Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

(1804, St. Gallen 1841) machten ihn allgemein bekannt; mit seinem geistesverwandten Landsmanne Fr. Chr. Weißer gab er eine "Epigrammatische Anthologie", Zürich 1807-9, heraus. An H.s Ausfällen auf die modernen Philosophen wollten Viele die gewohnte Harmlosigkeit seiner Epigramme und Satire vermissen. Während auch die Lieder, Oden, sowie die "Fabeln für Jung und Alt" Anerkennung fanden, betrachteten Urtheilsberufene die "Auswahl" seiner Gedichte (1827, 1840, 2 B.) als Beweis, daß ihm der eigentliche Dichtergenius gefehlt habe.


Haugwitz, Christ. Heinr. Karl, Graf von, Freiherr von Krappitz, geb. 1752 auf Pauke bei Oels in Schlesien, bekannter preuß. Diplomat, einer der Repräsentanten der kurzsichtig pfiffigen Politik, die weder Ehre noch Vortheil brachte; er schloß nach der Schlacht von Austerlitz den Vertrag mit Napoleon, in Folge dessen Preußen Hannover besetzte. Nach 1806 trat H. in den Privatstand u. st. 1832 in Italien.


Hauländerwirthschaften, im Großherzogthum Posen bedingt eigenthümliche Zinsgüter.


Haun, Nebenfluß der Fulda, mündet bei Hersfeld.


Haupt, Moritz, Philolog u. hinsichtlich seiner Verdienste um die deutsche Sprache und Dichtung des Mittelalters würdig neben Graff, Wackernagel, Ettmüller u. a. stehend, wurde geb. 1808 zu Zittau, studierte in Leipzig, besuchte 1834 die Wiener Bibliotheken, wurde 1837 Lehrer in Leipzig, 1841 Begründer der "Zeitschrift für deutsches Alterthum", welche nunmehr bis zum 11. B. vorgerückt ist, 1843 Prof. der deutschen Sprache u. Literatur, 1850 seines Amtes entsetzt, kam jedoch 1853 als Lachmanns Nachfolger nach Berlin. Die Ausgaben der Halieutica des Ovid (?), der Werke des Horaz, Catull, Tibull und Properz werden sehr gerühmt; von mittelalterl. Dichtungen hat er den armen Heinrich des Hartmann von der Aue, Engelhard u. Engeltrut des Konrad von Würzburg, den guten Gerhard des Rudolf von Hohenems, den Windsbecke und die Windsbeckin, ein dialogisirtes Lehrgedicht des 13. Jahrh., u. a. m. herausgegeben. Endlich besorgte H. die 3. Aufl. von Lachmanns Ausgabe der Nibelungen und Walthers von der Vogelweide (beide zu Berlin 1852).


Haupteid, wo der ganze Beweis nur auf dem Eide ruht, soviel wie Schiedseid, s. Eid.


Hauptmann, im Mittelalter der oberste Anführer, jetzt der Befehlshaber einer Compagnie; vergl. Capitän.


Hauptmann, Moritz, berühmter Componist, geb. zu Dresden 1792, zuerst Architekt, widmete sich später gänzlich der Musik, seit 1842 Cantor u. Musikdirector in Leipzig, zugleich Lehrer des Contrapunkts am Conservatorium. Die Oper "Mathilde", dann kirchl. Compositionen und Instrumentalwerke.


Hauptquartier, der Ort des Obercommandos; das gesammte zu dem Obercommando gehörige Personal; Großes H. heißt das des Befehlshabers mehrer Armeecorps.


Hauptton, auch Grundton, zunächst soviel als Grundbaß, der tiefste Ton oder Grundton jedes Stammaccords, auf dem dieser aufgebaut ist; sodann derjenige Ton, dessen diatonische Tonleiter bei der Bildung eines Musikstücks zum Grunde liegt, u. dessen Dreiklang stets den Schluß des Stückes machen muß.


Hauptverfahren, nach der Voruntersuchung die processualische Hauptverhandlung, sei es vor dem Schwurgericht od. als Specialinquisition vor dem Berhöramt oder im Civilproceß nach dem Instructionsverfahren die Parteienverhandlung vor Gericht.


Hausbergen, preuß.-westfäl. Stadt unweit der Weser mit 990 E., Cäment- und Stärkefabriken; in der Nähe das westfäl. Thor.


Hausdiebstahl, im weitern Sinn Familiendiebstahl, wo die Strafverfolgung nur auf Klage der Familie eintritt; im engern der von Hausgenossen z. B. Dienstboten an der Familie verübte Diebstahl, wo das mißbrauchte Vertrauensverhältniß straferschwerend wirkt.


Hausen, auch großer Stör genannt (Accipenser Huso), Fisch aus der Abtheilung der Knorpelfische, Gattung Stör,

(1804, St. Gallen 1841) machten ihn allgemein bekannt; mit seinem geistesverwandten Landsmanne Fr. Chr. Weißer gab er eine „Epigrammatische Anthologie“, Zürich 1807–9, heraus. An H.s Ausfällen auf die modernen Philosophen wollten Viele die gewohnte Harmlosigkeit seiner Epigramme und Satire vermissen. Während auch die Lieder, Oden, sowie die „Fabeln für Jung und Alt“ Anerkennung fanden, betrachteten Urtheilsberufene die „Auswahl“ seiner Gedichte (1827, 1840, 2 B.) als Beweis, daß ihm der eigentliche Dichtergenius gefehlt habe.


Haugwitz, Christ. Heinr. Karl, Graf von, Freiherr von Krappitz, geb. 1752 auf Pauke bei Oels in Schlesien, bekannter preuß. Diplomat, einer der Repräsentanten der kurzsichtig pfiffigen Politik, die weder Ehre noch Vortheil brachte; er schloß nach der Schlacht von Austerlitz den Vertrag mit Napoleon, in Folge dessen Preußen Hannover besetzte. Nach 1806 trat H. in den Privatstand u. st. 1832 in Italien.


Hauländerwirthschaften, im Großherzogthum Posen bedingt eigenthümliche Zinsgüter.


Haun, Nebenfluß der Fulda, mündet bei Hersfeld.


Haupt, Moritz, Philolog u. hinsichtlich seiner Verdienste um die deutsche Sprache und Dichtung des Mittelalters würdig neben Graff, Wackernagel, Ettmüller u. a. stehend, wurde geb. 1808 zu Zittau, studierte in Leipzig, besuchte 1834 die Wiener Bibliotheken, wurde 1837 Lehrer in Leipzig, 1841 Begründer der „Zeitschrift für deutsches Alterthum“, welche nunmehr bis zum 11. B. vorgerückt ist, 1843 Prof. der deutschen Sprache u. Literatur, 1850 seines Amtes entsetzt, kam jedoch 1853 als Lachmanns Nachfolger nach Berlin. Die Ausgaben der Halieutica des Ovid (?), der Werke des Horaz, Catull, Tibull und Properz werden sehr gerühmt; von mittelalterl. Dichtungen hat er den armen Heinrich des Hartmann von der Aue, Engelhard u. Engeltrut des Konrad von Würzburg, den guten Gerhard des Rudolf von Hohenems, den Windsbecke und die Windsbeckin, ein dialogisirtes Lehrgedicht des 13. Jahrh., u. a. m. herausgegeben. Endlich besorgte H. die 3. Aufl. von Lachmanns Ausgabe der Nibelungen und Walthers von der Vogelweide (beide zu Berlin 1852).


Haupteid, wo der ganze Beweis nur auf dem Eide ruht, soviel wie Schiedseid, s. Eid.


Hauptmann, im Mittelalter der oberste Anführer, jetzt der Befehlshaber einer Compagnie; vergl. Capitän.


Hauptmann, Moritz, berühmter Componist, geb. zu Dresden 1792, zuerst Architekt, widmete sich später gänzlich der Musik, seit 1842 Cantor u. Musikdirector in Leipzig, zugleich Lehrer des Contrapunkts am Conservatorium. Die Oper „Mathilde“, dann kirchl. Compositionen und Instrumentalwerke.


Hauptquartier, der Ort des Obercommandos; das gesammte zu dem Obercommando gehörige Personal; Großes H. heißt das des Befehlshabers mehrer Armeecorps.


Hauptton, auch Grundton, zunächst soviel als Grundbaß, der tiefste Ton oder Grundton jedes Stammaccords, auf dem dieser aufgebaut ist; sodann derjenige Ton, dessen diatonische Tonleiter bei der Bildung eines Musikstücks zum Grunde liegt, u. dessen Dreiklang stets den Schluß des Stückes machen muß.


Hauptverfahren, nach der Voruntersuchung die processualische Hauptverhandlung, sei es vor dem Schwurgericht od. als Specialinquisition vor dem Berhöramt oder im Civilproceß nach dem Instructionsverfahren die Parteienverhandlung vor Gericht.


Hausbergen, preuß.-westfäl. Stadt unweit der Weser mit 990 E., Cäment- und Stärkefabriken; in der Nähe das westfäl. Thor.


Hausdiebstahl, im weitern Sinn Familiendiebstahl, wo die Strafverfolgung nur auf Klage der Familie eintritt; im engern der von Hausgenossen z. B. Dienstboten an der Familie verübte Diebstahl, wo das mißbrauchte Vertrauensverhältniß straferschwerend wirkt.


Hausen, auch großer Stör genannt (Accipenser Huso), Fisch aus der Abtheilung der Knorpelfische, Gattung Stör,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0239" n="238"/>
(1804, St. Gallen 1841) machten ihn allgemein bekannt; mit seinem geistesverwandten Landsmanne Fr. Chr. Weißer gab er eine &#x201E;Epigrammatische Anthologie&#x201C;, Zürich 1807&#x2013;9, heraus. An H.s Ausfällen auf die modernen Philosophen wollten Viele die gewohnte Harmlosigkeit seiner Epigramme und Satire vermissen. Während auch die Lieder, Oden, sowie die &#x201E;Fabeln für Jung und Alt&#x201C; Anerkennung fanden, betrachteten Urtheilsberufene die &#x201E;Auswahl&#x201C; seiner Gedichte (1827, 1840, 2 B.) als Beweis, daß ihm der eigentliche Dichtergenius gefehlt habe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Haugwitz</hi>, Christ. Heinr. Karl, Graf von, Freiherr von Krappitz, geb. 1752 auf Pauke bei Oels in Schlesien, bekannter preuß. Diplomat, einer der Repräsentanten der kurzsichtig pfiffigen Politik, die weder Ehre noch Vortheil brachte; er schloß nach der Schlacht von Austerlitz den Vertrag mit Napoleon, in Folge dessen Preußen Hannover besetzte. Nach 1806 trat H. in den Privatstand u. st. 1832 in Italien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hauländerwirthschaften</hi>, im Großherzogthum Posen bedingt eigenthümliche Zinsgüter.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Haun</hi>, Nebenfluß der Fulda, mündet bei Hersfeld.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Haupt</hi>, Moritz, Philolog u. hinsichtlich seiner Verdienste um die deutsche Sprache und Dichtung des Mittelalters würdig neben Graff, Wackernagel, Ettmüller u. a. stehend, wurde geb. 1808 zu Zittau, studierte in Leipzig, besuchte 1834 die Wiener Bibliotheken, wurde 1837 Lehrer in Leipzig, 1841 Begründer der &#x201E;Zeitschrift für deutsches Alterthum&#x201C;, welche nunmehr bis zum 11. B. vorgerückt ist, 1843 Prof. der deutschen Sprache u. Literatur, 1850 seines Amtes entsetzt, kam jedoch 1853 als Lachmanns Nachfolger nach Berlin. Die Ausgaben der <hi rendition="#i">Halieutica</hi> des Ovid (?), der Werke des Horaz, Catull, Tibull und Properz werden sehr gerühmt; von mittelalterl. Dichtungen hat er den armen Heinrich des Hartmann von der Aue, Engelhard u. Engeltrut des Konrad von Würzburg, den guten Gerhard des Rudolf von Hohenems, den Windsbecke und die Windsbeckin, ein dialogisirtes Lehrgedicht des 13. Jahrh., u. a. m. herausgegeben. Endlich besorgte H. die 3. Aufl. von Lachmanns Ausgabe der Nibelungen und Walthers von der Vogelweide (beide zu Berlin 1852).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Haupteid</hi>, wo der ganze Beweis nur auf dem Eide ruht, soviel wie Schiedseid, s. Eid.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hauptmann</hi>, im Mittelalter der oberste Anführer, jetzt der Befehlshaber einer Compagnie; vergl. Capitän.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hauptmann</hi>, Moritz, berühmter Componist, geb. zu Dresden 1792, zuerst Architekt, widmete sich später gänzlich der Musik, seit 1842 Cantor u. Musikdirector in Leipzig, zugleich Lehrer des Contrapunkts am Conservatorium. Die Oper &#x201E;Mathilde&#x201C;, dann kirchl. Compositionen und Instrumentalwerke.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hauptquartier</hi>, der Ort des Obercommandos; das gesammte zu dem Obercommando gehörige Personal; <hi rendition="#g">Großes</hi> H. heißt das des Befehlshabers mehrer Armeecorps.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hauptton</hi>, auch <hi rendition="#g">Grundton</hi>, zunächst soviel als Grundbaß, der tiefste Ton oder Grundton jedes Stammaccords, auf dem dieser aufgebaut ist; sodann derjenige Ton, dessen diatonische Tonleiter bei der Bildung eines Musikstücks zum Grunde liegt, u. dessen Dreiklang stets den Schluß des Stückes machen muß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hauptverfahren</hi>, nach der Voruntersuchung die processualische Hauptverhandlung, sei es vor dem Schwurgericht od. als Specialinquisition vor dem Berhöramt oder im Civilproceß nach dem Instructionsverfahren die Parteienverhandlung vor Gericht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hausbergen</hi>, preuß.-westfäl. Stadt unweit der Weser mit 990 E., Cäment- und Stärkefabriken; in der Nähe das <hi rendition="#g">westfäl. Thor</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hausdiebstahl</hi>, im weitern Sinn Familiendiebstahl, wo die Strafverfolgung nur auf Klage der Familie eintritt; im engern der von Hausgenossen z. B. Dienstboten an der Familie verübte Diebstahl, wo das mißbrauchte Vertrauensverhältniß straferschwerend wirkt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hausen</hi>, auch großer Stör genannt <hi rendition="#i">(Accipenser Huso)</hi>, Fisch aus der Abtheilung der Knorpelfische, Gattung Stör,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[238/0239] (1804, St. Gallen 1841) machten ihn allgemein bekannt; mit seinem geistesverwandten Landsmanne Fr. Chr. Weißer gab er eine „Epigrammatische Anthologie“, Zürich 1807–9, heraus. An H.s Ausfällen auf die modernen Philosophen wollten Viele die gewohnte Harmlosigkeit seiner Epigramme und Satire vermissen. Während auch die Lieder, Oden, sowie die „Fabeln für Jung und Alt“ Anerkennung fanden, betrachteten Urtheilsberufene die „Auswahl“ seiner Gedichte (1827, 1840, 2 B.) als Beweis, daß ihm der eigentliche Dichtergenius gefehlt habe. Haugwitz, Christ. Heinr. Karl, Graf von, Freiherr von Krappitz, geb. 1752 auf Pauke bei Oels in Schlesien, bekannter preuß. Diplomat, einer der Repräsentanten der kurzsichtig pfiffigen Politik, die weder Ehre noch Vortheil brachte; er schloß nach der Schlacht von Austerlitz den Vertrag mit Napoleon, in Folge dessen Preußen Hannover besetzte. Nach 1806 trat H. in den Privatstand u. st. 1832 in Italien. Hauländerwirthschaften, im Großherzogthum Posen bedingt eigenthümliche Zinsgüter. Haun, Nebenfluß der Fulda, mündet bei Hersfeld. Haupt, Moritz, Philolog u. hinsichtlich seiner Verdienste um die deutsche Sprache und Dichtung des Mittelalters würdig neben Graff, Wackernagel, Ettmüller u. a. stehend, wurde geb. 1808 zu Zittau, studierte in Leipzig, besuchte 1834 die Wiener Bibliotheken, wurde 1837 Lehrer in Leipzig, 1841 Begründer der „Zeitschrift für deutsches Alterthum“, welche nunmehr bis zum 11. B. vorgerückt ist, 1843 Prof. der deutschen Sprache u. Literatur, 1850 seines Amtes entsetzt, kam jedoch 1853 als Lachmanns Nachfolger nach Berlin. Die Ausgaben der Halieutica des Ovid (?), der Werke des Horaz, Catull, Tibull und Properz werden sehr gerühmt; von mittelalterl. Dichtungen hat er den armen Heinrich des Hartmann von der Aue, Engelhard u. Engeltrut des Konrad von Würzburg, den guten Gerhard des Rudolf von Hohenems, den Windsbecke und die Windsbeckin, ein dialogisirtes Lehrgedicht des 13. Jahrh., u. a. m. herausgegeben. Endlich besorgte H. die 3. Aufl. von Lachmanns Ausgabe der Nibelungen und Walthers von der Vogelweide (beide zu Berlin 1852). Haupteid, wo der ganze Beweis nur auf dem Eide ruht, soviel wie Schiedseid, s. Eid. Hauptmann, im Mittelalter der oberste Anführer, jetzt der Befehlshaber einer Compagnie; vergl. Capitän. Hauptmann, Moritz, berühmter Componist, geb. zu Dresden 1792, zuerst Architekt, widmete sich später gänzlich der Musik, seit 1842 Cantor u. Musikdirector in Leipzig, zugleich Lehrer des Contrapunkts am Conservatorium. Die Oper „Mathilde“, dann kirchl. Compositionen und Instrumentalwerke. Hauptquartier, der Ort des Obercommandos; das gesammte zu dem Obercommando gehörige Personal; Großes H. heißt das des Befehlshabers mehrer Armeecorps. Hauptton, auch Grundton, zunächst soviel als Grundbaß, der tiefste Ton oder Grundton jedes Stammaccords, auf dem dieser aufgebaut ist; sodann derjenige Ton, dessen diatonische Tonleiter bei der Bildung eines Musikstücks zum Grunde liegt, u. dessen Dreiklang stets den Schluß des Stückes machen muß. Hauptverfahren, nach der Voruntersuchung die processualische Hauptverhandlung, sei es vor dem Schwurgericht od. als Specialinquisition vor dem Berhöramt oder im Civilproceß nach dem Instructionsverfahren die Parteienverhandlung vor Gericht. Hausbergen, preuß.-westfäl. Stadt unweit der Weser mit 990 E., Cäment- und Stärkefabriken; in der Nähe das westfäl. Thor. Hausdiebstahl, im weitern Sinn Familiendiebstahl, wo die Strafverfolgung nur auf Klage der Familie eintritt; im engern der von Hausgenossen z. B. Dienstboten an der Familie verübte Diebstahl, wo das mißbrauchte Vertrauensverhältniß straferschwerend wirkt. Hausen, auch großer Stör genannt (Accipenser Huso), Fisch aus der Abtheilung der Knorpelfische, Gattung Stör,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/239
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/239>, abgerufen am 27.11.2024.