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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Barometers und Thermometers. Die erstere beruht auf der Construirung eines Dreiecks. Man bestimmt eine gerade Linie in der Horizontalebene, und mißt an ihren Endpunkten die beiden Winkel, welche gerade Linien vom Auge des Beobachters nach dem Höhenpunkte mit der Horizontallinie bilden. Aus diesen 3 gegebenen Größen läßt sich die Höhe des Dreiecks, gleichbedeutend mit der Höhe des Höhenpunktes, berechnen. Noch einfacher geschieht dieses, wenn man die Horizontallinie bis dahin messen kann, wo sie von einer vom Höhenpunkte aus gezogenen senkrechten Linie geschnitten wird, indem man alsdann ein rechtwinkliges Dreieck erhält. Die Anwendung des Barometers und Thermometers zur H. beruht auf dem Umstand, daß die Atmosphäre immer mehr an Dichtigkeit verliert und einen um so geringern Druck ausübt, je höher man steigt, wobei entsprechend das Quecksilber im Barometer fallen muß. Pascal sprach zuerst diesen Gedanken aus, worauf Perrier die ersten Versuche anstellte. Da aber mit zunehmender Höhe die Luft immer kälter wird, so ist auch die Einwirkung der verschiedenen Temperatur auf die Dichtigkeit der Luft und des Quecksilbers in Rechnung zu bringen, worauf zuerst Deluc (s. d.) hinwies. Laplace entwarf sodann die Formel hiezu, welche Ramond verbesserte. Seitdem hat man zu den H.en mittelst Barometer und Thermometer genau berechnete Höhentafeln, so die von Bessel, Oltmans und Gauß.


Höhenrauch, Hehrrauch, auch Moorrauch oder Haiderauch genannt, ein eigenthüml. trockener Nebel, der einen feinen nebeligen Ueberzug am Himmel her bildet, welcher der Sonne einen ganz matten Schein verleiht. - Beschaffenheit und Entstehungsart des H. sind noch nicht vollkommen sicher erforscht. Bisweilen (1783) zeigte er sich nach heftigen Erderschütterungen u. vulkanischen Ausbrüchen, aber eben so gewiß ist, daß oft ähnliche Nebel durch das im nordwestl. Deutschland übliche Moor- und Rasenbrennen veranlaßt werden.


Höhlen, natürlich gebildete leere Räume u. Klüfte im Innern der Erdrinde, am häufigsten im Kalkstein, durch Auswaschung entstanden, seltener in vulkanischen Gebilden, hier durch Blasenbildung. Häufig sind mehre H. neben einander, die durch kleinere Gänge mit einander verbunden sind; oft mit Tropfsteinen, Stalaktiten an den Wänden. Manche H. sind noch besonders interessant durch die Masse von Knochen vorweltlicher Thiere in ihrem Innern, so namentlich vom H.bär (Ursus spelaeus), dann von Hirschen, Elephanten etc.


Hölderlin, Joh. Christian Friedrich, geb. 1770 zu Laufen in Württemberg, sehr begabter Dichter, verliebte sich in Frankfurt als Hauslehrer in die Mutter seiner Zöglinge, lebte dann von 1798 bis 1802 in Homburg, in der Schweiz und Frankreich und kehrte an Seele u. Leib zerrüttet in die Heimath zurück. Er verfiel bald einem stillbrütenden Irrsinn, in welchem er bis 1843 zu Tübingen dahin lebte, ohne je zu einem lichten Augenblicke zu erwachen. Der Roman "Hyperion" beweist des Dichters Zerfall mit der Gegenwart; seine lyrischen Gedichte zeichnen sich durch Phantasie u. Gedankenreichthum sowie durch metrische Vollkommenheit aus. (Sämmtliche Werke mit Briefen und Lebensbeschreibung gab G. Schwab, Stuttgart 1846, heraus.)


Hölle, bezeichnet im Allgemeinen den Gegensatz zum Himmel, somit einen Ort und Zustand der Pein und Unseligkeit. In diesem Sinne kennen die meisten ausgebildeteren Religionen eine H. u. die christl. Theologen bequemen sich ihnen an, insofern sie zur H. häufig auch das Fegfeuer (s. d.) und die sog. Vor-H. rechnen, in welche Christus nach vollbrachtem Erlösungswerk hinabfuhr, um die Seelen der Gerechten des alten Bundes, die als mit der Erbsünde behaftet vorher nicht in den Himmel hatten eingehen können, abzuholen. Im engeren Sinne dagegen unterscheidet sich die H. gemäß dem kirchl. Lehrbegriff von allen andern Auffassungen, indem die H. kein Ort od. Zustand der Reinigung u. Läuterung, sondern lediglich ein Strafort und zweitens das ewige Gefängniß der gefallenen Engel u. verdammten

Barometers und Thermometers. Die erstere beruht auf der Construirung eines Dreiecks. Man bestimmt eine gerade Linie in der Horizontalebene, und mißt an ihren Endpunkten die beiden Winkel, welche gerade Linien vom Auge des Beobachters nach dem Höhenpunkte mit der Horizontallinie bilden. Aus diesen 3 gegebenen Größen läßt sich die Höhe des Dreiecks, gleichbedeutend mit der Höhe des Höhenpunktes, berechnen. Noch einfacher geschieht dieses, wenn man die Horizontallinie bis dahin messen kann, wo sie von einer vom Höhenpunkte aus gezogenen senkrechten Linie geschnitten wird, indem man alsdann ein rechtwinkliges Dreieck erhält. Die Anwendung des Barometers und Thermometers zur H. beruht auf dem Umstand, daß die Atmosphäre immer mehr an Dichtigkeit verliert und einen um so geringern Druck ausübt, je höher man steigt, wobei entsprechend das Quecksilber im Barometer fallen muß. Pascal sprach zuerst diesen Gedanken aus, worauf Perrier die ersten Versuche anstellte. Da aber mit zunehmender Höhe die Luft immer kälter wird, so ist auch die Einwirkung der verschiedenen Temperatur auf die Dichtigkeit der Luft und des Quecksilbers in Rechnung zu bringen, worauf zuerst Deluc (s. d.) hinwies. Laplace entwarf sodann die Formel hiezu, welche Ramond verbesserte. Seitdem hat man zu den H.en mittelst Barometer und Thermometer genau berechnete Höhentafeln, so die von Bessel, Oltmans und Gauß.


Höhenrauch, Hehrrauch, auch Moorrauch oder Haiderauch genannt, ein eigenthüml. trockener Nebel, der einen feinen nebeligen Ueberzug am Himmel her bildet, welcher der Sonne einen ganz matten Schein verleiht. – Beschaffenheit und Entstehungsart des H. sind noch nicht vollkommen sicher erforscht. Bisweilen (1783) zeigte er sich nach heftigen Erderschütterungen u. vulkanischen Ausbrüchen, aber eben so gewiß ist, daß oft ähnliche Nebel durch das im nordwestl. Deutschland übliche Moor- und Rasenbrennen veranlaßt werden.


Höhlen, natürlich gebildete leere Räume u. Klüfte im Innern der Erdrinde, am häufigsten im Kalkstein, durch Auswaschung entstanden, seltener in vulkanischen Gebilden, hier durch Blasenbildung. Häufig sind mehre H. neben einander, die durch kleinere Gänge mit einander verbunden sind; oft mit Tropfsteinen, Stalaktiten an den Wänden. Manche H. sind noch besonders interessant durch die Masse von Knochen vorweltlicher Thiere in ihrem Innern, so namentlich vom H.bär (Ursus spelaeus), dann von Hirschen, Elephanten etc.


Hölderlin, Joh. Christian Friedrich, geb. 1770 zu Laufen in Württemberg, sehr begabter Dichter, verliebte sich in Frankfurt als Hauslehrer in die Mutter seiner Zöglinge, lebte dann von 1798 bis 1802 in Homburg, in der Schweiz und Frankreich und kehrte an Seele u. Leib zerrüttet in die Heimath zurück. Er verfiel bald einem stillbrütenden Irrsinn, in welchem er bis 1843 zu Tübingen dahin lebte, ohne je zu einem lichten Augenblicke zu erwachen. Der Roman „Hyperion“ beweist des Dichters Zerfall mit der Gegenwart; seine lyrischen Gedichte zeichnen sich durch Phantasie u. Gedankenreichthum sowie durch metrische Vollkommenheit aus. (Sämmtliche Werke mit Briefen und Lebensbeschreibung gab G. Schwab, Stuttgart 1846, heraus.)


Hölle, bezeichnet im Allgemeinen den Gegensatz zum Himmel, somit einen Ort und Zustand der Pein und Unseligkeit. In diesem Sinne kennen die meisten ausgebildeteren Religionen eine H. u. die christl. Theologen bequemen sich ihnen an, insofern sie zur H. häufig auch das Fegfeuer (s. d.) und die sog. Vor-H. rechnen, in welche Christus nach vollbrachtem Erlösungswerk hinabfuhr, um die Seelen der Gerechten des alten Bundes, die als mit der Erbsünde behaftet vorher nicht in den Himmel hatten eingehen können, abzuholen. Im engeren Sinne dagegen unterscheidet sich die H. gemäß dem kirchl. Lehrbegriff von allen andern Auffassungen, indem die H. kein Ort od. Zustand der Reinigung u. Läuterung, sondern lediglich ein Strafort und zweitens das ewige Gefängniß der gefallenen Engel u. verdammten

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Barometers und Thermometers. Die erstere beruht auf der Construirung eines Dreiecks. Man bestimmt eine gerade Linie in der Horizontalebene, und mißt an ihren Endpunkten die beiden Winkel, welche gerade Linien vom Auge des Beobachters nach dem Höhenpunkte mit der Horizontallinie bilden. Aus diesen 3 gegebenen Größen läßt sich die Höhe des Dreiecks, gleichbedeutend mit der Höhe des Höhenpunktes, berechnen. Noch einfacher geschieht dieses, wenn man die Horizontallinie bis dahin messen kann, wo sie von einer vom Höhenpunkte aus gezogenen senkrechten Linie geschnitten wird, indem man alsdann ein rechtwinkliges Dreieck erhält. Die Anwendung des Barometers und Thermometers zur H. beruht auf dem Umstand, daß die Atmosphäre immer mehr an Dichtigkeit verliert und einen um so geringern Druck ausübt, je höher man steigt, wobei entsprechend das Quecksilber im Barometer fallen muß. Pascal sprach zuerst diesen Gedanken aus, worauf Perrier die ersten Versuche anstellte. Da aber mit zunehmender Höhe die Luft immer kälter wird, so ist auch die Einwirkung der verschiedenen Temperatur auf die Dichtigkeit der Luft und des Quecksilbers in Rechnung zu bringen, worauf zuerst Deluc (s. d.) hinwies. Laplace entwarf sodann die Formel hiezu, welche Ramond verbesserte. Seitdem hat man zu den H.en mittelst Barometer und Thermometer genau berechnete Höhentafeln, so die von Bessel, Oltmans und Gauß.</p><lb/>
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[323/0324] Barometers und Thermometers. Die erstere beruht auf der Construirung eines Dreiecks. Man bestimmt eine gerade Linie in der Horizontalebene, und mißt an ihren Endpunkten die beiden Winkel, welche gerade Linien vom Auge des Beobachters nach dem Höhenpunkte mit der Horizontallinie bilden. Aus diesen 3 gegebenen Größen läßt sich die Höhe des Dreiecks, gleichbedeutend mit der Höhe des Höhenpunktes, berechnen. Noch einfacher geschieht dieses, wenn man die Horizontallinie bis dahin messen kann, wo sie von einer vom Höhenpunkte aus gezogenen senkrechten Linie geschnitten wird, indem man alsdann ein rechtwinkliges Dreieck erhält. Die Anwendung des Barometers und Thermometers zur H. beruht auf dem Umstand, daß die Atmosphäre immer mehr an Dichtigkeit verliert und einen um so geringern Druck ausübt, je höher man steigt, wobei entsprechend das Quecksilber im Barometer fallen muß. Pascal sprach zuerst diesen Gedanken aus, worauf Perrier die ersten Versuche anstellte. Da aber mit zunehmender Höhe die Luft immer kälter wird, so ist auch die Einwirkung der verschiedenen Temperatur auf die Dichtigkeit der Luft und des Quecksilbers in Rechnung zu bringen, worauf zuerst Deluc (s. d.) hinwies. Laplace entwarf sodann die Formel hiezu, welche Ramond verbesserte. Seitdem hat man zu den H.en mittelst Barometer und Thermometer genau berechnete Höhentafeln, so die von Bessel, Oltmans und Gauß. Höhenrauch, Hehrrauch, auch Moorrauch oder Haiderauch genannt, ein eigenthüml. trockener Nebel, der einen feinen nebeligen Ueberzug am Himmel her bildet, welcher der Sonne einen ganz matten Schein verleiht. – Beschaffenheit und Entstehungsart des H. sind noch nicht vollkommen sicher erforscht. Bisweilen (1783) zeigte er sich nach heftigen Erderschütterungen u. vulkanischen Ausbrüchen, aber eben so gewiß ist, daß oft ähnliche Nebel durch das im nordwestl. Deutschland übliche Moor- und Rasenbrennen veranlaßt werden. Höhlen, natürlich gebildete leere Räume u. Klüfte im Innern der Erdrinde, am häufigsten im Kalkstein, durch Auswaschung entstanden, seltener in vulkanischen Gebilden, hier durch Blasenbildung. Häufig sind mehre H. neben einander, die durch kleinere Gänge mit einander verbunden sind; oft mit Tropfsteinen, Stalaktiten an den Wänden. Manche H. sind noch besonders interessant durch die Masse von Knochen vorweltlicher Thiere in ihrem Innern, so namentlich vom H.bär (Ursus spelaeus), dann von Hirschen, Elephanten etc. Hölderlin, Joh. Christian Friedrich, geb. 1770 zu Laufen in Württemberg, sehr begabter Dichter, verliebte sich in Frankfurt als Hauslehrer in die Mutter seiner Zöglinge, lebte dann von 1798 bis 1802 in Homburg, in der Schweiz und Frankreich und kehrte an Seele u. Leib zerrüttet in die Heimath zurück. Er verfiel bald einem stillbrütenden Irrsinn, in welchem er bis 1843 zu Tübingen dahin lebte, ohne je zu einem lichten Augenblicke zu erwachen. Der Roman „Hyperion“ beweist des Dichters Zerfall mit der Gegenwart; seine lyrischen Gedichte zeichnen sich durch Phantasie u. Gedankenreichthum sowie durch metrische Vollkommenheit aus. (Sämmtliche Werke mit Briefen und Lebensbeschreibung gab G. Schwab, Stuttgart 1846, heraus.) Hölle, bezeichnet im Allgemeinen den Gegensatz zum Himmel, somit einen Ort und Zustand der Pein und Unseligkeit. In diesem Sinne kennen die meisten ausgebildeteren Religionen eine H. u. die christl. Theologen bequemen sich ihnen an, insofern sie zur H. häufig auch das Fegfeuer (s. d.) und die sog. Vor-H. rechnen, in welche Christus nach vollbrachtem Erlösungswerk hinabfuhr, um die Seelen der Gerechten des alten Bundes, die als mit der Erbsünde behaftet vorher nicht in den Himmel hatten eingehen können, abzuholen. Im engeren Sinne dagegen unterscheidet sich die H. gemäß dem kirchl. Lehrbegriff von allen andern Auffassungen, indem die H. kein Ort od. Zustand der Reinigung u. Läuterung, sondern lediglich ein Strafort und zweitens das ewige Gefängniß der gefallenen Engel u. verdammten

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/324>, abgerufen am 10.06.2024.