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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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keine andern Unterthanspflichten als die, welche aus der Gewalt des Staates über das Grundstück entspringen (Steuern, dingliche Klagen); der volle L. dagegen umfaßt auch die Pflicht, wegen persönlicher Klagen im foro rei sitae zu Recht zu stehen.


Landsberg, preuß. Stadt an der Wartha, Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 12700 E., Fabrikation u. lebhaftem Verkehr. - L., bayer. Stadt am Lech, mit 3600 E., 8 Kirchen, Getreide- und Hopfenbau.


Landschaft, in einigen deutschen Staaten früher gleichbedeutend mit Landständen, in andern privilegirte Bezirke mit eigener Verwaltung.


Landschaftsmalerei, ist die bildliche Darstellung der Natur mit künstlerischer, poetischer Auffassung. Im Alterthum bis tief ins Mittelalter kannte man die L. nicht. Erst die Brüder van Eyck im Anfang des 15. Jahrh. führten statt des Goldgrundes die Landschaft in ihren Gemälden ein, ebenso überraschend durch die plötzliche und neue Erscheinung wie durch die hohe Vollendung der Darstellung, mit richtiger Luftperspektive und schönem Baumschlag. Bald folgten die flandrischen u. die norddeutschen Schulen, indeß noch mit Goldgrund statt der Luft, u. später mit Vernachläßigung des Baumschlags. Diese Landschaften dienten indeß nur als Hintergrund zur Verzierung biblischer Darstellungen; erst ein Jahrh. später begann man diesen Zweig der Malerei selbständiger zu behandeln, u. zu Ende des 16. Jahrh. erhielt die L. eine bedeutende Ausbildung durch Peter Breughel, Savery, Vinckenboom etc., sowie namentlich auch durch Rubens. Zu gleicher Zeit bildete sich in Rom eine deutsch-franz. Schule für die L., die durch sie zu hoher Vollendung gedieh, namentlich durch Paul Bril, Adam Elzheimer, u. besonders durch Nic. Poussin u. Claude Lorrain. Neben dieser classischen Schule in Rom arbeiteten die niederländ. Landschaftsmaler des 17. Jahrh. theils in gleicher Richtung, wie Pinaker, Swanevell, Saftleeven, theils in eigenthümlicher mit hoher poetischer Auffassung: van der Neer, Waterloo, besonders aber Ruysdael u. Everdingen. Viel ärmer an großen Meistern war das 18. Jahrh. Erst das gegenwärtige Jahrh. brachte einen ganz neuen Umschwung in die L., der hauptsächlich von der Düsseldorfer Schule ausging (Lessing, Achenbach, Scheuren etc.). Diese neue L. charakterisirt sich hauptsächlich durch naturtreue Darstellung, eine tief poetische, romantische Auffassung der Natur. In gleicher Richtung zeichnen sich besonders auch die norweg. Landschaftsmaler aus (Gude, Leu, Dahl), die ihre großartige heimathliche Natur in ergreifenden Bildern darstellen, ebenso die Schule von Genf. Auch Frankreich und England haben ausgezeichnete Landschaftsmaler, doch sind ihre Darstellungen oft zu sehr auf Effect berechnet.


Landschildkröte (Testudo), eine Amphibiengattung aus der Ordnung der Schildkröten (s. d.), mit sehr gewölbtem und mit dem Brustschilde innig verwachsenem Rückenschild, Zehen sehr kurz und bis zu den Nägeln verwachsen; Kopf und Füße können eingezogen werden; bewohnen die wärmeren Gegenden und halten sich auf dem Lande auf. Die griech. Schildkröte (T. graeca). die gemeinste europ. Art. besonders in den Ländern am Mittelmeer; gegen 1' lang. Wird in Südeuropa häufig in Gärten gehalten. - Die geometrische Schildkröte (T. geometrica), gegen 10'' lang, mit regelmäßigen, von der Mitte jedes Schildes ausgehenden gelben u. schwarzen Strahlen; am Cap.


Landseer (Ländsihr), Edwin, berühmter engl. Maler, geb. 1798 zu London, seit 1850 Ritter. Seine Gemälde sind sehr zahlreich, am berühmtesten seine Thiermalerei; außerdem Portraits, Landschaften, Genrestücke, Stilleben etc. Auch malte er mit Andern die Freskobilder in Buckingham-House, Darstellungen aus engl. Dichtern. und gab die "Animals from the zoological garden" heraus, sowie eine Reihe radirter Blätter mit Thierzeichnungen.


Landseil, böhm. Längenmaß = 52 Prager Ellen zu 263,3 Par. Linien.


Landshut, Hauptstadt des Kreises Niederbayern, an der Isar, mit 10000 E., 5 Klöstern. Gymnasium, Martinskirche mit 422' hohem Thurm; Bergschloß Traußnitz, bedeutender Produktenhandel. Die 1800 von Ingolstadt

keine andern Unterthanspflichten als die, welche aus der Gewalt des Staates über das Grundstück entspringen (Steuern, dingliche Klagen); der volle L. dagegen umfaßt auch die Pflicht, wegen persönlicher Klagen im foro rei sitae zu Recht zu stehen.


Landsberg, preuß. Stadt an der Wartha, Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 12700 E., Fabrikation u. lebhaftem Verkehr. – L., bayer. Stadt am Lech, mit 3600 E., 8 Kirchen, Getreide- und Hopfenbau.


Landschaft, in einigen deutschen Staaten früher gleichbedeutend mit Landständen, in andern privilegirte Bezirke mit eigener Verwaltung.


Landschaftsmalerei, ist die bildliche Darstellung der Natur mit künstlerischer, poetischer Auffassung. Im Alterthum bis tief ins Mittelalter kannte man die L. nicht. Erst die Brüder van Eyck im Anfang des 15. Jahrh. führten statt des Goldgrundes die Landschaft in ihren Gemälden ein, ebenso überraschend durch die plötzliche und neue Erscheinung wie durch die hohe Vollendung der Darstellung, mit richtiger Luftperspektive und schönem Baumschlag. Bald folgten die flandrischen u. die norddeutschen Schulen, indeß noch mit Goldgrund statt der Luft, u. später mit Vernachläßigung des Baumschlags. Diese Landschaften dienten indeß nur als Hintergrund zur Verzierung biblischer Darstellungen; erst ein Jahrh. später begann man diesen Zweig der Malerei selbständiger zu behandeln, u. zu Ende des 16. Jahrh. erhielt die L. eine bedeutende Ausbildung durch Peter Breughel, Savery, Vinckenboom etc., sowie namentlich auch durch Rubens. Zu gleicher Zeit bildete sich in Rom eine deutsch-franz. Schule für die L., die durch sie zu hoher Vollendung gedieh, namentlich durch Paul Bril, Adam Elzheimer, u. besonders durch Nic. Poussin u. Claude Lorrain. Neben dieser classischen Schule in Rom arbeiteten die niederländ. Landschaftsmaler des 17. Jahrh. theils in gleicher Richtung, wie Pinaker, Swanevell, Saftleeven, theils in eigenthümlicher mit hoher poetischer Auffassung: van der Neer, Waterloo, besonders aber Ruysdael u. Everdingen. Viel ärmer an großen Meistern war das 18. Jahrh. Erst das gegenwärtige Jahrh. brachte einen ganz neuen Umschwung in die L., der hauptsächlich von der Düsseldorfer Schule ausging (Lessing, Achenbach, Scheuren etc.). Diese neue L. charakterisirt sich hauptsächlich durch naturtreue Darstellung, eine tief poetische, romantische Auffassung der Natur. In gleicher Richtung zeichnen sich besonders auch die norweg. Landschaftsmaler aus (Gude, Leu, Dahl), die ihre großartige heimathliche Natur in ergreifenden Bildern darstellen, ebenso die Schule von Genf. Auch Frankreich und England haben ausgezeichnete Landschaftsmaler, doch sind ihre Darstellungen oft zu sehr auf Effect berechnet.


Landschildkröte (Testudo), eine Amphibiengattung aus der Ordnung der Schildkröten (s. d.), mit sehr gewölbtem und mit dem Brustschilde innig verwachsenem Rückenschild, Zehen sehr kurz und bis zu den Nägeln verwachsen; Kopf und Füße können eingezogen werden; bewohnen die wärmeren Gegenden und halten sich auf dem Lande auf. Die griech. Schildkröte (T. graeca). die gemeinste europ. Art. besonders in den Ländern am Mittelmeer; gegen 1' lang. Wird in Südeuropa häufig in Gärten gehalten. – Die geometrische Schildkröte (T. geometrica), gegen 10'' lang, mit regelmäßigen, von der Mitte jedes Schildes ausgehenden gelben u. schwarzen Strahlen; am Cap.


Landseer (Ländsihr), Edwin, berühmter engl. Maler, geb. 1798 zu London, seit 1850 Ritter. Seine Gemälde sind sehr zahlreich, am berühmtesten seine Thiermalerei; außerdem Portraits, Landschaften, Genrestücke, Stilleben etc. Auch malte er mit Andern die Freskobilder in Buckingham-House, Darstellungen aus engl. Dichtern. und gab die „Animals from the zoological garden“ heraus, sowie eine Reihe radirter Blätter mit Thierzeichnungen.


Landseil, böhm. Längenmaß = 52 Prager Ellen zu 263,3 Par. Linien.


Landshut, Hauptstadt des Kreises Niederbayern, an der Isar, mit 10000 E., 5 Klöstern. Gymnasium, Martinskirche mit 422' hohem Thurm; Bergschloß Traußnitz, bedeutender Produktenhandel. Die 1800 von Ingolstadt

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[703/0704] keine andern Unterthanspflichten als die, welche aus der Gewalt des Staates über das Grundstück entspringen (Steuern, dingliche Klagen); der volle L. dagegen umfaßt auch die Pflicht, wegen persönlicher Klagen im foro rei sitae zu Recht zu stehen. Landsberg, preuß. Stadt an der Wartha, Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 12700 E., Fabrikation u. lebhaftem Verkehr. – L., bayer. Stadt am Lech, mit 3600 E., 8 Kirchen, Getreide- und Hopfenbau. Landschaft, in einigen deutschen Staaten früher gleichbedeutend mit Landständen, in andern privilegirte Bezirke mit eigener Verwaltung. Landschaftsmalerei, ist die bildliche Darstellung der Natur mit künstlerischer, poetischer Auffassung. Im Alterthum bis tief ins Mittelalter kannte man die L. nicht. Erst die Brüder van Eyck im Anfang des 15. Jahrh. führten statt des Goldgrundes die Landschaft in ihren Gemälden ein, ebenso überraschend durch die plötzliche und neue Erscheinung wie durch die hohe Vollendung der Darstellung, mit richtiger Luftperspektive und schönem Baumschlag. Bald folgten die flandrischen u. die norddeutschen Schulen, indeß noch mit Goldgrund statt der Luft, u. später mit Vernachläßigung des Baumschlags. Diese Landschaften dienten indeß nur als Hintergrund zur Verzierung biblischer Darstellungen; erst ein Jahrh. später begann man diesen Zweig der Malerei selbständiger zu behandeln, u. zu Ende des 16. Jahrh. erhielt die L. eine bedeutende Ausbildung durch Peter Breughel, Savery, Vinckenboom etc., sowie namentlich auch durch Rubens. Zu gleicher Zeit bildete sich in Rom eine deutsch-franz. Schule für die L., die durch sie zu hoher Vollendung gedieh, namentlich durch Paul Bril, Adam Elzheimer, u. besonders durch Nic. Poussin u. Claude Lorrain. Neben dieser classischen Schule in Rom arbeiteten die niederländ. Landschaftsmaler des 17. Jahrh. theils in gleicher Richtung, wie Pinaker, Swanevell, Saftleeven, theils in eigenthümlicher mit hoher poetischer Auffassung: van der Neer, Waterloo, besonders aber Ruysdael u. Everdingen. Viel ärmer an großen Meistern war das 18. Jahrh. Erst das gegenwärtige Jahrh. brachte einen ganz neuen Umschwung in die L., der hauptsächlich von der Düsseldorfer Schule ausging (Lessing, Achenbach, Scheuren etc.). Diese neue L. charakterisirt sich hauptsächlich durch naturtreue Darstellung, eine tief poetische, romantische Auffassung der Natur. In gleicher Richtung zeichnen sich besonders auch die norweg. Landschaftsmaler aus (Gude, Leu, Dahl), die ihre großartige heimathliche Natur in ergreifenden Bildern darstellen, ebenso die Schule von Genf. Auch Frankreich und England haben ausgezeichnete Landschaftsmaler, doch sind ihre Darstellungen oft zu sehr auf Effect berechnet. Landschildkröte (Testudo), eine Amphibiengattung aus der Ordnung der Schildkröten (s. d.), mit sehr gewölbtem und mit dem Brustschilde innig verwachsenem Rückenschild, Zehen sehr kurz und bis zu den Nägeln verwachsen; Kopf und Füße können eingezogen werden; bewohnen die wärmeren Gegenden und halten sich auf dem Lande auf. Die griech. Schildkröte (T. graeca). die gemeinste europ. Art. besonders in den Ländern am Mittelmeer; gegen 1' lang. Wird in Südeuropa häufig in Gärten gehalten. – Die geometrische Schildkröte (T. geometrica), gegen 10'' lang, mit regelmäßigen, von der Mitte jedes Schildes ausgehenden gelben u. schwarzen Strahlen; am Cap. Landseer (Ländsihr), Edwin, berühmter engl. Maler, geb. 1798 zu London, seit 1850 Ritter. Seine Gemälde sind sehr zahlreich, am berühmtesten seine Thiermalerei; außerdem Portraits, Landschaften, Genrestücke, Stilleben etc. Auch malte er mit Andern die Freskobilder in Buckingham-House, Darstellungen aus engl. Dichtern. und gab die „Animals from the zoological garden“ heraus, sowie eine Reihe radirter Blätter mit Thierzeichnungen. Landseil, böhm. Längenmaß = 52 Prager Ellen zu 263,3 Par. Linien. Landshut, Hauptstadt des Kreises Niederbayern, an der Isar, mit 10000 E., 5 Klöstern. Gymnasium, Martinskirche mit 422' hohem Thurm; Bergschloß Traußnitz, bedeutender Produktenhandel. Die 1800 von Ingolstadt

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/704>, abgerufen am 27.07.2024.