Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

so die eigenthümliche arab. entwickelt. Erobert wurden Chowaresmien, Turkestan, Galatien und Spanien; durch die Niederlagen bei Tours u. Narbonne fand die Ausbreitung des Islam im westl. Europa ihr Ziel. Mit Abul Abbas (750) eröffnet sich die Reihe der Abbasiden, unter denen das Reich den höchsten Glanz erreichte und unterging. Al-Mansor baute 764 Bagdad. Harun al Raschid, der Zeitgenosse Karls d. Gr., sowie sein Sohn Al-Mamun (813 bis 833) sind berühmt als Beschützer der Künste und Wissenschaften; aber schon unter ihnen begann die Losreißung einzelner Provinzen, nachdem der geflüchtete Ommajade Abderrhaman sich bereits 756 in Spanien zum K.en aufgeworfen hatte. Es bildeten sich um 800 die unabhängigen Dynastien der Aglabiden in Tunis, die Sicilien eroberten, der Edrisiden in Fez, 821 die der Thaheriden in Korasan, später machten sich Syrien, Aegypten u. Persien unabhängig; übrigens wechselten auch in diesen Ländern die Dynastien nach der morgenländischen Weise. Seit 842 nahm en die K.en türk. Söldner in ihre Heere auf und die Anführer derselben spielten bald dieselbe Rolle wie die der germanischen Söldner unter den letzten röm. Kaisern; schon 934 regierte der Commandant der türk. Leibwache des K.en in dessen Namen unter dem Titel Emir al Omra den Rest des Reiches. Türk. Stämme setzten sich in demselben fest und deren Fürsten anerkannten nur dem Namen nach die Oberhoheit des K. en. Unmittelbar nach Dschingiskhan eroberten 1258 die Mongolen Bagdad und der 56. K,. Motassem, floh nach Aegypten, wo seine Nachkommen bis 1538 den Titel K. führten. Seitdem nahmen ihn die osmanischen Sultane an. ihre Würde als geistliches Oberhaupt der Moslemin wird aber von den Schiiten nicht anerkannt. (Weil: Geschichte der Khalifen, 3 Bde., Mannheim 1846-51.)


Khan, der Titel tatarischer, pers. u. afghan. Fürsten. Khanat, Fürstenthum, fürstliche Würde.


Khersowa, Hirsowa, Kersova, türk. Stadt am rechten Donauufer, in der Dobrudscha, mit Kastell, Störfang, nur etwa 1000 E.


Khevenhüller, altes österreich., ursprünglich aus Franken stammendes Haus, in einer gräfl. u. einer fürstl. (K.-Metsch) Linie blühend. Franz Christoph, Graf, geb. 1589, gest. 1650, ausgezeichneter Staatsmann, hinterließ in seinen Annales Ferdinandei eine Hauptquelle für die Geschichte seiner Zeit. - Ludwig Andreas, geb. 1683, gest. 1744, focht mit Auszeichnung gegen die Türken sowie im österr. Erbfolgekrieg.


Khiwa, turkestan. Khanat, dessen Gebiet das untere Thal des Amu oder Dschihon u. einen Theil der umliegenden Steppen begreift mit etwa 200000 E., sunnitischen Mohammedanern. Die Hauptstadt K. mit 20000 E. liegt auf einer etwa 100 #M. großen Oase, die durch die aus dem Amu geführten Bewässerungskanäle gebildet wird u. sehr fruchtbar ist. In den Steppen hausen räuberische Nomaden, früher den Russen und noch immer den Persern durch Einfälle und Menschenraub sehr beschwerlich; 1839 ging ein russ. Heer unter Perowski auf einem Zuge gegen K. zu Grunde, jetzt hingegen soll der Khan mit Rußland in freundschaftlichen Beziehungen gestanden, im Frühjahr 1855 aber bei einem Einfalle in Persien getödtet worden sein.


Khlesl, Melchior, geb. 1553 zu Wien, Sohn eines protestant. Bäckers, kehrte in die kathol. Kirche zurück, wurde Bischof und 1616 Cardinal, spielte auch unter Kaiser Rudolf II. u. Matthias I. eine politische Rolle von großer Bedeutung, st. 1630. Das Leben des Cardinals beschrieb, jedoch nicht ganz unbefangen, Hammer-Purgstall, Wien 1850 bis 1851.


Khodawendkiar, Khudavendiguiar, türk. Ejalet in Kleinasien, das alte Bithynien mit der Hauptstadt Brussa.


Khoi, pers. Stadt in der Provinz Aserbeidschan, mit 30000 E., welche Säbelklingen. Wolle- und Baumwollezeuge liefern u. einen bedeutenden Handel treiben.


Khorasan, nördl. Provinz Persiens u. östlicher Theil Afghanistans, Theile des alten Hyrkanien und Baktrien, im Norden

so die eigenthümliche arab. entwickelt. Erobert wurden Chowaresmien, Turkestan, Galatien und Spanien; durch die Niederlagen bei Tours u. Narbonne fand die Ausbreitung des Islam im westl. Europa ihr Ziel. Mit Abul Abbas (750) eröffnet sich die Reihe der Abbasiden, unter denen das Reich den höchsten Glanz erreichte und unterging. Al-Mansor baute 764 Bagdad. Harun al Raschid, der Zeitgenosse Karls d. Gr., sowie sein Sohn Al-Mamun (813 bis 833) sind berühmt als Beschützer der Künste und Wissenschaften; aber schon unter ihnen begann die Losreißung einzelner Provinzen, nachdem der geflüchtete Ommajade Abderrhaman sich bereits 756 in Spanien zum K.en aufgeworfen hatte. Es bildeten sich um 800 die unabhängigen Dynastien der Aglabiden in Tunis, die Sicilien eroberten, der Edrisiden in Fez, 821 die der Thaheriden in Korasan, später machten sich Syrien, Aegypten u. Persien unabhängig; übrigens wechselten auch in diesen Ländern die Dynastien nach der morgenländischen Weise. Seit 842 nahm en die K.en türk. Söldner in ihre Heere auf und die Anführer derselben spielten bald dieselbe Rolle wie die der germanischen Söldner unter den letzten röm. Kaisern; schon 934 regierte der Commandant der türk. Leibwache des K.en in dessen Namen unter dem Titel Emir al Omra den Rest des Reiches. Türk. Stämme setzten sich in demselben fest und deren Fürsten anerkannten nur dem Namen nach die Oberhoheit des K. en. Unmittelbar nach Dschingiskhan eroberten 1258 die Mongolen Bagdad und der 56. K,. Motassem, floh nach Aegypten, wo seine Nachkommen bis 1538 den Titel K. führten. Seitdem nahmen ihn die osmanischen Sultane an. ihre Würde als geistliches Oberhaupt der Moslemin wird aber von den Schiiten nicht anerkannt. (Weil: Geschichte der Khalifen, 3 Bde., Mannheim 1846–51.)


Khan, der Titel tatarischer, pers. u. afghan. Fürsten. Khanat, Fürstenthum, fürstliche Würde.


Khersowa, Hirsowa, Kersova, türk. Stadt am rechten Donauufer, in der Dobrudscha, mit Kastell, Störfang, nur etwa 1000 E.


Khevenhüller, altes österreich., ursprünglich aus Franken stammendes Haus, in einer gräfl. u. einer fürstl. (K.-Metsch) Linie blühend. Franz Christoph, Graf, geb. 1589, gest. 1650, ausgezeichneter Staatsmann, hinterließ in seinen Annales Ferdinandei eine Hauptquelle für die Geschichte seiner Zeit. – Ludwig Andreas, geb. 1683, gest. 1744, focht mit Auszeichnung gegen die Türken sowie im österr. Erbfolgekrieg.


Khiwa, turkestan. Khanat, dessen Gebiet das untere Thal des Amu oder Dschihon u. einen Theil der umliegenden Steppen begreift mit etwa 200000 E., sunnitischen Mohammedanern. Die Hauptstadt K. mit 20000 E. liegt auf einer etwa 100 □M. großen Oase, die durch die aus dem Amu geführten Bewässerungskanäle gebildet wird u. sehr fruchtbar ist. In den Steppen hausen räuberische Nomaden, früher den Russen und noch immer den Persern durch Einfälle und Menschenraub sehr beschwerlich; 1839 ging ein russ. Heer unter Perowski auf einem Zuge gegen K. zu Grunde, jetzt hingegen soll der Khan mit Rußland in freundschaftlichen Beziehungen gestanden, im Frühjahr 1855 aber bei einem Einfalle in Persien getödtet worden sein.


Khlesl, Melchior, geb. 1553 zu Wien, Sohn eines protestant. Bäckers, kehrte in die kathol. Kirche zurück, wurde Bischof und 1616 Cardinal, spielte auch unter Kaiser Rudolf II. u. Matthias I. eine politische Rolle von großer Bedeutung, st. 1630. Das Leben des Cardinals beschrieb, jedoch nicht ganz unbefangen, Hammer-Purgstall, Wien 1850 bis 1851.


Khodawendkiar, Khudavendiguiar, türk. Ejalet in Kleinasien, das alte Bithynien mit der Hauptstadt Brussa.


Khoi, pers. Stadt in der Provinz Aserbeidschan, mit 30000 E., welche Säbelklingen. Wolle- und Baumwollezeuge liefern u. einen bedeutenden Handel treiben.


Khorasan, nördl. Provinz Persiens u. östlicher Theil Afghanistans, Theile des alten Hyrkanien und Baktrien, im Norden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0586" n="585"/>
so die eigenthümliche arab. entwickelt. Erobert wurden Chowaresmien, Turkestan, Galatien und Spanien; durch die Niederlagen bei Tours u. Narbonne fand die Ausbreitung des Islam im westl. Europa ihr Ziel. Mit Abul Abbas (750) eröffnet sich die Reihe der <hi rendition="#g">Abbasiden</hi>, unter denen das Reich den höchsten Glanz erreichte und unterging. Al-Mansor baute 764 Bagdad. Harun al Raschid, der Zeitgenosse Karls d. Gr., sowie sein Sohn Al-Mamun (813 bis 833) sind berühmt als Beschützer der Künste und Wissenschaften; aber schon unter ihnen begann die Losreißung einzelner Provinzen, nachdem der geflüchtete Ommajade Abderrhaman sich bereits 756 in Spanien zum K.en aufgeworfen hatte. Es bildeten sich um 800 die unabhängigen Dynastien der <hi rendition="#g">Aglabiden</hi> in Tunis, die Sicilien eroberten, der <hi rendition="#g">Edrisiden</hi> in Fez, 821 die der <hi rendition="#g">Thaheriden</hi> in Korasan, später machten sich Syrien, Aegypten u. Persien unabhängig; übrigens wechselten auch in diesen Ländern die Dynastien nach der morgenländischen Weise. Seit 842 nahm en die K.en türk. Söldner in ihre Heere auf und die Anführer derselben spielten bald dieselbe Rolle wie die der germanischen Söldner unter den letzten röm. Kaisern; schon 934 regierte der Commandant der türk. Leibwache des K.en in dessen Namen unter dem Titel Emir al Omra den Rest des Reiches. Türk. Stämme setzten sich in demselben fest und deren Fürsten anerkannten nur dem Namen nach die Oberhoheit des K. en. Unmittelbar nach Dschingiskhan eroberten 1258 die Mongolen Bagdad und der 56. K,. Motassem, floh nach Aegypten, wo seine Nachkommen bis 1538 den Titel K. führten. Seitdem nahmen ihn die osmanischen Sultane an. ihre Würde als geistliches Oberhaupt der Moslemin wird aber von den Schiiten nicht anerkannt. (Weil: Geschichte der Khalifen, 3 Bde., Mannheim 1846&#x2013;51.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Khan</hi>, der Titel tatarischer, pers. u. afghan. Fürsten. <hi rendition="#g">Khanat</hi>, Fürstenthum, fürstliche Würde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Khersowa</hi>, Hirsowa, Kersova, türk. Stadt am rechten Donauufer, in der Dobrudscha, mit Kastell, Störfang, nur etwa 1000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Khevenhüller</hi>, altes österreich., ursprünglich aus Franken stammendes Haus, in einer gräfl. u. einer fürstl. (<hi rendition="#g">K.-Metsch</hi>) Linie blühend. <hi rendition="#g">Franz Christoph</hi>, Graf, geb. 1589, gest. 1650, ausgezeichneter Staatsmann, hinterließ in seinen <hi rendition="#i">Annales Ferdinandei</hi> eine Hauptquelle für die Geschichte seiner Zeit. &#x2013; <hi rendition="#g">Ludwig Andreas</hi>, geb. 1683, gest. 1744, focht mit Auszeichnung gegen die Türken sowie im österr. Erbfolgekrieg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Khiwa</hi>, turkestan. Khanat, dessen Gebiet das untere Thal des Amu oder Dschihon u. einen Theil der umliegenden Steppen begreift mit etwa 200000 E., sunnitischen Mohammedanern. Die Hauptstadt K. mit 20000 E. liegt auf einer etwa 100 &#x25A1;M. großen Oase, die durch die aus dem Amu geführten Bewässerungskanäle gebildet wird u. sehr fruchtbar ist. In den Steppen hausen räuberische Nomaden, früher den Russen und noch immer den Persern durch Einfälle und Menschenraub sehr beschwerlich; 1839 ging ein russ. Heer unter Perowski auf einem Zuge gegen K. zu Grunde, jetzt hingegen soll der Khan mit Rußland in freundschaftlichen Beziehungen gestanden, im Frühjahr 1855 aber bei einem Einfalle in Persien getödtet worden sein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Khlesl</hi>, Melchior, geb. 1553 zu Wien, Sohn eines protestant. Bäckers, kehrte in die kathol. Kirche zurück, wurde Bischof und 1616 Cardinal, spielte auch unter Kaiser Rudolf II. u. Matthias I. eine politische Rolle von großer Bedeutung, st. 1630. Das Leben des Cardinals beschrieb, jedoch nicht ganz unbefangen, Hammer-Purgstall, Wien 1850 bis 1851.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Khodawendkiar</hi>, Khudavendiguiar, türk. Ejalet in Kleinasien, das alte Bithynien mit der Hauptstadt Brussa.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Khoi</hi>, pers. Stadt in der Provinz Aserbeidschan, mit 30000 E., welche Säbelklingen. Wolle- und Baumwollezeuge liefern u. einen bedeutenden Handel treiben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Khorasan</hi>, nördl. Provinz Persiens u. östlicher Theil Afghanistans, Theile des alten Hyrkanien und Baktrien, im Norden
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[585/0586] so die eigenthümliche arab. entwickelt. Erobert wurden Chowaresmien, Turkestan, Galatien und Spanien; durch die Niederlagen bei Tours u. Narbonne fand die Ausbreitung des Islam im westl. Europa ihr Ziel. Mit Abul Abbas (750) eröffnet sich die Reihe der Abbasiden, unter denen das Reich den höchsten Glanz erreichte und unterging. Al-Mansor baute 764 Bagdad. Harun al Raschid, der Zeitgenosse Karls d. Gr., sowie sein Sohn Al-Mamun (813 bis 833) sind berühmt als Beschützer der Künste und Wissenschaften; aber schon unter ihnen begann die Losreißung einzelner Provinzen, nachdem der geflüchtete Ommajade Abderrhaman sich bereits 756 in Spanien zum K.en aufgeworfen hatte. Es bildeten sich um 800 die unabhängigen Dynastien der Aglabiden in Tunis, die Sicilien eroberten, der Edrisiden in Fez, 821 die der Thaheriden in Korasan, später machten sich Syrien, Aegypten u. Persien unabhängig; übrigens wechselten auch in diesen Ländern die Dynastien nach der morgenländischen Weise. Seit 842 nahm en die K.en türk. Söldner in ihre Heere auf und die Anführer derselben spielten bald dieselbe Rolle wie die der germanischen Söldner unter den letzten röm. Kaisern; schon 934 regierte der Commandant der türk. Leibwache des K.en in dessen Namen unter dem Titel Emir al Omra den Rest des Reiches. Türk. Stämme setzten sich in demselben fest und deren Fürsten anerkannten nur dem Namen nach die Oberhoheit des K. en. Unmittelbar nach Dschingiskhan eroberten 1258 die Mongolen Bagdad und der 56. K,. Motassem, floh nach Aegypten, wo seine Nachkommen bis 1538 den Titel K. führten. Seitdem nahmen ihn die osmanischen Sultane an. ihre Würde als geistliches Oberhaupt der Moslemin wird aber von den Schiiten nicht anerkannt. (Weil: Geschichte der Khalifen, 3 Bde., Mannheim 1846–51.) Khan, der Titel tatarischer, pers. u. afghan. Fürsten. Khanat, Fürstenthum, fürstliche Würde. Khersowa, Hirsowa, Kersova, türk. Stadt am rechten Donauufer, in der Dobrudscha, mit Kastell, Störfang, nur etwa 1000 E. Khevenhüller, altes österreich., ursprünglich aus Franken stammendes Haus, in einer gräfl. u. einer fürstl. (K.-Metsch) Linie blühend. Franz Christoph, Graf, geb. 1589, gest. 1650, ausgezeichneter Staatsmann, hinterließ in seinen Annales Ferdinandei eine Hauptquelle für die Geschichte seiner Zeit. – Ludwig Andreas, geb. 1683, gest. 1744, focht mit Auszeichnung gegen die Türken sowie im österr. Erbfolgekrieg. Khiwa, turkestan. Khanat, dessen Gebiet das untere Thal des Amu oder Dschihon u. einen Theil der umliegenden Steppen begreift mit etwa 200000 E., sunnitischen Mohammedanern. Die Hauptstadt K. mit 20000 E. liegt auf einer etwa 100 □M. großen Oase, die durch die aus dem Amu geführten Bewässerungskanäle gebildet wird u. sehr fruchtbar ist. In den Steppen hausen räuberische Nomaden, früher den Russen und noch immer den Persern durch Einfälle und Menschenraub sehr beschwerlich; 1839 ging ein russ. Heer unter Perowski auf einem Zuge gegen K. zu Grunde, jetzt hingegen soll der Khan mit Rußland in freundschaftlichen Beziehungen gestanden, im Frühjahr 1855 aber bei einem Einfalle in Persien getödtet worden sein. Khlesl, Melchior, geb. 1553 zu Wien, Sohn eines protestant. Bäckers, kehrte in die kathol. Kirche zurück, wurde Bischof und 1616 Cardinal, spielte auch unter Kaiser Rudolf II. u. Matthias I. eine politische Rolle von großer Bedeutung, st. 1630. Das Leben des Cardinals beschrieb, jedoch nicht ganz unbefangen, Hammer-Purgstall, Wien 1850 bis 1851. Khodawendkiar, Khudavendiguiar, türk. Ejalet in Kleinasien, das alte Bithynien mit der Hauptstadt Brussa. Khoi, pers. Stadt in der Provinz Aserbeidschan, mit 30000 E., welche Säbelklingen. Wolle- und Baumwollezeuge liefern u. einen bedeutenden Handel treiben. Khorasan, nördl. Provinz Persiens u. östlicher Theil Afghanistans, Theile des alten Hyrkanien und Baktrien, im Norden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/586
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 585. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/586>, abgerufen am 10.06.2024.