kaisers mit dem Papste führte 1809 zur neuen Aufhebung der Lazaristen, die Rückkehr der Bourbonen 1816 zur abermaligen Wiederherstellung, doch erst 1829 ernannte der Papst wiederum einen Generalsuperior. Der Orden zählt etwa 700 Mitglieder in Polen, Italien, Frankreich, Algier, Aegypten und Amerika. von denen manche in China (seit 1784), in der Türkei u. neuestens auch in Abyssinien wirken. Lazarusinseln, s. Ladronen. Lazen, Lasen, die räuberischen und kriegerischen Bewohner von Lasistan, dem türk. Küstenlande am schwarzen Meere zwischen dem Paschalik Trebisonde und dem russ. Guriel, Theil des alten Kolchis. Bekannteste Küstenplätze: Batum, Gunieh, Riseh. 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Lawrence, William. berühmter engl. Chirurg, seit 1816 Professor am königl. Collegium der Wundärzte, 1837 außerordentlicher Leibchirurg der Königin u. Wundarzt am St. Bartholomäushospital. Sehr geschätzte Schriften, besonders: „A treatise on ruptures“, 5. Aufl. Lond. 1838, deutsch von Busch, Bremen 1819; „A treatise on the venereal diseases of the eye“, London 1830; „Lectures on surgery“, London 1832, übersetzt von Behrends, 3 Bde., Leipzig 1833–35.
Lax, lat.-dtsch., schlaff, sittlich etwas leichtfertig.
Laxau, javan. Rechnungsmünze = 141/2 Sgr. = 421/2 kr. C.-M.
Laxantia, in der Medicin: gelinde abführende Mittel.
Laxenburg, Marktflecken 11/2 M. südl. von Wien. mit 900 E., kaiserl. Lustschlosse und herrlichem Park.
Layard (Leärrd), Austen Henry, geb. 1815, engl. Reisender u. Alterthumsforscher, bekannt durch die Ausgrabungen, die er seit 1845 auf der Stätte Ninivehs und Babylons veranstaltete, und deren wichtige Ergebnisse er in eigenen Werken beschrieb (London 1848 u. 1853). Seit 1852 begleitete er hohe Staatsämter, war 1853 mit dem engl. Gesandten in Konstantinopel u. ist als Unterhausmitglied seitdem in der Kriegsfrage mit großer Energie gegen Aberdeens und Palmerstons Kabinet aufgetreten.
Laynez (Laines), Jakob, geb. 1512 zu Almancario in Castilien, Freund des Ignaz von Loyola u. Mitbegründer der Gesellschaft Jesu (s. Jesuiten), ein ebenso frommer, als kluger, scharfsichtiger und milder Mann, that viel für die Ausbreitung des Ordens, indem er lange Zeit auf Reisen zubrachte, wohnte dem Tridentinerconcil bei, wurde 1556 als Ordensgeneral Loyolas Nachfolger, st. 1565 zu Rom.
Lazarus, Bruder der Maria und Martha in Bethanien bei Jerusalem, ein Freund Jesu, von Ihm aus dem Tode wiederum zum Leben erweckt (Joh. 11,1–54). – L., Name des unglücklichen Armen in der Parabel bei Lukas 16,19 ff. Mit Anspielung auf letztern hießen Lazaristen die Hospitaliter (s. Hospital), deren Orden in Frankreich erst die Julirevolution 1830 wegfegte; ferner heißen Lazaristen die von Vincent de Paul 1624 gestifteten Missionspriester, welche besonders das Seelenheil der untern Volksklassen fördern und Kranke verpflegen, 1632 das Collegium Saint Lazare zu Paris erhielten und noch zu Lebzeiten ihres Stifters und ersten Generalsuperiors Missionsanstalten in vielen Ländern Europas gründeten, in Polen der Pest u. Hungersnoth trotzten, in der Berberei mit den Gnadenbrüdern in der Auslosung von Sklaven wetteiferten, auf Madagaskar predigten. Die Revolution von 1789 trieb auch diesen Orden aus Frankreich; Napoleon I. stellte ihn 1804 wieder her und wies ihm sogar eine Unterstützung von 15000 Franken aus der Staatskasse an. Der Bruch des Kaisers mit dem Papste führte 1809 zur neuen Aufhebung der Lazaristen, die Rückkehr der Bourbonen 1816 zur abermaligen Wiederherstellung, doch erst 1829 ernannte der Papst wiederum einen Generalsuperior. Der Orden zählt etwa 700 Mitglieder in Polen, Italien, Frankreich, Algier, Aegypten und Amerika. von denen manche in China (seit 1784), in der Türkei u. neuestens auch in Abyssinien wirken.
Lazarusinseln, s. Ladronen.
Lazen, Lasen, die räuberischen und kriegerischen Bewohner von Lasistan, dem türk. Küstenlande am schwarzen Meere zwischen dem Paschalik Trebisonde und dem russ. Guriel, Theil des alten Kolchis. Bekannteste Küstenplätze: Batum, Gunieh, Riseh.
Lazzari, s. Bramante.
Lazzaroni, die niederste Volksklasse in Neapel, etwa 40000 Köpfe stark, leben meistens auf den Straßen als Taglöhner, Boten und was für ein Geschäft man ihnen anweist, haben wenige Bedürfnisse, tüchtigen Corpsgeist, sind nicht wie der Pöbel in anderen großen Städten zum Revolutioniren bereit, sondern
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 723. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/724>, abgerufen am 29.07.2024. |