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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Rom. Gedächtnißtag 18. August. - Eine andere hl. H., getauft 955 zu Konstantinopel, früher Olga genannt u. Wittwe des russ. Großfürsten Igor, wird in Rußland (Gedächtnißtag 21. Juli), eine dritte, H. Skofde, welche man bei ihrer Rückkehr von einer Wallfahrt nach Rom in ihr Heimathland Schweden ermordete, wurde in Schweden u. Dänemark verehrt.


Helena, eine Hauptperson des trojan. Krieges, den jeder Schüler aus Homer und andern Dichtern der Alten kennt, dessen Zeit höchst unsicher (um 1000 v. Chr.?) u. dessen histor. Kern bis heute noch nicht gefunden ist. H. soll die Tochter der Leda, die Schwester der Klytemnestra, das schönste Weib des Alterthums, dann die Gemahlin des spartan. Königs Menelaus gewesen u. diesem vom trojan. Prinzen Paris entführt worden sein, welche Verletzung des Gastrechtes möglicherweise den äußeren Anlaß zum trojan. Krieg abgeben konnte. Die Sage weiß Vieles von H. zu erzählen, die nach verschiedenen Wechselfällen wieder mit Menelaus nach Sparta zurückkam, laut andern nach Trojas Fall flüchtig auf Rhodus gehenkt wurde. Ihre Geschichte lieh den Stoff für ein 1508 zuerst erschienenes deutsches Volksbuch.


Helenium, s. Alant.


Helenus, ein angeblicher Held und Wahrsager des trojan. Krieges, der Sohn des Troierkönigs Priamus, soll die Helena begehrt und nicht erhalten haben, deßhalb zu den Griechen übergelaufen, nach dem Fall der Vaterstadt der Sklave u. später der Schwiegersohn des Pyrrhus in Epirus geworden sein.


Helfchen, Flüssigkeitsmaß im Osnabrückschen = 39/11, par. Kubikzoll.


Helgoland, engl. Insel in der Nordsee mit 2 durch Batterien vertheidigten Häfen, wichtig durch ihre Lage den Mündungen der Weser, Elbe u. Eider gegenüber (daher engl. Hauptschmuggelplatz von 1807-13), besteht aus dem Hohen Land, einem bis 160' hohen Thonsandsteinfelsen von 4200 Schritten im Umfang, von welchem Stufen in das Niedrige Land führen, das etwa 1200 Schritte im Umfang hat. Die Einw., etwa 3000, sind fries. Stammes, leben in einem Städtchen auf dem Hohen Land und in etwa 60 Häusern auf dem Niedrigen Lande nach alten Gesetzen, dienen als Matrosen, Lootsen etc. Das stark besuchte Seebad befindet sich auf dem westl. Strande einer 300' langen und 1000' breiten Düne. H. war ursprünglich holstein., wurde 1217 dänisch, 1807 von den Engländern weggenommen u. 1814 behalten. Das Meer spült jährlich von der Insel ab und droht sie mit der Zeit zu verschlingen.


Heliaden, 7 Söhne des Helios und der Rhodos, auf der Insel Rhodus verehrt als Schutzgeister der Seefahrer. - H., Töchter des Helios u. der Clymene, wegen der Trauer um ihren Bruder Phaeton in Bäume verwandelt, deren Thränen zu Bernstein geworden sind.


Heliand, d. h. Heiland, heißt eine altsächs. Evangelienharmonie, welche auf Ludwigs d. Fr. Veranlassung ein sächs. Bauer gedichtet haben soll, das Wirken Christi für die Menschheit in altvolksthümilcher Weise und in der Form der Alliteration darstellt, das einzige größere Denkmal der altniederdeutschen Mundart ausmacht, von A. Schmeller mit Glossen (Münch. 1830) herausgeg. u. von Kannegießer (Berlin 1847) übersetzt wurde. Vergl. Vilmars "Deutsche Alterthümer", Marburg 1845.


Helianthemum, s. Cistineae.


Helianthus, s. Sonnenblume; H. tuberosus, s. Erdapfel.


Heliciten, versteinerte Schnirkelschnecken; helicitisch, schneckenförmig.


Helikometrie, griech.-deutsch, die Messung der Spiralen oder Schneckenlinien (Helikoiden).


Helikon, jetzt Zagora, der alte Musenberg in Böotien, mit den Quellen Aganippe und Hippokrene, einem dem Apollo u. den Musen geweihten Haine und Tempel.


Heliocentrisch, was sich auf den Mittelpunkt der Sonne bezieht, astronomischer Ausdruck, im Gegensatz zu geometrisch (s. d.); so ist der h.e Ort eines Planeten derjenige, den der Planet eine nimmt, wenn man ihn von dem Mittelpunkt der Sonne aus beobachtet.


Heliodor, Name einiger griech. Schriftsteller, z. B. eines Beschreibers

Rom. Gedächtnißtag 18. August. – Eine andere hl. H., getauft 955 zu Konstantinopel, früher Olga genannt u. Wittwe des russ. Großfürsten Igor, wird in Rußland (Gedächtnißtag 21. Juli), eine dritte, H. Skofde, welche man bei ihrer Rückkehr von einer Wallfahrt nach Rom in ihr Heimathland Schweden ermordete, wurde in Schweden u. Dänemark verehrt.


Helena, eine Hauptperson des trojan. Krieges, den jeder Schüler aus Homer und andern Dichtern der Alten kennt, dessen Zeit höchst unsicher (um 1000 v. Chr.?) u. dessen histor. Kern bis heute noch nicht gefunden ist. H. soll die Tochter der Leda, die Schwester der Klytemnestra, das schönste Weib des Alterthums, dann die Gemahlin des spartan. Königs Menelaus gewesen u. diesem vom trojan. Prinzen Paris entführt worden sein, welche Verletzung des Gastrechtes möglicherweise den äußeren Anlaß zum trojan. Krieg abgeben konnte. Die Sage weiß Vieles von H. zu erzählen, die nach verschiedenen Wechselfällen wieder mit Menelaus nach Sparta zurückkam, laut andern nach Trojas Fall flüchtig auf Rhodus gehenkt wurde. Ihre Geschichte lieh den Stoff für ein 1508 zuerst erschienenes deutsches Volksbuch.


Helenium, s. Alant.


Helenus, ein angeblicher Held und Wahrsager des trojan. Krieges, der Sohn des Troierkönigs Priamus, soll die Helena begehrt und nicht erhalten haben, deßhalb zu den Griechen übergelaufen, nach dem Fall der Vaterstadt der Sklave u. später der Schwiegersohn des Pyrrhus in Epirus geworden sein.


Helfchen, Flüssigkeitsmaß im Osnabrückschen = 39/11, par. Kubikzoll.


Helgoland, engl. Insel in der Nordsee mit 2 durch Batterien vertheidigten Häfen, wichtig durch ihre Lage den Mündungen der Weser, Elbe u. Eider gegenüber (daher engl. Hauptschmuggelplatz von 1807–13), besteht aus dem Hohen Land, einem bis 160' hohen Thonsandsteinfelsen von 4200 Schritten im Umfang, von welchem Stufen in das Niedrige Land führen, das etwa 1200 Schritte im Umfang hat. Die Einw., etwa 3000, sind fries. Stammes, leben in einem Städtchen auf dem Hohen Land und in etwa 60 Häusern auf dem Niedrigen Lande nach alten Gesetzen, dienen als Matrosen, Lootsen etc. Das stark besuchte Seebad befindet sich auf dem westl. Strande einer 300' langen und 1000' breiten Düne. H. war ursprünglich holstein., wurde 1217 dänisch, 1807 von den Engländern weggenommen u. 1814 behalten. Das Meer spült jährlich von der Insel ab und droht sie mit der Zeit zu verschlingen.


Heliaden, 7 Söhne des Helios und der Rhodos, auf der Insel Rhodus verehrt als Schutzgeister der Seefahrer. – H., Töchter des Helios u. der Clymene, wegen der Trauer um ihren Bruder Phaëton in Bäume verwandelt, deren Thränen zu Bernstein geworden sind.


Heliand, d. h. Heiland, heißt eine altsächs. Evangelienharmonie, welche auf Ludwigs d. Fr. Veranlassung ein sächs. Bauer gedichtet haben soll, das Wirken Christi für die Menschheit in altvolksthümilcher Weise und in der Form der Alliteration darstellt, das einzige größere Denkmal der altniederdeutschen Mundart ausmacht, von A. Schmeller mit Glossen (Münch. 1830) herausgeg. u. von Kannegießer (Berlin 1847) übersetzt wurde. Vergl. Vilmars „Deutsche Alterthümer“, Marburg 1845.


Helianthemum, s. Cistineae.


Helianthus, s. Sonnenblume; H. tuberosus, s. Erdapfel.


Heliciten, versteinerte Schnirkelschnecken; helicitisch, schneckenförmig.


Helikometrie, griech.-deutsch, die Messung der Spiralen oder Schneckenlinien (Helikoiden).


Helikon, jetzt Zagora, der alte Musenberg in Böotien, mit den Quellen Aganippe und Hippokrene, einem dem Apollo u. den Musen geweihten Haine und Tempel.


Heliocentrisch, was sich auf den Mittelpunkt der Sonne bezieht, astronomischer Ausdruck, im Gegensatz zu geometrisch (s. d.); so ist der h.e Ort eines Planeten derjenige, den der Planet eine nimmt, wenn man ihn von dem Mittelpunkt der Sonne aus beobachtet.


Heliodor, Name einiger griech. Schriftsteller, z. B. eines Beschreibers

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[268/0269] Rom. Gedächtnißtag 18. August. – Eine andere hl. H., getauft 955 zu Konstantinopel, früher Olga genannt u. Wittwe des russ. Großfürsten Igor, wird in Rußland (Gedächtnißtag 21. Juli), eine dritte, H. Skofde, welche man bei ihrer Rückkehr von einer Wallfahrt nach Rom in ihr Heimathland Schweden ermordete, wurde in Schweden u. Dänemark verehrt. Helena, eine Hauptperson des trojan. Krieges, den jeder Schüler aus Homer und andern Dichtern der Alten kennt, dessen Zeit höchst unsicher (um 1000 v. Chr.?) u. dessen histor. Kern bis heute noch nicht gefunden ist. H. soll die Tochter der Leda, die Schwester der Klytemnestra, das schönste Weib des Alterthums, dann die Gemahlin des spartan. Königs Menelaus gewesen u. diesem vom trojan. Prinzen Paris entführt worden sein, welche Verletzung des Gastrechtes möglicherweise den äußeren Anlaß zum trojan. Krieg abgeben konnte. Die Sage weiß Vieles von H. zu erzählen, die nach verschiedenen Wechselfällen wieder mit Menelaus nach Sparta zurückkam, laut andern nach Trojas Fall flüchtig auf Rhodus gehenkt wurde. Ihre Geschichte lieh den Stoff für ein 1508 zuerst erschienenes deutsches Volksbuch. Helenium, s. Alant. Helenus, ein angeblicher Held und Wahrsager des trojan. Krieges, der Sohn des Troierkönigs Priamus, soll die Helena begehrt und nicht erhalten haben, deßhalb zu den Griechen übergelaufen, nach dem Fall der Vaterstadt der Sklave u. später der Schwiegersohn des Pyrrhus in Epirus geworden sein. Helfchen, Flüssigkeitsmaß im Osnabrückschen = 39/11, par. Kubikzoll. Helgoland, engl. Insel in der Nordsee mit 2 durch Batterien vertheidigten Häfen, wichtig durch ihre Lage den Mündungen der Weser, Elbe u. Eider gegenüber (daher engl. Hauptschmuggelplatz von 1807–13), besteht aus dem Hohen Land, einem bis 160' hohen Thonsandsteinfelsen von 4200 Schritten im Umfang, von welchem Stufen in das Niedrige Land führen, das etwa 1200 Schritte im Umfang hat. Die Einw., etwa 3000, sind fries. Stammes, leben in einem Städtchen auf dem Hohen Land und in etwa 60 Häusern auf dem Niedrigen Lande nach alten Gesetzen, dienen als Matrosen, Lootsen etc. Das stark besuchte Seebad befindet sich auf dem westl. Strande einer 300' langen und 1000' breiten Düne. H. war ursprünglich holstein., wurde 1217 dänisch, 1807 von den Engländern weggenommen u. 1814 behalten. Das Meer spült jährlich von der Insel ab und droht sie mit der Zeit zu verschlingen. Heliaden, 7 Söhne des Helios und der Rhodos, auf der Insel Rhodus verehrt als Schutzgeister der Seefahrer. – H., Töchter des Helios u. der Clymene, wegen der Trauer um ihren Bruder Phaëton in Bäume verwandelt, deren Thränen zu Bernstein geworden sind. Heliand, d. h. Heiland, heißt eine altsächs. Evangelienharmonie, welche auf Ludwigs d. Fr. Veranlassung ein sächs. Bauer gedichtet haben soll, das Wirken Christi für die Menschheit in altvolksthümilcher Weise und in der Form der Alliteration darstellt, das einzige größere Denkmal der altniederdeutschen Mundart ausmacht, von A. Schmeller mit Glossen (Münch. 1830) herausgeg. u. von Kannegießer (Berlin 1847) übersetzt wurde. Vergl. Vilmars „Deutsche Alterthümer“, Marburg 1845. Helianthemum, s. Cistineae. Helianthus, s. Sonnenblume; H. tuberosus, s. Erdapfel. Heliciten, versteinerte Schnirkelschnecken; helicitisch, schneckenförmig. Helikometrie, griech.-deutsch, die Messung der Spiralen oder Schneckenlinien (Helikoiden). Helikon, jetzt Zagora, der alte Musenberg in Böotien, mit den Quellen Aganippe und Hippokrene, einem dem Apollo u. den Musen geweihten Haine und Tempel. Heliocentrisch, was sich auf den Mittelpunkt der Sonne bezieht, astronomischer Ausdruck, im Gegensatz zu geometrisch (s. d.); so ist der h.e Ort eines Planeten derjenige, den der Planet eine nimmt, wenn man ihn von dem Mittelpunkt der Sonne aus beobachtet. Heliodor, Name einiger griech. Schriftsteller, z. B. eines Beschreibers

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/269>, abgerufen am 10.06.2024.