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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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der Familie der Rubeaceae, mit viereckigem Stengel, quirlförmigen Blättern, gelben Blumen in Sträußen, schwarzen Beeren. Die 3' lange, wagrechte, walzenförmige, innen gelbliche Wurzel liefert den bekannten rothen Farbestoff. Die gestoßene Rinde (Mull) liefert den weniger guten, die geschälte Wurzel (beraubter K.) den eigentlichen Farbestoff.


Krasicki, Ignaz, geb. 1734 zu Dubiecko, gest. 1801 als Erzbischof von Gnesen, poln. Dichter; das Beste ist das komische Epos "Monomachia" und der komische Roman "Pan Podsdoli" (Gesammelte Werke 10 Bde., Berl. 1845).


Krasiologie, griech.-deutsch, die Lehre von den Säften des thierischen Körpers.


Krasis, griech., die Verschmelzung zweier Worte in eines, z. B. "an dem" in "am". K., Mischung der Säfte.


Krasnoi, russ. Stadt im Gouvern. Smolensk am Dniepr, mit 2000 E.; Treffen 14. Aug. u. 4.-6. Nov. 1812.


Krasso, Krassova, ehemaliges ungar. Comitat, Bestandtheil des ungar. Banats, außerordentlich fruchtbarer Landstrich, auch wichtig durch Gold-, Silber-, Kupfer-, Eisen- und Steinkohlengruben, Marmorbrüche, gehört jetzt zum Temeser Banat, District Lugos; Hauptort Lugos. Die Einwohner sind der Mehrzahl nach Wlachen, der nicht unirten griech. Kirche angehörig.


Kraszewski, Joseph Ignaz, geb. 1812 zu Warschau, sehr fruchtbarer poln. Romanschriftsteller, der sich auch in histor. Arbeiten versucht hat.


Kraszna, ehemaliges siebenbürgisches Comitat im Lande der Ungarn, jetzt Bestandtheil des Kreises Klausenburg, Gebirgsland; Viehzucht und Waldbenutzung die Hauptnahrungsquellen der Einw., Acker- u. Weinbau unbedeutend; Hauptort K., große Viehmärkte.


Krater, die trichterförmigen Vertiefungen feuerspeiender Berge, welche die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans aufsteigenden schornsteinartigen Röhre bilden, und durch welche die vulkanischen Ausbrüche geschehen, daher auch Ausbruchs- oder Eruptions-K. genannt. Eine andere Art K. sind die sog. Erhebungs-K., kesselförmige Vertiefungen mit steilen Wänden, welche nicht zu Ausbrüchen dienten, sondern durch Erhebung und Zertrümmerung der Erdrinde mittelst unterirdischer Dämpfe und Gasarten entstanden.


Krates, ein aus Theben gebürtiger cynischer Philosoph des 4. Jahrh. v. Chr. (s. Cyniker), dessen Geschichte Wieland Stoff zu einem Roman "K. und Hipparchia" lieh. Er soll sehr reich und sehr häßlich gewesen sein, sein Vermögen weggeschenkt, sich unter der Leitung des Originals Diogenes dem Cynismus ganz ergeben und trotz seines Aeußern an einer schönen Thracierin, Hipparchia von Maronea, eine Proselytin und ein Weib zugleich gewonnen haben. Die 38 Briefe, die zuletzt Boissonade 1827 herausgab, gehören in eine spätere Zeit. - K., von Mallos in Cilicien, Zeitgenosse und Gegner des Aristarchus (s. d.) aus Samothrace als Haupt der pergamenischen Schule, Grammatiker und Kritiker, namentlich durch seine Commentare zu Homer, berühmt; st. 183 v. Chr. Ueberbleibsel seiner Werke in Wegeners Schrift: de aula Attalica, literarum artiumque fautrice (Kopenhagen 1836).


Kratinus, Name von 2 griech. Lustspieldichtern; nur vom jüngern derselben, der etwa 519-130 v. Chr. in Athen lebte, ein Nebenbuhler des Aristophanes und ein tüchtiger Zecher war und sich in einer Komödie, die Weinflasche, selber trefflich persiflirt, sind Bruchstücke von 21 Lustspielen auf uns gekommen und z. B. in den "Fragmenta comicorum graecorum" (Berlin 1840, 2. Bd.) von Meineke zu finden.


Kratzarbeiten, neueste Kunstspielerei; auf der farbigen Grundirung von Porzellangeräthen werden darauf angelegte Zeichnungen mit einem Instrumente ausgekratzt.


Kraus, Christian Jakob, ein Kollega Kants in Königsberg, geb. 1753 zu Osterode in Ostpreußen, gest. 1807 zu Königsberg, wo er seit 1781 Moral, staatswirthschaftliche Fächer u. dgl. gelesen hatte. Er selbst gab unter anderm eine Uebersetzung der politischen Arithmetik des Engländers Arthur Young heraus, erst der Oberpräsident von Auerswald aber die "Staatswirthschaft" (Königsb.

der Familie der Rubeaceae, mit viereckigem Stengel, quirlförmigen Blättern, gelben Blumen in Sträußen, schwarzen Beeren. Die 3' lange, wagrechte, walzenförmige, innen gelbliche Wurzel liefert den bekannten rothen Farbestoff. Die gestoßene Rinde (Mull) liefert den weniger guten, die geschälte Wurzel (beraubter K.) den eigentlichen Farbestoff.


Krasicki, Ignaz, geb. 1734 zu Dubiecko, gest. 1801 als Erzbischof von Gnesen, poln. Dichter; das Beste ist das komische Epos „Monomachia“ und der komische Roman „Pan Podsdoli“ (Gesammelte Werke 10 Bde., Berl. 1845).


Krasiologie, griech.-deutsch, die Lehre von den Säften des thierischen Körpers.


Krasis, griech., die Verschmelzung zweier Worte in eines, z. B. „an dem“ in „am“. K., Mischung der Säfte.


Krasnoi, russ. Stadt im Gouvern. Smolensk am Dniepr, mit 2000 E.; Treffen 14. Aug. u. 4.–6. Nov. 1812.


Krasso, Krassova, ehemaliges ungar. Comitat, Bestandtheil des ungar. Banats, außerordentlich fruchtbarer Landstrich, auch wichtig durch Gold-, Silber-, Kupfer-, Eisen- und Steinkohlengruben, Marmorbrüche, gehört jetzt zum Temeser Banat, District Lugos; Hauptort Lugos. Die Einwohner sind der Mehrzahl nach Wlachen, der nicht unirten griech. Kirche angehörig.


Kraszewski, Joseph Ignaz, geb. 1812 zu Warschau, sehr fruchtbarer poln. Romanschriftsteller, der sich auch in histor. Arbeiten versucht hat.


Kraszna, ehemaliges siebenbürgisches Comitat im Lande der Ungarn, jetzt Bestandtheil des Kreises Klausenburg, Gebirgsland; Viehzucht und Waldbenutzung die Hauptnahrungsquellen der Einw., Acker- u. Weinbau unbedeutend; Hauptort K., große Viehmärkte.


Krater, die trichterförmigen Vertiefungen feuerspeiender Berge, welche die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans aufsteigenden schornsteinartigen Röhre bilden, und durch welche die vulkanischen Ausbrüche geschehen, daher auch Ausbruchs- oder Eruptions-K. genannt. Eine andere Art K. sind die sog. Erhebungs-K., kesselförmige Vertiefungen mit steilen Wänden, welche nicht zu Ausbrüchen dienten, sondern durch Erhebung und Zertrümmerung der Erdrinde mittelst unterirdischer Dämpfe und Gasarten entstanden.


Krates, ein aus Theben gebürtiger cynischer Philosoph des 4. Jahrh. v. Chr. (s. Cyniker), dessen Geschichte Wieland Stoff zu einem Roman „K. und Hipparchia“ lieh. Er soll sehr reich und sehr häßlich gewesen sein, sein Vermögen weggeschenkt, sich unter der Leitung des Originals Diogenes dem Cynismus ganz ergeben und trotz seines Aeußern an einer schönen Thracierin, Hipparchia von Maronea, eine Proselytin und ein Weib zugleich gewonnen haben. Die 38 Briefe, die zuletzt Boissonade 1827 herausgab, gehören in eine spätere Zeit. – K., von Mallos in Cilicien, Zeitgenosse und Gegner des Aristarchus (s. d.) aus Samothrace als Haupt der pergamenischen Schule, Grammatiker und Kritiker, namentlich durch seine Commentare zu Homer, berühmt; st. 183 v. Chr. Ueberbleibsel seiner Werke in Wegeners Schrift: de aula Attalica, literarum artiumque fautrice (Kopenhagen 1836).


Kratinus, Name von 2 griech. Lustspieldichtern; nur vom jüngern derselben, der etwa 519–130 v. Chr. in Athen lebte, ein Nebenbuhler des Aristophanes und ein tüchtiger Zecher war und sich in einer Komödie, die Weinflasche, selber trefflich persiflirt, sind Bruchstücke von 21 Lustspielen auf uns gekommen und z. B. in den „Fragmenta comicorum graecorum“ (Berlin 1840, 2. Bd.) von Meineke zu finden.


Kratzarbeiten, neueste Kunstspielerei; auf der farbigen Grundirung von Porzellangeräthen werden darauf angelegte Zeichnungen mit einem Instrumente ausgekratzt.


Kraus, Christian Jakob, ein Kollega Kants in Königsberg, geb. 1753 zu Osterode in Ostpreußen, gest. 1807 zu Königsberg, wo er seit 1781 Moral, staatswirthschaftliche Fächer u. dgl. gelesen hatte. Er selbst gab unter anderm eine Uebersetzung der politischen Arithmetik des Engländers Arthur Young heraus, erst der Oberpräsident von Auerswald aber die „Staatswirthschaft“ (Königsb.

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[653/0654] der Familie der Rubeaceae, mit viereckigem Stengel, quirlförmigen Blättern, gelben Blumen in Sträußen, schwarzen Beeren. Die 3' lange, wagrechte, walzenförmige, innen gelbliche Wurzel liefert den bekannten rothen Farbestoff. Die gestoßene Rinde (Mull) liefert den weniger guten, die geschälte Wurzel (beraubter K.) den eigentlichen Farbestoff. Krasicki, Ignaz, geb. 1734 zu Dubiecko, gest. 1801 als Erzbischof von Gnesen, poln. Dichter; das Beste ist das komische Epos „Monomachia“ und der komische Roman „Pan Podsdoli“ (Gesammelte Werke 10 Bde., Berl. 1845). Krasiologie, griech.-deutsch, die Lehre von den Säften des thierischen Körpers. Krasis, griech., die Verschmelzung zweier Worte in eines, z. B. „an dem“ in „am“. K., Mischung der Säfte. Krasnoi, russ. Stadt im Gouvern. Smolensk am Dniepr, mit 2000 E.; Treffen 14. Aug. u. 4.–6. Nov. 1812. Krasso, Krassova, ehemaliges ungar. Comitat, Bestandtheil des ungar. Banats, außerordentlich fruchtbarer Landstrich, auch wichtig durch Gold-, Silber-, Kupfer-, Eisen- und Steinkohlengruben, Marmorbrüche, gehört jetzt zum Temeser Banat, District Lugos; Hauptort Lugos. Die Einwohner sind der Mehrzahl nach Wlachen, der nicht unirten griech. Kirche angehörig. Kraszewski, Joseph Ignaz, geb. 1812 zu Warschau, sehr fruchtbarer poln. Romanschriftsteller, der sich auch in histor. Arbeiten versucht hat. Kraszna, ehemaliges siebenbürgisches Comitat im Lande der Ungarn, jetzt Bestandtheil des Kreises Klausenburg, Gebirgsland; Viehzucht und Waldbenutzung die Hauptnahrungsquellen der Einw., Acker- u. Weinbau unbedeutend; Hauptort K., große Viehmärkte. Krater, die trichterförmigen Vertiefungen feuerspeiender Berge, welche die Oeffnung einer aus dem Innern des Vulkans aufsteigenden schornsteinartigen Röhre bilden, und durch welche die vulkanischen Ausbrüche geschehen, daher auch Ausbruchs- oder Eruptions-K. genannt. Eine andere Art K. sind die sog. Erhebungs-K., kesselförmige Vertiefungen mit steilen Wänden, welche nicht zu Ausbrüchen dienten, sondern durch Erhebung und Zertrümmerung der Erdrinde mittelst unterirdischer Dämpfe und Gasarten entstanden. Krates, ein aus Theben gebürtiger cynischer Philosoph des 4. Jahrh. v. Chr. (s. Cyniker), dessen Geschichte Wieland Stoff zu einem Roman „K. und Hipparchia“ lieh. Er soll sehr reich und sehr häßlich gewesen sein, sein Vermögen weggeschenkt, sich unter der Leitung des Originals Diogenes dem Cynismus ganz ergeben und trotz seines Aeußern an einer schönen Thracierin, Hipparchia von Maronea, eine Proselytin und ein Weib zugleich gewonnen haben. Die 38 Briefe, die zuletzt Boissonade 1827 herausgab, gehören in eine spätere Zeit. – K., von Mallos in Cilicien, Zeitgenosse und Gegner des Aristarchus (s. d.) aus Samothrace als Haupt der pergamenischen Schule, Grammatiker und Kritiker, namentlich durch seine Commentare zu Homer, berühmt; st. 183 v. Chr. Ueberbleibsel seiner Werke in Wegeners Schrift: de aula Attalica, literarum artiumque fautrice (Kopenhagen 1836). Kratinus, Name von 2 griech. Lustspieldichtern; nur vom jüngern derselben, der etwa 519–130 v. Chr. in Athen lebte, ein Nebenbuhler des Aristophanes und ein tüchtiger Zecher war und sich in einer Komödie, die Weinflasche, selber trefflich persiflirt, sind Bruchstücke von 21 Lustspielen auf uns gekommen und z. B. in den „Fragmenta comicorum graecorum“ (Berlin 1840, 2. Bd.) von Meineke zu finden. Kratzarbeiten, neueste Kunstspielerei; auf der farbigen Grundirung von Porzellangeräthen werden darauf angelegte Zeichnungen mit einem Instrumente ausgekratzt. Kraus, Christian Jakob, ein Kollega Kants in Königsberg, geb. 1753 zu Osterode in Ostpreußen, gest. 1807 zu Königsberg, wo er seit 1781 Moral, staatswirthschaftliche Fächer u. dgl. gelesen hatte. Er selbst gab unter anderm eine Uebersetzung der politischen Arithmetik des Engländers Arthur Young heraus, erst der Oberpräsident von Auerswald aber die „Staatswirthschaft“ (Königsb.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/654>, abgerufen am 23.11.2024.