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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Rector, schlug glänzende Anerbietungen fremder Hochschulen aus, nahm zuletzt doch die Stelle eines Curators der Universität Leyden an, ertrank aber vor der Abreise am 5. Juni 1667 mit 3 seiner Kinder in der Limmat. Von 33 größeren Werken nennen wir nur den "Thesaurus philologicus" (3. Auflage, Zürich 1696) sowie das "Etymologicon orientale sive lexicon harmonicum heptaglotton", Francof. 1661; sein umfassender handschriftl. Nachlaß ward als Thesaurus Hottingerianus der Züricher Stiftsbibliothek einverleibt. - H., Johann Jak., Sohn des Vorigen, geb. 1652, gest. 1735, nachdem er lange Jahre Prof. der Theologie in seiner Vaterstadt gewesen, schrieb Vieles, machte sich aber zumeist als ein arger Gegner des Katholicismus und jeder Art von Mysticismus bekannt. Dagegen war H., Joh. Jak., geb. 1750, gest. 1819 als Prof. und Chorherr in Zürich, ein trefflicher Philolog, namentlich ein guter Lateinschreiber und geschmackvoller Kritiker. - Derselben Familie gehört an der noch lebende:


Hottinger, Joh. Jak., geb. 1783, seit 1844 Prof. der Geschichte in Zürich. Versuchte Joh. von Müllers einseitige Geschichte der schweiz. Eidgenossenschaft fortzusetzen, gab mit Wackernagel das "Schweiz. Museum" (Frauenfeld 1837 bis 1839, 3 B.) heraus, schrieb "Huldreich Zwingli u. seine Zeit" (Zür. 1841) und besorgt mit Escher das "Archiv für Schweiz. Geschichte", aus dessen 9. Bde. neuestens H.s Abhandlung: "Neuenburg in seinen geschichtl. u. Rechts-Verhältnissen zu der Schweiz und zu Preußen" besonders abgedruckt wurde.


Hotze, David, aus Richtersschwyl am Zürichsee, geb. 1739, studierte Theologie, ließ sich anwerben u. diente unter württemb., preuß. u. russ. Fahne, trat 1787 als Oberst in österr. Dienste, zeichnete sich überall aus, wurde Liebling des Erzherzogs Karl, fiel den 25. Sept. 1799 als Feldmarschallieutenant bei Schänis gegen Soult durch einen der ersten Flintenschüsse.


Houbraken (Hau-), Arn., geb. 1660 zu Dordrecht, gest. 1719, holl. Porträtmaler, Kupferstecher u. Kunsthistoriker.


Houchard (Huschahr), geb. 1740 zu Forbach, im 7jährigen Kriege gemeiner französ. Soldat, während der Revolution bereits 1792 General der Nordarmee, Sieger von Hondskooten (s. d.), wurde später von den Oesterreichern zurückgetrieben und wegen Ungehorsams 1793 den 17. Nov. guillotinirt.


Houdetot (Uhd'toh), Elis. Francoise Sophie de Lalive de Bellegarde, geb. 1730, eine der weiblichen Berühmtheiten des encyklopädischen Cirkels, st. 1813.


Houdon (Uhdong), Jean Antoine, französ. Bildhauer, geb. 1741 zu Versailles, war Prof. an der Kunstschule zu Paris, wo er 1828 st. Hauptsächlichste Arbeiten: Porträtstatuen u. Büsten, unter erstern besonders zu erwähnen die Statuen Voltaire's, Washingtons, Cicero's, unter letzteren die Büste Napoleons und der Kaiserin Josephine.


House (houß, engl.), Haus; z. B. h. of Commons, Haus der Gemeinen, d. h. Unterhaus, h. of Lords, Haus der Lords, d. h. Oberhaus.


Houston (Haust'n), Samuel, nordamerikan. General und Senator, Virginier, geb. 1793, nach Charakter und Schicksalen ein echter Yankee, entlief als Krämerlehrling, ging unter die Indianer, wurde Schulmeister, focht 1814 gegen die Engländer, studierte hierauf die Rechte, wurde Advocat, Congreßmitglied, Gouverneur von Tenessee, begab sich hierauf nach Texas, leitete dessen Abfall von Mexiko, wurde Präsident der Republik Texas, deren Bevölkerung mit der römischen unter Romulus die meiste Aehnlichkeit hatte, nach der Annexation wieder nordamerikan. Senator.


Houtman (Haut-), Cornelius, Holländer, geb. 1560, war Kaufmann in Lissabon und veranlaßte seine Landsleute, 4 Schiffe nach Ostindien zu schicken, die 1596 auf Java landeten und das folgende Jahr nach Europa zurückkehrten. Die Expedition von 1598 mißlang zwar insofern, als H. auf Sumatra von einem Fürsten auf Anstiften der Portugiesen zurückbehalten wurde (er kam nie mehr in sein Vaterland zurück, lebte jedoch noch 1600), aber der Weg war nun gefunden, der holl. Unternehmungsgeist angeregt, welcher sich des ostind.

Rector, schlug glänzende Anerbietungen fremder Hochschulen aus, nahm zuletzt doch die Stelle eines Curators der Universität Leyden an, ertrank aber vor der Abreise am 5. Juni 1667 mit 3 seiner Kinder in der Limmat. Von 33 größeren Werken nennen wir nur den „Thesaurus philologicus“ (3. Auflage, Zürich 1696) sowie das „Etymologicon orientale sive lexicon harmonicum heptaglotton“, Francof. 1661; sein umfassender handschriftl. Nachlaß ward als Thesaurus Hottingerianus der Züricher Stiftsbibliothek einverleibt. – H., Johann Jak., Sohn des Vorigen, geb. 1652, gest. 1735, nachdem er lange Jahre Prof. der Theologie in seiner Vaterstadt gewesen, schrieb Vieles, machte sich aber zumeist als ein arger Gegner des Katholicismus und jeder Art von Mysticismus bekannt. Dagegen war H., Joh. Jak., geb. 1750, gest. 1819 als Prof. und Chorherr in Zürich, ein trefflicher Philolog, namentlich ein guter Lateinschreiber und geschmackvoller Kritiker. – Derselben Familie gehört an der noch lebende:


Hottinger, Joh. Jak., geb. 1783, seit 1844 Prof. der Geschichte in Zürich. Versuchte Joh. von Müllers einseitige Geschichte der schweiz. Eidgenossenschaft fortzusetzen, gab mit Wackernagel das „Schweiz. Museum“ (Frauenfeld 1837 bis 1839, 3 B.) heraus, schrieb „Huldreich Zwingli u. seine Zeit“ (Zür. 1841) und besorgt mit Escher das „Archiv für Schweiz. Geschichte“, aus dessen 9. Bde. neuestens H.s Abhandlung: „Neuenburg in seinen geschichtl. u. Rechts-Verhältnissen zu der Schweiz und zu Preußen“ besonders abgedruckt wurde.


Hotze, David, aus Richtersschwyl am Zürichsee, geb. 1739, studierte Theologie, ließ sich anwerben u. diente unter württemb., preuß. u. russ. Fahne, trat 1787 als Oberst in österr. Dienste, zeichnete sich überall aus, wurde Liebling des Erzherzogs Karl, fiel den 25. Sept. 1799 als Feldmarschallieutenant bei Schänis gegen Soult durch einen der ersten Flintenschüsse.


Houbraken (Hau–), Arn., geb. 1660 zu Dordrecht, gest. 1719, holl. Porträtmaler, Kupferstecher u. Kunsthistoriker.


Houchard (Huschahr), geb. 1740 zu Forbach, im 7jährigen Kriege gemeiner französ. Soldat, während der Revolution bereits 1792 General der Nordarmee, Sieger von Hondskooten (s. d.), wurde später von den Oesterreichern zurückgetrieben und wegen Ungehorsams 1793 den 17. Nov. guillotinirt.


Houdetot (Uhdʼtoh), Elis. Françoise Sophie de Lalive de Bellegarde, geb. 1730, eine der weiblichen Berühmtheiten des encyklopädischen Cirkels, st. 1813.


Houdon (Uhdong), Jean Antoine, französ. Bildhauer, geb. 1741 zu Versailles, war Prof. an der Kunstschule zu Paris, wo er 1828 st. Hauptsächlichste Arbeiten: Porträtstatuen u. Büsten, unter erstern besonders zu erwähnen die Statuen Voltaireʼs, Washingtons, Ciceroʼs, unter letzteren die Büste Napoleons und der Kaiserin Josephine.


House (houß, engl.), Haus; z. B. h. of Commons, Haus der Gemeinen, d. h. Unterhaus, h. of Lords, Haus der Lords, d. h. Oberhaus.


Houston (Haustʼn), Samuel, nordamerikan. General und Senator, Virginier, geb. 1793, nach Charakter und Schicksalen ein echter Yankee, entlief als Krämerlehrling, ging unter die Indianer, wurde Schulmeister, focht 1814 gegen die Engländer, studierte hierauf die Rechte, wurde Advocat, Congreßmitglied, Gouverneur von Tenessee, begab sich hierauf nach Texas, leitete dessen Abfall von Mexiko, wurde Präsident der Republik Texas, deren Bevölkerung mit der römischen unter Romulus die meiste Aehnlichkeit hatte, nach der Annexation wieder nordamerikan. Senator.


Houtman (Haut–), Cornelius, Holländer, geb. 1560, war Kaufmann in Lissabon und veranlaßte seine Landsleute, 4 Schiffe nach Ostindien zu schicken, die 1596 auf Java landeten und das folgende Jahr nach Europa zurückkehrten. Die Expedition von 1598 mißlang zwar insofern, als H. auf Sumatra von einem Fürsten auf Anstiften der Portugiesen zurückbehalten wurde (er kam nie mehr in sein Vaterland zurück, lebte jedoch noch 1600), aber der Weg war nun gefunden, der holl. Unternehmungsgeist angeregt, welcher sich des ostind.

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[353/0354] Rector, schlug glänzende Anerbietungen fremder Hochschulen aus, nahm zuletzt doch die Stelle eines Curators der Universität Leyden an, ertrank aber vor der Abreise am 5. Juni 1667 mit 3 seiner Kinder in der Limmat. Von 33 größeren Werken nennen wir nur den „Thesaurus philologicus“ (3. Auflage, Zürich 1696) sowie das „Etymologicon orientale sive lexicon harmonicum heptaglotton“, Francof. 1661; sein umfassender handschriftl. Nachlaß ward als Thesaurus Hottingerianus der Züricher Stiftsbibliothek einverleibt. – H., Johann Jak., Sohn des Vorigen, geb. 1652, gest. 1735, nachdem er lange Jahre Prof. der Theologie in seiner Vaterstadt gewesen, schrieb Vieles, machte sich aber zumeist als ein arger Gegner des Katholicismus und jeder Art von Mysticismus bekannt. Dagegen war H., Joh. Jak., geb. 1750, gest. 1819 als Prof. und Chorherr in Zürich, ein trefflicher Philolog, namentlich ein guter Lateinschreiber und geschmackvoller Kritiker. – Derselben Familie gehört an der noch lebende: Hottinger, Joh. Jak., geb. 1783, seit 1844 Prof. der Geschichte in Zürich. Versuchte Joh. von Müllers einseitige Geschichte der schweiz. Eidgenossenschaft fortzusetzen, gab mit Wackernagel das „Schweiz. Museum“ (Frauenfeld 1837 bis 1839, 3 B.) heraus, schrieb „Huldreich Zwingli u. seine Zeit“ (Zür. 1841) und besorgt mit Escher das „Archiv für Schweiz. Geschichte“, aus dessen 9. Bde. neuestens H.s Abhandlung: „Neuenburg in seinen geschichtl. u. Rechts-Verhältnissen zu der Schweiz und zu Preußen“ besonders abgedruckt wurde. Hotze, David, aus Richtersschwyl am Zürichsee, geb. 1739, studierte Theologie, ließ sich anwerben u. diente unter württemb., preuß. u. russ. Fahne, trat 1787 als Oberst in österr. Dienste, zeichnete sich überall aus, wurde Liebling des Erzherzogs Karl, fiel den 25. Sept. 1799 als Feldmarschallieutenant bei Schänis gegen Soult durch einen der ersten Flintenschüsse. Houbraken (Hau–), Arn., geb. 1660 zu Dordrecht, gest. 1719, holl. Porträtmaler, Kupferstecher u. Kunsthistoriker. Houchard (Huschahr), geb. 1740 zu Forbach, im 7jährigen Kriege gemeiner französ. Soldat, während der Revolution bereits 1792 General der Nordarmee, Sieger von Hondskooten (s. d.), wurde später von den Oesterreichern zurückgetrieben und wegen Ungehorsams 1793 den 17. Nov. guillotinirt. Houdetot (Uhdʼtoh), Elis. Françoise Sophie de Lalive de Bellegarde, geb. 1730, eine der weiblichen Berühmtheiten des encyklopädischen Cirkels, st. 1813. Houdon (Uhdong), Jean Antoine, französ. Bildhauer, geb. 1741 zu Versailles, war Prof. an der Kunstschule zu Paris, wo er 1828 st. Hauptsächlichste Arbeiten: Porträtstatuen u. Büsten, unter erstern besonders zu erwähnen die Statuen Voltaireʼs, Washingtons, Ciceroʼs, unter letzteren die Büste Napoleons und der Kaiserin Josephine. House (houß, engl.), Haus; z. B. h. of Commons, Haus der Gemeinen, d. h. Unterhaus, h. of Lords, Haus der Lords, d. h. Oberhaus. Houston (Haustʼn), Samuel, nordamerikan. General und Senator, Virginier, geb. 1793, nach Charakter und Schicksalen ein echter Yankee, entlief als Krämerlehrling, ging unter die Indianer, wurde Schulmeister, focht 1814 gegen die Engländer, studierte hierauf die Rechte, wurde Advocat, Congreßmitglied, Gouverneur von Tenessee, begab sich hierauf nach Texas, leitete dessen Abfall von Mexiko, wurde Präsident der Republik Texas, deren Bevölkerung mit der römischen unter Romulus die meiste Aehnlichkeit hatte, nach der Annexation wieder nordamerikan. Senator. Houtman (Haut–), Cornelius, Holländer, geb. 1560, war Kaufmann in Lissabon und veranlaßte seine Landsleute, 4 Schiffe nach Ostindien zu schicken, die 1596 auf Java landeten und das folgende Jahr nach Europa zurückkehrten. Die Expedition von 1598 mißlang zwar insofern, als H. auf Sumatra von einem Fürsten auf Anstiften der Portugiesen zurückbehalten wurde (er kam nie mehr in sein Vaterland zurück, lebte jedoch noch 1600), aber der Weg war nun gefunden, der holl. Unternehmungsgeist angeregt, welcher sich des ostind.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/354>, abgerufen am 17.06.2024.