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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Theresia, geb. Freiin v. Bernardin, verheirathete von Leutrum, welche Herzog Karl Eugen entführte und 1776 morganatisch heirathete, den Titel Reichsgräfin v. H., der sich seitdem die neueste Poesie bemächtigt hat. Nach dem Tode des Herzogs zog sie sich 1793 nach Kirchheim zurück, wo sie 1811 starb.


Hohenlinden, Dorf in waldiger Gegend, 8 St. östl. von München, berühmt durch Moreaus Sieg den 3. Dez. 1800.


Hohenlohe, mediatisirtes Fürstenth., 32 #M. groß, größtentheils zu Württemberg, kleinerntheils zu Bayern gehörig; das Geschlecht ist eines der ältesten Deutschlands und stammt von Herzog Eberhard von Franken, dem Bruder Kaiser Konrads I. ab, nannte sich seit dem 12. Jahrh. nach der Burg Holloch. Es besteht seit 1551 in den beiden 1767 gefürsteten Hauptlinien H.-Neuenstein, die protestant. ist, und der kathol. H.-Waldenburg. Erstere theilt sich wieder in 3 Zweige: 1. H.-Langenburg; 2. H.-Langenburg-Oehringen (Ingelfingen); 3. H.-Langenburg-Kirchberg. Die kathol. Linie H.-Waldenburg theilt sich in: 1. H.-Waldenburg-Bartenstein; 2. H.-Waldenburg-Bartenstein-Jaxtberg; 3. H-Waldenburg-Schillingsfürst, welche Linie von dem letzten Landgrafen v. Hessen-Rothenburg (vergl. Hessen-Kassel und Hessen-Rothenburg) das Herzogth. Ratibor u. das Fürstenthum Korvei (in Preußen) erbte.


Hohenlohe-Ingelfingen, Friedrich Ludwig. Fürst v., geb. 1746, preuß. General, kämpfte von 1792-95 gegen die republikan. Heere am Rhein, befehligte 1806 den Theil des preuß. Heeres, der d. 14. Okt. bei Jena geschlagen wurde und mußte sich am 26. Okt. mit 17000 Mann bei Prenzlau ergeben. Er zog sich alsdann in den Privatstand zurück und st. 1818 auf seinem schles. Gute Slawenziz.


Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Ludwig Alois, geb. 1763, diente gegen Frankreich zuerst in dem Emigrantencorps, hierauf in holländ., dann in österr. Diensten, trat nach der Restauration in französ., commandierte 1823 im span. Feldzuge eine meist aus Deutschen bestehende Legion. wurde Pair u. Marschall von Frankreich und st. 1829 zu Lüneville.


Hohenlohe-Waldenb.-Schillingsfürst, Alex. Leop. Franz Emmerich, geb. 1794 zu Kupferzell, Priester seit 1815, Großpropst am Domstift zu Großwardein, Abt von St. Michael zu Gaborjan, Titularbischof von Sardica, gest. 1850; bekannt und auch vielfach verspottet wegen der Heilungen, die er durch Gebet und Segnung bewirkte od. versuchte, von allen, die ihn kannten. verehrt wegen seiner Frömmigkeit, Entsagung und Wohlthätigkeit. Schriften: "Der im Geiste der kath. Kirche betende Christ", Bamb. 1819; "Lichtblicke und Ergebnisse aus der Welt u. dem Priesterleben", Regensburg 1836 u. s. f.


Hohenmauth (Wysoky-Meyto), böhmische Stadt auf dem Gränzgebirge gegen Mähren, an der Brünn-Prager Eisenbahn, Bezirkshauptmannschaft, hat 4700 E., Tuchweberei.


Hohenschwangau, königl. bayer. Lustschloß im Algäu unweit Füßen, ehemals eine den Welfen, Hohenstaufen u. Wittelsbachern gehörige Burg; war zum Abbruch bestimmt, wurde aber 1832 von dem damaligen Kronprinzen Max angekauft, in mittelalterl. Style wieder hergestellt und ist jetzt eines der schönsten neugoth. Gebäude Deutschlands in einer herrlichen Gebirgslandschaft.


Hohenstaufen, deutsches Kaisergeschlecht, so genannt von einer Burg auf dem Berge H., einem Vorsprunge der rauhen Alp unweit Schwäbisch-Gmünd. Das Geschlecht war ein nicht bedeutendes schwäb. adeliges, das sich von Büren (Wäschenbeuren) nannte. Friedrich v. Büren baute im 11. Jahrh. eine Burg auf den H. und nannte sich von derselben. Sein Sohn Friedrich zeichnete sich als Anhänger Kaiser Heinrichs IV. aus, wurde dessen Schwiegersohn und Herzog von Schwaben (1180), sein Sohn Konrad durch Kaiser Heinrich V. Herzog von Franken; außerdem erbten die H. die Allode des kinderlos gestorbenen Kaisers. Schon damals strebten sie nach dem Kaiserthrone, und Kaiser Lothar konnte sich nur dadurch gegen sie behaupten, daß er Bayern u. Sachsen unter dem Geschlecht der Welfen vereinigte

Theresia, geb. Freiin v. Bernardin, verheirathete von Leutrum, welche Herzog Karl Eugen entführte und 1776 morganatisch heirathete, den Titel Reichsgräfin v. H., der sich seitdem die neueste Poesie bemächtigt hat. Nach dem Tode des Herzogs zog sie sich 1793 nach Kirchheim zurück, wo sie 1811 starb.


Hohenlinden, Dorf in waldiger Gegend, 8 St. östl. von München, berühmt durch Moreaus Sieg den 3. Dez. 1800.


Hohenlohe, mediatisirtes Fürstenth., 32 □M. groß, größtentheils zu Württemberg, kleinerntheils zu Bayern gehörig; das Geschlecht ist eines der ältesten Deutschlands und stammt von Herzog Eberhard von Franken, dem Bruder Kaiser Konrads I. ab, nannte sich seit dem 12. Jahrh. nach der Burg Holloch. Es besteht seit 1551 in den beiden 1767 gefürsteten Hauptlinien H.-Neuenstein, die protestant. ist, und der kathol. H.-Waldenburg. Erstere theilt sich wieder in 3 Zweige: 1. H.-Langenburg; 2. H.-Langenburg-Oehringen (Ingelfingen); 3. H.-Langenburg-Kirchberg. Die kathol. Linie H.-Waldenburg theilt sich in: 1. H.-Waldenburg-Bartenstein; 2. H.-Waldenburg-Bartenstein-Jaxtberg; 3. H-Waldenburg-Schillingsfürst, welche Linie von dem letzten Landgrafen v. Hessen-Rothenburg (vergl. Hessen-Kassel und Hessen-Rothenburg) das Herzogth. Ratibor u. das Fürstenthum Korvei (in Preußen) erbte.


Hohenlohe-Ingelfingen, Friedrich Ludwig. Fürst v., geb. 1746, preuß. General, kämpfte von 1792–95 gegen die republikan. Heere am Rhein, befehligte 1806 den Theil des preuß. Heeres, der d. 14. Okt. bei Jena geschlagen wurde und mußte sich am 26. Okt. mit 17000 Mann bei Prenzlau ergeben. Er zog sich alsdann in den Privatstand zurück und st. 1818 auf seinem schles. Gute Slawenziz.


Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Ludwig Alois, geb. 1763, diente gegen Frankreich zuerst in dem Emigrantencorps, hierauf in holländ., dann in österr. Diensten, trat nach der Restauration in französ., commandierte 1823 im span. Feldzuge eine meist aus Deutschen bestehende Legion. wurde Pair u. Marschall von Frankreich und st. 1829 zu Lüneville.


Hohenlohe-Waldenb.-Schillingsfürst, Alex. Leop. Franz Emmerich, geb. 1794 zu Kupferzell, Priester seit 1815, Großpropst am Domstift zu Großwardein, Abt von St. Michael zu Gaborjan, Titularbischof von Sardica, gest. 1850; bekannt und auch vielfach verspottet wegen der Heilungen, die er durch Gebet und Segnung bewirkte od. versuchte, von allen, die ihn kannten. verehrt wegen seiner Frömmigkeit, Entsagung und Wohlthätigkeit. Schriften: „Der im Geiste der kath. Kirche betende Christ“, Bamb. 1819; „Lichtblicke und Ergebnisse aus der Welt u. dem Priesterleben“, Regensburg 1836 u. s. f.


Hohenmauth (Wysoky-Meyto), böhmische Stadt auf dem Gränzgebirge gegen Mähren, an der Brünn-Prager Eisenbahn, Bezirkshauptmannschaft, hat 4700 E., Tuchweberei.


Hohenschwangau, königl. bayer. Lustschloß im Algäu unweit Füßen, ehemals eine den Welfen, Hohenstaufen u. Wittelsbachern gehörige Burg; war zum Abbruch bestimmt, wurde aber 1832 von dem damaligen Kronprinzen Max angekauft, in mittelalterl. Style wieder hergestellt und ist jetzt eines der schönsten neugoth. Gebäude Deutschlands in einer herrlichen Gebirgslandschaft.


Hohenstaufen, deutsches Kaisergeschlecht, so genannt von einer Burg auf dem Berge H., einem Vorsprunge der rauhen Alp unweit Schwäbisch-Gmünd. Das Geschlecht war ein nicht bedeutendes schwäb. adeliges, das sich von Büren (Wäschenbeuren) nannte. Friedrich v. Büren baute im 11. Jahrh. eine Burg auf den H. und nannte sich von derselben. Sein Sohn Friedrich zeichnete sich als Anhänger Kaiser Heinrichs IV. aus, wurde dessen Schwiegersohn und Herzog von Schwaben (1180), sein Sohn Konrad durch Kaiser Heinrich V. Herzog von Franken; außerdem erbten die H. die Allode des kinderlos gestorbenen Kaisers. Schon damals strebten sie nach dem Kaiserthrone, und Kaiser Lothar konnte sich nur dadurch gegen sie behaupten, daß er Bayern u. Sachsen unter dem Geschlecht der Welfen vereinigte

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[330/0331] Theresia, geb. Freiin v. Bernardin, verheirathete von Leutrum, welche Herzog Karl Eugen entführte und 1776 morganatisch heirathete, den Titel Reichsgräfin v. H., der sich seitdem die neueste Poesie bemächtigt hat. Nach dem Tode des Herzogs zog sie sich 1793 nach Kirchheim zurück, wo sie 1811 starb. Hohenlinden, Dorf in waldiger Gegend, 8 St. östl. von München, berühmt durch Moreaus Sieg den 3. Dez. 1800. Hohenlohe, mediatisirtes Fürstenth., 32 □M. groß, größtentheils zu Württemberg, kleinerntheils zu Bayern gehörig; das Geschlecht ist eines der ältesten Deutschlands und stammt von Herzog Eberhard von Franken, dem Bruder Kaiser Konrads I. ab, nannte sich seit dem 12. Jahrh. nach der Burg Holloch. Es besteht seit 1551 in den beiden 1767 gefürsteten Hauptlinien H.-Neuenstein, die protestant. ist, und der kathol. H.-Waldenburg. Erstere theilt sich wieder in 3 Zweige: 1. H.-Langenburg; 2. H.-Langenburg-Oehringen (Ingelfingen); 3. H.-Langenburg-Kirchberg. Die kathol. Linie H.-Waldenburg theilt sich in: 1. H.-Waldenburg-Bartenstein; 2. H.-Waldenburg-Bartenstein-Jaxtberg; 3. H-Waldenburg-Schillingsfürst, welche Linie von dem letzten Landgrafen v. Hessen-Rothenburg (vergl. Hessen-Kassel und Hessen-Rothenburg) das Herzogth. Ratibor u. das Fürstenthum Korvei (in Preußen) erbte. Hohenlohe-Ingelfingen, Friedrich Ludwig. Fürst v., geb. 1746, preuß. General, kämpfte von 1792–95 gegen die republikan. Heere am Rhein, befehligte 1806 den Theil des preuß. Heeres, der d. 14. Okt. bei Jena geschlagen wurde und mußte sich am 26. Okt. mit 17000 Mann bei Prenzlau ergeben. Er zog sich alsdann in den Privatstand zurück und st. 1818 auf seinem schles. Gute Slawenziz. Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein, Ludwig Alois, geb. 1763, diente gegen Frankreich zuerst in dem Emigrantencorps, hierauf in holländ., dann in österr. Diensten, trat nach der Restauration in französ., commandierte 1823 im span. Feldzuge eine meist aus Deutschen bestehende Legion. wurde Pair u. Marschall von Frankreich und st. 1829 zu Lüneville. Hohenlohe-Waldenb.-Schillingsfürst, Alex. Leop. Franz Emmerich, geb. 1794 zu Kupferzell, Priester seit 1815, Großpropst am Domstift zu Großwardein, Abt von St. Michael zu Gaborjan, Titularbischof von Sardica, gest. 1850; bekannt und auch vielfach verspottet wegen der Heilungen, die er durch Gebet und Segnung bewirkte od. versuchte, von allen, die ihn kannten. verehrt wegen seiner Frömmigkeit, Entsagung und Wohlthätigkeit. Schriften: „Der im Geiste der kath. Kirche betende Christ“, Bamb. 1819; „Lichtblicke und Ergebnisse aus der Welt u. dem Priesterleben“, Regensburg 1836 u. s. f. Hohenmauth (Wysoky-Meyto), böhmische Stadt auf dem Gränzgebirge gegen Mähren, an der Brünn-Prager Eisenbahn, Bezirkshauptmannschaft, hat 4700 E., Tuchweberei. Hohenschwangau, königl. bayer. Lustschloß im Algäu unweit Füßen, ehemals eine den Welfen, Hohenstaufen u. Wittelsbachern gehörige Burg; war zum Abbruch bestimmt, wurde aber 1832 von dem damaligen Kronprinzen Max angekauft, in mittelalterl. Style wieder hergestellt und ist jetzt eines der schönsten neugoth. Gebäude Deutschlands in einer herrlichen Gebirgslandschaft. Hohenstaufen, deutsches Kaisergeschlecht, so genannt von einer Burg auf dem Berge H., einem Vorsprunge der rauhen Alp unweit Schwäbisch-Gmünd. Das Geschlecht war ein nicht bedeutendes schwäb. adeliges, das sich von Büren (Wäschenbeuren) nannte. Friedrich v. Büren baute im 11. Jahrh. eine Burg auf den H. und nannte sich von derselben. Sein Sohn Friedrich zeichnete sich als Anhänger Kaiser Heinrichs IV. aus, wurde dessen Schwiegersohn und Herzog von Schwaben (1180), sein Sohn Konrad durch Kaiser Heinrich V. Herzog von Franken; außerdem erbten die H. die Allode des kinderlos gestorbenen Kaisers. Schon damals strebten sie nach dem Kaiserthrone, und Kaiser Lothar konnte sich nur dadurch gegen sie behaupten, daß er Bayern u. Sachsen unter dem Geschlecht der Welfen vereinigte

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/331>, abgerufen am 23.11.2024.