Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

des Gesichts, welke, runzelige Haut, welke Muskeln etc.


Kadi, im Arabischen Richter, bei den Türken ein Unterrichter, dem Mollah untergeordnet, für Sachen des gewöhnlichen Verkehrs, der Polizei u. s. w.


Kadlubek, Vincenty, poln. Chronist, 1206 Erzbischof von Krakau, dann bis zu seinem Tode 1223 Cisterciensermönch, Verfasser einer Chronik Polens vom Anfange der Nation bis 1203. (Deutsch von Linde, Warschau 1822.)


Kadmus, nach der Mythe Sohn des Agenors und der Telephassa. Bruder der Europa, Gemahl der Harmonia, unter diesem Namen in Theben verehrt; dieselbe Person mit Hermes oder Merkur durch Mißverstand der pelasgischen Mythe zu einem phönizischen Einwanderer gemacht u. zum Ueberbringer der Buchstaben, während die Mythe dem Hermes, dem Gotte der Intelligenz und der Erfindung, die Gabe der Schrift zueignet.


Käfer oder Hartflügler (Coleoptera), eine Ordnung der Insekten (s. d.), die zahlreichste und am meisten bekannte (über 30000 Arten). Der Körper aus 3 Haupttheilen bestehend mit 6 Füßen u. 4 Flügeln, wovon die obern hornartig, unter denen die eigentlichen Flügel gefaltet liegen; bei manchen fehlen die letztern, wo dann gewöhnlich die Flügeldecken verwachsen sind. Der Kopf gewöhnlich stumpf. bei einigen zu einem Rüssel verlängert; die Freßwerkzeuge zum Nagen oder Kauen eingerichtet. Der Hinterleib, der Breite nach mit der Brust verwachsen, besteht aus 6 bis 7, das Bruststück aus 3 Ringen. Ihre Verwandlung ist vollkommen; aus dem Ei schlüpft die wurmartige Made, meist mit 6 Füßen, die sich durch Verpuppung in den vollkommenen K. verwandelt. Viele K. sind ausgezeichnet durch Pracht und Glanz der Farben, einige auch durch phosphorisches Leuchten. Die Nahrung der K. sowie ihrer Larven ist theils thierische, theils vegetabilische, ihr hauptsächlichster Nutzen die Vertilgung anderer schädlichen Insekten und Entfernung faulender Stoffe; manche derselben, wie z. B. der Borkenkäfer, Kornwurm, Speckkäfer, Pelzkäfer etc. sind auch sehr schädlich. Der Aufenthalt der K. ist je nach der Nahrung theils das Land, und hier in allen Räumlichkeiten, theils das süße Wasser, im Meere nur eine Art. Man bringt sie nach der Zahl der Fußglieder in 4 Abtheilungen: Pentameren oder Fünfgliederige, Heteromeren (Ungleichgliederige), Tetrameren (Viergliederige) und Trimeren (Dreigliederige).


Käfernburg, altthüringisches Grafengeschlecht, das 1385 ausstarb; die Grafschaft kam zuerst an die Landgrafen von Thüringen, 1446 an die Grafen von Schwarzburg. gehört jetzt zum Schwarzburg-Sondershausischen Amt Arnstadt.


Kälte, Mangel fühlbarer Wärme. Eine feste Gränzlinie zwischen K. und Wärme läßt sich nicht angeben, indem eine verwöhnte Haut bälder etwas kalt fühlen wird als eine abgehärtete. Der thermometrische Gränzpunkt zwischen Wärme- u. K. graden ist ein künstlicher und ganz willkürlicher. K. erzeugt alles, was Wärme entzieht u. diese bindet, so besonders das Verdunsten von Flüssigkeiten, am stärksten Aether, ferner das Auflösen gewisser Salze im Wasser, letzteres bei den s. g. K.mischungen, z. B. ein Gemenge von Salpeter, Kochsalz und Schnee, wie man es zu Bereitung des Gefrornen anwendet.


Kämelwolle, das Haar der Kämel- oder Angoraziege (s. Angora).


Kämpfer, ein an einer Mauer hervorstehender Stein, auf den etwas gestellt werden kann; ferner ein Gesims zwischen Pfeiler und Gewölbebogen, auf dem letzterer aufruht.


Kämpfer, Engelbrecht, berühmter Reisender, geb. 1651 zu Lemgo, studierte zu Königsberg Medicin und bereiste als Schiffschirurg auf der holländ. Flotte Arabien, Ostindien, Siam und Japan. 1692 zurückgekehrt, wurde er Leibarzt des Grafen zur Lippe; st. 1716. "Geschichte von Japan und Siam", London 1727; ferner "Geschichte und Beschreibung von Japan", Lond. 1727, beide englisch, letztere von Dohm 1777 ins Deutsche übersetzt.


Känguru (Halmaturus). Säugethiergattung aus der Ordnung der Beutelthiere (s. d.). Abtheilung der pflanzenfressenden, mit kurzen 5zehigen Vorder- und sehr langen 4zehigen Hinterbeinen,

des Gesichts, welke, runzelige Haut, welke Muskeln etc.


Kadi, im Arabischen Richter, bei den Türken ein Unterrichter, dem Mollah untergeordnet, für Sachen des gewöhnlichen Verkehrs, der Polizei u. s. w.


Kadlubek, Vincenty, poln. Chronist, 1206 Erzbischof von Krakau, dann bis zu seinem Tode 1223 Cisterciensermönch, Verfasser einer Chronik Polens vom Anfange der Nation bis 1203. (Deutsch von Linde, Warschau 1822.)


Kadmus, nach der Mythe Sohn des Agenors und der Telephassa. Bruder der Europa, Gemahl der Harmonia, unter diesem Namen in Theben verehrt; dieselbe Person mit Hermes oder Merkur durch Mißverstand der pelasgischen Mythe zu einem phönizischen Einwanderer gemacht u. zum Ueberbringer der Buchstaben, während die Mythe dem Hermes, dem Gotte der Intelligenz und der Erfindung, die Gabe der Schrift zueignet.


Käfer oder Hartflügler (Coleoptera), eine Ordnung der Insekten (s. d.), die zahlreichste und am meisten bekannte (über 30000 Arten). Der Körper aus 3 Haupttheilen bestehend mit 6 Füßen u. 4 Flügeln, wovon die obern hornartig, unter denen die eigentlichen Flügel gefaltet liegen; bei manchen fehlen die letztern, wo dann gewöhnlich die Flügeldecken verwachsen sind. Der Kopf gewöhnlich stumpf. bei einigen zu einem Rüssel verlängert; die Freßwerkzeuge zum Nagen oder Kauen eingerichtet. Der Hinterleib, der Breite nach mit der Brust verwachsen, besteht aus 6 bis 7, das Bruststück aus 3 Ringen. Ihre Verwandlung ist vollkommen; aus dem Ei schlüpft die wurmartige Made, meist mit 6 Füßen, die sich durch Verpuppung in den vollkommenen K. verwandelt. Viele K. sind ausgezeichnet durch Pracht und Glanz der Farben, einige auch durch phosphorisches Leuchten. Die Nahrung der K. sowie ihrer Larven ist theils thierische, theils vegetabilische, ihr hauptsächlichster Nutzen die Vertilgung anderer schädlichen Insekten und Entfernung faulender Stoffe; manche derselben, wie z. B. der Borkenkäfer, Kornwurm, Speckkäfer, Pelzkäfer etc. sind auch sehr schädlich. Der Aufenthalt der K. ist je nach der Nahrung theils das Land, und hier in allen Räumlichkeiten, theils das süße Wasser, im Meere nur eine Art. Man bringt sie nach der Zahl der Fußglieder in 4 Abtheilungen: Pentameren oder Fünfgliederige, Heteromeren (Ungleichgliederige), Tetrameren (Viergliederige) und Trimeren (Dreigliederige).


Käfernburg, altthüringisches Grafengeschlecht, das 1385 ausstarb; die Grafschaft kam zuerst an die Landgrafen von Thüringen, 1446 an die Grafen von Schwarzburg. gehört jetzt zum Schwarzburg-Sondershausischen Amt Arnstadt.


Kälte, Mangel fühlbarer Wärme. Eine feste Gränzlinie zwischen K. und Wärme läßt sich nicht angeben, indem eine verwöhnte Haut bälder etwas kalt fühlen wird als eine abgehärtete. Der thermometrische Gränzpunkt zwischen Wärme- u. K. graden ist ein künstlicher und ganz willkürlicher. K. erzeugt alles, was Wärme entzieht u. diese bindet, so besonders das Verdunsten von Flüssigkeiten, am stärksten Aether, ferner das Auflösen gewisser Salze im Wasser, letzteres bei den s. g. K.mischungen, z. B. ein Gemenge von Salpeter, Kochsalz und Schnee, wie man es zu Bereitung des Gefrornen anwendet.


Kämelwolle, das Haar der Kämel- oder Angoraziege (s. Angora).


Kämpfer, ein an einer Mauer hervorstehender Stein, auf den etwas gestellt werden kann; ferner ein Gesims zwischen Pfeiler und Gewölbebogen, auf dem letzterer aufruht.


Kämpfer, Engelbrecht, berühmter Reisender, geb. 1651 zu Lemgo, studierte zu Königsberg Medicin und bereiste als Schiffschirurg auf der holländ. Flotte Arabien, Ostindien, Siam und Japan. 1692 zurückgekehrt, wurde er Leibarzt des Grafen zur Lippe; st. 1716. „Geschichte von Japan und Siam“, London 1727; ferner „Geschichte und Beschreibung von Japan“, Lond. 1727, beide englisch, letztere von Dohm 1777 ins Deutsche übersetzt.


Känguru (Halmaturus). Säugethiergattung aus der Ordnung der Beutelthiere (s. d.). Abtheilung der pflanzenfressenden, mit kurzen 5zehigen Vorder- und sehr langen 4zehigen Hinterbeinen,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0524" n="523"/>
des Gesichts, welke, runzelige Haut, welke Muskeln etc.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kadi</hi>, im Arabischen Richter, bei den Türken ein Unterrichter, dem Mollah untergeordnet, für Sachen des gewöhnlichen Verkehrs, der Polizei u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kadlubek</hi>, Vincenty, poln. Chronist, 1206 Erzbischof von Krakau, dann bis zu seinem Tode 1223 Cisterciensermönch, Verfasser einer Chronik Polens vom Anfange der Nation bis 1203. (Deutsch von Linde, Warschau 1822.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kadmus</hi>, nach der Mythe Sohn des Agenors und der Telephassa. Bruder der Europa, Gemahl der Harmonia, unter diesem Namen in Theben verehrt; dieselbe Person mit Hermes oder Merkur durch Mißverstand der pelasgischen Mythe zu einem phönizischen Einwanderer gemacht u. zum Ueberbringer der Buchstaben, während die Mythe dem Hermes, dem Gotte der Intelligenz und der Erfindung, die Gabe der Schrift zueignet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Käfer</hi> oder Hartflügler <hi rendition="#i">(Coleoptera)</hi>, eine Ordnung der Insekten (s. d.), die zahlreichste und am meisten bekannte (über 30000 Arten). Der Körper aus 3 Haupttheilen bestehend mit 6 Füßen u. 4 Flügeln, wovon die obern hornartig, unter denen die eigentlichen Flügel gefaltet liegen; bei manchen fehlen die letztern, wo dann gewöhnlich die Flügeldecken verwachsen sind. Der Kopf gewöhnlich stumpf. bei einigen zu einem Rüssel verlängert; die Freßwerkzeuge zum Nagen oder Kauen eingerichtet. Der Hinterleib, der Breite nach mit der Brust verwachsen, besteht aus 6 bis 7, das Bruststück aus 3 Ringen. Ihre Verwandlung ist vollkommen; aus dem Ei schlüpft die wurmartige Made, meist mit 6 Füßen, die sich durch Verpuppung in den vollkommenen K. verwandelt. Viele K. sind ausgezeichnet durch Pracht und Glanz der Farben, einige auch durch phosphorisches Leuchten. Die Nahrung der K. sowie ihrer Larven ist theils thierische, theils vegetabilische, ihr hauptsächlichster Nutzen die Vertilgung anderer schädlichen Insekten und Entfernung faulender Stoffe; manche derselben, wie z. B. der Borkenkäfer, Kornwurm, Speckkäfer, Pelzkäfer etc. sind auch sehr schädlich. Der Aufenthalt der K. ist je nach der Nahrung theils das Land, und hier in allen Räumlichkeiten, theils das süße Wasser, im Meere nur eine Art. Man bringt sie nach der Zahl der Fußglieder in 4 Abtheilungen: Pentameren oder Fünfgliederige, Heteromeren (Ungleichgliederige), Tetrameren (Viergliederige) und Trimeren (Dreigliederige).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Käfernburg</hi>, altthüringisches Grafengeschlecht, das 1385 ausstarb; die Grafschaft kam zuerst an die Landgrafen von Thüringen, 1446 an die Grafen von Schwarzburg. gehört jetzt zum Schwarzburg-Sondershausischen Amt Arnstadt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kälte</hi>, Mangel fühlbarer Wärme. Eine feste Gränzlinie zwischen K. und Wärme läßt sich nicht angeben, indem eine verwöhnte Haut bälder etwas kalt fühlen wird als eine abgehärtete. Der thermometrische Gränzpunkt zwischen Wärme- u. K. graden ist ein künstlicher und ganz willkürlicher. K. erzeugt alles, was Wärme entzieht u. diese bindet, so besonders das Verdunsten von Flüssigkeiten, am stärksten Aether, ferner das Auflösen gewisser Salze im Wasser, letzteres bei den s. g. K.mischungen, z. B. ein Gemenge von Salpeter, Kochsalz und Schnee, wie man es zu Bereitung des Gefrornen anwendet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kämelwolle</hi>, das Haar der Kämel- oder Angoraziege (s. Angora).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kämpfer</hi>, ein an einer Mauer hervorstehender Stein, auf den etwas gestellt werden kann; ferner ein Gesims zwischen Pfeiler und Gewölbebogen, auf dem letzterer aufruht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Kämpfer</hi>, Engelbrecht, berühmter Reisender, geb. 1651 zu Lemgo, studierte zu Königsberg Medicin und bereiste als Schiffschirurg auf der holländ. Flotte Arabien, Ostindien, Siam und Japan. 1692 zurückgekehrt, wurde er Leibarzt des Grafen zur Lippe; st. 1716. &#x201E;Geschichte von Japan und Siam&#x201C;, London 1727; ferner &#x201E;Geschichte und Beschreibung von Japan&#x201C;, Lond. 1727, beide englisch, letztere von Dohm 1777 ins Deutsche übersetzt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Känguru</hi><hi rendition="#i">(Halmaturus)</hi>. Säugethiergattung aus der Ordnung der Beutelthiere (s. d.). Abtheilung der pflanzenfressenden, mit kurzen 5zehigen Vorder- und sehr langen 4zehigen Hinterbeinen,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[523/0524] des Gesichts, welke, runzelige Haut, welke Muskeln etc. Kadi, im Arabischen Richter, bei den Türken ein Unterrichter, dem Mollah untergeordnet, für Sachen des gewöhnlichen Verkehrs, der Polizei u. s. w. Kadlubek, Vincenty, poln. Chronist, 1206 Erzbischof von Krakau, dann bis zu seinem Tode 1223 Cisterciensermönch, Verfasser einer Chronik Polens vom Anfange der Nation bis 1203. (Deutsch von Linde, Warschau 1822.) Kadmus, nach der Mythe Sohn des Agenors und der Telephassa. Bruder der Europa, Gemahl der Harmonia, unter diesem Namen in Theben verehrt; dieselbe Person mit Hermes oder Merkur durch Mißverstand der pelasgischen Mythe zu einem phönizischen Einwanderer gemacht u. zum Ueberbringer der Buchstaben, während die Mythe dem Hermes, dem Gotte der Intelligenz und der Erfindung, die Gabe der Schrift zueignet. Käfer oder Hartflügler (Coleoptera), eine Ordnung der Insekten (s. d.), die zahlreichste und am meisten bekannte (über 30000 Arten). Der Körper aus 3 Haupttheilen bestehend mit 6 Füßen u. 4 Flügeln, wovon die obern hornartig, unter denen die eigentlichen Flügel gefaltet liegen; bei manchen fehlen die letztern, wo dann gewöhnlich die Flügeldecken verwachsen sind. Der Kopf gewöhnlich stumpf. bei einigen zu einem Rüssel verlängert; die Freßwerkzeuge zum Nagen oder Kauen eingerichtet. Der Hinterleib, der Breite nach mit der Brust verwachsen, besteht aus 6 bis 7, das Bruststück aus 3 Ringen. Ihre Verwandlung ist vollkommen; aus dem Ei schlüpft die wurmartige Made, meist mit 6 Füßen, die sich durch Verpuppung in den vollkommenen K. verwandelt. Viele K. sind ausgezeichnet durch Pracht und Glanz der Farben, einige auch durch phosphorisches Leuchten. Die Nahrung der K. sowie ihrer Larven ist theils thierische, theils vegetabilische, ihr hauptsächlichster Nutzen die Vertilgung anderer schädlichen Insekten und Entfernung faulender Stoffe; manche derselben, wie z. B. der Borkenkäfer, Kornwurm, Speckkäfer, Pelzkäfer etc. sind auch sehr schädlich. Der Aufenthalt der K. ist je nach der Nahrung theils das Land, und hier in allen Räumlichkeiten, theils das süße Wasser, im Meere nur eine Art. Man bringt sie nach der Zahl der Fußglieder in 4 Abtheilungen: Pentameren oder Fünfgliederige, Heteromeren (Ungleichgliederige), Tetrameren (Viergliederige) und Trimeren (Dreigliederige). Käfernburg, altthüringisches Grafengeschlecht, das 1385 ausstarb; die Grafschaft kam zuerst an die Landgrafen von Thüringen, 1446 an die Grafen von Schwarzburg. gehört jetzt zum Schwarzburg-Sondershausischen Amt Arnstadt. Kälte, Mangel fühlbarer Wärme. Eine feste Gränzlinie zwischen K. und Wärme läßt sich nicht angeben, indem eine verwöhnte Haut bälder etwas kalt fühlen wird als eine abgehärtete. Der thermometrische Gränzpunkt zwischen Wärme- u. K. graden ist ein künstlicher und ganz willkürlicher. K. erzeugt alles, was Wärme entzieht u. diese bindet, so besonders das Verdunsten von Flüssigkeiten, am stärksten Aether, ferner das Auflösen gewisser Salze im Wasser, letzteres bei den s. g. K.mischungen, z. B. ein Gemenge von Salpeter, Kochsalz und Schnee, wie man es zu Bereitung des Gefrornen anwendet. Kämelwolle, das Haar der Kämel- oder Angoraziege (s. Angora). Kämpfer, ein an einer Mauer hervorstehender Stein, auf den etwas gestellt werden kann; ferner ein Gesims zwischen Pfeiler und Gewölbebogen, auf dem letzterer aufruht. Kämpfer, Engelbrecht, berühmter Reisender, geb. 1651 zu Lemgo, studierte zu Königsberg Medicin und bereiste als Schiffschirurg auf der holländ. Flotte Arabien, Ostindien, Siam und Japan. 1692 zurückgekehrt, wurde er Leibarzt des Grafen zur Lippe; st. 1716. „Geschichte von Japan und Siam“, London 1727; ferner „Geschichte und Beschreibung von Japan“, Lond. 1727, beide englisch, letztere von Dohm 1777 ins Deutsche übersetzt. Känguru (Halmaturus). Säugethiergattung aus der Ordnung der Beutelthiere (s. d.). Abtheilung der pflanzenfressenden, mit kurzen 5zehigen Vorder- und sehr langen 4zehigen Hinterbeinen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/524
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/524>, abgerufen am 01.09.2024.