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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Sachsen-Meiningen-Hildburghausen mit 1800 E. und Rübenzuckerfabrikation; früher Hauptort einer Grafschaft.


Kambyses, in den pers. Inschriften Kabujia, der Vater des Cyrus. pers. Fürst unter medischer Oberhoheit; Sohn des Cyrus, 2. König des pers. Reichs, 530-23 vor Chr., eroberte Aegypten, war aber unglücklich bei seinen Unternehmungen gegen das Ammonium und Cyrene. Als in Persien eine Empörung gegen ihn ausbrach u. er sich zur Heimkehr anschickte, verwundete er sich durch Unvorsichtigkeit tödtlich und starb.


Kameel (Camelus) eine Gattung der hornlosen Wiederkäuer, mit 1 oder 2 Fetthöckern auf dem Rücken, die beiden Hufe unterhalb fast bis zur Spitze durch eine gemeinschaftliche Sohle vereinigt. Es sind häßlich gestaltete aber eben so nützliche Thiere, hauptsächlich zum Lasttragen und Reiten gebraucht und seit den ältesten Zeiten Hausthiere. Sie leben von Pflanzen, sind aber äußerst genügsam und können bei Mangel ziemlich lange von dem Fette ihrer Höcker zehren. Der Bau ihres Magens erlaubt ihnen, eine erstaunliche Menge Wassers zu sich zu nehmen, das in den zahlreichen Zellen des Magens lange unverwendet vorräthig bleibt. so daß sie 14 bis 20 Tage ohne Wasser zubringen können. Sie sind daher ganz geschaffen für die pflanzen- u. wasserlosen Sand- u. Steppenländer Afrikas u. Asiens, u. werden von den Arabern Schiff der Wüste genannt. Sie tragen Lasten von 1000 bis 1500 Pfd., werden in Heerden gehalten u. veredelt, daher verschiedene Racen. Milch und Fleisch dienen zur Nahrung, die Wollhaare zur Bereitung grober Tücher, der Mist zur Feuerung, auch zur Bereitung des Salmiak. In Spanien, wohin sie die Mauren brachten, sind sie ausgestorben, hielten sich aber in Toscana, wohin sie schon im Mittelalter versetzt wurden und noch häufig sind. 2 Arten: das Zweihöckerige K., Trampelthier (C. bactrianus), das größere u. stärkere, mit 2 Fetthöckern. im mittleren Asien. Das Einhöckerige K., Dromedar (C. dromedarius), hat nur einen Fetthöcker, in Nordafrika, Persien, Syrien, Arabien.


Kamelot, s. Cämelot.


Kamenez, Kaminiec-Podolski, Hauptstadt des russ. Gouvernements Podolien, an einem Nebenflusse des Dniester, sehr wichtige Festung. Fabrik- und Handelsplatz mit 19000 E., ist Sitz eines griech. und eines kathol. Bischofs.


Kamengrad, bosnischer Flecken mit einem Fort, 3000 E., Silber- und Eisenminen, liegt nordöstl. von Petrowatsch.


Kamensky, der Name von 2 russ. Feldherrn, von denen der eine, Michael, gest. 1809, sich in den Türkenkriegen auszeichnete, der andere, Nikolai, 1809 Finnland eroberte.


Kamenz, sächs. Stadt in der Oberlausitz, mit 4700 E., Wolletuch- und Wollestrumpffabrikation. Geburtsort Lessings. - K., bei Breslau, 1094 gestiftete reiche Cisterzienserabtei, 1811 säcularisirt, gegenwärtig Schloß u. Park der Prinzessin Marianne von Preußen.


Kameralwissenschaften, in Deutschland der Name für mehre Wissenschaften, die ein Finanzbeamter studieren muß. z. B. Landwirthschaft, Forstwissenschaft, Nationalökonomie, Technologie und Handlungswissenschaft.


Kamille, s. Chamillen.


Kamm, bekanntes Geräth zum Ordnen, Reinigen und Festhalten der Kopfhaare, aus Horn, Elfenbein, zuweilen auch aus Holz verfertigt. In der Weberei das Werkzeug, mittelst dessen die Kettenfäden in geordneter Reihe erhalten u. zugleich die Einschußfäden beim Weben an einander geschlagen werden, auch Blatt, Weberblatt, Weber-K. genannt. Es besteht aus einer Reihe zahlreicher, sehr nahe beisammen stehender platter Stäbchen, von einem langen, schmalen Rahmen umfaßt. Kämme heißen auch die Zähne hölzerner Räder (K.räder). - K., der obere Theil des Pferdehalses; der Fleischlappen auf dem Kopfe der Hühner; der Traubenstiel.


Kammeidechsen od. Leguane (Iguana), eine Gattung Amphibien aus der Ordnung der Eidechsen, mit stumpfem Kopfe, zusammengedrückter, hängender Kehlwanne, auf dem Rücken einen Kamm spitziger Hornplatten; von bedeutender Größe, bis 6'; alle in Amerika, wo sie auf Bäumen leben u. sich

Sachsen-Meiningen-Hildburghausen mit 1800 E. und Rübenzuckerfabrikation; früher Hauptort einer Grafschaft.


Kambyses, in den pers. Inschriften Kabujia, der Vater des Cyrus. pers. Fürst unter medischer Oberhoheit; Sohn des Cyrus, 2. König des pers. Reichs, 530–23 vor Chr., eroberte Aegypten, war aber unglücklich bei seinen Unternehmungen gegen das Ammonium und Cyrene. Als in Persien eine Empörung gegen ihn ausbrach u. er sich zur Heimkehr anschickte, verwundete er sich durch Unvorsichtigkeit tödtlich und starb.


Kameel (Camelus) eine Gattung der hornlosen Wiederkäuer, mit 1 oder 2 Fetthöckern auf dem Rücken, die beiden Hufe unterhalb fast bis zur Spitze durch eine gemeinschaftliche Sohle vereinigt. Es sind häßlich gestaltete aber eben so nützliche Thiere, hauptsächlich zum Lasttragen und Reiten gebraucht und seit den ältesten Zeiten Hausthiere. Sie leben von Pflanzen, sind aber äußerst genügsam und können bei Mangel ziemlich lange von dem Fette ihrer Höcker zehren. Der Bau ihres Magens erlaubt ihnen, eine erstaunliche Menge Wassers zu sich zu nehmen, das in den zahlreichen Zellen des Magens lange unverwendet vorräthig bleibt. so daß sie 14 bis 20 Tage ohne Wasser zubringen können. Sie sind daher ganz geschaffen für die pflanzen- u. wasserlosen Sand- u. Steppenländer Afrikas u. Asiens, u. werden von den Arabern Schiff der Wüste genannt. Sie tragen Lasten von 1000 bis 1500 Pfd., werden in Heerden gehalten u. veredelt, daher verschiedene Racen. Milch und Fleisch dienen zur Nahrung, die Wollhaare zur Bereitung grober Tücher, der Mist zur Feuerung, auch zur Bereitung des Salmiak. In Spanien, wohin sie die Mauren brachten, sind sie ausgestorben, hielten sich aber in Toscana, wohin sie schon im Mittelalter versetzt wurden und noch häufig sind. 2 Arten: das Zweihöckerige K., Trampelthier (C. bactrianus), das größere u. stärkere, mit 2 Fetthöckern. im mittleren Asien. Das Einhöckerige K., Dromedar (C. dromedarius), hat nur einen Fetthöcker, in Nordafrika, Persien, Syrien, Arabien.


Kamelot, s. Cämelot.


Kamenez, Kaminiec-Podolski, Hauptstadt des russ. Gouvernements Podolien, an einem Nebenflusse des Dniester, sehr wichtige Festung. Fabrik- und Handelsplatz mit 19000 E., ist Sitz eines griech. und eines kathol. Bischofs.


Kamengrad, bosnischer Flecken mit einem Fort, 3000 E., Silber- und Eisenminen, liegt nordöstl. von Petrowatsch.


Kamensky, der Name von 2 russ. Feldherrn, von denen der eine, Michael, gest. 1809, sich in den Türkenkriegen auszeichnete, der andere, Nikolai, 1809 Finnland eroberte.


Kamenz, sächs. Stadt in der Oberlausitz, mit 4700 E., Wolletuch- und Wollestrumpffabrikation. Geburtsort Lessings. – K., bei Breslau, 1094 gestiftete reiche Cisterzienserabtei, 1811 säcularisirt, gegenwärtig Schloß u. Park der Prinzessin Marianne von Preußen.


Kameralwissenschaften, in Deutschland der Name für mehre Wissenschaften, die ein Finanzbeamter studieren muß. z. B. Landwirthschaft, Forstwissenschaft, Nationalökonomie, Technologie und Handlungswissenschaft.


Kamille, s. Chamillen.


Kamm, bekanntes Geräth zum Ordnen, Reinigen und Festhalten der Kopfhaare, aus Horn, Elfenbein, zuweilen auch aus Holz verfertigt. In der Weberei das Werkzeug, mittelst dessen die Kettenfäden in geordneter Reihe erhalten u. zugleich die Einschußfäden beim Weben an einander geschlagen werden, auch Blatt, Weberblatt, Weber-K. genannt. Es besteht aus einer Reihe zahlreicher, sehr nahe beisammen stehender platter Stäbchen, von einem langen, schmalen Rahmen umfaßt. Kämme heißen auch die Zähne hölzerner Räder (K.räder). – K., der obere Theil des Pferdehalses; der Fleischlappen auf dem Kopfe der Hühner; der Traubenstiel.


Kammeidechsen od. Leguane (Iguana), eine Gattung Amphibien aus der Ordnung der Eidechsen, mit stumpfem Kopfe, zusammengedrückter, hängender Kehlwanne, auf dem Rücken einen Kamm spitziger Hornplatten; von bedeutender Größe, bis 6'; alle in Amerika, wo sie auf Bäumen leben u. sich

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[534/0535] Sachsen-Meiningen-Hildburghausen mit 1800 E. und Rübenzuckerfabrikation; früher Hauptort einer Grafschaft. Kambyses, in den pers. Inschriften Kabujia, der Vater des Cyrus. pers. Fürst unter medischer Oberhoheit; Sohn des Cyrus, 2. König des pers. Reichs, 530–23 vor Chr., eroberte Aegypten, war aber unglücklich bei seinen Unternehmungen gegen das Ammonium und Cyrene. Als in Persien eine Empörung gegen ihn ausbrach u. er sich zur Heimkehr anschickte, verwundete er sich durch Unvorsichtigkeit tödtlich und starb. Kameel (Camelus) eine Gattung der hornlosen Wiederkäuer, mit 1 oder 2 Fetthöckern auf dem Rücken, die beiden Hufe unterhalb fast bis zur Spitze durch eine gemeinschaftliche Sohle vereinigt. Es sind häßlich gestaltete aber eben so nützliche Thiere, hauptsächlich zum Lasttragen und Reiten gebraucht und seit den ältesten Zeiten Hausthiere. Sie leben von Pflanzen, sind aber äußerst genügsam und können bei Mangel ziemlich lange von dem Fette ihrer Höcker zehren. Der Bau ihres Magens erlaubt ihnen, eine erstaunliche Menge Wassers zu sich zu nehmen, das in den zahlreichen Zellen des Magens lange unverwendet vorräthig bleibt. so daß sie 14 bis 20 Tage ohne Wasser zubringen können. Sie sind daher ganz geschaffen für die pflanzen- u. wasserlosen Sand- u. Steppenländer Afrikas u. Asiens, u. werden von den Arabern Schiff der Wüste genannt. Sie tragen Lasten von 1000 bis 1500 Pfd., werden in Heerden gehalten u. veredelt, daher verschiedene Racen. Milch und Fleisch dienen zur Nahrung, die Wollhaare zur Bereitung grober Tücher, der Mist zur Feuerung, auch zur Bereitung des Salmiak. In Spanien, wohin sie die Mauren brachten, sind sie ausgestorben, hielten sich aber in Toscana, wohin sie schon im Mittelalter versetzt wurden und noch häufig sind. 2 Arten: das Zweihöckerige K., Trampelthier (C. bactrianus), das größere u. stärkere, mit 2 Fetthöckern. im mittleren Asien. Das Einhöckerige K., Dromedar (C. dromedarius), hat nur einen Fetthöcker, in Nordafrika, Persien, Syrien, Arabien. Kamelot, s. Cämelot. Kamenez, Kaminiec-Podolski, Hauptstadt des russ. Gouvernements Podolien, an einem Nebenflusse des Dniester, sehr wichtige Festung. Fabrik- und Handelsplatz mit 19000 E., ist Sitz eines griech. und eines kathol. Bischofs. Kamengrad, bosnischer Flecken mit einem Fort, 3000 E., Silber- und Eisenminen, liegt nordöstl. von Petrowatsch. Kamensky, der Name von 2 russ. Feldherrn, von denen der eine, Michael, gest. 1809, sich in den Türkenkriegen auszeichnete, der andere, Nikolai, 1809 Finnland eroberte. Kamenz, sächs. Stadt in der Oberlausitz, mit 4700 E., Wolletuch- und Wollestrumpffabrikation. Geburtsort Lessings. – K., bei Breslau, 1094 gestiftete reiche Cisterzienserabtei, 1811 säcularisirt, gegenwärtig Schloß u. Park der Prinzessin Marianne von Preußen. Kameralwissenschaften, in Deutschland der Name für mehre Wissenschaften, die ein Finanzbeamter studieren muß. z. B. Landwirthschaft, Forstwissenschaft, Nationalökonomie, Technologie und Handlungswissenschaft. Kamille, s. Chamillen. Kamm, bekanntes Geräth zum Ordnen, Reinigen und Festhalten der Kopfhaare, aus Horn, Elfenbein, zuweilen auch aus Holz verfertigt. In der Weberei das Werkzeug, mittelst dessen die Kettenfäden in geordneter Reihe erhalten u. zugleich die Einschußfäden beim Weben an einander geschlagen werden, auch Blatt, Weberblatt, Weber-K. genannt. Es besteht aus einer Reihe zahlreicher, sehr nahe beisammen stehender platter Stäbchen, von einem langen, schmalen Rahmen umfaßt. Kämme heißen auch die Zähne hölzerner Räder (K.räder). – K., der obere Theil des Pferdehalses; der Fleischlappen auf dem Kopfe der Hühner; der Traubenstiel. Kammeidechsen od. Leguane (Iguana), eine Gattung Amphibien aus der Ordnung der Eidechsen, mit stumpfem Kopfe, zusammengedrückter, hängender Kehlwanne, auf dem Rücken einen Kamm spitziger Hornplatten; von bedeutender Größe, bis 6'; alle in Amerika, wo sie auf Bäumen leben u. sich

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 534. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/535>, abgerufen am 23.11.2024.