Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.dem Schloß zu Karlsruhe steht das sehr bescheidene Denkmal des unsterblichen Dichters. Hebelade, Werkzeug zum Heben, besteht wesentlich aus einem Hebel, dessen Unterlage nach und nach erhöht werden kann. Dies geschieht, indem in einem hölzernen Kasten 2 od. 4 Reihen Löcher angebracht sind, durch welche eiserne Bolzen gesteckt werden, welche die Unterlage des in dem Kasten spielenden Hebels bilden, und von denen der eine nach dem andern bei jeder Hebung ein Loch höher gesteckt wird, dem Hebel also eine um so viel erhöhte neue Unterlage gibt. Heber, physikalische Vorrichtung zum Heben od. Ausfließenlassen von Flüssigkeiten mittelst des Luftdrucks. Der gekrümmte H. besteht aus einer in einem Winkel gebogenen Röhre mit ungleich langen Schenkeln. Wird ein solcher H. mit nach oben gerichteten Mündungen mit Wasser gefüllt u. sodann umgekehrt, so fließt alles Wasser in demselben allein aus der Mündung des längern Schenkels ab, während es in dem kürzern in die Höhe steigt. Es kann nämlich das Wasser nicht aus beiden Oeffnungen zugleich abfließen, weil der Luftdruck das Entstehen eines leeren Raumes im obern Theile verhindert, wenn der H. nicht über 32' hoch ist. Wären beide Schenkel genau gleich lang, so würde gar kein Wasser abfließen; da aber in dem längern Schenkel dem Luftdrucke eine schwerere Wassersäule entgegendrückt als in dem kürzern, so sinkt das Wasser in dem längern Schenkel und zwar mit einem Drucke, welcher gleich ist dem Unterschiede der Länge der beiden Wassersäulen. Wird der kürzere Schenkel in ein mit Flüssigkeit gefülltes Gefäß getaucht, so geschieht dasselbe, nur daß durch den Druck der Luft auf die Oberfläche des Wassers im Gefäße dem aus dem H. abfließenden Wasser stets neues aus dem Gefäße nachgetrieben wird. Das Abfließen des Wassers dauert dann so lange fort, als die Mündung des längern Schenkels tiefer steht als das Niveau des Wassers im Gesäß. Eine einfachere Art des H.s ist der Stech-H., eine lange Röhre mit einer kugelförmigen Erweiterung in der Nähe der obern Oeffnung. Wird dieser H. mit der untern Oeffnung in eine Flüssigkeit getaucht, und aus der obern Oeffnung mit dem Munde die Luft ausgesogen, so steigt durch den Druck der äußern Luft die Flüssigkeit in dem H. auf und füllt die Erweiterung desselben. Verschließt man dann die obere Oeffnung mit dem Finger, so kann man den H. herausnehmen, ohne daß etwas abfließt, u. die Flüssigkeit in ein anderes Gefäß bringen. Heber (Hihber), Reginald, geb. 1783, gest. 1826 als anglic. Bischof von Calcutta; über seine Missionsthätigkeit erschien 1828 (deutsch Weimar 1831) die Beschreibung seiner Reise von Calcutta durch die obern Provinzen nach Bombay. Hebert (Hebähr), Jacques Rene, der berüchtigte Pere Duchesne und das Haupt der H.isten der 1. franz. Revolution, geb. 1755 zu Alencon, bewährte sich vor 1789 zu Paris als lüderliches Subject, wurde alsdann durch sein Blatt Pere Duchesne u. als Hauptschreier der Cordeliers der Ausdruck der Gesinnungen des niedrigsten Pöbels, 1792 Gemeinderath und widmete mit immer wahnsinnigerem Eifer sein Reden und Thun jeder Gewaltthat und Schändlichkeit. Die Septembermetzeleien, Einführung der sog. Vernunftreligion u. s. f. lassen ihn nur als Werkzeug erscheinen, dagegen gehörte die Schamlosigkeit, welche er als Ankläger der Königin Maria Antoinette zur Schau trug sowie die Wuth, mit der er u. sein Gelichter alle Gemäßigten verfolgte, zumeist ihm eigen an. Als er sich so weit vergessen, den Danton und sogar Robespierre als Gemäßigte anzuklagen, kam er am 24. Mai 1794 unter die Guillotine. Hebespiegel, Scheiben von Pappe oder Holz, die bei Feuerwerken zwischen die Versetzung u. die Pulverladung gelegt werden. Hebräer, der Name der Nachkommen des Abraham, der von den Kanaanitern diesen Namen als Einwanderer von jenseits des Euphrats erhielt. Die Geschichte des Volkes ist zuerst die der Patriarchen (Abraham bis Jakob); in Aegypten wuchsen die Familien binnen nicht ganz 300 Jahren zu einem Volke dem Schloß zu Karlsruhe steht das sehr bescheidene Denkmal des unsterblichen Dichters. Hebelade, Werkzeug zum Heben, besteht wesentlich aus einem Hebel, dessen Unterlage nach und nach erhöht werden kann. Dies geschieht, indem in einem hölzernen Kasten 2 od. 4 Reihen Löcher angebracht sind, durch welche eiserne Bolzen gesteckt werden, welche die Unterlage des in dem Kasten spielenden Hebels bilden, und von denen der eine nach dem andern bei jeder Hebung ein Loch höher gesteckt wird, dem Hebel also eine um so viel erhöhte neue Unterlage gibt. Heber, physikalische Vorrichtung zum Heben od. Ausfließenlassen von Flüssigkeiten mittelst des Luftdrucks. Der gekrümmte H. besteht aus einer in einem Winkel gebogenen Röhre mit ungleich langen Schenkeln. Wird ein solcher H. mit nach oben gerichteten Mündungen mit Wasser gefüllt u. sodann umgekehrt, so fließt alles Wasser in demselben allein aus der Mündung des längern Schenkels ab, während es in dem kürzern in die Höhe steigt. Es kann nämlich das Wasser nicht aus beiden Oeffnungen zugleich abfließen, weil der Luftdruck das Entstehen eines leeren Raumes im obern Theile verhindert, wenn der H. nicht über 32' hoch ist. Wären beide Schenkel genau gleich lang, so würde gar kein Wasser abfließen; da aber in dem längern Schenkel dem Luftdrucke eine schwerere Wassersäule entgegendrückt als in dem kürzern, so sinkt das Wasser in dem längern Schenkel und zwar mit einem Drucke, welcher gleich ist dem Unterschiede der Länge der beiden Wassersäulen. Wird der kürzere Schenkel in ein mit Flüssigkeit gefülltes Gefäß getaucht, so geschieht dasselbe, nur daß durch den Druck der Luft auf die Oberfläche des Wassers im Gefäße dem aus dem H. abfließenden Wasser stets neues aus dem Gefäße nachgetrieben wird. Das Abfließen des Wassers dauert dann so lange fort, als die Mündung des längern Schenkels tiefer steht als das Niveau des Wassers im Gesäß. Eine einfachere Art des H.s ist der Stech-H., eine lange Röhre mit einer kugelförmigen Erweiterung in der Nähe der obern Oeffnung. Wird dieser H. mit der untern Oeffnung in eine Flüssigkeit getaucht, und aus der obern Oeffnung mit dem Munde die Luft ausgesogen, so steigt durch den Druck der äußern Luft die Flüssigkeit in dem H. auf und füllt die Erweiterung desselben. Verschließt man dann die obere Oeffnung mit dem Finger, so kann man den H. herausnehmen, ohne daß etwas abfließt, u. die Flüssigkeit in ein anderes Gefäß bringen. Heber (Hihber), Reginald, geb. 1783, gest. 1826 als anglic. Bischof von Calcutta; über seine Missionsthätigkeit erschien 1828 (deutsch Weimar 1831) die Beschreibung seiner Reise von Calcutta durch die obern Provinzen nach Bombay. Hébert (Hebähr), Jacques Réné, der berüchtigte Père Duchesne und das Haupt der H.isten der 1. franz. Revolution, geb. 1755 zu Alençon, bewährte sich vor 1789 zu Paris als lüderliches Subject, wurde alsdann durch sein Blatt Père Duchesne u. als Hauptschreier der Cordeliers der Ausdruck der Gesinnungen des niedrigsten Pöbels, 1792 Gemeinderath und widmete mit immer wahnsinnigerem Eifer sein Reden und Thun jeder Gewaltthat und Schändlichkeit. Die Septembermetzeleien, Einführung der sog. Vernunftreligion u. s. f. lassen ihn nur als Werkzeug erscheinen, dagegen gehörte die Schamlosigkeit, welche er als Ankläger der Königin Maria Antoinette zur Schau trug sowie die Wuth, mit der er u. sein Gelichter alle Gemäßigten verfolgte, zumeist ihm eigen an. Als er sich so weit vergessen, den Danton und sogar Robespierre als Gemäßigte anzuklagen, kam er am 24. Mai 1794 unter die Guillotine. Hebespiegel, Scheiben von Pappe oder Holz, die bei Feuerwerken zwischen die Versetzung u. die Pulverladung gelegt werden. Hebräer, der Name der Nachkommen des Abraham, der von den Kanaanitern diesen Namen als Einwanderer von jenseits des Euphrats erhielt. Die Geschichte des Volkes ist zuerst die der Patriarchen (Abraham bis Jakob); in Aegypten wuchsen die Familien binnen nicht ganz 300 Jahren zu einem Volke <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0247" n="246"/> dem Schloß zu Karlsruhe steht das sehr bescheidene Denkmal des unsterblichen Dichters.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hebelade</hi>, Werkzeug zum Heben, besteht wesentlich aus einem Hebel, dessen Unterlage nach und nach erhöht werden kann. 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Es kann nämlich das Wasser nicht aus beiden Oeffnungen zugleich abfließen, weil der Luftdruck das Entstehen eines leeren Raumes im obern Theile verhindert, wenn der H. nicht über 32' hoch ist. Wären beide Schenkel genau gleich lang, so würde gar kein Wasser abfließen; da aber in dem längern Schenkel dem Luftdrucke eine schwerere Wassersäule entgegendrückt als in dem kürzern, so sinkt das Wasser in dem längern Schenkel und zwar mit einem Drucke, welcher gleich ist dem Unterschiede der Länge der beiden Wassersäulen. Wird der kürzere Schenkel in ein mit Flüssigkeit gefülltes Gefäß getaucht, so geschieht dasselbe, nur daß durch den Druck der Luft auf die Oberfläche des Wassers im Gefäße dem aus dem H. abfließenden Wasser stets neues aus dem Gefäße nachgetrieben wird. Das Abfließen des Wassers dauert dann so lange fort, als die Mündung des längern Schenkels tiefer steht als das Niveau des Wassers im Gesäß. 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Vernunftreligion u. s. f. lassen ihn nur als Werkzeug erscheinen, dagegen gehörte die Schamlosigkeit, welche er als Ankläger der Königin Maria Antoinette zur Schau trug sowie die Wuth, mit der er u. sein Gelichter alle Gemäßigten verfolgte, zumeist ihm eigen an. Als er sich so weit vergessen, den Danton und sogar Robespierre als Gemäßigte anzuklagen, kam er am 24. Mai 1794 unter die Guillotine.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hebespiegel</hi>, Scheiben von Pappe oder Holz, die bei Feuerwerken zwischen die Versetzung u. die Pulverladung gelegt werden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Hebräer</hi>, der Name der Nachkommen des Abraham, der von den Kanaanitern diesen Namen als Einwanderer von jenseits des Euphrats erhielt. 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dem Schloß zu Karlsruhe steht das sehr bescheidene Denkmal des unsterblichen Dichters.
Hebelade, Werkzeug zum Heben, besteht wesentlich aus einem Hebel, dessen Unterlage nach und nach erhöht werden kann. Dies geschieht, indem in einem hölzernen Kasten 2 od. 4 Reihen Löcher angebracht sind, durch welche eiserne Bolzen gesteckt werden, welche die Unterlage des in dem Kasten spielenden Hebels bilden, und von denen der eine nach dem andern bei jeder Hebung ein Loch höher gesteckt wird, dem Hebel also eine um so viel erhöhte neue Unterlage gibt.
Heber, physikalische Vorrichtung zum Heben od. Ausfließenlassen von Flüssigkeiten mittelst des Luftdrucks. Der gekrümmte H. besteht aus einer in einem Winkel gebogenen Röhre mit ungleich langen Schenkeln. Wird ein solcher H. mit nach oben gerichteten Mündungen mit Wasser gefüllt u. sodann umgekehrt, so fließt alles Wasser in demselben allein aus der Mündung des längern Schenkels ab, während es in dem kürzern in die Höhe steigt. Es kann nämlich das Wasser nicht aus beiden Oeffnungen zugleich abfließen, weil der Luftdruck das Entstehen eines leeren Raumes im obern Theile verhindert, wenn der H. nicht über 32' hoch ist. Wären beide Schenkel genau gleich lang, so würde gar kein Wasser abfließen; da aber in dem längern Schenkel dem Luftdrucke eine schwerere Wassersäule entgegendrückt als in dem kürzern, so sinkt das Wasser in dem längern Schenkel und zwar mit einem Drucke, welcher gleich ist dem Unterschiede der Länge der beiden Wassersäulen. Wird der kürzere Schenkel in ein mit Flüssigkeit gefülltes Gefäß getaucht, so geschieht dasselbe, nur daß durch den Druck der Luft auf die Oberfläche des Wassers im Gefäße dem aus dem H. abfließenden Wasser stets neues aus dem Gefäße nachgetrieben wird. Das Abfließen des Wassers dauert dann so lange fort, als die Mündung des längern Schenkels tiefer steht als das Niveau des Wassers im Gesäß. Eine einfachere Art des H.s ist der Stech-H., eine lange Röhre mit einer kugelförmigen Erweiterung in der Nähe der obern Oeffnung. Wird dieser H. mit der untern Oeffnung in eine Flüssigkeit getaucht, und aus der obern Oeffnung mit dem Munde die Luft ausgesogen, so steigt durch den Druck der äußern Luft die Flüssigkeit in dem H. auf und füllt die Erweiterung desselben. Verschließt man dann die obere Oeffnung mit dem Finger, so kann man den H. herausnehmen, ohne daß etwas abfließt, u. die Flüssigkeit in ein anderes Gefäß bringen.
Heber (Hihber), Reginald, geb. 1783, gest. 1826 als anglic. Bischof von Calcutta; über seine Missionsthätigkeit erschien 1828 (deutsch Weimar 1831) die Beschreibung seiner Reise von Calcutta durch die obern Provinzen nach Bombay.
Hébert (Hebähr), Jacques Réné, der berüchtigte Père Duchesne und das Haupt der H.isten der 1. franz. Revolution, geb. 1755 zu Alençon, bewährte sich vor 1789 zu Paris als lüderliches Subject, wurde alsdann durch sein Blatt Père Duchesne u. als Hauptschreier der Cordeliers der Ausdruck der Gesinnungen des niedrigsten Pöbels, 1792 Gemeinderath und widmete mit immer wahnsinnigerem Eifer sein Reden und Thun jeder Gewaltthat und Schändlichkeit. Die Septembermetzeleien, Einführung der sog. Vernunftreligion u. s. f. lassen ihn nur als Werkzeug erscheinen, dagegen gehörte die Schamlosigkeit, welche er als Ankläger der Königin Maria Antoinette zur Schau trug sowie die Wuth, mit der er u. sein Gelichter alle Gemäßigten verfolgte, zumeist ihm eigen an. Als er sich so weit vergessen, den Danton und sogar Robespierre als Gemäßigte anzuklagen, kam er am 24. Mai 1794 unter die Guillotine.
Hebespiegel, Scheiben von Pappe oder Holz, die bei Feuerwerken zwischen die Versetzung u. die Pulverladung gelegt werden.
Hebräer, der Name der Nachkommen des Abraham, der von den Kanaanitern diesen Namen als Einwanderer von jenseits des Euphrats erhielt. Die Geschichte des Volkes ist zuerst die der Patriarchen (Abraham bis Jakob); in Aegypten wuchsen die Familien binnen nicht ganz 300 Jahren zu einem Volke
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