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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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ist die Geschichte des Ministers Struensee, Kopenhagen 1824, und deutsch mit Zusätzen 1825-27. Sein Bruder Johannes H., geb. 1780, dän. Staatsbeamter, hat sich durch juridische Handbücher bemerklich gemacht.


Hoeven (Huhvn), Jan van der, geb. 1801 zu Rotterdam, seit 1835 Prof. der Zoologie in Leyden, schrieb ein Handbuch der Zoologie (deutsch Leipz. 1847), über die Negerstämme etc. Sein Bruder Cornel. Pruys van der H. ist Prof. der Medicin zu Leyden und Fachschriftsteller, ein anderer Bruder, Abraham des Amorie van der H., Prof. am Seminar der Remonstranten zu Amsterdam und ein berühmter Kanzelredner.


Hoe von Hoenegg, Mathias, ein luther. Theolog der schlimmsten Sorte, war 1580 zu Wien geb. u. der Sohn eines Rathes der Kaiser Max II. und Rudolf II., wurde schon 1602 Hofprediger des Kurfürsten von Sachsen, dessen Gunst er in hohem Grade erwarb und bewahrte, 1611 Mitdirector der deutschen Kirche zu Prag, 1613 Oberhofprediger in Dresden, wo er 1645 st. Aerger denn Arianer u. Türken haßte er die Calvinisten u. der Vorwurf der letztern, er habe sich aus Eigennutz den "Papisten" u. dem Kaiser verschrieben, würde einigen Sinn haben, wenn H. nicht zu viele Beweise geliefert hätte, daß er die Katholiken u. den Kaiser gleich jenen haßte. Unter einer Fluth von Schriften und Pamphleten lieferte H. auch ein Gebet- sowie ein Unterrichtsbuch für die Lutheraner in Oesterreich.


Höxter, preuß.-westfäl. Stadt an der Weser mit 3900 E., Cichorien-, Leine-, Papierfabrikation, lebhaftem Verkehr.


Hof (lat. Aula), war schon im röm. Kaiserreiche Ausdruck für die Umgebung des Kaisers und besonders für sein Regierungspersonale; von da ging er in das früheste Mittelalter über, wo der Hof, d. h. ein Raum im Umfange des Palastes (Pfalz), zum Versammlungsorte der Lehenträger, des Gefolges u. s. w. diente. Daher bildeten sich die Namen der höchsten Staatscollegien, als an den H. d. h. unmittelbar an den Aufenthalt des Regenten gehörig (z. B. H.gericht, Lehen-H. etc.), sowie die H.-ämter Verwaltungsämter in dem Haushalt des Regenten (z. B. Marschall, Truchseß, Schenk etc.), die zu erblichen Ehrenämtern wurden (s. Erbämter). Dies machte eine eigentliche H.dienerschaft nothwendig, die sich zuerst in Burgund zu dem modernen H.staate ausbildete (Oberhofmarschall, Kammerherr, Küchenmeister etc.). Die H.etiquette (ursprünglich eine Reihe symbolischer Gebräuche) erreichte ihren Gipfelpunkt am alten span. Hofe, ist aber schon seit Ludwig XIV. einfacher geworden. H.fähigkeit bezeichnet das Recht, bei Feierlichkeiten am H.e zu erscheinen, wenn die H.fähigen im Allgemeinen geladen sind.


Hof, Höfe, die weißen oder farbigen Ringe, die sich um Sonne, Mond, auch um einzelne Fixsterne bisweilen bilden. Die kleinen Höfe zeigen die rothe Farbe außerhalb, umgeben den Himmelskörper unmittelbar und werden aus der Beugung der Lichtstrahlen durch die in der Luft befindlichen Dunstbläschen erklärt; die größeren zeigen die rothe Farbe nach innen, sind auch wohl ganz weiß, u. sollen durch die Brechung der Lichtstrahlen durch die in den höheren Luftschichten schwebenden Eistheilchen entstehen.


Hof, bayer. Stadt in Oberfranken, an der sächs.-bayer. Staatseisenbahn mit 10200 E., lebhafter Fabrikation von Wolle- und Baumwollewaaren, Leder, bedeutendem Speditionshandel.


Hofer, Andreas, der Sandwirth im Passeyr, geb. 1767, Gastwirth, Pferde-, Wein- und Getreidehändler, zog bereits 1796 und 1805 als freiwilliger Schütze gegen die Franzosen und war 1808 einer der Abgeordneten, welche mit Hormayr in Wien den Aufstand Tyrols beriethen. Derselbe wurde von den Tyroler Bauern mit bewunderungswürdiger Uebereinstimmung und Tapferkeit ausgeführt, so daß vom 11.-13. Apr. 1809 fast ganz Tyrol (s. d.) befreit war u. 8000 geübte Soldaten gefangen wurden. Den bayer. Einfall nach der Schlacht von Regensburg warf H. durch die Treffen am Berge Isel (25. und 29. Mai) zurück; selbst als nach dem Waffenstillstande

ist die Geschichte des Ministers Struensee, Kopenhagen 1824, und deutsch mit Zusätzen 1825–27. Sein Bruder Johannes H., geb. 1780, dän. Staatsbeamter, hat sich durch juridische Handbücher bemerklich gemacht.


Hoeven (Huhvn), Jan van der, geb. 1801 zu Rotterdam, seit 1835 Prof. der Zoologie in Leyden, schrieb ein Handbuch der Zoologie (deutsch Leipz. 1847), über die Negerstämme etc. Sein Bruder Cornel. Pruys van der H. ist Prof. der Medicin zu Leyden und Fachschriftsteller, ein anderer Bruder, Abraham des Amorie van der H., Prof. am Seminar der Remonstranten zu Amsterdam und ein berühmter Kanzelredner.


Hoë von Hoënegg, Mathias, ein luther. Theolog der schlimmsten Sorte, war 1580 zu Wien geb. u. der Sohn eines Rathes der Kaiser Max II. und Rudolf II., wurde schon 1602 Hofprediger des Kurfürsten von Sachsen, dessen Gunst er in hohem Grade erwarb und bewahrte, 1611 Mitdirector der deutschen Kirche zu Prag, 1613 Oberhofprediger in Dresden, wo er 1645 st. Aerger denn Arianer u. Türken haßte er die Calvinisten u. der Vorwurf der letztern, er habe sich aus Eigennutz den „Papisten“ u. dem Kaiser verschrieben, würde einigen Sinn haben, wenn H. nicht zu viele Beweise geliefert hätte, daß er die Katholiken u. den Kaiser gleich jenen haßte. Unter einer Fluth von Schriften und Pamphleten lieferte H. auch ein Gebet- sowie ein Unterrichtsbuch für die Lutheraner in Oesterreich.


Höxter, preuß.-westfäl. Stadt an der Weser mit 3900 E., Cichorien-, Leine-, Papierfabrikation, lebhaftem Verkehr.


Hof (lat. Aula), war schon im röm. Kaiserreiche Ausdruck für die Umgebung des Kaisers und besonders für sein Regierungspersonale; von da ging er in das früheste Mittelalter über, wo der Hof, d. h. ein Raum im Umfange des Palastes (Pfalz), zum Versammlungsorte der Lehenträger, des Gefolges u. s. w. diente. Daher bildeten sich die Namen der höchsten Staatscollegien, als an den H. d. h. unmittelbar an den Aufenthalt des Regenten gehörig (z. B. H.gericht, Lehen-H. etc.), sowie die H.-ämter Verwaltungsämter in dem Haushalt des Regenten (z. B. Marschall, Truchseß, Schenk etc.), die zu erblichen Ehrenämtern wurden (s. Erbämter). Dies machte eine eigentliche H.dienerschaft nothwendig, die sich zuerst in Burgund zu dem modernen H.staate ausbildete (Oberhofmarschall, Kammerherr, Küchenmeister etc.). Die H.etiquette (ursprünglich eine Reihe symbolischer Gebräuche) erreichte ihren Gipfelpunkt am alten span. Hofe, ist aber schon seit Ludwig XIV. einfacher geworden. H.fähigkeit bezeichnet das Recht, bei Feierlichkeiten am H.e zu erscheinen, wenn die H.fähigen im Allgemeinen geladen sind.


Hof, Höfe, die weißen oder farbigen Ringe, die sich um Sonne, Mond, auch um einzelne Fixsterne bisweilen bilden. Die kleinen Höfe zeigen die rothe Farbe außerhalb, umgeben den Himmelskörper unmittelbar und werden aus der Beugung der Lichtstrahlen durch die in der Luft befindlichen Dunstbläschen erklärt; die größeren zeigen die rothe Farbe nach innen, sind auch wohl ganz weiß, u. sollen durch die Brechung der Lichtstrahlen durch die in den höheren Luftschichten schwebenden Eistheilchen entstehen.


Hof, bayer. Stadt in Oberfranken, an der sächs.-bayer. Staatseisenbahn mit 10200 E., lebhafter Fabrikation von Wolle- und Baumwollewaaren, Leder, bedeutendem Speditionshandel.


Hofer, Andreas, der Sandwirth im Passeyr, geb. 1767, Gastwirth, Pferde-, Wein- und Getreidehändler, zog bereits 1796 und 1805 als freiwilliger Schütze gegen die Franzosen und war 1808 einer der Abgeordneten, welche mit Hormayr in Wien den Aufstand Tyrols beriethen. Derselbe wurde von den Tyroler Bauern mit bewunderungswürdiger Uebereinstimmung und Tapferkeit ausgeführt, so daß vom 11.–13. Apr. 1809 fast ganz Tyrol (s. d.) befreit war u. 8000 geübte Soldaten gefangen wurden. Den bayer. Einfall nach der Schlacht von Regensburg warf H. durch die Treffen am Berge Isel (25. und 29. Mai) zurück; selbst als nach dem Waffenstillstande

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[325/0326] ist die Geschichte des Ministers Struensee, Kopenhagen 1824, und deutsch mit Zusätzen 1825–27. Sein Bruder Johannes H., geb. 1780, dän. Staatsbeamter, hat sich durch juridische Handbücher bemerklich gemacht. Hoeven (Huhvn), Jan van der, geb. 1801 zu Rotterdam, seit 1835 Prof. der Zoologie in Leyden, schrieb ein Handbuch der Zoologie (deutsch Leipz. 1847), über die Negerstämme etc. Sein Bruder Cornel. Pruys van der H. ist Prof. der Medicin zu Leyden und Fachschriftsteller, ein anderer Bruder, Abraham des Amorie van der H., Prof. am Seminar der Remonstranten zu Amsterdam und ein berühmter Kanzelredner. Hoë von Hoënegg, Mathias, ein luther. Theolog der schlimmsten Sorte, war 1580 zu Wien geb. u. der Sohn eines Rathes der Kaiser Max II. und Rudolf II., wurde schon 1602 Hofprediger des Kurfürsten von Sachsen, dessen Gunst er in hohem Grade erwarb und bewahrte, 1611 Mitdirector der deutschen Kirche zu Prag, 1613 Oberhofprediger in Dresden, wo er 1645 st. Aerger denn Arianer u. Türken haßte er die Calvinisten u. der Vorwurf der letztern, er habe sich aus Eigennutz den „Papisten“ u. dem Kaiser verschrieben, würde einigen Sinn haben, wenn H. nicht zu viele Beweise geliefert hätte, daß er die Katholiken u. den Kaiser gleich jenen haßte. Unter einer Fluth von Schriften und Pamphleten lieferte H. auch ein Gebet- sowie ein Unterrichtsbuch für die Lutheraner in Oesterreich. Höxter, preuß.-westfäl. Stadt an der Weser mit 3900 E., Cichorien-, Leine-, Papierfabrikation, lebhaftem Verkehr. Hof (lat. Aula), war schon im röm. Kaiserreiche Ausdruck für die Umgebung des Kaisers und besonders für sein Regierungspersonale; von da ging er in das früheste Mittelalter über, wo der Hof, d. h. ein Raum im Umfange des Palastes (Pfalz), zum Versammlungsorte der Lehenträger, des Gefolges u. s. w. diente. Daher bildeten sich die Namen der höchsten Staatscollegien, als an den H. d. h. unmittelbar an den Aufenthalt des Regenten gehörig (z. B. H.gericht, Lehen-H. etc.), sowie die H.-ämter Verwaltungsämter in dem Haushalt des Regenten (z. B. Marschall, Truchseß, Schenk etc.), die zu erblichen Ehrenämtern wurden (s. Erbämter). Dies machte eine eigentliche H.dienerschaft nothwendig, die sich zuerst in Burgund zu dem modernen H.staate ausbildete (Oberhofmarschall, Kammerherr, Küchenmeister etc.). Die H.etiquette (ursprünglich eine Reihe symbolischer Gebräuche) erreichte ihren Gipfelpunkt am alten span. Hofe, ist aber schon seit Ludwig XIV. einfacher geworden. H.fähigkeit bezeichnet das Recht, bei Feierlichkeiten am H.e zu erscheinen, wenn die H.fähigen im Allgemeinen geladen sind. Hof, Höfe, die weißen oder farbigen Ringe, die sich um Sonne, Mond, auch um einzelne Fixsterne bisweilen bilden. Die kleinen Höfe zeigen die rothe Farbe außerhalb, umgeben den Himmelskörper unmittelbar und werden aus der Beugung der Lichtstrahlen durch die in der Luft befindlichen Dunstbläschen erklärt; die größeren zeigen die rothe Farbe nach innen, sind auch wohl ganz weiß, u. sollen durch die Brechung der Lichtstrahlen durch die in den höheren Luftschichten schwebenden Eistheilchen entstehen. Hof, bayer. Stadt in Oberfranken, an der sächs.-bayer. Staatseisenbahn mit 10200 E., lebhafter Fabrikation von Wolle- und Baumwollewaaren, Leder, bedeutendem Speditionshandel. Hofer, Andreas, der Sandwirth im Passeyr, geb. 1767, Gastwirth, Pferde-, Wein- und Getreidehändler, zog bereits 1796 und 1805 als freiwilliger Schütze gegen die Franzosen und war 1808 einer der Abgeordneten, welche mit Hormayr in Wien den Aufstand Tyrols beriethen. Derselbe wurde von den Tyroler Bauern mit bewunderungswürdiger Uebereinstimmung und Tapferkeit ausgeführt, so daß vom 11.–13. Apr. 1809 fast ganz Tyrol (s. d.) befreit war u. 8000 geübte Soldaten gefangen wurden. Den bayer. Einfall nach der Schlacht von Regensburg warf H. durch die Treffen am Berge Isel (25. und 29. Mai) zurück; selbst als nach dem Waffenstillstande

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/326>, abgerufen am 09.06.2024.