Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite


Keith, Georg Elphinstone, geb. 1746, trat 1762 in den Seedienst. wurde 1795 Admiral, st. 1823; er commandirte unter Nelson die Flotte, welche das Lager von Boulogne beobachtete.


Kelch, lat. und engl. calix. ital. und französ. calice, heißt das zum Trinken des Opferweines beim heil. Abendmahl (s. d.) bestimmte Gefäß, welches die Gestalt eines umgekehrten, an der Spitze abgeschnittenen Kegels und einen hohen und breiten Fuß hat. Bei der hl. Messe verhüllt der Priester den K. mit dem K. tüchlein u. schüttet in vielen abendländischen Kirchen mit einem K. löffelchen Wasser aus dem Wasserkännchen in den Abendmahlswein. In den frühesten Zeiten waren die K. ein den Kirchen oft nur von Holz, jetzt sind sie gewöhnlich von Gold und mehr od. minder kostbar gearbeitet. - K. heißt ferner jedes Trinkgefäß, dessen Form der des Kirchen-K.es ähnlich od. gleich ist. In der Botanik nennt man K., Blumen-K., die äußere Hülle, welche die Blumenkrone umschließt, gewöhnlich grün und von festem Gewebe, bei manchen Blumenarten (Kaiserkrone, Lilie u. s. f.) fehlend, bei andern manchmal doppelt vorkommend.


Keller, Joh. Baltasar, berühmter Erzgießer. geb. 1638 zu Zürich. arbeitete in Paris, wo er 1702 st. Er unternahm es zuerst, eine größere Statue, die Reiterstatue Ludwigs XIV. in Einem Guße auszuführen, worauf ihm der König die Aufsicht über die Stückgießereien übertrug.


Keller von Steinbock, Friedr. Ludwig, geb. 1799 zu Zürich, seit 1825 Professor des Rechts an der dortigen Universität, zugleich einer der Führer der liberalen Partei, Bluntschlis überlegener Gegner, ging 1843 als Professor nach Halle, 1847 nach Berlin, gehört als Mitglied der preuß. Abgeordnetenkammer der conservativen Partei an. Seine Schriften "Ueber Litiscontestation und Urtheil", Zürich 1827, "Der röm. Proceß und die Actionen", Leipzig 1852, sichern ihm einen Rang unter den Rechtsgelehrten.


Keller, Adalbert, geb. 1812 zu Heidelsheim bei Marbach, seit 1844 Professor der deutschen Literatur und Oberbibliothekar zu Tübingen, übersetzte mit Rapp den Shakespeare und machte sich dem gelehrten Publikum durch die Herausgabe von Werken der älteren deutschen u. romanischen Literatur bekannt.


Keller, Georg Victor, theologischer Schriftsteller jener Richtung, welche an die Stelle des Katholicismus eine deistische Humanitätsreligion zu setzen versuchte, wurde geb. 1760 zu Ewatingen bei Bonndorf, st. 1827 als Pfarrer zu Pfaffenweiler im Breisgau, nachdem er als Mönch von St. Blasien (s. d.) seit 1785 Kirchengeschichte und Kirchenrecht gelehrt hatte, nach der Säcularisation des Stiftes 1806-18 im Schweizercanton Aargau Pfarrer, Schulinspector, auch bischöflicher Kommissär, dann im Badischen Pfarrer und Dekan zu Grafenhausen, seit 1820 zu Pfaffenweiler gewesen war. Wurde lange für den Verfasser von H. Zschokkes Stunden der Andacht gehalten, an deren Geist u. Schreibart K.s jetzt vergessene Schriften (Katholikon, Aarau 1824, 3. Aufl. 1832 u. a. m.) mahnten.


Kellerhals, s. Daphne.


Kellermann, Franz Christ. v., Herzog von Valmy, franz. Pair u. Marschall, geb. 1735 zu Wolfsbuchweiler an der Tauber, trat 1750 in ein franz. Husarenregiment, wurde im 7jährigen Kriege Lieutenant, 1788 Generalmajor, 1792 Commandant der Moselarmee, hielt den 20. Sept. die Kanonade von Valmy aus. wurde später meistens mit militärischen Organisirungen beauftragt, von Napoleon zum Herzog, Marschall u. Senator ernannt, von Ludwig XVIII. zum Pair. st. 1820. Sein Sohn Francois Etienne, geb. 1770 zu Metz, entschied durch einen Reiterangriff die Schlacht von Marengo und focht als Divisionsgeneral in den Schlachten Napoleons, wurde nach 1815 nicht mehr verwendet und st. 1835. Des letztern Sohn Franc. Christ. Edmund, geb. 1802, widmete sich der diplomatischen Laufbahn, verließ dieselbe 1833 seiner legitimistischen Grundsätze wegen.


Kellgren, Joh. Henrik, geb. 1751, gest. 1795, schwed. Dichter, als Lyriker und Satiriker, weniger als Dramatiker


Keith, Georg Elphinstone, geb. 1746, trat 1762 in den Seedienst. wurde 1795 Admiral, st. 1823; er commandirte unter Nelson die Flotte, welche das Lager von Boulogne beobachtete.


Kelch, lat. und engl. calix. ital. und französ. calice, heißt das zum Trinken des Opferweines beim heil. Abendmahl (s. d.) bestimmte Gefäß, welches die Gestalt eines umgekehrten, an der Spitze abgeschnittenen Kegels und einen hohen und breiten Fuß hat. Bei der hl. Messe verhüllt der Priester den K. mit dem K. tüchlein u. schüttet in vielen abendländischen Kirchen mit einem K. löffelchen Wasser aus dem Wasserkännchen in den Abendmahlswein. In den frühesten Zeiten waren die K. ein den Kirchen oft nur von Holz, jetzt sind sie gewöhnlich von Gold und mehr od. minder kostbar gearbeitet. – K. heißt ferner jedes Trinkgefäß, dessen Form der des Kirchen-K.es ähnlich od. gleich ist. In der Botanik nennt man K., Blumen-K., die äußere Hülle, welche die Blumenkrone umschließt, gewöhnlich grün und von festem Gewebe, bei manchen Blumenarten (Kaiserkrone, Lilie u. s. f.) fehlend, bei andern manchmal doppelt vorkommend.


Keller, Joh. Baltasar, berühmter Erzgießer. geb. 1638 zu Zürich. arbeitete in Paris, wo er 1702 st. Er unternahm es zuerst, eine größere Statue, die Reiterstatue Ludwigs XIV. in Einem Guße auszuführen, worauf ihm der König die Aufsicht über die Stückgießereien übertrug.


Keller von Steinbock, Friedr. Ludwig, geb. 1799 zu Zürich, seit 1825 Professor des Rechts an der dortigen Universität, zugleich einer der Führer der liberalen Partei, Bluntschlis überlegener Gegner, ging 1843 als Professor nach Halle, 1847 nach Berlin, gehört als Mitglied der preuß. Abgeordnetenkammer der conservativen Partei an. Seine Schriften „Ueber Litiscontestation und Urtheil“, Zürich 1827, „Der röm. Proceß und die Actionen“, Leipzig 1852, sichern ihm einen Rang unter den Rechtsgelehrten.


Keller, Adalbert, geb. 1812 zu Heidelsheim bei Marbach, seit 1844 Professor der deutschen Literatur und Oberbibliothekar zu Tübingen, übersetzte mit Rapp den Shakespeare und machte sich dem gelehrten Publikum durch die Herausgabe von Werken der älteren deutschen u. romanischen Literatur bekannt.


Keller, Georg Victor, theologischer Schriftsteller jener Richtung, welche an die Stelle des Katholicismus eine deistische Humanitätsreligion zu setzen versuchte, wurde geb. 1760 zu Ewatingen bei Bonndorf, st. 1827 als Pfarrer zu Pfaffenweiler im Breisgau, nachdem er als Mönch von St. Blasien (s. d.) seit 1785 Kirchengeschichte und Kirchenrecht gelehrt hatte, nach der Säcularisation des Stiftes 1806–18 im Schweizercanton Aargau Pfarrer, Schulinspector, auch bischöflicher Kommissär, dann im Badischen Pfarrer und Dekan zu Grafenhausen, seit 1820 zu Pfaffenweiler gewesen war. Wurde lange für den Verfasser von H. Zschokkes Stunden der Andacht gehalten, an deren Geist u. Schreibart K.s jetzt vergessene Schriften (Katholikon, Aarau 1824, 3. Aufl. 1832 u. a. m.) mahnten.


Kellerhals, s. Daphne.


Kellermann, Franz Christ. v., Herzog von Valmy, franz. Pair u. Marschall, geb. 1735 zu Wolfsbuchweiler an der Tauber, trat 1750 in ein franz. Husarenregiment, wurde im 7jährigen Kriege Lieutenant, 1788 Generalmajor, 1792 Commandant der Moselarmee, hielt den 20. Sept. die Kanonade von Valmy aus. wurde später meistens mit militärischen Organisirungen beauftragt, von Napoleon zum Herzog, Marschall u. Senator ernannt, von Ludwig XVIII. zum Pair. st. 1820. Sein Sohn François Etienne, geb. 1770 zu Metz, entschied durch einen Reiterangriff die Schlacht von Marengo und focht als Divisionsgeneral in den Schlachten Napoleons, wurde nach 1815 nicht mehr verwendet und st. 1835. Des letztern Sohn Franç. Christ. Edmund, geb. 1802, widmete sich der diplomatischen Laufbahn, verließ dieselbe 1833 seiner legitimistischen Grundsätze wegen.


Kellgren, Joh. Henrik, geb. 1751, gest. 1795, schwed. Dichter, als Lyriker und Satiriker, weniger als Dramatiker

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0577" n="576"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Keith</hi>, Georg Elphinstone, geb. 1746, trat 1762 in den Seedienst. wurde 1795 Admiral, st. 1823; er commandirte unter Nelson die Flotte, welche das Lager von Boulogne beobachtete.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kelch</hi>, lat. und engl. <hi rendition="#i">calix</hi>. ital. und französ. <hi rendition="#i">calice</hi>, heißt das zum Trinken des Opferweines beim heil. Abendmahl (s. d.) bestimmte Gefäß, welches die Gestalt eines umgekehrten, an der Spitze abgeschnittenen Kegels und einen hohen und breiten Fuß hat. Bei der hl. Messe verhüllt der Priester den K. mit dem K. <hi rendition="#g">tüchlein</hi> u. schüttet in vielen abendländischen Kirchen mit einem K. <hi rendition="#g">löffelchen</hi> Wasser aus dem Wasserkännchen in den Abendmahlswein. In den frühesten Zeiten waren die K. ein den Kirchen oft nur von Holz, jetzt sind sie gewöhnlich von Gold und mehr od. minder kostbar gearbeitet. &#x2013; K. heißt ferner jedes Trinkgefäß, dessen Form der des Kirchen-K.es ähnlich od. gleich ist. In der Botanik nennt man K., <hi rendition="#g">Blumen</hi>-K., die äußere Hülle, welche die Blumenkrone umschließt, gewöhnlich grün und von festem Gewebe, bei manchen Blumenarten (Kaiserkrone, Lilie u. s. f.) fehlend, bei andern manchmal doppelt vorkommend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Keller</hi>, Joh. Baltasar, berühmter Erzgießer. geb. 1638 zu Zürich. arbeitete in Paris, wo er 1702 st. Er unternahm es zuerst, eine größere Statue, die Reiterstatue Ludwigs XIV. in Einem Guße auszuführen, worauf ihm der König die Aufsicht über die Stückgießereien übertrug.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Keller von Steinbock</hi>, Friedr. Ludwig, geb. 1799 zu Zürich, seit 1825 Professor des Rechts an der dortigen Universität, zugleich einer der Führer der liberalen Partei, Bluntschlis überlegener Gegner, ging 1843 als Professor nach Halle, 1847 nach Berlin, gehört als Mitglied der preuß. Abgeordnetenkammer der conservativen Partei an. Seine Schriften &#x201E;Ueber Litiscontestation und Urtheil&#x201C;, Zürich 1827, &#x201E;Der röm. Proceß und die Actionen&#x201C;, Leipzig 1852, sichern ihm einen Rang unter den Rechtsgelehrten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Keller</hi>, Adalbert, geb. 1812 zu Heidelsheim bei Marbach, seit 1844 Professor der deutschen Literatur und Oberbibliothekar zu Tübingen, übersetzte mit Rapp den Shakespeare und machte sich dem gelehrten Publikum durch die Herausgabe von Werken der älteren deutschen u. romanischen Literatur bekannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Keller</hi>, Georg Victor, theologischer Schriftsteller jener Richtung, welche an die Stelle des Katholicismus eine deistische Humanitätsreligion zu setzen versuchte, wurde geb. 1760 zu Ewatingen bei Bonndorf, st. 1827 als Pfarrer zu Pfaffenweiler im Breisgau, nachdem er als Mönch von St. Blasien (s. d.) seit 1785 Kirchengeschichte und Kirchenrecht gelehrt hatte, nach der Säcularisation des Stiftes 1806&#x2013;18 im Schweizercanton Aargau Pfarrer, Schulinspector, auch bischöflicher Kommissär, dann im Badischen Pfarrer und Dekan zu Grafenhausen, seit 1820 zu Pfaffenweiler gewesen war. Wurde lange für den Verfasser von H. Zschokkes Stunden der Andacht gehalten, an deren Geist u. Schreibart K.s jetzt vergessene Schriften (Katholikon, Aarau 1824, 3. Aufl. 1832 u. a. m.) mahnten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kellerhals</hi>, s. <hi rendition="#i">Daphne</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kellermann</hi>, Franz Christ. v., Herzog von Valmy, franz. Pair u. Marschall, geb. 1735 zu Wolfsbuchweiler an der Tauber, trat 1750 in ein franz. Husarenregiment, wurde im 7jährigen Kriege Lieutenant, 1788 Generalmajor, 1792 Commandant der Moselarmee, hielt den 20. Sept. die Kanonade von Valmy aus. wurde später meistens mit militärischen Organisirungen beauftragt, von Napoleon zum Herzog, Marschall u. Senator ernannt, von Ludwig XVIII. zum Pair. st. 1820. Sein Sohn <hi rendition="#g">François Etienne</hi>, geb. 1770 zu Metz, entschied durch einen Reiterangriff die Schlacht von Marengo und focht als Divisionsgeneral in den Schlachten Napoleons, wurde nach 1815 nicht mehr verwendet und st. 1835. Des letztern Sohn <hi rendition="#g">Franç. Christ. Edmund</hi>, geb. 1802, widmete sich der diplomatischen Laufbahn, verließ dieselbe 1833 seiner legitimistischen Grundsätze wegen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kellgren</hi>, Joh. Henrik, geb. 1751, gest. 1795, schwed. Dichter, als Lyriker und Satiriker, weniger als Dramatiker
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[576/0577] Keith, Georg Elphinstone, geb. 1746, trat 1762 in den Seedienst. wurde 1795 Admiral, st. 1823; er commandirte unter Nelson die Flotte, welche das Lager von Boulogne beobachtete. Kelch, lat. und engl. calix. ital. und französ. calice, heißt das zum Trinken des Opferweines beim heil. Abendmahl (s. d.) bestimmte Gefäß, welches die Gestalt eines umgekehrten, an der Spitze abgeschnittenen Kegels und einen hohen und breiten Fuß hat. Bei der hl. Messe verhüllt der Priester den K. mit dem K. tüchlein u. schüttet in vielen abendländischen Kirchen mit einem K. löffelchen Wasser aus dem Wasserkännchen in den Abendmahlswein. In den frühesten Zeiten waren die K. ein den Kirchen oft nur von Holz, jetzt sind sie gewöhnlich von Gold und mehr od. minder kostbar gearbeitet. – K. heißt ferner jedes Trinkgefäß, dessen Form der des Kirchen-K.es ähnlich od. gleich ist. In der Botanik nennt man K., Blumen-K., die äußere Hülle, welche die Blumenkrone umschließt, gewöhnlich grün und von festem Gewebe, bei manchen Blumenarten (Kaiserkrone, Lilie u. s. f.) fehlend, bei andern manchmal doppelt vorkommend. Keller, Joh. Baltasar, berühmter Erzgießer. geb. 1638 zu Zürich. arbeitete in Paris, wo er 1702 st. Er unternahm es zuerst, eine größere Statue, die Reiterstatue Ludwigs XIV. in Einem Guße auszuführen, worauf ihm der König die Aufsicht über die Stückgießereien übertrug. Keller von Steinbock, Friedr. Ludwig, geb. 1799 zu Zürich, seit 1825 Professor des Rechts an der dortigen Universität, zugleich einer der Führer der liberalen Partei, Bluntschlis überlegener Gegner, ging 1843 als Professor nach Halle, 1847 nach Berlin, gehört als Mitglied der preuß. Abgeordnetenkammer der conservativen Partei an. Seine Schriften „Ueber Litiscontestation und Urtheil“, Zürich 1827, „Der röm. Proceß und die Actionen“, Leipzig 1852, sichern ihm einen Rang unter den Rechtsgelehrten. Keller, Adalbert, geb. 1812 zu Heidelsheim bei Marbach, seit 1844 Professor der deutschen Literatur und Oberbibliothekar zu Tübingen, übersetzte mit Rapp den Shakespeare und machte sich dem gelehrten Publikum durch die Herausgabe von Werken der älteren deutschen u. romanischen Literatur bekannt. Keller, Georg Victor, theologischer Schriftsteller jener Richtung, welche an die Stelle des Katholicismus eine deistische Humanitätsreligion zu setzen versuchte, wurde geb. 1760 zu Ewatingen bei Bonndorf, st. 1827 als Pfarrer zu Pfaffenweiler im Breisgau, nachdem er als Mönch von St. Blasien (s. d.) seit 1785 Kirchengeschichte und Kirchenrecht gelehrt hatte, nach der Säcularisation des Stiftes 1806–18 im Schweizercanton Aargau Pfarrer, Schulinspector, auch bischöflicher Kommissär, dann im Badischen Pfarrer und Dekan zu Grafenhausen, seit 1820 zu Pfaffenweiler gewesen war. Wurde lange für den Verfasser von H. Zschokkes Stunden der Andacht gehalten, an deren Geist u. Schreibart K.s jetzt vergessene Schriften (Katholikon, Aarau 1824, 3. Aufl. 1832 u. a. m.) mahnten. Kellerhals, s. Daphne. Kellermann, Franz Christ. v., Herzog von Valmy, franz. Pair u. Marschall, geb. 1735 zu Wolfsbuchweiler an der Tauber, trat 1750 in ein franz. Husarenregiment, wurde im 7jährigen Kriege Lieutenant, 1788 Generalmajor, 1792 Commandant der Moselarmee, hielt den 20. Sept. die Kanonade von Valmy aus. wurde später meistens mit militärischen Organisirungen beauftragt, von Napoleon zum Herzog, Marschall u. Senator ernannt, von Ludwig XVIII. zum Pair. st. 1820. Sein Sohn François Etienne, geb. 1770 zu Metz, entschied durch einen Reiterangriff die Schlacht von Marengo und focht als Divisionsgeneral in den Schlachten Napoleons, wurde nach 1815 nicht mehr verwendet und st. 1835. Des letztern Sohn Franç. Christ. Edmund, geb. 1802, widmete sich der diplomatischen Laufbahn, verließ dieselbe 1833 seiner legitimistischen Grundsätze wegen. Kellgren, Joh. Henrik, geb. 1751, gest. 1795, schwed. Dichter, als Lyriker und Satiriker, weniger als Dramatiker

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/577
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 576. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/577>, abgerufen am 01.09.2024.