Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

schönste Kunstwerk dieser Art, das sich in Rom vorfand, gepriesen. Sie wurde von den Bildhauern Agesander, Athenodorus und Polydorus aus Rhodus ausgeführt, wahrscheinlich zur Zeit der ersten Kaiser; aufgefunden 1506 zu Sette Sala unweit Rom. Einen fehlenden Arm hat ein Schüler Michel Angelos ergänzt.


Laomedon, myth. König von Troja, betrog Neptun und Apollo um den versprochenen Lohn für die Erbauung der Stadtmauern; das Seeungeheuer, das sie zur Strafe schickten (s. Hesione), wurde von Herkules getödtet und als L. auch gegen diesen wortbrüchig wurde, erschlug ihn derselbe.


Laon (Lahng), feste Hauptstadt des franz. Departements Aisne, mit 10000 E., lebhaftem Gewerbsfleiße u. Verkehr; Blüchers Sieg 9. u. 10. März 1814.


Laos, die Gebirgsländer Hinterindiens, zwischen Birma, Siam, Anam und China, von einem den Siamesen verwandten Stamme bewohnt, der 3 Mill. stark sein soll, zu den Buddhisten gehört u. einen lebhaften Zwischenhandel betreibt.


Laotse, Chinese, geb. 565 v. Chr., Stifter des Taoglaubens, der dem Buddhismus nahe verwandt ist; von den Chinesen göttlich verehrt. Sein Werk Taote-king gab Julien französ. (Par. 1842), eine andere Schrift aus seiner Schule Neumann (München 1836) deutsch heraus.


Lapaktisch, griech.-deutsch, gelinde abführend.


Laparoskopie, griech.-deutsch, Untersuchung des Unterleibs; Laparatomie. Bauchschnitt in der Gegend der Weichen.


Lapeyrouse (Lapäruhs), Jean Francois Galaup de, geb. 1741 zu Albi, franz. Seefahrer, trefflicher Beobachter, ging 1785 mit 2 königlichen Schiffen unter Segel, untersuchte 1787 die nordöstl. Küstenlande Asiens u. die dortigen Meere, war 1788 in der Botanybai, woher seine letzten Berichte datiren. Er segelte von dort ab und war seitdem verschwunden. Erst 1826 erfuhr der engl. Capitän Dillon von alten Leuten auf der Insel Mallicolo (hl. Geist Archipel), daß auf dem Korallenriff vor derselben einmal 2 große Schiffe gescheitert seien, er brachte auch einige Reliquien zurück. Dumont d'Urville segelte auf Befehl der Regierung dorthin u. fand wirklich Kanonen, Bleiplatten etc. auf dem Grunde liegen, von denen er einzelne Stücke barg und nach Frankreich brachte (L.s Tagebuch erschien als "Voyage autour du monde" zu Paris 1797).


Lapidarschrift, lat.-deutsch, die bei Inschriften gebräuchliche Schriftart, aus Uncialen bestehend; Lapidarstyl, die bei Inschriften gebrauchte Ausdrucksweise; das charakteristische Merkmal ist gedrängteste Kürze.


Lapis, lat. Stein; L. calaminaris, Galmei; L. divinus, der göttliche Augenstein Beers, besteht aus Kupfer u. Alaun; L. infernalis, Höllenstein; L. causticus, Aezkali; L. lazuli, Lasurstein; L. Pideriti, schwefelsaures Kupfer, ein blutstillendes Mittel.


Lapithen, myth. Volk in Thessalien, die Feinde und Besieger der Centauren.


Laplace, Pierre Simon, Graf, einer der größten Astronomen u. Mathematiker, geb. 1749 zu Beaumont-en-Auge, tüchtiger Professor, zu Staatsgeschäften untauglich, wie eine Probe unter Napoleon bewies, der ihn zur Entschädigung zum Kanzler des Erhaltungssenats und zum Grafen erhob. Nach der Restauration wurde L. Pair und Marquis, starb zu Paris 1827. Sein Hauptwerk ist seine "Mecanique celeste" 5 Bde., Par. 1799 bis 1825, eine scharfsinnige Zusammenstellung alles bisher in der Astronomie Geleisteten, zugleich mit seinen eigenen Entdeckungen. Er zeigte zuerst die Existenz und Größe der Mondatmosphäre, bestimmte die gegenseitigen Störungen der Planeten, entdeckte die Unveränderlichkeit der mittleren Entfernungen der Planeten von der Sonne etc. Ebenso berühmt ist seine "Exposition du systeme du monde" 2 Bde., Par. 1796; 5. Aufl. 1824, eine populäre Bearbeitung des erstern Werkes; ferner seine "Theorie analytique des probabilites" Par. 1812, 3. Aufl. 1820; und "Essai philosophique sur les probabilites" Par. 1814.


La-Plata-Staaten, s. argentinische Republik; L.-P.-Strom, s. Plata.


Lapo, Arnolfo di, ital. Baumeister und Bildhauer aus dem 13. Jahrh., der Erbauer des Doms zu Florenz, den Brunelleschi vollendete, der Loggia und

schönste Kunstwerk dieser Art, das sich in Rom vorfand, gepriesen. Sie wurde von den Bildhauern Agesander, Athenodorus und Polydorus aus Rhodus ausgeführt, wahrscheinlich zur Zeit der ersten Kaiser; aufgefunden 1506 zu Sette Sala unweit Rom. Einen fehlenden Arm hat ein Schüler Michel Angelos ergänzt.


Laomedon, myth. König von Troja, betrog Neptun und Apollo um den versprochenen Lohn für die Erbauung der Stadtmauern; das Seeungeheuer, das sie zur Strafe schickten (s. Hesione), wurde von Herkules getödtet und als L. auch gegen diesen wortbrüchig wurde, erschlug ihn derselbe.


Laon (Lahng), feste Hauptstadt des franz. Departements Aisne, mit 10000 E., lebhaftem Gewerbsfleiße u. Verkehr; Blüchers Sieg 9. u. 10. März 1814.


Laos, die Gebirgsländer Hinterindiens, zwischen Birma, Siam, Anam und China, von einem den Siamesen verwandten Stamme bewohnt, der 3 Mill. stark sein soll, zu den Buddhisten gehört u. einen lebhaften Zwischenhandel betreibt.


Laotse, Chinese, geb. 565 v. Chr., Stifter des Taoglaubens, der dem Buddhismus nahe verwandt ist; von den Chinesen göttlich verehrt. Sein Werk Taote-king gab Julien französ. (Par. 1842), eine andere Schrift aus seiner Schule Neumann (München 1836) deutsch heraus.


Lapaktisch, griech.-deutsch, gelinde abführend.


Laparoskopie, griech.-deutsch, Untersuchung des Unterleibs; Laparatomie. Bauchschnitt in der Gegend der Weichen.


Lapeyrouse (Lapäruhs), Jean François Galaup de, geb. 1741 zu Albi, franz. Seefahrer, trefflicher Beobachter, ging 1785 mit 2 königlichen Schiffen unter Segel, untersuchte 1787 die nordöstl. Küstenlande Asiens u. die dortigen Meere, war 1788 in der Botanybai, woher seine letzten Berichte datiren. Er segelte von dort ab und war seitdem verschwunden. Erst 1826 erfuhr der engl. Capitän Dillon von alten Leuten auf der Insel Mallicolo (hl. Geist Archipel), daß auf dem Korallenriff vor derselben einmal 2 große Schiffe gescheitert seien, er brachte auch einige Reliquien zurück. Dumont dʼUrville segelte auf Befehl der Regierung dorthin u. fand wirklich Kanonen, Bleiplatten etc. auf dem Grunde liegen, von denen er einzelne Stücke barg und nach Frankreich brachte (L.s Tagebuch erschien als „Voyage autour du monde“ zu Paris 1797).


Lapidarschrift, lat.-deutsch, die bei Inschriften gebräuchliche Schriftart, aus Uncialen bestehend; Lapidarstyl, die bei Inschriften gebrauchte Ausdrucksweise; das charakteristische Merkmal ist gedrängteste Kürze.


Lapis, lat. Stein; L. calaminaris, Galmei; L. divinus, der göttliche Augenstein Beers, besteht aus Kupfer u. Alaun; L. infernalis, Höllenstein; L. causticus, Aezkali; L. lazuli, Lasurstein; L. Pideriti, schwefelsaures Kupfer, ein blutstillendes Mittel.


Lapithen, myth. Volk in Thessalien, die Feinde und Besieger der Centauren.


Laplace, Pierre Simon, Graf, einer der größten Astronomen u. Mathematiker, geb. 1749 zu Beaumont-en-Auge, tüchtiger Professor, zu Staatsgeschäften untauglich, wie eine Probe unter Napoleon bewies, der ihn zur Entschädigung zum Kanzler des Erhaltungssenats und zum Grafen erhob. Nach der Restauration wurde L. Pair und Marquis, starb zu Paris 1827. Sein Hauptwerk ist seine „Mécanique céleste“ 5 Bde., Par. 1799 bis 1825, eine scharfsinnige Zusammenstellung alles bisher in der Astronomie Geleisteten, zugleich mit seinen eigenen Entdeckungen. Er zeigte zuerst die Existenz und Größe der Mondatmosphäre, bestimmte die gegenseitigen Störungen der Planeten, entdeckte die Unveränderlichkeit der mittleren Entfernungen der Planeten von der Sonne etc. Ebenso berühmt ist seine „Exposition du système du monde“ 2 Bde., Par. 1796; 5. Aufl. 1824, eine populäre Bearbeitung des erstern Werkes; ferner seine „Théorie analytique des probabilités“ Par. 1812, 3. Aufl. 1820; und „Essai philosophique sur les probabilités“ Par. 1814.


La-Plata-Staaten, s. argentinische Republik; L.-P.-Strom, s. Plata.


Lapo, Arnolfo di, ital. Baumeister und Bildhauer aus dem 13. Jahrh., der Erbauer des Doms zu Florenz, den Brunelleschi vollendete, der Loggia und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0710" n="709"/>
schönste Kunstwerk dieser Art, das sich in Rom vorfand, gepriesen. Sie wurde von den Bildhauern Agesander, Athenodorus und Polydorus aus Rhodus ausgeführt, wahrscheinlich zur Zeit der ersten Kaiser; aufgefunden 1506 zu Sette Sala unweit Rom. Einen fehlenden Arm hat ein Schüler Michel Angelos ergänzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laomedon</hi>, myth. König von Troja, betrog Neptun und Apollo um den versprochenen Lohn für die Erbauung der Stadtmauern; das Seeungeheuer, das sie zur Strafe schickten (s. Hesione), wurde von Herkules getödtet und als L. auch gegen diesen wortbrüchig wurde, erschlug ihn derselbe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laon</hi> (Lahng), feste Hauptstadt des franz. Departements Aisne, mit 10000 E., lebhaftem Gewerbsfleiße u. Verkehr; Blüchers Sieg 9. u. 10. März 1814.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laos</hi>, die Gebirgsländer Hinterindiens, zwischen Birma, Siam, Anam und China, von einem den Siamesen verwandten Stamme bewohnt, der 3 Mill. stark sein soll, zu den Buddhisten gehört u. einen lebhaften Zwischenhandel betreibt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laotse</hi>, Chinese, geb. 565 v. Chr., Stifter des Taoglaubens, der dem Buddhismus nahe verwandt ist; von den Chinesen göttlich verehrt. Sein Werk Taote-king gab Julien französ. (Par. 1842), eine andere Schrift aus seiner Schule Neumann (München 1836) deutsch heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lapaktisch</hi>, griech.-deutsch, gelinde abführend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laparoskopie</hi>, griech.-deutsch, Untersuchung des Unterleibs; <hi rendition="#g">Laparatomie</hi>. Bauchschnitt in der Gegend der Weichen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lapeyrouse</hi> (Lapäruhs), Jean François Galaup de, geb. 1741 zu Albi, franz. Seefahrer, trefflicher Beobachter, ging 1785 mit 2 königlichen Schiffen unter Segel, untersuchte 1787 die nordöstl. Küstenlande Asiens u. die dortigen Meere, war 1788 in der Botanybai, woher seine letzten Berichte datiren. Er segelte von dort ab und war seitdem verschwunden. Erst 1826 erfuhr der engl. Capitän Dillon von alten Leuten auf der Insel Mallicolo (hl. Geist Archipel), daß auf dem Korallenriff vor derselben einmal 2 große Schiffe gescheitert seien, er brachte auch einige Reliquien zurück. Dumont d&#x02BC;Urville segelte auf Befehl der Regierung dorthin u. fand wirklich Kanonen, Bleiplatten etc. auf dem Grunde liegen, von denen er einzelne Stücke barg und nach Frankreich brachte (L.s Tagebuch erschien als &#x201E;<hi rendition="#i">Voyage autour du monde</hi>&#x201C; zu Paris 1797).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lapidarschrift</hi>, lat.-deutsch, die bei Inschriften gebräuchliche Schriftart, aus Uncialen bestehend; <hi rendition="#g">Lapidarstyl</hi>, die bei Inschriften gebrauchte Ausdrucksweise; das charakteristische Merkmal ist gedrängteste Kürze.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lapis</hi>, lat. Stein; <hi rendition="#i">L. calaminaris</hi>, Galmei; <hi rendition="#i">L. divinus,</hi> der göttliche Augenstein Beers, besteht aus Kupfer u. Alaun; <hi rendition="#i">L. infernalis</hi>, Höllenstein; <hi rendition="#i">L. causticus,</hi> Aezkali; <hi rendition="#i">L. lazuli</hi>, Lasurstein; <hi rendition="#i">L. Pideriti</hi>, schwefelsaures Kupfer, ein blutstillendes Mittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lapithen</hi>, myth. Volk in Thessalien, die Feinde und Besieger der Centauren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Laplace</hi>, Pierre Simon, Graf, einer der größten Astronomen u. Mathematiker, geb. 1749 zu Beaumont-en-Auge, tüchtiger Professor, zu Staatsgeschäften untauglich, wie eine Probe unter Napoleon bewies, der ihn zur Entschädigung zum Kanzler des Erhaltungssenats und zum Grafen erhob. Nach der Restauration wurde L. Pair und Marquis, starb zu Paris 1827. Sein Hauptwerk ist seine &#x201E;<hi rendition="#i">Mécanique céleste</hi>&#x201C; 5 Bde., Par. 1799 bis 1825, eine scharfsinnige Zusammenstellung alles bisher in der Astronomie Geleisteten, zugleich mit seinen eigenen Entdeckungen. Er zeigte zuerst die Existenz und Größe der Mondatmosphäre, bestimmte die gegenseitigen Störungen der Planeten, entdeckte die Unveränderlichkeit der mittleren Entfernungen der Planeten von der Sonne etc. Ebenso berühmt ist seine &#x201E;<hi rendition="#i">Exposition du système du monde</hi>&#x201C; 2 Bde., Par. 1796; 5. Aufl. 1824, eine populäre Bearbeitung des erstern Werkes; ferner seine &#x201E;<hi rendition="#i">Théorie analytique des probabilités</hi>&#x201C; Par. 1812, 3. Aufl. 1820; und &#x201E;<hi rendition="#i">Essai philosophique sur les probabilités</hi>&#x201C; Par. 1814.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">La-Plata-Staaten</hi>, s. argentinische Republik; L.-P.-<hi rendition="#g">Strom</hi>, s. Plata.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Lapo</hi>, Arnolfo di, ital. Baumeister und Bildhauer aus dem 13. Jahrh., der Erbauer des Doms zu Florenz, den Brunelleschi vollendete, der Loggia und
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[709/0710] schönste Kunstwerk dieser Art, das sich in Rom vorfand, gepriesen. Sie wurde von den Bildhauern Agesander, Athenodorus und Polydorus aus Rhodus ausgeführt, wahrscheinlich zur Zeit der ersten Kaiser; aufgefunden 1506 zu Sette Sala unweit Rom. Einen fehlenden Arm hat ein Schüler Michel Angelos ergänzt. Laomedon, myth. König von Troja, betrog Neptun und Apollo um den versprochenen Lohn für die Erbauung der Stadtmauern; das Seeungeheuer, das sie zur Strafe schickten (s. Hesione), wurde von Herkules getödtet und als L. auch gegen diesen wortbrüchig wurde, erschlug ihn derselbe. Laon (Lahng), feste Hauptstadt des franz. Departements Aisne, mit 10000 E., lebhaftem Gewerbsfleiße u. Verkehr; Blüchers Sieg 9. u. 10. März 1814. Laos, die Gebirgsländer Hinterindiens, zwischen Birma, Siam, Anam und China, von einem den Siamesen verwandten Stamme bewohnt, der 3 Mill. stark sein soll, zu den Buddhisten gehört u. einen lebhaften Zwischenhandel betreibt. Laotse, Chinese, geb. 565 v. Chr., Stifter des Taoglaubens, der dem Buddhismus nahe verwandt ist; von den Chinesen göttlich verehrt. Sein Werk Taote-king gab Julien französ. (Par. 1842), eine andere Schrift aus seiner Schule Neumann (München 1836) deutsch heraus. Lapaktisch, griech.-deutsch, gelinde abführend. Laparoskopie, griech.-deutsch, Untersuchung des Unterleibs; Laparatomie. Bauchschnitt in der Gegend der Weichen. Lapeyrouse (Lapäruhs), Jean François Galaup de, geb. 1741 zu Albi, franz. Seefahrer, trefflicher Beobachter, ging 1785 mit 2 königlichen Schiffen unter Segel, untersuchte 1787 die nordöstl. Küstenlande Asiens u. die dortigen Meere, war 1788 in der Botanybai, woher seine letzten Berichte datiren. Er segelte von dort ab und war seitdem verschwunden. Erst 1826 erfuhr der engl. Capitän Dillon von alten Leuten auf der Insel Mallicolo (hl. Geist Archipel), daß auf dem Korallenriff vor derselben einmal 2 große Schiffe gescheitert seien, er brachte auch einige Reliquien zurück. Dumont dʼUrville segelte auf Befehl der Regierung dorthin u. fand wirklich Kanonen, Bleiplatten etc. auf dem Grunde liegen, von denen er einzelne Stücke barg und nach Frankreich brachte (L.s Tagebuch erschien als „Voyage autour du monde“ zu Paris 1797). Lapidarschrift, lat.-deutsch, die bei Inschriften gebräuchliche Schriftart, aus Uncialen bestehend; Lapidarstyl, die bei Inschriften gebrauchte Ausdrucksweise; das charakteristische Merkmal ist gedrängteste Kürze. Lapis, lat. Stein; L. calaminaris, Galmei; L. divinus, der göttliche Augenstein Beers, besteht aus Kupfer u. Alaun; L. infernalis, Höllenstein; L. causticus, Aezkali; L. lazuli, Lasurstein; L. Pideriti, schwefelsaures Kupfer, ein blutstillendes Mittel. Lapithen, myth. Volk in Thessalien, die Feinde und Besieger der Centauren. Laplace, Pierre Simon, Graf, einer der größten Astronomen u. Mathematiker, geb. 1749 zu Beaumont-en-Auge, tüchtiger Professor, zu Staatsgeschäften untauglich, wie eine Probe unter Napoleon bewies, der ihn zur Entschädigung zum Kanzler des Erhaltungssenats und zum Grafen erhob. Nach der Restauration wurde L. Pair und Marquis, starb zu Paris 1827. Sein Hauptwerk ist seine „Mécanique céleste“ 5 Bde., Par. 1799 bis 1825, eine scharfsinnige Zusammenstellung alles bisher in der Astronomie Geleisteten, zugleich mit seinen eigenen Entdeckungen. Er zeigte zuerst die Existenz und Größe der Mondatmosphäre, bestimmte die gegenseitigen Störungen der Planeten, entdeckte die Unveränderlichkeit der mittleren Entfernungen der Planeten von der Sonne etc. Ebenso berühmt ist seine „Exposition du système du monde“ 2 Bde., Par. 1796; 5. Aufl. 1824, eine populäre Bearbeitung des erstern Werkes; ferner seine „Théorie analytique des probabilités“ Par. 1812, 3. Aufl. 1820; und „Essai philosophique sur les probabilités“ Par. 1814. La-Plata-Staaten, s. argentinische Republik; L.-P.-Strom, s. Plata. Lapo, Arnolfo di, ital. Baumeister und Bildhauer aus dem 13. Jahrh., der Erbauer des Doms zu Florenz, den Brunelleschi vollendete, der Loggia und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/710
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 709. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/710>, abgerufen am 24.11.2024.