Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

eine lockere Bundesverfassung u. waren alle bedeutende Handelsorte. Sie behaupteten ihre Unabhängigkeit z. Theil gegen die lydischen Könige, mußten sich dem Perser Cyrus unterwerfen, versuchten 503-498 vor Chr. einen unglücklichen Aufstand, erhielten theilweise durch die Siege des Cimon ihre Freiheit wieder, wurden von Alexander d. Gr. erobert und gehorchten seitdem den jedesmaligen Beherrschern Kleinasiens. Noch unter den Römern blühten die meisten und gingen erst unter der byzantin. u. türk. Herrschaft zu Grunde, mit Ausnahme Smyrnas, das noch heute ein Haupthandelsplatz Vorderasiens ist.


Ionier, hellenischer Hauptstamm neben den Doriern, beweglicher, bildsamer, heiterer und genußsüchtiger als diese, überall als Handelsvolk erscheinend, reich und oft üppig, dennoch kriegerisch, die Hauptträger der griech. Bildung u. deßwegen von hoher Bedeutung für die Menschheit; vergl. Athen und Jonien.


Ionische Inseln, Vereinigter Staat der jon. Inseln, Inselreihe von der Küste Albaniens bis zur Südspitze Moreas, aus vielen kleinen Eilanden und 7 Hauptinseln bestehend, näml.: Korfu (Corcyra), Paxo (Paxus), Santa Maura (Leucadia), Cephalonia, Theaki (Ithaka), Zante (Zacynthus) und Cerigo (Cythera), zusammen 551/2 #M. groß mit 234000 griech. E. Alle sind gebirgig, felsig, gesund, in den Thälern sehr fruchtbar, führen Südfrüchte und Baumöl, Wein, Rosinen, Korinthen, Seide, Baumwolle, Flachs und Seesalz aus; das Mineralreich liefert Marmor, Schwefel, Asphalt, Steinkohlen. Die Einw. sind thätige, ausgezeichnete Seeleute mit einer beträchtlichen Handelsmarine, ihr Griechisch ist mit dem Italienischen gemischt; der Adel (mit ital. Titeln) hat fast den ganzen Grundbesitz in Händen und die Ausübung des Repräsentationsrechtes, weil die Wahl an den Grundbesitz gebunden ist. Die Unabhängigkeit der unter dem engl. Protectorate stehenden Republik ist nur eine scheinbare, der wahre Herr ist der engl. Lord-Obercommissär, denn derselbe bestätigt die Senatoren (den einen Theil des Parlaments, der zugleich die vollziehende Gewalt ist), ernennt den Präsidenten, verwirft oder bestätigt die Gesetzesentwürfe der gesetzgebenden Versammlung, befehligt die 3000 Mann starke engl. Besatzung, sowie die 4 einheimischen Milizregimenter. Die griech. Kirche hat einen Eparchen und 4 Metropoliten, die röm. kathol. einen Erzbischof und 2 Bischöfe. Für höhere Bildung sorgen eine Universität zu Korfu und 2 Gymnasien. Die Staatseinnahmen belaufen sich auf 130000 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 145000. - Im Alterthume theilten diese Inseln das Schicksal Griechenlands, waren zuerst selbständige unruhige Republiken, kamen dann unter die Herrschaft der Macedonier, der Römer, Byzantiner, im 14. und 15. Jahrh. der Venetianer, welche sie bis 1797 behaupteten. Als Bonaparte Venedig stürzte, besetzten die Franzosen die Inseln, verloren sie 1800 an die Russen und Kaiser Paul I. erhob sie als die Republik der Vereinigten 7 Inseln zu einem unabhängigen Staate. Im J. 1807 trat sie Alexander I. an Napoleon ab, der wenigstens Korfu bis 1814 behauptete; 1815 wurden sie wieder Republik unter dem Schutzrechte Englands; seit 1830 hat sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mehrmals kundgegeben, sowohl durch die heftigste parlamentarische Opposition, 1849 durch einen blutigen Aufstand auf Cephalonia, den der gegenwärtige Lord-Obercommissär Ward mit grausamer Strenge unterdrückte und bestrafte, während die Lords Gladstone u. Palmerston Libelle gegen den König von Neapel, der gegen die Revolutionäre in seinem Reiche nur die Strenge der Gesetze walten ließ, in die Welt hinausschleuderten. Die Sympathie der Jonier für das benachbarte Königreich Griechenland und der Haß gegen das stolze, selbstsüchtige England geben sich trotz Wards Galgen unverholen kund.


Ionische Schule, die ältesten griech. Philosophen, lauter kleinasiat. Griechen: Thales, Anaximander, Anaximenes, Heraklit, Anaxagoras, s. d.


Ionisches Meer, Theil des Mittelmeeres zwischen Albanien, Griechenland und Calabrien, umschließt die jon. Inseln,

eine lockere Bundesverfassung u. waren alle bedeutende Handelsorte. Sie behaupteten ihre Unabhängigkeit z. Theil gegen die lydischen Könige, mußten sich dem Perser Cyrus unterwerfen, versuchten 503–498 vor Chr. einen unglücklichen Aufstand, erhielten theilweise durch die Siege des Cimon ihre Freiheit wieder, wurden von Alexander d. Gr. erobert und gehorchten seitdem den jedesmaligen Beherrschern Kleinasiens. Noch unter den Römern blühten die meisten und gingen erst unter der byzantin. u. türk. Herrschaft zu Grunde, mit Ausnahme Smyrnas, das noch heute ein Haupthandelsplatz Vorderasiens ist.


Ionier, hellenischer Hauptstamm neben den Doriern, beweglicher, bildsamer, heiterer und genußsüchtiger als diese, überall als Handelsvolk erscheinend, reich und oft üppig, dennoch kriegerisch, die Hauptträger der griech. Bildung u. deßwegen von hoher Bedeutung für die Menschheit; vergl. Athen und Jonien.


Ionische Inseln, Vereinigter Staat der jon. Inseln, Inselreihe von der Küste Albaniens bis zur Südspitze Moreas, aus vielen kleinen Eilanden und 7 Hauptinseln bestehend, näml.: Korfu (Corcyra), Paxo (Paxus), Santa Maura (Leucadia), Cephalonia, Theaki (Ithaka), Zante (Zacynthus) und Cerigo (Cythera), zusammen 551/2 □M. groß mit 234000 griech. E. Alle sind gebirgig, felsig, gesund, in den Thälern sehr fruchtbar, führen Südfrüchte und Baumöl, Wein, Rosinen, Korinthen, Seide, Baumwolle, Flachs und Seesalz aus; das Mineralreich liefert Marmor, Schwefel, Asphalt, Steinkohlen. Die Einw. sind thätige, ausgezeichnete Seeleute mit einer beträchtlichen Handelsmarine, ihr Griechisch ist mit dem Italienischen gemischt; der Adel (mit ital. Titeln) hat fast den ganzen Grundbesitz in Händen und die Ausübung des Repräsentationsrechtes, weil die Wahl an den Grundbesitz gebunden ist. Die Unabhängigkeit der unter dem engl. Protectorate stehenden Republik ist nur eine scheinbare, der wahre Herr ist der engl. Lord-Obercommissär, denn derselbe bestätigt die Senatoren (den einen Theil des Parlaments, der zugleich die vollziehende Gewalt ist), ernennt den Präsidenten, verwirft oder bestätigt die Gesetzesentwürfe der gesetzgebenden Versammlung, befehligt die 3000 Mann starke engl. Besatzung, sowie die 4 einheimischen Milizregimenter. Die griech. Kirche hat einen Eparchen und 4 Metropoliten, die röm. kathol. einen Erzbischof und 2 Bischöfe. Für höhere Bildung sorgen eine Universität zu Korfu und 2 Gymnasien. Die Staatseinnahmen belaufen sich auf 130000 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 145000. – Im Alterthume theilten diese Inseln das Schicksal Griechenlands, waren zuerst selbständige unruhige Republiken, kamen dann unter die Herrschaft der Macedonier, der Römer, Byzantiner, im 14. und 15. Jahrh. der Venetianer, welche sie bis 1797 behaupteten. Als Bonaparte Venedig stürzte, besetzten die Franzosen die Inseln, verloren sie 1800 an die Russen und Kaiser Paul I. erhob sie als die Republik der Vereinigten 7 Inseln zu einem unabhängigen Staate. Im J. 1807 trat sie Alexander I. an Napoleon ab, der wenigstens Korfu bis 1814 behauptete; 1815 wurden sie wieder Republik unter dem Schutzrechte Englands; seit 1830 hat sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mehrmals kundgegeben, sowohl durch die heftigste parlamentarische Opposition, 1849 durch einen blutigen Aufstand auf Cephalonia, den der gegenwärtige Lord-Obercommissär Ward mit grausamer Strenge unterdrückte und bestrafte, während die Lords Gladstone u. Palmerston Libelle gegen den König von Neapel, der gegen die Revolutionäre in seinem Reiche nur die Strenge der Gesetze walten ließ, in die Welt hinausschleuderten. Die Sympathie der Jonier für das benachbarte Königreich Griechenland und der Haß gegen das stolze, selbstsüchtige England geben sich trotz Wards Galgen unverholen kund.


Ionische Schule, die ältesten griech. Philosophen, lauter kleinasiat. Griechen: Thales, Anaximander, Anaximenes, Heraklit, Anaxagoras, s. d.


Ionisches Meer, Theil des Mittelmeeres zwischen Albanien, Griechenland und Calabrien, umschließt die jon. Inseln,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0433" n="432"/>
eine lockere Bundesverfassung u. waren alle bedeutende Handelsorte. Sie behaupteten ihre Unabhängigkeit z. Theil gegen die lydischen Könige, mußten sich dem Perser Cyrus unterwerfen, versuchten 503&#x2013;498 vor Chr. einen unglücklichen Aufstand, erhielten theilweise durch die Siege des Cimon ihre Freiheit wieder, wurden von Alexander d. Gr. erobert und gehorchten seitdem den jedesmaligen Beherrschern Kleinasiens. Noch unter den Römern blühten die meisten und gingen erst unter der byzantin. u. türk. Herrschaft zu Grunde, mit Ausnahme Smyrnas, das noch heute ein Haupthandelsplatz Vorderasiens ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ionier</hi>, hellenischer Hauptstamm neben den Doriern, beweglicher, bildsamer, heiterer und genußsüchtiger als diese, überall als Handelsvolk erscheinend, reich und oft üppig, dennoch kriegerisch, die Hauptträger der griech. Bildung u. deßwegen von hoher Bedeutung für die Menschheit; vergl. Athen und Jonien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ionische Inseln</hi>, Vereinigter Staat der jon. Inseln, Inselreihe von der Küste Albaniens bis zur Südspitze Moreas, aus vielen kleinen Eilanden und 7 Hauptinseln bestehend, näml.: Korfu (Corcyra), Paxo (Paxus), Santa Maura (Leucadia), Cephalonia, Theaki (Ithaka), Zante (Zacynthus) und Cerigo (Cythera), zusammen 55<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> &#x25A1;M. groß mit 234000 griech. E. Alle sind gebirgig, felsig, gesund, in den Thälern sehr fruchtbar, führen Südfrüchte und Baumöl, Wein, Rosinen, Korinthen, Seide, Baumwolle, Flachs und Seesalz aus; das Mineralreich liefert Marmor, Schwefel, Asphalt, Steinkohlen. Die Einw. sind thätige, ausgezeichnete Seeleute mit einer beträchtlichen Handelsmarine, ihr Griechisch ist mit dem Italienischen gemischt; der Adel (mit ital. Titeln) hat fast den ganzen Grundbesitz in Händen und die Ausübung des Repräsentationsrechtes, weil die Wahl an den Grundbesitz gebunden ist. Die Unabhängigkeit der unter dem engl. Protectorate stehenden Republik ist nur eine scheinbare, der wahre Herr ist der engl. Lord-Obercommissär, denn derselbe bestätigt die Senatoren (den einen Theil des Parlaments, der zugleich die vollziehende Gewalt ist), ernennt den Präsidenten, verwirft oder bestätigt die Gesetzesentwürfe der gesetzgebenden Versammlung, befehligt die 3000 Mann starke engl. Besatzung, sowie die 4 einheimischen Milizregimenter. Die griech. Kirche hat einen Eparchen und 4 Metropoliten, die röm. kathol. einen Erzbischof und 2 Bischöfe. Für höhere Bildung sorgen eine Universität zu Korfu und 2 Gymnasien. Die Staatseinnahmen belaufen sich auf 130000 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 145000. &#x2013; Im Alterthume theilten diese Inseln das Schicksal Griechenlands, waren zuerst selbständige unruhige Republiken, kamen dann unter die Herrschaft der Macedonier, der Römer, Byzantiner, im 14. und 15. Jahrh. der Venetianer, welche sie bis 1797 behaupteten. Als Bonaparte Venedig stürzte, besetzten die Franzosen die Inseln, verloren sie 1800 an die Russen und Kaiser Paul I. erhob sie als die Republik der Vereinigten 7 Inseln zu einem unabhängigen Staate. Im J. 1807 trat sie Alexander I. an Napoleon ab, der wenigstens Korfu bis 1814 behauptete; 1815 wurden sie wieder Republik unter dem Schutzrechte Englands; seit 1830 hat sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mehrmals kundgegeben, sowohl durch die heftigste parlamentarische Opposition, 1849 durch einen blutigen Aufstand auf Cephalonia, den der gegenwärtige Lord-Obercommissär Ward mit grausamer Strenge unterdrückte und bestrafte, während die Lords Gladstone u. Palmerston Libelle gegen den König von Neapel, der gegen die Revolutionäre in seinem Reiche nur die Strenge der Gesetze walten ließ, in die Welt hinausschleuderten. Die Sympathie der Jonier für das benachbarte Königreich Griechenland und der Haß gegen das stolze, selbstsüchtige England geben sich trotz Wards Galgen unverholen kund.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ionische Schule</hi>, die ältesten griech. Philosophen, lauter kleinasiat. Griechen: Thales, Anaximander, Anaximenes, Heraklit, Anaxagoras, s. d.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ionisches Meer</hi>, Theil des Mittelmeeres zwischen Albanien, Griechenland und Calabrien, umschließt die jon. Inseln,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[432/0433] eine lockere Bundesverfassung u. waren alle bedeutende Handelsorte. Sie behaupteten ihre Unabhängigkeit z. Theil gegen die lydischen Könige, mußten sich dem Perser Cyrus unterwerfen, versuchten 503–498 vor Chr. einen unglücklichen Aufstand, erhielten theilweise durch die Siege des Cimon ihre Freiheit wieder, wurden von Alexander d. Gr. erobert und gehorchten seitdem den jedesmaligen Beherrschern Kleinasiens. Noch unter den Römern blühten die meisten und gingen erst unter der byzantin. u. türk. Herrschaft zu Grunde, mit Ausnahme Smyrnas, das noch heute ein Haupthandelsplatz Vorderasiens ist. Ionier, hellenischer Hauptstamm neben den Doriern, beweglicher, bildsamer, heiterer und genußsüchtiger als diese, überall als Handelsvolk erscheinend, reich und oft üppig, dennoch kriegerisch, die Hauptträger der griech. Bildung u. deßwegen von hoher Bedeutung für die Menschheit; vergl. Athen und Jonien. Ionische Inseln, Vereinigter Staat der jon. Inseln, Inselreihe von der Küste Albaniens bis zur Südspitze Moreas, aus vielen kleinen Eilanden und 7 Hauptinseln bestehend, näml.: Korfu (Corcyra), Paxo (Paxus), Santa Maura (Leucadia), Cephalonia, Theaki (Ithaka), Zante (Zacynthus) und Cerigo (Cythera), zusammen 551/2 □M. groß mit 234000 griech. E. Alle sind gebirgig, felsig, gesund, in den Thälern sehr fruchtbar, führen Südfrüchte und Baumöl, Wein, Rosinen, Korinthen, Seide, Baumwolle, Flachs und Seesalz aus; das Mineralreich liefert Marmor, Schwefel, Asphalt, Steinkohlen. Die Einw. sind thätige, ausgezeichnete Seeleute mit einer beträchtlichen Handelsmarine, ihr Griechisch ist mit dem Italienischen gemischt; der Adel (mit ital. Titeln) hat fast den ganzen Grundbesitz in Händen und die Ausübung des Repräsentationsrechtes, weil die Wahl an den Grundbesitz gebunden ist. Die Unabhängigkeit der unter dem engl. Protectorate stehenden Republik ist nur eine scheinbare, der wahre Herr ist der engl. Lord-Obercommissär, denn derselbe bestätigt die Senatoren (den einen Theil des Parlaments, der zugleich die vollziehende Gewalt ist), ernennt den Präsidenten, verwirft oder bestätigt die Gesetzesentwürfe der gesetzgebenden Versammlung, befehligt die 3000 Mann starke engl. Besatzung, sowie die 4 einheimischen Milizregimenter. Die griech. Kirche hat einen Eparchen und 4 Metropoliten, die röm. kathol. einen Erzbischof und 2 Bischöfe. Für höhere Bildung sorgen eine Universität zu Korfu und 2 Gymnasien. Die Staatseinnahmen belaufen sich auf 130000 Pfd. Sterl., die Ausgaben auf 145000. – Im Alterthume theilten diese Inseln das Schicksal Griechenlands, waren zuerst selbständige unruhige Republiken, kamen dann unter die Herrschaft der Macedonier, der Römer, Byzantiner, im 14. und 15. Jahrh. der Venetianer, welche sie bis 1797 behaupteten. Als Bonaparte Venedig stürzte, besetzten die Franzosen die Inseln, verloren sie 1800 an die Russen und Kaiser Paul I. erhob sie als die Republik der Vereinigten 7 Inseln zu einem unabhängigen Staate. Im J. 1807 trat sie Alexander I. an Napoleon ab, der wenigstens Korfu bis 1814 behauptete; 1815 wurden sie wieder Republik unter dem Schutzrechte Englands; seit 1830 hat sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mehrmals kundgegeben, sowohl durch die heftigste parlamentarische Opposition, 1849 durch einen blutigen Aufstand auf Cephalonia, den der gegenwärtige Lord-Obercommissär Ward mit grausamer Strenge unterdrückte und bestrafte, während die Lords Gladstone u. Palmerston Libelle gegen den König von Neapel, der gegen die Revolutionäre in seinem Reiche nur die Strenge der Gesetze walten ließ, in die Welt hinausschleuderten. Die Sympathie der Jonier für das benachbarte Königreich Griechenland und der Haß gegen das stolze, selbstsüchtige England geben sich trotz Wards Galgen unverholen kund. Ionische Schule, die ältesten griech. Philosophen, lauter kleinasiat. Griechen: Thales, Anaximander, Anaximenes, Heraklit, Anaxagoras, s. d. Ionisches Meer, Theil des Mittelmeeres zwischen Albanien, Griechenland und Calabrien, umschließt die jon. Inseln,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/433
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/433>, abgerufen am 10.06.2024.