Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.aus dem Parlamente für das Morning Chronicle, war der erste, der Napoleon I. ("Leben Napoleons", 4 Bde., London 1828) nicht mit dem in England früher allgemeinen Hasse behandelte. Hazzi, Joseph von, geb. 1768 in Akensberg, bayer. Finanzbeamter, diente von 1805-13 Murat und Napoleon, dann wieder Bayern, st. 1845; verdienter Schriftsteller über Forstwesen, Landwirthschaft und Statistik. H. e., lat. - hoc est, das heißt. Head (Hedd), Sir Francis Bond, geb. 1793, diente zuerst in der Armee, war von 1835-38 Gouverneur von Canada, schrieb über Canada, Südamerika und 1851 über franz. Zustände. Hearne (Hahrn), Samuel, geb. 1745, zuerst Matrose, bereiste im Dienste der Hudsonsbaigesellschaft zuerst das Innere der nordamerikan. Polarländer; seine Reisebeschreibung ist interessant sowohl wegen der Kenntniß des Landes als wegen der über die Bewohner jener Gegenden mitgetheilten Nachrichten. Hebammen, Wehemütter, gab es schon, wie es in der Natur der Sache liegt, bei den ältesten civilisirten Völkern. Die älteste Nachricht findet sich im I. Buch Moses 35. und 38. Kap. und II. Buch 1. Kap. In gleicher Weise hatten die Griechen und Römer H. Das älteste H. buch ist von Moschion 117 n. Chr. Das 1. deutsche H. buch ist: des Eucharius Röslin, Arzt zu Worms, "Der schwangeren Frawen und H. Rosengarten", Köln 1513. Dennoch war die Ausbildung bisher überall den Einzelnen selbst überlassen und ihre Unterweisung höchst nothdürftig wie auch ihre Stellung keine öffentliche war. Im 17. Jahrh. waren die berühmtesten H. die der Gemahlin Heinrichs IV.: Louise Bourgeois, in Deutschland die "Siegmundin", geb. Dietrich, brandenburg. Hofwehmutter. Die erste männl. H. "Accoucheur" war Julius Clement aus Arles, von Ludwig XIV. zur Niederkunft der la Valiere berufen. Im 18. Jahrh. entstanden endlich nach und nach überall H. schulen, zuerst am Hotel Dieu in Paris, dann in London, Berlin, Wien, Kopenhagen, Florenz etc. Die berühmteste H. im 19. Jahrh. waren Mad. Boivin u. La Chapelle an der Maternite zu Paris und der bedeutendste Schriftsteller über H.kunst der verstorbene Franz Joseph Nägele, Prof. in Heidelberg. Vgl. Geburtshilfe. Hebbel, Friedrich, dramat. Dichter, geb. 1813 zu Wesselburen im Dithmarschen, studierte seit 1835 zu Heidelberg und München, lebte alsdann zu Hamburg und Kopenhagen, seit seiner Reise in Italien zu Wien. Seine Dichtungen offenbaren ein herrliches Talent voll Originalität und Consequenz in Gestaltung der Charaktere, eine kraftvolle Sprache, dagegen anderseits einen Hang zum Absonderlichen und Ungeheurlichen, eine Krankheit des sittlichen Empfindens, die sich in den jüngsten Stücken bis zum Cynismus steigerte und dieselben, zumal bei dem großen Mangel an Rücksicht auf Darstellbarkeit, ganz ungenießbar und verwerflich zu machen droht. Die "Genovefa" gilt künstlerisch für das schwächste, sittlich dagegen als das würdigste Stück, denn man findet, daß z. B. in der "Judith" (1841) Holofernes eine wahre Bestie, in "Maria Magdalena", einem bürgerlichen Trauerspiel, welches stark an Schillers Kabale und Liebe erinnert und die gesellschaftlichen Fragen der Gegenwart behandelt, Klara zu verworfen sei, um mehr als Abscheu einzuflößen. "Herodes u. Mariamne" (Wien 1850) ist überreich an Blut, Mord u. Schande, das Lustspiel "Der Diamant" wurde "geradezu ein thierisches" genannt. H.s lyrische. Gedichte sind unbedeutend. Vergl. sein "Wort über das Drama" (Hamb. 1843) nebst C. Barthel: Die deutsche Nationalliteratur der Neuzeit, Braunschweig 1851. Hebdomadal, griech.-dtsch., wöchentlich; Hebdomadar, Wochenausgabe; Hebdomodarius, der bei Geschäften, die wöchentlich abwechseln, die Woche hat, Wochner; Hebdomas, Woche. Hebe, myth., die Göttin der Jugend, Mundschenkin der olympischen Götter, dann Gattin des Hercules, als dieser in den Olymp aufgenommen wurde. Hebel, ist eine unbiegsame Stange oder gewichtlose Linie (physischer und mathematischer H.), welche in irgend einem Punkte unterstützt ist, u. auf die in 2 andern Punkten 2 Kräfte so wirken, aus dem Parlamente für das Morning Chronicle, war der erste, der Napoleon I. („Leben Napoleons“, 4 Bde., London 1828) nicht mit dem in England früher allgemeinen Hasse behandelte. Hazzi, Joseph von, geb. 1768 in Akensberg, bayer. Finanzbeamter, diente von 1805–13 Murat und Napoleon, dann wieder Bayern, st. 1845; verdienter Schriftsteller über Forstwesen, Landwirthschaft und Statistik. H. e., lat. – hoc est, das heißt. Head (Hedd), Sir Francis Bond, geb. 1793, diente zuerst in der Armee, war von 1835–38 Gouverneur von Canada, schrieb über Canada, Südamerika und 1851 über franz. Zustände. Hearne (Hahrn), Samuel, geb. 1745, zuerst Matrose, bereiste im Dienste der Hudsonsbaigesellschaft zuerst das Innere der nordamerikan. Polarländer; seine Reisebeschreibung ist interessant sowohl wegen der Kenntniß des Landes als wegen der über die Bewohner jener Gegenden mitgetheilten Nachrichten. Hebammen, Wehemütter, gab es schon, wie es in der Natur der Sache liegt, bei den ältesten civilisirten Völkern. Die älteste Nachricht findet sich im I. Buch Moses 35. und 38. Kap. und II. Buch 1. Kap. In gleicher Weise hatten die Griechen und Römer H. Das älteste H. buch ist von Moschion 117 n. Chr. Das 1. deutsche H. buch ist: des Eucharius Röslin, Arzt zu Worms, „Der schwangeren Frawen und H. Rosengarten“, Köln 1513. Dennoch war die Ausbildung bisher überall den Einzelnen selbst überlassen und ihre Unterweisung höchst nothdürftig wie auch ihre Stellung keine öffentliche war. Im 17. Jahrh. waren die berühmtesten H. die der Gemahlin Heinrichs IV.: Louise Bourgeois, in Deutschland die „Siegmundin“, geb. Dietrich, brandenburg. Hofwehmutter. Die erste männl. H. „Accoucheur“ war Julius Clement aus Arles, von Ludwig XIV. zur Niederkunft der la Valière berufen. Im 18. Jahrh. entstanden endlich nach und nach überall H. schulen, zuerst am Hôtel Dieu in Paris, dann in London, Berlin, Wien, Kopenhagen, Florenz etc. Die berühmteste H. im 19. Jahrh. waren Mad. Boivin u. La Chapelle an der Maternité zu Paris und der bedeutendste Schriftsteller über H.kunst der verstorbene Franz Joseph Nägele, Prof. in Heidelberg. Vgl. Geburtshilfe. Hebbel, Friedrich, dramat. Dichter, geb. 1813 zu Wesselburen im Dithmarschen, studierte seit 1835 zu Heidelberg und München, lebte alsdann zu Hamburg und Kopenhagen, seit seiner Reise in Italien zu Wien. Seine Dichtungen offenbaren ein herrliches Talent voll Originalität und Consequenz in Gestaltung der Charaktere, eine kraftvolle Sprache, dagegen anderseits einen Hang zum Absonderlichen und Ungeheurlichen, eine Krankheit des sittlichen Empfindens, die sich in den jüngsten Stücken bis zum Cynismus steigerte und dieselben, zumal bei dem großen Mangel an Rücksicht auf Darstellbarkeit, ganz ungenießbar und verwerflich zu machen droht. Die „Genovefa“ gilt künstlerisch für das schwächste, sittlich dagegen als das würdigste Stück, denn man findet, daß z. B. in der „Judith“ (1841) Holofernes eine wahre Bestie, in „Maria Magdalena“, einem bürgerlichen Trauerspiel, welches stark an Schillers Kabale und Liebe erinnert und die gesellschaftlichen Fragen der Gegenwart behandelt, Klara zu verworfen sei, um mehr als Abscheu einzuflößen. „Herodes u. Mariamne“ (Wien 1850) ist überreich an Blut, Mord u. Schande, das Lustspiel „Der Diamant“ wurde „geradezu ein thierisches“ genannt. H.s lyrische. Gedichte sind unbedeutend. Vergl. sein „Wort über das Drama“ (Hamb. 1843) nebst C. Barthel: Die deutsche Nationalliteratur der Neuzeit, Braunschweig 1851. Hebdomadal, griech.-dtsch., wöchentlich; Hebdomadar, Wochenausgabe; Hebdomodarius, der bei Geschäften, die wöchentlich abwechseln, die Woche hat, Wochner; Hebdomas, Woche. Hebe, myth., die Göttin der Jugend, Mundschenkin der olympischen Götter, dann Gattin des Hercules, als dieser in den Olymp aufgenommen wurde. 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aus dem Parlamente für das Morning Chronicle, war der erste, der Napoleon I. („Leben Napoleons“, 4 Bde., London 1828) nicht mit dem in England früher allgemeinen Hasse behandelte.
Hazzi, Joseph von, geb. 1768 in Akensberg, bayer. Finanzbeamter, diente von 1805–13 Murat und Napoleon, dann wieder Bayern, st. 1845; verdienter Schriftsteller über Forstwesen, Landwirthschaft und Statistik.
H. e., lat. – hoc est, das heißt.
Head (Hedd), Sir Francis Bond, geb. 1793, diente zuerst in der Armee, war von 1835–38 Gouverneur von Canada, schrieb über Canada, Südamerika und 1851 über franz. Zustände.
Hearne (Hahrn), Samuel, geb. 1745, zuerst Matrose, bereiste im Dienste der Hudsonsbaigesellschaft zuerst das Innere der nordamerikan. Polarländer; seine Reisebeschreibung ist interessant sowohl wegen der Kenntniß des Landes als wegen der über die Bewohner jener Gegenden mitgetheilten Nachrichten.
Hebammen, Wehemütter, gab es schon, wie es in der Natur der Sache liegt, bei den ältesten civilisirten Völkern. Die älteste Nachricht findet sich im I. Buch Moses 35. und 38. Kap. und II. Buch 1. Kap. In gleicher Weise hatten die Griechen und Römer H. Das älteste H. buch ist von Moschion 117 n. Chr. Das 1. deutsche H. buch ist: des Eucharius Röslin, Arzt zu Worms, „Der schwangeren Frawen und H. Rosengarten“, Köln 1513. Dennoch war die Ausbildung bisher überall den Einzelnen selbst überlassen und ihre Unterweisung höchst nothdürftig wie auch ihre Stellung keine öffentliche war. Im 17. Jahrh. waren die berühmtesten H. die der Gemahlin Heinrichs IV.: Louise Bourgeois, in Deutschland die „Siegmundin“, geb. Dietrich, brandenburg. Hofwehmutter. Die erste männl. H. „Accoucheur“ war Julius Clement aus Arles, von Ludwig XIV. zur Niederkunft der la Valière berufen. Im 18. Jahrh. entstanden endlich nach und nach überall H. schulen, zuerst am Hôtel Dieu in Paris, dann in London, Berlin, Wien, Kopenhagen, Florenz etc. Die berühmteste H. im 19. Jahrh. waren Mad. Boivin u. La Chapelle an der Maternité zu Paris und der bedeutendste Schriftsteller über H.kunst der verstorbene Franz Joseph Nägele, Prof. in Heidelberg. Vgl. Geburtshilfe.
Hebbel, Friedrich, dramat. Dichter, geb. 1813 zu Wesselburen im Dithmarschen, studierte seit 1835 zu Heidelberg und München, lebte alsdann zu Hamburg und Kopenhagen, seit seiner Reise in Italien zu Wien. Seine Dichtungen offenbaren ein herrliches Talent voll Originalität und Consequenz in Gestaltung der Charaktere, eine kraftvolle Sprache, dagegen anderseits einen Hang zum Absonderlichen und Ungeheurlichen, eine Krankheit des sittlichen Empfindens, die sich in den jüngsten Stücken bis zum Cynismus steigerte und dieselben, zumal bei dem großen Mangel an Rücksicht auf Darstellbarkeit, ganz ungenießbar und verwerflich zu machen droht. Die „Genovefa“ gilt künstlerisch für das schwächste, sittlich dagegen als das würdigste Stück, denn man findet, daß z. B. in der „Judith“ (1841) Holofernes eine wahre Bestie, in „Maria Magdalena“, einem bürgerlichen Trauerspiel, welches stark an Schillers Kabale und Liebe erinnert und die gesellschaftlichen Fragen der Gegenwart behandelt, Klara zu verworfen sei, um mehr als Abscheu einzuflößen. „Herodes u. Mariamne“ (Wien 1850) ist überreich an Blut, Mord u. Schande, das Lustspiel „Der Diamant“ wurde „geradezu ein thierisches“ genannt. H.s lyrische. Gedichte sind unbedeutend. Vergl. sein „Wort über das Drama“ (Hamb. 1843) nebst C. Barthel: Die deutsche Nationalliteratur der Neuzeit, Braunschweig 1851.
Hebdomadal, griech.-dtsch., wöchentlich; Hebdomadar, Wochenausgabe; Hebdomodarius, der bei Geschäften, die wöchentlich abwechseln, die Woche hat, Wochner; Hebdomas, Woche.
Hebe, myth., die Göttin der Jugend, Mundschenkin der olympischen Götter, dann Gattin des Hercules, als dieser in den Olymp aufgenommen wurde.
Hebel, ist eine unbiegsame Stange oder gewichtlose Linie (physischer und mathematischer H.), welche in irgend einem Punkte unterstützt ist, u. auf die in 2 andern Punkten 2 Kräfte so wirken,
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