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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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und Nachfolger Hieronymus, ein grausamer Wüstling, ging sogleich zu Hannibal über, wurde aber schon 214 ermordet.


Hierobotanon, griech., Erklärung der in der Bibel vorkommenden Pflanzennamen.


Hierodulen, griech., Tempelsklaven, im Alterthume männl. u. weibl. Tempeldiener, welche das Ackerland des Tempels bestellten, die Altäre schmückten, den Tempelboden wuschen etc.; die weibl. H. gaben sich auch bei gewissen Tempeln der Venus oder Astarte den Fremden für Geld hin, das dem Tempel zu Gute kam.


Hieroglyphen, griech., die ägyptische Bilderschrift, wie sie auf Tempelwänden, Obelisken, Papyrusrollen etc. vorkommt. Sie waren bis in die neueste Zeit ein Räthsel, daher auch sprichwörtlich; ihre jetzt beinahe vollständig gelungene Entzifferung wurde durch den glücklichen Fund einer Inschrift (während d. franz. Expedition nach Aegypten 1799) zu Rosette möglich gemacht. Dieselbe enthält den nämlichen Text in hieroglyphischer, demotischer u. griechischer Schrift, wie letztere ausdrücklich besagt; Young und besonders Champollion (s. d.) entwickelten daraus eine Grundlage für das Verständniß der H., das in neuester Zeit durch Lepsius, Rosselini, Leemans, Brugsch etc. eine nicht geahnte Ausbildung erhalten hat. Nach diesen Entdeckungen war die altägyptische Schrift eine dreifache: 1) die eigentliche hieroglyphische od. heilige; 2) die hieratische od. priesterliche und 3) die demotische, enchorische, od. gemeine Schrift. Die hieroglyphische Schrift, auf Monumenten und für heilige Texte angewandt, ist aus vollständigen Abbildungen sichtbarer Gegenstände zusammengesetzt, und diese bezeichnen entweder: a) den abgebildeten Gegenstand selbst (z. B. das Bild des Löwen das Wort Löwe); b) od. sie sind symbol. Zeichen (z. B. der Löwe bedeutet Stärke, die Taube eine Wittwe); c) od. sie sind phonetische, d. h. Lautzeichen, in welchem Falle der zu bezeichnende Laut der Anfangslaut des abgebildeten Gegenstands ist; oder endlich d) dasselbe Zeichen wird bald symbolisch, bald phonetisch gebraucht; in letzterem Falle, wo es also nur den Anfangslaut bezeichnet, werden die andern Laute des Worts mit den phonetischen Zeichen, d. h. aus dem Alphabete, ergänzt. Außerdem hat die hieroglyphische Schrift auch gewisse Bilder als Bestimmungszeichen (Determinative), die nicht ausgesprochen werden sollen, sondern zur nähern Bestimmung eines Wortes, zur Verhütung von Zweideutigkeiten etc. dienen sollen. Die hieratische od. Priesterschrift ist nur eine Abkürzung der hieroglyph. Schrift zum Behufe des schnellern Schreibens u. findet sich in Schriften, die der priesterlichen Literatur angehören; die demotische Schrift endlich ist wieder eine Abkürzung der hieratischen zum alltäglichen Gebrauche, weßwegen in ihr auch die phonetische Bedeutung der Schriftzeichen vorherrscht.


Hieroglyphik, die Kunst Hieroglyphen zu schreiben oder zu deuten; Hierogramm, eine heilige Schrift; Hierographa, sinnbildliche Darstellungen hl. Gegenstände.


Hierokles, röm. Statthalter von Bithynien unter Kaiser Diocletian, geschworner Feind des Christenthums. - H., Neuplatoniker aus dem 5. Jahrhundert zu Alexandrien; die ihm zugeschriebenen Schriften erschienen zuletzt in einer Gesammtausgabe von Needham, Cambridge 1709.


Hierokratie, was Hierarchie.


Hierologie, griech.-deutsch, Segensspruch.


Hieromantie, griech.-deutsch, die Wahrsagerei aus den Opferthieren.


Hieronymiten, nannten sich Einsiedlercongregationen, welche neben der Regel des hl. Augustin den hl. Hieronymus als Schutzpatronen verehrten oder nach einer Regel lebten, die aus den Schriften des hl. Hieronymus geschöpft worden. Die Congregationen entstanden im 14. Jahrh. in Spanien und Italien, knüpften unter sich kein gemeinsames Band, breiteten sich aber bis Deutschland aus. Die erste stiftete 1370 Pet. Ferd. Pecha, Kammerherr Peters des Grausamen von Castilien, und bestätigte Papst Gregor XI. - Ordenstracht: Leibrock weiß, Scapulier, kleine Kapuze und Mantel lohfarben. Beim ersten

und Nachfolger Hieronymus, ein grausamer Wüstling, ging sogleich zu Hannibal über, wurde aber schon 214 ermordet.


Hierobotanon, griech., Erklärung der in der Bibel vorkommenden Pflanzennamen.


Hierodulen, griech., Tempelsklaven, im Alterthume männl. u. weibl. Tempeldiener, welche das Ackerland des Tempels bestellten, die Altäre schmückten, den Tempelboden wuschen etc.; die weibl. H. gaben sich auch bei gewissen Tempeln der Venus oder Astarte den Fremden für Geld hin, das dem Tempel zu Gute kam.


Hieroglyphen, griech., die ägyptische Bilderschrift, wie sie auf Tempelwänden, Obelisken, Papyrusrollen etc. vorkommt. Sie waren bis in die neueste Zeit ein Räthsel, daher auch sprichwörtlich; ihre jetzt beinahe vollständig gelungene Entzifferung wurde durch den glücklichen Fund einer Inschrift (während d. franz. Expedition nach Aegypten 1799) zu Rosette möglich gemacht. Dieselbe enthält den nämlichen Text in hieroglyphischer, demotischer u. griechischer Schrift, wie letztere ausdrücklich besagt; Young und besonders Champollion (s. d.) entwickelten daraus eine Grundlage für das Verständniß der H., das in neuester Zeit durch Lepsius, Rosselini, Leemans, Brugsch etc. eine nicht geahnte Ausbildung erhalten hat. Nach diesen Entdeckungen war die altägyptische Schrift eine dreifache: 1) die eigentliche hieroglyphische od. heilige; 2) die hieratische od. priesterliche und 3) die demotische, enchorische, od. gemeine Schrift. Die hieroglyphische Schrift, auf Monumenten und für heilige Texte angewandt, ist aus vollständigen Abbildungen sichtbarer Gegenstände zusammengesetzt, und diese bezeichnen entweder: a) den abgebildeten Gegenstand selbst (z. B. das Bild des Löwen das Wort Löwe); b) od. sie sind symbol. Zeichen (z. B. der Löwe bedeutet Stärke, die Taube eine Wittwe); c) od. sie sind phonetische, d. h. Lautzeichen, in welchem Falle der zu bezeichnende Laut der Anfangslaut des abgebildeten Gegenstands ist; oder endlich d) dasselbe Zeichen wird bald symbolisch, bald phonetisch gebraucht; in letzterem Falle, wo es also nur den Anfangslaut bezeichnet, werden die andern Laute des Worts mit den phonetischen Zeichen, d. h. aus dem Alphabete, ergänzt. Außerdem hat die hieroglyphische Schrift auch gewisse Bilder als Bestimmungszeichen (Determinative), die nicht ausgesprochen werden sollen, sondern zur nähern Bestimmung eines Wortes, zur Verhütung von Zweideutigkeiten etc. dienen sollen. Die hieratische od. Priesterschrift ist nur eine Abkürzung der hieroglyph. Schrift zum Behufe des schnellern Schreibens u. findet sich in Schriften, die der priesterlichen Literatur angehören; die demotische Schrift endlich ist wieder eine Abkürzung der hieratischen zum alltäglichen Gebrauche, weßwegen in ihr auch die phonetische Bedeutung der Schriftzeichen vorherrscht.


Hieroglyphik, die Kunst Hieroglyphen zu schreiben oder zu deuten; Hierogramm, eine heilige Schrift; Hierographa, sinnbildliche Darstellungen hl. Gegenstände.


Hierokles, röm. Statthalter von Bithynien unter Kaiser Diocletian, geschworner Feind des Christenthums. – H., Neuplatoniker aus dem 5. Jahrhundert zu Alexandrien; die ihm zugeschriebenen Schriften erschienen zuletzt in einer Gesammtausgabe von Needham, Cambridge 1709.


Hierokratie, was Hierarchie.


Hierologie, griech.-deutsch, Segensspruch.


Hieromantie, griech.-deutsch, die Wahrsagerei aus den Opferthieren.


Hieronymiten, nannten sich Einsiedlercongregationen, welche neben der Regel des hl. Augustin den hl. Hieronymus als Schutzpatronen verehrten oder nach einer Regel lebten, die aus den Schriften des hl. Hieronymus geschöpft worden. Die Congregationen entstanden im 14. Jahrh. in Spanien und Italien, knüpften unter sich kein gemeinsames Band, breiteten sich aber bis Deutschland aus. Die erste stiftete 1370 Pet. Ferd. Pecha, Kammerherr Peters des Grausamen von Castilien, und bestätigte Papst Gregor XI. – Ordenstracht: Leibrock weiß, Scapulier, kleine Kapuze und Mantel lohfarben. Beim ersten

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[306/0307] und Nachfolger Hieronymus, ein grausamer Wüstling, ging sogleich zu Hannibal über, wurde aber schon 214 ermordet. Hierobotanon, griech., Erklärung der in der Bibel vorkommenden Pflanzennamen. Hierodulen, griech., Tempelsklaven, im Alterthume männl. u. weibl. Tempeldiener, welche das Ackerland des Tempels bestellten, die Altäre schmückten, den Tempelboden wuschen etc.; die weibl. H. gaben sich auch bei gewissen Tempeln der Venus oder Astarte den Fremden für Geld hin, das dem Tempel zu Gute kam. Hieroglyphen, griech., die ägyptische Bilderschrift, wie sie auf Tempelwänden, Obelisken, Papyrusrollen etc. vorkommt. Sie waren bis in die neueste Zeit ein Räthsel, daher auch sprichwörtlich; ihre jetzt beinahe vollständig gelungene Entzifferung wurde durch den glücklichen Fund einer Inschrift (während d. franz. Expedition nach Aegypten 1799) zu Rosette möglich gemacht. Dieselbe enthält den nämlichen Text in hieroglyphischer, demotischer u. griechischer Schrift, wie letztere ausdrücklich besagt; Young und besonders Champollion (s. d.) entwickelten daraus eine Grundlage für das Verständniß der H., das in neuester Zeit durch Lepsius, Rosselini, Leemans, Brugsch etc. eine nicht geahnte Ausbildung erhalten hat. Nach diesen Entdeckungen war die altägyptische Schrift eine dreifache: 1) die eigentliche hieroglyphische od. heilige; 2) die hieratische od. priesterliche und 3) die demotische, enchorische, od. gemeine Schrift. Die hieroglyphische Schrift, auf Monumenten und für heilige Texte angewandt, ist aus vollständigen Abbildungen sichtbarer Gegenstände zusammengesetzt, und diese bezeichnen entweder: a) den abgebildeten Gegenstand selbst (z. B. das Bild des Löwen das Wort Löwe); b) od. sie sind symbol. Zeichen (z. B. der Löwe bedeutet Stärke, die Taube eine Wittwe); c) od. sie sind phonetische, d. h. Lautzeichen, in welchem Falle der zu bezeichnende Laut der Anfangslaut des abgebildeten Gegenstands ist; oder endlich d) dasselbe Zeichen wird bald symbolisch, bald phonetisch gebraucht; in letzterem Falle, wo es also nur den Anfangslaut bezeichnet, werden die andern Laute des Worts mit den phonetischen Zeichen, d. h. aus dem Alphabete, ergänzt. Außerdem hat die hieroglyphische Schrift auch gewisse Bilder als Bestimmungszeichen (Determinative), die nicht ausgesprochen werden sollen, sondern zur nähern Bestimmung eines Wortes, zur Verhütung von Zweideutigkeiten etc. dienen sollen. Die hieratische od. Priesterschrift ist nur eine Abkürzung der hieroglyph. Schrift zum Behufe des schnellern Schreibens u. findet sich in Schriften, die der priesterlichen Literatur angehören; die demotische Schrift endlich ist wieder eine Abkürzung der hieratischen zum alltäglichen Gebrauche, weßwegen in ihr auch die phonetische Bedeutung der Schriftzeichen vorherrscht. Hieroglyphik, die Kunst Hieroglyphen zu schreiben oder zu deuten; Hierogramm, eine heilige Schrift; Hierographa, sinnbildliche Darstellungen hl. Gegenstände. Hierokles, röm. Statthalter von Bithynien unter Kaiser Diocletian, geschworner Feind des Christenthums. – H., Neuplatoniker aus dem 5. Jahrhundert zu Alexandrien; die ihm zugeschriebenen Schriften erschienen zuletzt in einer Gesammtausgabe von Needham, Cambridge 1709. Hierokratie, was Hierarchie. Hierologie, griech.-deutsch, Segensspruch. Hieromantie, griech.-deutsch, die Wahrsagerei aus den Opferthieren. Hieronymiten, nannten sich Einsiedlercongregationen, welche neben der Regel des hl. Augustin den hl. Hieronymus als Schutzpatronen verehrten oder nach einer Regel lebten, die aus den Schriften des hl. Hieronymus geschöpft worden. Die Congregationen entstanden im 14. Jahrh. in Spanien und Italien, knüpften unter sich kein gemeinsames Band, breiteten sich aber bis Deutschland aus. Die erste stiftete 1370 Pet. Ferd. Pecha, Kammerherr Peters des Grausamen von Castilien, und bestätigte Papst Gregor XI. – Ordenstracht: Leibrock weiß, Scapulier, kleine Kapuze und Mantel lohfarben. Beim ersten

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/307>, abgerufen am 23.11.2024.