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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Krieg, der 1851 durch österreich.-preuß. Intervention endete, welche H. wieder den Dänen unterwarf. Vergl. Dänemark und Schleswig-Holstein.


Holtei, Karl Eduard v., fruchtbarer Dichter und Schauspieler, wurde geb. 1797 zu Breslau, wo er sich auch der Bühne widmete, spielte lange in Berlin und Darmstadt, war einige Zeit Theaterdirector zu Riga, reiste viel und hielt dramatische Vorlesungen, lebte in den jüngsten Jahren zu Grätz und Wien. Seine ernsten Schauspiele gelten für matt u. flach, desto entschiedener glänzte sein Talent in leichten Lust- u. Singspielen (Die Wiener in Berlin; die Berliner in Wien), Liederspielen (der alte Feldherr) und Possenstückchen, was bei der verhältnißmäßigen Armuth Deutschlands an Dichtern solcher Art große Anerkennung finden mußte. Viele seiner Stücke sammelte er im "Jahrb. deutscher Bühnenspiele", Berlin 1829-31, sowie in den "Beiträgen für das Königsstädter Theater (in Berlin)", Wiesbaden 1832. Auch seine Gedichte, deren 1826, 1844 u. 1848 erschienen, gewannen Beifall, am wenigsten die Gedichte in schlesischer Mundart, Berlin 1830, durch welche er zum schles. Hebel zu werden gedachte. Seine reichen Lebenserinnerungen legte er in der Schrift "40 Jahre" Berlin 1843-50 in 8 Bdn. nieder. Neuestens ist H. mit dickleibigen Romanen (die Vagabunden; Christian Lammfell) aufgetreten. H.s 1. Frau, Luise, geb. v. Rogee, zeichnete sich als Schauspielerin in sentimentalen und naiven Rollen, die 2., Julie, geb. 1809, gest. 1839, im Lustspiele aus.


Holtzendorf, gräfl. Geschlecht, in Preußen, Mecklenburg und Sachsen; Karl Friedr., geb. 1764 in Berlin, gest. 1828, focht mit Auszeichnung als preuß. General in den Befreiungskriegen. - Graf Albr. Ernst Stellanus von H., geb. 1792, ist sächs. Generallieutenant.


Holtzmann, Adolf, Sprachforscher, geb. 1810 zu Karlsruhe, seit 1852 ordentl. Prof. der deutschen Sprache zu Heidelberg, schrieb scharfsinnige Untersuchungen (über den Umlaut 1843, Ablaut 1844 u. s. f.), gilt auch als ein Kenner der altindischen Literatur (Rama, 2. Aufl. 1843, Indische Sagen 1845-47) und befaßt sich mit der Erklärung altpersischer und babylon. Keilinschriften (Abhandlungen in der von Prof. Brockhaus zu Leipzig redigirten "Zeitschrift der deutschen morgenländ. Gesellschaft"). Neuestes: "Untersuchungen über das Nibelungenlied", Stuttgart 1854.


Holyrood (Halliruhd), d. h. Heilig Kreuz, der Palast der schott. Könige zu Edinburgh, um 1150 von König David erbaut, 1544 von den Engländern verbrannt, von Jakob V. wiederhergestellt, nach abermal. Verwüstung durch Cromwell 1670 wieder restaurirt; man zeigt die Zimmer der Maria Stuart, in dem Kronzimmer die schott. Kroninsignien. H. wurde nach 1830 einige Zeit von der verbannten französ. Königsfamilie bewohnt.


Holywell (Halliuell), engl. Stadt in Wales an der Mündung des Dee, mit Kupfer-. Blei- u. Kohlenminen, 11000 E. In der Nähe die warme Quelle St. Winfrieds.


Holz, wird der härteste Theil des Baumes od. Strauches, der zwischen der Rinde und dem Marke, genannt, und besteht aus Faserzellen, welche sich alljährlich in concentrischen Schichten als sog. Jahrringe nach Außen am H.körper ansetzen; dieses jüngste H. heißt alsdann der Splint. Mit Sicherheit auf das Alter der Bäume aus der Zahl dieser Jahrringe zu schließen, ist nicht so leicht möglich, als Manche glauben.


Holzäther, Formäther, Methyloxyd, C2H3O wird erhalten, wenn man gleiche Raumtheile Holzgeist (Methyloxydhydrat, C2H4O2) und Vitriolöl in einer Retorte erhitzt u. die auftretenden Gasarten zuerst durch Kalkmilch, dann durch reines Wasser leitet u. aus diesem auffängt. Es ist ein farbloses Gas, neutral gegen Farben, von 1,617 specif. Gewicht und von ätherischem Geruch.


Holzapfel, s. Apfel.


Holzbiene (Xylocopa), eine Gattung aus der Familie der Bienen, den Hummeln ähnlich, ohne Haarbürstchen am Hinterleibe; meist schwarz, oft mit gelben

Krieg, der 1851 durch österreich.-preuß. Intervention endete, welche H. wieder den Dänen unterwarf. Vergl. Dänemark und Schleswig-Holstein.


Holtei, Karl Eduard v., fruchtbarer Dichter und Schauspieler, wurde geb. 1797 zu Breslau, wo er sich auch der Bühne widmete, spielte lange in Berlin und Darmstadt, war einige Zeit Theaterdirector zu Riga, reiste viel und hielt dramatische Vorlesungen, lebte in den jüngsten Jahren zu Grätz und Wien. Seine ernsten Schauspiele gelten für matt u. flach, desto entschiedener glänzte sein Talent in leichten Lust- u. Singspielen (Die Wiener in Berlin; die Berliner in Wien), Liederspielen (der alte Feldherr) und Possenstückchen, was bei der verhältnißmäßigen Armuth Deutschlands an Dichtern solcher Art große Anerkennung finden mußte. Viele seiner Stücke sammelte er im „Jahrb. deutscher Bühnenspiele“, Berlin 1829–31, sowie in den „Beiträgen für das Königsstädter Theater (in Berlin)“, Wiesbaden 1832. Auch seine Gedichte, deren 1826, 1844 u. 1848 erschienen, gewannen Beifall, am wenigsten die Gedichte in schlesischer Mundart, Berlin 1830, durch welche er zum schles. Hebel zu werden gedachte. Seine reichen Lebenserinnerungen legte er in der Schrift „40 Jahre“ Berlin 1843–50 in 8 Bdn. nieder. Neuestens ist H. mit dickleibigen Romanen (die Vagabunden; Christian Lammfell) aufgetreten. H.s 1. Frau, Luise, geb. v. Rogée, zeichnete sich als Schauspielerin in sentimentalen und naiven Rollen, die 2., Julie, geb. 1809, gest. 1839, im Lustspiele aus.


Holtzendorf, gräfl. Geschlecht, in Preußen, Mecklenburg und Sachsen; Karl Friedr., geb. 1764 in Berlin, gest. 1828, focht mit Auszeichnung als preuß. General in den Befreiungskriegen. – Graf Albr. Ernst Stellanus von H., geb. 1792, ist sächs. Generallieutenant.


Holtzmann, Adolf, Sprachforscher, geb. 1810 zu Karlsruhe, seit 1852 ordentl. Prof. der deutschen Sprache zu Heidelberg, schrieb scharfsinnige Untersuchungen (über den Umlaut 1843, Ablaut 1844 u. s. f.), gilt auch als ein Kenner der altindischen Literatur (Rama, 2. Aufl. 1843, Indische Sagen 1845–47) und befaßt sich mit der Erklärung altpersischer und babylon. Keilinschriften (Abhandlungen in der von Prof. Brockhaus zu Leipzig redigirten „Zeitschrift der deutschen morgenländ. Gesellschaft“). Neuestes: „Untersuchungen über das Nibelungenlied“, Stuttgart 1854.


Holyrood (Halliruhd), d. h. Heilig Kreuz, der Palast der schott. Könige zu Edinburgh, um 1150 von König David erbaut, 1544 von den Engländern verbrannt, von Jakob V. wiederhergestellt, nach abermal. Verwüstung durch Cromwell 1670 wieder restaurirt; man zeigt die Zimmer der Maria Stuart, in dem Kronzimmer die schott. Kroninsignien. H. wurde nach 1830 einige Zeit von der verbannten französ. Königsfamilie bewohnt.


Holywell (Halliuell), engl. Stadt in Wales an der Mündung des Dee, mit Kupfer-. Blei- u. Kohlenminen, 11000 E. In der Nähe die warme Quelle St. Winfrieds.


Holz, wird der härteste Theil des Baumes od. Strauches, der zwischen der Rinde und dem Marke, genannt, und besteht aus Faserzellen, welche sich alljährlich in concentrischen Schichten als sog. Jahrringe nach Außen am H.körper ansetzen; dieses jüngste H. heißt alsdann der Splint. Mit Sicherheit auf das Alter der Bäume aus der Zahl dieser Jahrringe zu schließen, ist nicht so leicht möglich, als Manche glauben.


Holzäther, Formäther, Methyloxyd, C2H3O wird erhalten, wenn man gleiche Raumtheile Holzgeist (Methyloxydhydrat, C2H4O2) und Vitriolöl in einer Retorte erhitzt u. die auftretenden Gasarten zuerst durch Kalkmilch, dann durch reines Wasser leitet u. aus diesem auffängt. Es ist ein farbloses Gas, neutral gegen Farben, von 1,617 specif. Gewicht und von ätherischem Geruch.


Holzapfel, s. Apfel.


Holzbiene (Xylocopa), eine Gattung aus der Familie der Bienen, den Hummeln ähnlich, ohne Haarbürstchen am Hinterleibe; meist schwarz, oft mit gelben

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[336/0337] Krieg, der 1851 durch österreich.-preuß. Intervention endete, welche H. wieder den Dänen unterwarf. Vergl. Dänemark und Schleswig-Holstein. Holtei, Karl Eduard v., fruchtbarer Dichter und Schauspieler, wurde geb. 1797 zu Breslau, wo er sich auch der Bühne widmete, spielte lange in Berlin und Darmstadt, war einige Zeit Theaterdirector zu Riga, reiste viel und hielt dramatische Vorlesungen, lebte in den jüngsten Jahren zu Grätz und Wien. Seine ernsten Schauspiele gelten für matt u. flach, desto entschiedener glänzte sein Talent in leichten Lust- u. Singspielen (Die Wiener in Berlin; die Berliner in Wien), Liederspielen (der alte Feldherr) und Possenstückchen, was bei der verhältnißmäßigen Armuth Deutschlands an Dichtern solcher Art große Anerkennung finden mußte. Viele seiner Stücke sammelte er im „Jahrb. deutscher Bühnenspiele“, Berlin 1829–31, sowie in den „Beiträgen für das Königsstädter Theater (in Berlin)“, Wiesbaden 1832. Auch seine Gedichte, deren 1826, 1844 u. 1848 erschienen, gewannen Beifall, am wenigsten die Gedichte in schlesischer Mundart, Berlin 1830, durch welche er zum schles. Hebel zu werden gedachte. Seine reichen Lebenserinnerungen legte er in der Schrift „40 Jahre“ Berlin 1843–50 in 8 Bdn. nieder. Neuestens ist H. mit dickleibigen Romanen (die Vagabunden; Christian Lammfell) aufgetreten. H.s 1. Frau, Luise, geb. v. Rogée, zeichnete sich als Schauspielerin in sentimentalen und naiven Rollen, die 2., Julie, geb. 1809, gest. 1839, im Lustspiele aus. Holtzendorf, gräfl. Geschlecht, in Preußen, Mecklenburg und Sachsen; Karl Friedr., geb. 1764 in Berlin, gest. 1828, focht mit Auszeichnung als preuß. General in den Befreiungskriegen. – Graf Albr. Ernst Stellanus von H., geb. 1792, ist sächs. Generallieutenant. Holtzmann, Adolf, Sprachforscher, geb. 1810 zu Karlsruhe, seit 1852 ordentl. Prof. der deutschen Sprache zu Heidelberg, schrieb scharfsinnige Untersuchungen (über den Umlaut 1843, Ablaut 1844 u. s. f.), gilt auch als ein Kenner der altindischen Literatur (Rama, 2. Aufl. 1843, Indische Sagen 1845–47) und befaßt sich mit der Erklärung altpersischer und babylon. Keilinschriften (Abhandlungen in der von Prof. Brockhaus zu Leipzig redigirten „Zeitschrift der deutschen morgenländ. Gesellschaft“). Neuestes: „Untersuchungen über das Nibelungenlied“, Stuttgart 1854. Holyrood (Halliruhd), d. h. Heilig Kreuz, der Palast der schott. Könige zu Edinburgh, um 1150 von König David erbaut, 1544 von den Engländern verbrannt, von Jakob V. wiederhergestellt, nach abermal. Verwüstung durch Cromwell 1670 wieder restaurirt; man zeigt die Zimmer der Maria Stuart, in dem Kronzimmer die schott. Kroninsignien. H. wurde nach 1830 einige Zeit von der verbannten französ. Königsfamilie bewohnt. Holywell (Halliuell), engl. Stadt in Wales an der Mündung des Dee, mit Kupfer-. Blei- u. Kohlenminen, 11000 E. In der Nähe die warme Quelle St. Winfrieds. Holz, wird der härteste Theil des Baumes od. Strauches, der zwischen der Rinde und dem Marke, genannt, und besteht aus Faserzellen, welche sich alljährlich in concentrischen Schichten als sog. Jahrringe nach Außen am H.körper ansetzen; dieses jüngste H. heißt alsdann der Splint. Mit Sicherheit auf das Alter der Bäume aus der Zahl dieser Jahrringe zu schließen, ist nicht so leicht möglich, als Manche glauben. Holzäther, Formäther, Methyloxyd, C2H3O wird erhalten, wenn man gleiche Raumtheile Holzgeist (Methyloxydhydrat, C2H4O2) und Vitriolöl in einer Retorte erhitzt u. die auftretenden Gasarten zuerst durch Kalkmilch, dann durch reines Wasser leitet u. aus diesem auffängt. Es ist ein farbloses Gas, neutral gegen Farben, von 1,617 specif. Gewicht und von ätherischem Geruch. Holzapfel, s. Apfel. Holzbiene (Xylocopa), eine Gattung aus der Familie der Bienen, den Hummeln ähnlich, ohne Haarbürstchen am Hinterleibe; meist schwarz, oft mit gelben

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/337>, abgerufen am 23.11.2024.