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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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plötzlich st., wie er glaubte, von Barras vergiftet. H. war schön, löwenmuthig, unternehmend u. wohl berechnend, nach Napoleons Zeugniß einer der besten Feldherrn; Napoleon selbst war der Ansicht, H. würde ihm auf seinem Wege zur Alleinherrschaft entschlossen entgegengetreten sein.


Hochebene, Plateau, ausgedehnte Ebene auf einem Gebirgsrücken.


Hocherhaben, Hautrelief, s. Relief.


Hochgericht, in früheren Zeiten die Stätte der Hinrichtung, auch Zeichen, daß ein Ort oder Bezirk die peinliche Gerichtsbarkeit (Halsgericht) besaß; ist noch der Name der graubündn. Bezirke, obwohl sie das H. nicht mehr ausüben.


Hochheim, nassauische Stadt zwischen Frankfurt und Mainz, berühmt durch vortrefflichen Rheinwein.


Hochkirch, Dorf in der sächs. Oberlausitz, bekannt durch die Niederlage, welche Friedrich II. hier durch Daun am 14. Octbr. 1758 erlitt.


Hochkirche, high church (hei tschörtsch), die anglican. Kirche.


Hochland, der Gegensatz zu Tiefland; vergl. Schottland.


Hochmeister, hieß der Vorsteher des deutschen Ritterordens.


Hochstaden, gräfl. Geschlecht am Niederrhein; Friedrich v. H. vermachte sein Gut an seinen Bruder Konrad, der von 1237-61 Erzbischof von Köln war und den Dombau begann.


Hochstädt, bayer. Stadt an der Donau unterhalb Ulm, mit 3000 E.; Sieg der Franzosen 20. Sept. 1703, große Niederlage den 13. August 1704; die Engländer nennen die Schlacht nach dem Dorfe Blenheim, wo Marlborough 15000 Franzosen gefangen nahm.


Hochverrath (perduellio), gesetzwidrige Unternehmung von Bürgern gegen die bestehende Staatsordnung, sei es um den Regenten, seine Dynastie, die Obrigkeit zu beseitigen od. um die Verfassung gewaltsam zu stürzen. Werden die Landesinteressen an fremde Staaten verrathen, so heißt der H. Landesverrath.


Hochwald, Wald, wo Bäume gezogen werden, bis sie ihre höchste Nutzungsfähigkeit erreicht haben.


Hochwild, das zur hohen Jagd gehörige Wild: Roth-, Dam- u. Schwarzwild, Bären, Wölfe, Luchse; Auer- und Birkhühner, Trappen, Reiher, Fasanen, Schwäne, Kraniche, Adler.


Hochzeit, hohe Zeit, d. h. Fest, Ehrentag, der Tag des Abschlusses der Ehe, womit ein Brautpaar sein Eheleben beginnt; dann die Summe aller Feierlichkeiten, womit der Tag verherrlicht wird. Letztere sind bei den Katholiken der Kirchgang und die Trauung, wobei die Trauringe, H.sringe, gewechselt werden, das Tragen des Brautkranzes, der den Wittwen u. Gefallenen versagt ist; dann die außerkirchlichen des H.smahles, der H.sgeschenke, zum Schlusse die immer mehr einreißende Sitte der H.sreise. - Goldene H., Wiederholung der H.sfeierlichkeiten nach 50. silberne H., nach 25 Jahren, wobei übrigens kein Zwang stattfindet. - Stille H., eine solche, die mit Dispens in einer Zeit abgehalten wird, während welcher das Heirathen sonst untersagt ist u. keine Lustbarkeiten, namentlich kein Musicieren und Tanzen stattfinden sollen. Hinsichtlich der H.sgebräuche, die sich "vom Mongolen bis zum griech. Seher" allenthalben, obwohl in sehr verschiedener Weise gefunden haben und noch finden, ist zu bemerken: 1) bei den meisten außerchristl. Völkern, denen die Bedeutung und Berechtigung des Weibes mehr od. minder unklar ist, trugen und tragen diese Gebräuche theilweise den Charakter eines feierlichen Kaufactes an sich; 2) viele derselben aber sind symbolischer Natur anderer Art, indem sie mehr od. minder auf ein Ahnen der christl. Auffassung der Ehe hindeuten. S. "Feier der Liebe od. Beschreibung der Verlobungs- und H.sceremonien aller Nationen", Berlin 1824, 2 B.; vgl. die Art. Ehe, Ehegüterrecht, Ehelosigkeit.


Hodegetik, griech., Wegweisung, dann die Lehre vom Wege zur Erlangung wissenschaftl. Kenntnisse, daher besonders Lehre von den Grundsätzen des Universitätstudiums u. Universitätslebens. Auf einzelne Zweige der Wissenschaft angewendet ist H. = Methodenlehre, Einleitung u. s. f. Schellings "Vorlesungen über die Methode des akad. Studiums"

plötzlich st., wie er glaubte, von Barras vergiftet. H. war schön, löwenmuthig, unternehmend u. wohl berechnend, nach Napoleons Zeugniß einer der besten Feldherrn; Napoleon selbst war der Ansicht, H. würde ihm auf seinem Wege zur Alleinherrschaft entschlossen entgegengetreten sein.


Hochebene, Plateau, ausgedehnte Ebene auf einem Gebirgsrücken.


Hocherhaben, Hautrelief, s. Relief.


Hochgericht, in früheren Zeiten die Stätte der Hinrichtung, auch Zeichen, daß ein Ort oder Bezirk die peinliche Gerichtsbarkeit (Halsgericht) besaß; ist noch der Name der graubündn. Bezirke, obwohl sie das H. nicht mehr ausüben.


Hochheim, nassauische Stadt zwischen Frankfurt und Mainz, berühmt durch vortrefflichen Rheinwein.


Hochkirch, Dorf in der sächs. Oberlausitz, bekannt durch die Niederlage, welche Friedrich II. hier durch Daun am 14. Octbr. 1758 erlitt.


Hochkirche, high church (hei tschörtsch), die anglican. Kirche.


Hochland, der Gegensatz zu Tiefland; vergl. Schottland.


Hochmeister, hieß der Vorsteher des deutschen Ritterordens.


Hochstaden, gräfl. Geschlecht am Niederrhein; Friedrich v. H. vermachte sein Gut an seinen Bruder Konrad, der von 1237–61 Erzbischof von Köln war und den Dombau begann.


Hochstädt, bayer. Stadt an der Donau unterhalb Ulm, mit 3000 E.; Sieg der Franzosen 20. Sept. 1703, große Niederlage den 13. August 1704; die Engländer nennen die Schlacht nach dem Dorfe Blenheim, wo Marlborough 15000 Franzosen gefangen nahm.


Hochverrath (perduellio), gesetzwidrige Unternehmung von Bürgern gegen die bestehende Staatsordnung, sei es um den Regenten, seine Dynastie, die Obrigkeit zu beseitigen od. um die Verfassung gewaltsam zu stürzen. Werden die Landesinteressen an fremde Staaten verrathen, so heißt der H. Landesverrath.


Hochwald, Wald, wo Bäume gezogen werden, bis sie ihre höchste Nutzungsfähigkeit erreicht haben.


Hochwild, das zur hohen Jagd gehörige Wild: Roth-, Dam- u. Schwarzwild, Bären, Wölfe, Luchse; Auer- und Birkhühner, Trappen, Reiher, Fasanen, Schwäne, Kraniche, Adler.


Hochzeit, hohe Zeit, d. h. Fest, Ehrentag, der Tag des Abschlusses der Ehe, womit ein Brautpaar sein Eheleben beginnt; dann die Summe aller Feierlichkeiten, womit der Tag verherrlicht wird. Letztere sind bei den Katholiken der Kirchgang und die Trauung, wobei die Trauringe, H.sringe, gewechselt werden, das Tragen des Brautkranzes, der den Wittwen u. Gefallenen versagt ist; dann die außerkirchlichen des H.smahles, der H.sgeschenke, zum Schlusse die immer mehr einreißende Sitte der H.sreise. – Goldene H., Wiederholung der H.sfeierlichkeiten nach 50. silberne H., nach 25 Jahren, wobei übrigens kein Zwang stattfindet. – Stille H., eine solche, die mit Dispens in einer Zeit abgehalten wird, während welcher das Heirathen sonst untersagt ist u. keine Lustbarkeiten, namentlich kein Musicieren und Tanzen stattfinden sollen. Hinsichtlich der H.sgebräuche, die sich „vom Mongolen bis zum griech. Seher“ allenthalben, obwohl in sehr verschiedener Weise gefunden haben und noch finden, ist zu bemerken: 1) bei den meisten außerchristl. Völkern, denen die Bedeutung und Berechtigung des Weibes mehr od. minder unklar ist, trugen und tragen diese Gebräuche theilweise den Charakter eines feierlichen Kaufactes an sich; 2) viele derselben aber sind symbolischer Natur anderer Art, indem sie mehr od. minder auf ein Ahnen der christl. Auffassung der Ehe hindeuten. S. „Feier der Liebe od. Beschreibung der Verlobungs- und H.sceremonien aller Nationen“, Berlin 1824, 2 B.; vgl. die Art. Ehe, Ehegüterrecht, Ehelosigkeit.


Hodegetik, griech., Wegweisung, dann die Lehre vom Wege zur Erlangung wissenschaftl. Kenntnisse, daher besonders Lehre von den Grundsätzen des Universitätstudiums u. Universitätslebens. Auf einzelne Zweige der Wissenschaft angewendet ist H. = Methodenlehre, Einleitung u. s. f. Schellings „Vorlesungen über die Methode des akad. Studiums“

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[321/0322] plötzlich st., wie er glaubte, von Barras vergiftet. H. war schön, löwenmuthig, unternehmend u. wohl berechnend, nach Napoleons Zeugniß einer der besten Feldherrn; Napoleon selbst war der Ansicht, H. würde ihm auf seinem Wege zur Alleinherrschaft entschlossen entgegengetreten sein. Hochebene, Plateau, ausgedehnte Ebene auf einem Gebirgsrücken. Hocherhaben, Hautrelief, s. Relief. Hochgericht, in früheren Zeiten die Stätte der Hinrichtung, auch Zeichen, daß ein Ort oder Bezirk die peinliche Gerichtsbarkeit (Halsgericht) besaß; ist noch der Name der graubündn. Bezirke, obwohl sie das H. nicht mehr ausüben. Hochheim, nassauische Stadt zwischen Frankfurt und Mainz, berühmt durch vortrefflichen Rheinwein. Hochkirch, Dorf in der sächs. Oberlausitz, bekannt durch die Niederlage, welche Friedrich II. hier durch Daun am 14. Octbr. 1758 erlitt. Hochkirche, high church (hei tschörtsch), die anglican. Kirche. Hochland, der Gegensatz zu Tiefland; vergl. Schottland. Hochmeister, hieß der Vorsteher des deutschen Ritterordens. Hochstaden, gräfl. Geschlecht am Niederrhein; Friedrich v. H. vermachte sein Gut an seinen Bruder Konrad, der von 1237–61 Erzbischof von Köln war und den Dombau begann. Hochstädt, bayer. Stadt an der Donau unterhalb Ulm, mit 3000 E.; Sieg der Franzosen 20. Sept. 1703, große Niederlage den 13. August 1704; die Engländer nennen die Schlacht nach dem Dorfe Blenheim, wo Marlborough 15000 Franzosen gefangen nahm. Hochverrath (perduellio), gesetzwidrige Unternehmung von Bürgern gegen die bestehende Staatsordnung, sei es um den Regenten, seine Dynastie, die Obrigkeit zu beseitigen od. um die Verfassung gewaltsam zu stürzen. Werden die Landesinteressen an fremde Staaten verrathen, so heißt der H. Landesverrath. Hochwald, Wald, wo Bäume gezogen werden, bis sie ihre höchste Nutzungsfähigkeit erreicht haben. Hochwild, das zur hohen Jagd gehörige Wild: Roth-, Dam- u. Schwarzwild, Bären, Wölfe, Luchse; Auer- und Birkhühner, Trappen, Reiher, Fasanen, Schwäne, Kraniche, Adler. Hochzeit, hohe Zeit, d. h. Fest, Ehrentag, der Tag des Abschlusses der Ehe, womit ein Brautpaar sein Eheleben beginnt; dann die Summe aller Feierlichkeiten, womit der Tag verherrlicht wird. Letztere sind bei den Katholiken der Kirchgang und die Trauung, wobei die Trauringe, H.sringe, gewechselt werden, das Tragen des Brautkranzes, der den Wittwen u. Gefallenen versagt ist; dann die außerkirchlichen des H.smahles, der H.sgeschenke, zum Schlusse die immer mehr einreißende Sitte der H.sreise. – Goldene H., Wiederholung der H.sfeierlichkeiten nach 50. silberne H., nach 25 Jahren, wobei übrigens kein Zwang stattfindet. – Stille H., eine solche, die mit Dispens in einer Zeit abgehalten wird, während welcher das Heirathen sonst untersagt ist u. keine Lustbarkeiten, namentlich kein Musicieren und Tanzen stattfinden sollen. Hinsichtlich der H.sgebräuche, die sich „vom Mongolen bis zum griech. Seher“ allenthalben, obwohl in sehr verschiedener Weise gefunden haben und noch finden, ist zu bemerken: 1) bei den meisten außerchristl. Völkern, denen die Bedeutung und Berechtigung des Weibes mehr od. minder unklar ist, trugen und tragen diese Gebräuche theilweise den Charakter eines feierlichen Kaufactes an sich; 2) viele derselben aber sind symbolischer Natur anderer Art, indem sie mehr od. minder auf ein Ahnen der christl. Auffassung der Ehe hindeuten. S. „Feier der Liebe od. Beschreibung der Verlobungs- und H.sceremonien aller Nationen“, Berlin 1824, 2 B.; vgl. die Art. Ehe, Ehegüterrecht, Ehelosigkeit. Hodegetik, griech., Wegweisung, dann die Lehre vom Wege zur Erlangung wissenschaftl. Kenntnisse, daher besonders Lehre von den Grundsätzen des Universitätstudiums u. Universitätslebens. Auf einzelne Zweige der Wissenschaft angewendet ist H. = Methodenlehre, Einleitung u. s. f. Schellings „Vorlesungen über die Methode des akad. Studiums“

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/322>, abgerufen am 27.11.2024.