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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Gerard (Scherahr), Franc. Pascal, Baron, berühmter franz. Geschichts- u. Porträtmaler, geb. 1770 zu Rom, bildete sich zu Paris bei David, wurde 1795 durch seinen Belisar bekannt. Später malte er hauptsächlich Porträts und ward von Ludwig XVIII. zum ersten Hofmaler u. Baron ernannt; st. 1837. Bekannteste histor. Gemälde: Belisar, Amor und Psyche, Ossians Traum, die 4 Lebensalter, die Schlacht bei Austerlitz, das größte und vielleicht auch beste, der Einzug Heinrichs IV. Porträts: Napoleon im Krönungsornat, Talleyrand, Talma, die Familie Murats, Ludwig XVIII., August von Sachsen etc., im Ganzen über 250.


Gerard, Maurice Etienne, geb. 1773 zu Damvilliers, wurde 1791 Soldat, zeichnete sich überall aus und wurde General, bekam jedoch erst 1813 Gelegenheit größere Operationen selbständig zu leiten (Brienne, Montereau, Ligny, Waterloo). Nach Napoleons Sturz verbannt durfte er 1817 zurückkehren, wurde Deputirter und stimmte mit der Opposition. Am 3. Tage der Julirevolution kommandirte er, von den in Paris anwesenden Kammermitgliedern aufgefordert, das bewaffnete Volk, erhielt hierauf das Kriegsministerium, das er bald an Soult abgab u. wurde Marschall. Im Jahre 1834 wurde er noch einmal auf kurze Zeit Kriegsminister, nachdem er 1832 die Belagerung der Citadelle von Antwerpen seinem militär. Rufe entsprechend geleitet hatte; er st. 1852, um so mehr geachtet, als er seine hohe Stellung nie zur Bereicherung benutzt hatte.


Gerben, den Spelzweizen, denselben von den Hülsen befreien; Stahl, ihn durch wiederholtes Zusammenschweißen veredeln; Kupferplatten, sie vollkommen glätten; Thierhäute, sie in Leder verwandeln. Diese werden zuerst in fließendem Wasser gereinigt, dann durch Anschwellung aufgetrieben, um Fett, Leim etc. zu beseitigen, hierauf durch zusammenziehende Stoffe wieder verdichtet; die letzte Bearbeitung endlich verwandelt sie in die verschiedenen Arten Leder, von denen jede ihre eigene Behandlungsweise verlangt. Die Rothgerberei braucht zusammenziehende Pflanzenstoffe (Lohe, Lohextract), die Weißgerberei Alaun ohne Pflanzensäfte; die Sämischgerberei Einschmierung von Fetten, die Pergamentgerberei Zubereitung mit Kalk.


Gerbert, Martin, geb. 1720 zu Horb am Neckar aus dem Geschlechte der G. von Hornau, trat 1736 in das Benedictinerstift St. Blasien (s. d.), lehrte Philosophie u. Theologie, machte große Reisen (Iter alemannicum), erwarb Schriftstellerruhm; bewährte sich, Fürstabt seit 1764, als einer der ausgezeichnetsten Männer seiner Zeit und st. 1793. Er förderte unter den Künsten besonders die Baukunst u. Kirchenmusik (Scriptores de musica sacra, de cantu et musica sacra a prima ecclesiae aetate usque ad praesens tempus), unter den Wissenschaften die Theologie (schrieb selbst über die meisten Zweige derselben, besonders auch ascetische Schriften und über die Liturgie der Alemannen) und Geschichte (Geschichte des Schwarzwal des, Briefe des Kaisers Rudolf I, Fortsetzung der "Monumenta domus Austriacae" u. a. m.). Auch Stifter eines Arbeitshauses, Spitales, einiger Pfarreien u. lebt noch heute als Wohlthäter im Gedächtniß des Volkes fort.


Gerbesäuren, Gerbestoff. Unter dem Namen zusammenziehendes Pflanzenprinzip (Principium adstringens) vereinigte man sonst eine Gruppe von Pflanzenkörpern, welche sauer reagiren, mit thierischem Leim Leder bilden und Eisenoxydsalze dunkel fällen, später unterschied man sie nach der Farbe des in Eisenoxydsalzen bewirkten Niederschlages als eisenblau-, eisengrün- und eisengraufällenden Gerbestoff; in neuester Zeit ermittelte man, daß es eigenthüml. Säuren seien. Der Gerbestoff wurde von Deyeux 1793, genauer von Seguin 1797 erkannt, und später von Berzelius rein dargestellt. Die gewöhnliche G. wird durch Ausziehen des Galläpfelpulvers mittelst Aether gewonnen; sie fällt die Eisenoxydsalze schwarz blau, und ist noch in vielen anderen Pflanzenstoffen: der Granate, der Rose,

verantwortl. Herausgeber einer Zeitschrift.


Gérard (Scherahr), Franç. Pascal, Baron, berühmter franz. Geschichts- u. Porträtmaler, geb. 1770 zu Rom, bildete sich zu Paris bei David, wurde 1795 durch seinen Belisar bekannt. Später malte er hauptsächlich Porträts und ward von Ludwig XVIII. zum ersten Hofmaler u. Baron ernannt; st. 1837. Bekannteste histor. Gemälde: Belisar, Amor und Psyche, Ossians Traum, die 4 Lebensalter, die Schlacht bei Austerlitz, das größte und vielleicht auch beste, der Einzug Heinrichs IV. Porträts: Napoleon im Krönungsornat, Talleyrand, Talma, die Familie Murats, Ludwig XVIII., August von Sachsen etc., im Ganzen über 250.


Gérard, Maurice Etienne, geb. 1773 zu Damvilliers, wurde 1791 Soldat, zeichnete sich überall aus und wurde General, bekam jedoch erst 1813 Gelegenheit größere Operationen selbständig zu leiten (Brienne, Montereau, Ligny, Waterloo). Nach Napoleons Sturz verbannt durfte er 1817 zurückkehren, wurde Deputirter und stimmte mit der Opposition. Am 3. Tage der Julirevolution kommandirte er, von den in Paris anwesenden Kammermitgliedern aufgefordert, das bewaffnete Volk, erhielt hierauf das Kriegsministerium, das er bald an Soult abgab u. wurde Marschall. Im Jahre 1834 wurde er noch einmal auf kurze Zeit Kriegsminister, nachdem er 1832 die Belagerung der Citadelle von Antwerpen seinem militär. Rufe entsprechend geleitet hatte; er st. 1852, um so mehr geachtet, als er seine hohe Stellung nie zur Bereicherung benutzt hatte.


Gerben, den Spelzweizen, denselben von den Hülsen befreien; Stahl, ihn durch wiederholtes Zusammenschweißen veredeln; Kupferplatten, sie vollkommen glätten; Thierhäute, sie in Leder verwandeln. Diese werden zuerst in fließendem Wasser gereinigt, dann durch Anschwellung aufgetrieben, um Fett, Leim etc. zu beseitigen, hierauf durch zusammenziehende Stoffe wieder verdichtet; die letzte Bearbeitung endlich verwandelt sie in die verschiedenen Arten Leder, von denen jede ihre eigene Behandlungsweise verlangt. Die Rothgerberei braucht zusammenziehende Pflanzenstoffe (Lohe, Lohextract), die Weißgerberei Alaun ohne Pflanzensäfte; die Sämischgerberei Einschmierung von Fetten, die Pergamentgerberei Zubereitung mit Kalk.


Gerbert, Martin, geb. 1720 zu Horb am Neckar aus dem Geschlechte der G. von Hornau, trat 1736 in das Benedictinerstift St. Blasien (s. d.), lehrte Philosophie u. Theologie, machte große Reisen (Iter alemannicum), erwarb Schriftstellerruhm; bewährte sich, Fürstabt seit 1764, als einer der ausgezeichnetsten Männer seiner Zeit und st. 1793. Er förderte unter den Künsten besonders die Baukunst u. Kirchenmusik (Scriptores de musica sacra, de cantu et musica sacra a prima ecclesiae aetate usque ad praesens tempus), unter den Wissenschaften die Theologie (schrieb selbst über die meisten Zweige derselben, besonders auch ascetische Schriften und über die Liturgie der Alemannen) und Geschichte (Geschichte des Schwarzwal des, Briefe des Kaisers Rudolf I, Fortsetzung der „Monumenta domus Austriacae“ u. a. m.). Auch Stifter eines Arbeitshauses, Spitales, einiger Pfarreien u. lebt noch heute als Wohlthäter im Gedächtniß des Volkes fort.


Gerbesäuren, Gerbestoff. Unter dem Namen zusammenziehendes Pflanzenprinzip (Principium adstringens) vereinigte man sonst eine Gruppe von Pflanzenkörpern, welche sauer reagiren, mit thierischem Leim Leder bilden und Eisenoxydsalze dunkel fällen, später unterschied man sie nach der Farbe des in Eisenoxydsalzen bewirkten Niederschlages als eisenblau-, eisengrün- und eisengraufällenden Gerbestoff; in neuester Zeit ermittelte man, daß es eigenthüml. Säuren seien. Der Gerbestoff wurde von Deyeux 1793, genauer von Seguin 1797 erkannt, und später von Berzelius rein dargestellt. Die gewöhnliche G. wird durch Ausziehen des Galläpfelpulvers mittelst Aether gewonnen; sie fällt die Eisenoxydsalze schwarz blau, und ist noch in vielen anderen Pflanzenstoffen: der Granate, der Rose,

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[60/0061] verantwortl. Herausgeber einer Zeitschrift. Gérard (Scherahr), Franç. Pascal, Baron, berühmter franz. Geschichts- u. Porträtmaler, geb. 1770 zu Rom, bildete sich zu Paris bei David, wurde 1795 durch seinen Belisar bekannt. Später malte er hauptsächlich Porträts und ward von Ludwig XVIII. zum ersten Hofmaler u. Baron ernannt; st. 1837. Bekannteste histor. Gemälde: Belisar, Amor und Psyche, Ossians Traum, die 4 Lebensalter, die Schlacht bei Austerlitz, das größte und vielleicht auch beste, der Einzug Heinrichs IV. Porträts: Napoleon im Krönungsornat, Talleyrand, Talma, die Familie Murats, Ludwig XVIII., August von Sachsen etc., im Ganzen über 250. Gérard, Maurice Etienne, geb. 1773 zu Damvilliers, wurde 1791 Soldat, zeichnete sich überall aus und wurde General, bekam jedoch erst 1813 Gelegenheit größere Operationen selbständig zu leiten (Brienne, Montereau, Ligny, Waterloo). Nach Napoleons Sturz verbannt durfte er 1817 zurückkehren, wurde Deputirter und stimmte mit der Opposition. Am 3. Tage der Julirevolution kommandirte er, von den in Paris anwesenden Kammermitgliedern aufgefordert, das bewaffnete Volk, erhielt hierauf das Kriegsministerium, das er bald an Soult abgab u. wurde Marschall. Im Jahre 1834 wurde er noch einmal auf kurze Zeit Kriegsminister, nachdem er 1832 die Belagerung der Citadelle von Antwerpen seinem militär. Rufe entsprechend geleitet hatte; er st. 1852, um so mehr geachtet, als er seine hohe Stellung nie zur Bereicherung benutzt hatte. Gerben, den Spelzweizen, denselben von den Hülsen befreien; Stahl, ihn durch wiederholtes Zusammenschweißen veredeln; Kupferplatten, sie vollkommen glätten; Thierhäute, sie in Leder verwandeln. Diese werden zuerst in fließendem Wasser gereinigt, dann durch Anschwellung aufgetrieben, um Fett, Leim etc. zu beseitigen, hierauf durch zusammenziehende Stoffe wieder verdichtet; die letzte Bearbeitung endlich verwandelt sie in die verschiedenen Arten Leder, von denen jede ihre eigene Behandlungsweise verlangt. Die Rothgerberei braucht zusammenziehende Pflanzenstoffe (Lohe, Lohextract), die Weißgerberei Alaun ohne Pflanzensäfte; die Sämischgerberei Einschmierung von Fetten, die Pergamentgerberei Zubereitung mit Kalk. Gerbert, Martin, geb. 1720 zu Horb am Neckar aus dem Geschlechte der G. von Hornau, trat 1736 in das Benedictinerstift St. Blasien (s. d.), lehrte Philosophie u. Theologie, machte große Reisen (Iter alemannicum), erwarb Schriftstellerruhm; bewährte sich, Fürstabt seit 1764, als einer der ausgezeichnetsten Männer seiner Zeit und st. 1793. Er förderte unter den Künsten besonders die Baukunst u. Kirchenmusik (Scriptores de musica sacra, de cantu et musica sacra a prima ecclesiae aetate usque ad praesens tempus), unter den Wissenschaften die Theologie (schrieb selbst über die meisten Zweige derselben, besonders auch ascetische Schriften und über die Liturgie der Alemannen) und Geschichte (Geschichte des Schwarzwal des, Briefe des Kaisers Rudolf I, Fortsetzung der „Monumenta domus Austriacae“ u. a. m.). Auch Stifter eines Arbeitshauses, Spitales, einiger Pfarreien u. lebt noch heute als Wohlthäter im Gedächtniß des Volkes fort. Gerbesäuren, Gerbestoff. Unter dem Namen zusammenziehendes Pflanzenprinzip (Principium adstringens) vereinigte man sonst eine Gruppe von Pflanzenkörpern, welche sauer reagiren, mit thierischem Leim Leder bilden und Eisenoxydsalze dunkel fällen, später unterschied man sie nach der Farbe des in Eisenoxydsalzen bewirkten Niederschlages als eisenblau-, eisengrün- und eisengraufällenden Gerbestoff; in neuester Zeit ermittelte man, daß es eigenthüml. Säuren seien. Der Gerbestoff wurde von Deyeux 1793, genauer von Seguin 1797 erkannt, und später von Berzelius rein dargestellt. Die gewöhnliche G. wird durch Ausziehen des Galläpfelpulvers mittelst Aether gewonnen; sie fällt die Eisenoxydsalze schwarz blau, und ist noch in vielen anderen Pflanzenstoffen: der Granate, der Rose,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/61>, abgerufen am 24.11.2024.